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Die Grube Niederschlag ist ein 2013 eroffnetes Bergwerk auf Fluss und Schwerspat in Oberwiesenthal Erzgebirgskreis Sachsen Westlich des Bergwerks befindet sich der namensgebende Ort Niederschlag der heute ein Ortsteil der Gemeinde Barenstein ist Grube NiederschlagAllgemeine Informationen zum BergwerkAbbautechnik Teilsohlenpfeilerbau mit VersatzForderung Jahr 98 500 tInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Erzgebirgische Fluss und Schwerspatwerke GmbHBeschaftigte 37Betriebsbeginn 2013Betriebsende offenGeforderte RohstoffeAbbau von Fluorit BarytGeographische LageKoordinaten 50 27 23 8 N 13 1 14 2 O 50 4566 13 0206 Koordinaten 50 27 23 8 N 13 1 14 2 OGrube Niederschlag Sachsen Lage Grube NiederschlagGemeinde OberwiesenthalLandkreis NUTS3 ErzgebirgskreisLand Freistaat SachsenStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Lagerstatte 2 Geschichte 2 1 Altbergbau 2 2 Wismutbergbau 2 3 Erkundungsarbeiten in der DDR 2 4 Erneute Aufnahme des Bergbaus 3 Aus und Vorrichtung 4 Aufbereitung 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLagerstatte BearbeitenDie Lagerstatte liegt auf einem etwa 35 km langen Storungssystem das sich von Kovarska Schmiedeberg auf tschechischer Seite uber Niederschlag bis nach Scheibenberg auf deutscher Seite erstreckt Hiervon weist jedoch nur ein etwa 5 5 km langer Abschnitt zwischen Kovarska und dem Luxbach eine bedeutende Mineralisation auf Im oberflachennahen Bereich der Gegenstand des Uranbergbaus durch die Wismut AG war ist er in zwei Gangtrumer aufgespalten Mit zunehmender Teufe scharen diese zu einem einzigen Fluorit Baryt Mineralgang zusammen der eine durchschnittliche Machtigkeit von etwa drei Metern aufweist Etwa zwei Drittel der grenzubergreifend nachgewiesenen Lagerstatte liegen auf deutscher Seite In diesem Bereich streicht der Gang vorwiegend 160 170 SSE NNW und fallt mit 72 82 nach SW ein Die wirtschaftlich gewinnbare Spatgangfullung erstreckt sich nach den gegenwartigen Erkundungsergebnissen bis in eine Teufe von mindestens 800 m Wahrend die Mineralisation der oberflachennahen Gangtrumer mit ihren Uranvererzungen wahrend der MgU und BiCoNi Formation erfolgte wurden die tiefer gelegenen Teile wahrend der eba Formation Hornstein Rotbaryt und schliesslich der fba Formation Quarz Fluorit Baryt mineralisiert Der Spatgang weist nur geringe Gehalte an Kupfer Blei Zink und Eisensulfiden auf Im oberen Bereich ist er von einem Marmorlager durchsetzt Geschichte BearbeitenAltbergbau Bearbeiten Den ersten Hinweis auf Bergbau in der Region konnte die Bezeichnung Berghausel liefern Gemeint ist hier eine Silbergrube die wahrscheinlich 1427 29 zerstort wurde Ein weiterer Hinweis stammt von 1477 als eine Silberzeche verkauft wurde Im gegenuber liegenden Weipert wurde 1506 ein wuster Hammer neu verliehen welches ein Hinweis auf alteren Eisenerzbergbau ist Um 1550 wurden zwei Zechen die auf Zinn und Silber bauen in Dokumenten erwahnt Um 1650 nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges lebte am Stahlberg ein intensiver Bergbau auf Eisen Zinn Kupfer und Silber auf Seine Blutezeit erlebte der Bergbau als um 1715 wiederum Silber gefunden wurde Im Zeitraum von 1730 bis 1870 wurden uberwiegend Silber und Kobalterze gefordert 1913 bis 1915 erfolgte ein geringer Abbau auf Uran Wismutbergbau Bearbeiten Die Wismut AG begann im Herbst 1946 mit Erkundungsarbeiten auf der Grube Neu Unverhofft Gluck Sie waltigte die alten Baue wieder auf und erschloss das Vorkommen durch zahlreiche Schachte Stolln und Schurfe Bereits 1954 wurden die Objekte verwahrt In dieser Zeit wurden 132 7 Tonnen Uran gewonnen 1 Erkundungsarbeiten in der DDR Bearbeiten Bei den Untersuchungsarbeiten auf Uranerz wurde zwischen 1950 und 1954 auch die Spatlagerstatte entdeckt Da die Wismut ausschliesslich auf die Urangewinnung ausgerichtet war wurden die Vorrate 1955 der volkseigenen Bergbauindustrie zur Untersuchung angeboten Ab dem 1 Januar 1956 wurde der Spatgang Magistralnaja durch die Wismut im Auftrag des am 1 April 1955 gegrundeten volkseigenen Betrieb VEB Erzgebirgische Spatgruben aufgefahren und erkundet Ab dem 1 Januar wurde der Betrieb dem VEB Zinnerz Ehrenfriedersdorf angegliedert der ab diesem Datum als VEB Zinn und Spatgruben Ehrenfriedersdorf firmierte Die bergmannischen Untersuchungsarbeiten wurden im Zentralrevier in einem Teufenintervall von 260 m bis 554 m NN durch die Wismut durchgefuhrt und 1960 eingestellt Da die Aufbereitbarkeit des hier anstehenden Flussspates nicht geklart war wurden alle erkundeten Vorrate durch die staatliche Vorratskommission als Ausserbilanzvorrate eingestuft Im Jahr 1959 wurde durch den VEB Geophysik Leipzig im Auftrag der Staatlichen Geologischen Kommission die Nordwestfortsetzung der Lagerstatte in einem 700 m breiten und 2600 m langen Gebietsstreifen geoelektrisch untersucht Vom 7 November 1972 bis Juli 1977 fuhrte die SDAG Wismut im Auftrag des Ministeriums fur Geologie der DDR mittels Tiefbohrungen umfangreiche Such und Erkundungsarbeiten in der Lagerstatte durch Neben dem Zentralbereich wurde auch die Nordwestfortsetzung und die Nordwestflanke in die Untersuchungen einbezogen Im Zentralbereich wurde die Bohrerkundung unterhalb des bergmannisch erschlossenen Grubenfeldes bis in eine Teufe von 0 m NN durchgefuhrt Ausgewiesen wurden 6 257 kt Rohspat mit einem Inhalt von 2 345 kt CaF2 Sowohl die Nordwestfortsetzung wie auch die Nordwestflanke wurden als nicht bauwurdig eingestuft In den im Labor mittels Flotation durchgefuhrten Aufbereitungsversuchen verblieben 80 des Eisengehaltes und 50 des Sulfidgehaltes im Konzentrat Damit war das Konzentrat nicht verkauflich Zwischen 1980 und 1988 wurde der 8 km lange Vykmanov Stolln aufgefahren mit dessen Hilfe nachgewiesen werden konnte dass sich die Mineralisation auf der sudostlichen Fortsetzung der Lagerstatte bis Kovarska erstreckt Bei einer Revision im Jahr 1988 wurden insgesamt 3 338 kt Rohspat mit einem Inhalt von 1 413 kt CaF2 und 558 kt BaSO4 nachgewiesen Hierzu kommen noch einmal etwa 2 1 Mio t Rohspat auf tschechischer Seite Die Erkundungs und Recherchearbeiten wurden 1991 mit der Einstellung des Erz und Spatbergbaus im Erzgebirge vorerst beendet Erneute Aufnahme des Bergbaus Bearbeiten Mit dem Anstieg der Rohstoffpreise wurde eine Gewinnung der Rohstoffe wieder wirtschaftlich interessant Bei der Erstellung eines Kataloges von Rohstoffen im Freistaat Sachsen im Jahre 2008 2 wurde auch diese Lagerstatte interessant Am 4 Marz 2008 erteilte das Sachsische Oberbergamt eine Bewilligung gemass 8 Bundesberggesetz BBergG auf die Gewinnung von Fluss und Schwerspat an die Erzgebirgische Fluss und Schwerspatwerke GmbH 3 Am 8 November 2013 wurde das Bergwerk nach zweiwochigem Probebetrieb offiziell eroffnet 4 5 6 Insgesamt wurden in die Erschliessung und den Bau der Aufbereitungsanlagen etwa 25 Millionen Euro uberwiegend aus privater Hand investiert Seit 2015 lauft das Bergwerk im Regelbetrieb Im ersten Jahr wurden 98 500 Tonnen Rohspat gewonnen die nach Aufbereitung 20 650 Tonnen Saurespat mit einem Reinheitsgrad von mindestens 98 Prozent ergaben 7 Im Dezember 2015 wurde das Bergwerkseigentum nach 13 BBergG verliehen 8 Mit der Bekanntmachung des Sachsischen Oberbergamtes vom 16 Dezember 2016 ist die bergrechtliche Bewilligung vom 4 Marz 2008 erloschen 9 Ende 2018 arbeiteten in der Grube Niederschlag sowie der Aufbereitung in Aue 63 Angestellte 8 Am 17 April 2023 wurde fur die Betreibergesellschaft Erzgebirgische Fluss und Schwerspatwerke GmbH ein Insolvenzantrag gestellt 10 Aus und Vorrichtung BearbeitenDie Ausrichtung des Bergwerks begann am 28 Oktober 2010 mit einer symbolischen Sprengung Der Wismutstolln 215 wird auf 20 m2 nachgerissen und soll das Bergwerk aufschliessen Von der Stollnsohle 780 m NN wird eine Rampe Neu Strassburger Gluck benannt nach einer nahegelegenen alten Grube bis auf die 1 Sohle bei 734 m NN aufgefahren Das gesamte Grubenfeld der Wismut mit einer Nord Sud Erstreckung von 4 km entwassert uber den bei 733 5 m NN liegenden Stolln 111 Unterhalb der Stollnsohle stand die gesamte Lagerstatte bis hinunter zur 5 Sohle bei 494 m u NN im Grubenfeld des Schachtes 34 vollstandig unter Wasser Der tiefste Grubenbau im Zentralrevier ist die 5 Sohle bei 554 m u NN Fur die Sumpfung der Grubenbaue wurde der ehemalige Wismutschacht 281 ausgewahlt der bis zur 4 Sohle reicht Aufbereitung BearbeitenDie Aufbereitung erfolgt zweistufig Noch unter Tage erfolgt eine Vorzerkleinerung und Bergevorabscheidung mit Hilfe von sensorgestutzter Sortierung per Rontgenstrahlung sowie starker Luftstromung Anschliessend wird das Konzentrat in einer eigens hierfur konzipierten Aufbereitungsanlage in der Nickelhutte Aue weiter angereichert indem es gemahlen flotiert und schliesslich entwassert wird 11 Sonstiges BearbeitenDie Erschliessungsarbeiten wurden zwei Jahre durch ein Kamerateam des MDR begleitet Hierbei entstand die achtteilige Dokumentation Die Manner vom Berg die ab September 2012 ausgestrahlt wurde 12 Wahrend der gesamten Zeit gab es ein starkes Medienecho was in Verbindung mit Erkundungsarbeiten auf andere Rohstoffe in Anlehnung an die grosse Zeit des Bergbaus im Erzgebirge zu der plakativen Formulierung neues Berggeschrey fuhrte Literatur BearbeitenEwald Kuschka Die Uranerz Baryt Fluorit Lagerstatte Niederschlag bei Barenstein und benachbarte Erzvorkommen In Sachsisches Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Sachsisches Oberbergamt Hrsg Bergbau in Sachsen Bergbaumonographie Band 6 Freiberg 2002 qucosa de PDF 60 3 MB abgerufen am 23 Mai 2014 sowie An und Beilagen Wolfgang Schilka Genehmigungsverfahren zur Wassereinleitung in den Grenzbach In Proceedings des DGFZ e V Dresdner Grundwassertage 2013 Heft 49 Dresden 2013 S 121 129 gwz dresden de PDF 474 kB abgerufen am 18 Juli 2014 Gottfried Schlegel Walter Bergner 550 Jahre Bergbau in und um Barenstein im Erzgebirge Teil 1 Der historische Bergbau Teil 2 Der Uranerzbergbau Barenstein 2011 Weblinks BearbeitenGrenzubergreifendes Rohstoffkataster Kapitel 5 Niederschlag Kovarska PDF 474 kB Abgerufen am 20 Juli 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Werner Runge Chronik der Wismut Hrsg WISMUT GmbH Eigenverlag Chemnitz 1999 S 1652 CD Geokompetenzzentrum Freiberg e V Neubewertung von Spat und Erzvorkommen im Freistaat Sachsen PDF 12 64 MB Steckbriefkatalog Sachsisches Staatsministerium fur Wirtschaft und Arbeit 2008 S 11 abgerufen am 19 Juli 2014 Gewinnung in Erz und Spatlagerstatten im Rahmen von Bewilligungen nach 8 Bundesberggesetz BBergG Stand 9 Juli 2014 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Der Schatz von Oberwiesenthal n tv Abgerufen am 20 Juli 2014 Zahnpasta aus dem Berg Der Tagesspiegel Abgerufen am 20 Juli 2014 Neues Bergwerk in Kurort Oberwiesenthal eroffnet In Amts und Informationsblatt der Stadt Kurort Oberwiesenthal Jahrgang 2013 2 Dezember 2013 S 5 6 oberwiesenthal de PDF 818 kB abgerufen am 15 Mai 2018 Der Bergbau in Sachsen Bericht des Sachsischen Oberbergamtes und des Landesamtes fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie fur das Jahr 2015 S 8 Memento des Originals vom 7 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oba sachsen de PDF 7 9 MB a b Bergbau heute EFS In efs nha de 5 Januar 2017 abgerufen am 5 Januar 2017 Bekanntmachung des Sachsischen Oberbergamtes uber die Aufhebung der bergrechtlichen Bewilligung Niederschlag Stadt Kurort Oberwiesenthal Gemeinden Barenstein und Sehmatal vom 16 Dezember 2016 SachsABl 2017 S 39 PDF 931 KB Insolvenzantrag Abgerufen am 30 April 2023 Lukrative Lagerstatten im Erzgebirge Abgerufen am 20 Juli 2014 Handlung Die Manner vom Berg Abgerufen am 20 Juli 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Niederschlag amp oldid 233843402