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Die Grube Frischgluck war ein Bergwerk auf manganhaltiges Brauneisenerz bei Neuenburg im Enztal Der Abbau von Eisenerz wurde bei Neuenburg bereits in keltischer Zeit um 500 v Chr Fruhlatenezeit betrieben Die Grube Frischgluck war von 1770 bis 1866 in Betrieb Seit 1985 wird die Grube als Besucherbergwerk betrieben FrischgluckAllgemeine Informationen zum BergwerkInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1770Betriebsende 1866Geforderte RohstoffeAbbau von Eisen ManganGeographische LageKoordinaten 48 50 0 2 N 8 35 35 4 O 48 833398 8 593172 Koordinaten 48 50 0 2 N 8 35 35 4 OFrischgluck Baden Wurttemberg Lage FrischgluckStandort NeuenburgGemeinde NeuenburgLandkreis NUTS3 EnzkreisLand Land Baden WurttembergStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 2 1 500 bis 100 v Chr keltische Zeit 2 2 70 bis 250 n Chr romische Zeit 2 3 800 n Chr bis 15 Jahrhundert Mittelalter 2 4 16 Jahrhundert bis 18 Jahrhundert fruhe Neuzeit 2 5 1770 bis 1866 Haupt Betriebsperiode 2 6 1985 bis heute Besucherbergwerk 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDie Grube baut auf dem Neuenburger Gangrevier das sich sudlich von Pforzheim erstreckt Das Revier hat eine west ostliche Ausdehnung von 15 km und beinhaltet 70 Hydrothermalgange Die ertragreichen Gange liegen im Buntsandstein und weisen eine Machtigkeit im Zentimeterbereich bis zu vier Meter auf typisch sind ein Meter Die erzfuhrenden Gange sind mit Brekzien gefullt diese bestehen aus Schwerspat und Buntsandstein und sind mit Brauneisen umkleidet Das manganhaltige Eisenerz hatte einen Eisengehalt von 50 Prozent und war deswegen fur die Stahlherstellung sehr willkommen 1 Geschichte Bearbeiten500 bis 100 v Chr keltische Zeit Bearbeiten Bereits in der Fruhlatenezeit um 500 v Chr wurde bei Neuenburg Eisenerz abgebaut und verhuttet Der Bergbau auf Eisenerz fand oberflachennah statt da Tiefbau und grossere Schachte unbekannt waren Der keltische Bergbau bei Neuenburg war so bedeutend fur die Kelten dass sie eine befestigte Hohensiedlung auf dem Schlossberg bei Neuenburg errichteten Dort wurden umfangreiche Schlackereste und Eisengerate gefunden die aus dem vor Ort gefundenen Eisenerz hergestellt worden waren In unmittelbarer Nahe zur Grube Frischgluck wurden sieben Rennofen gefunden die das Eisen aus dem Erz gewannen Weitere 50 Rennofen wurden durch geomagnetische Messungen bestatigt Die Anlage zahlt zu der altesten bekannten Eisenverhuttung in Mitteleuropa Aus 50 kg Erz plus Holzkohle wurden etwa 1 kg Eisen erschmolzen 2 3 70 bis 250 n Chr romische Zeit Bearbeiten Die Romer siedelten zwischen 70 und 250 n Chr in der Region Eisenabbau und Verarbeitung wurden von den Romern weiter betrieben bei Pforzheim lag eine romische Eisenhutte die lokal geschurftes Eisenerz verarbeitete 2 800 n Chr bis 15 Jahrhundert Mittelalter Bearbeiten Urkundliche Belege fur den Eisenerzbergbau im fruhen Mittelalter existieren nicht allerdings wurde durch mehrere Grabungskampagnen nachgewiesen dass im 8 und 9 Jahrhundert Bergbau auf Eisenerz betrieben wurde In den Jahren 1100 bis 1442 finden sich Belege fur Bergbau durch die Grafen von Straubenhardt siehe auch Ruine Straubenhardt 1527 wurden funf Eisenerz Bergwerke bei Neuenburg urkundlich erwahnt 4 16 Jahrhundert bis 18 Jahrhundert fruhe Neuzeit Bearbeiten Eine erste neuzeitliche Erwahnung des Bergbaus findet sich unter Herzog Eberhard III der ab 1654 erste Stollen vortreiben liess Dies war jedoch nicht erfolgreich und wurde zwei Jahre spater aufgegeben Der Bergbau erfolgte weiter nur an der Oberflache Ab 1720 wurde dann erstmals Tiefbau betrieben erste Stollen waren der Christians und der Jakobsstollen im Gewann Schnaizteich Ab 1758 wurde der Grubenbetrieb aus wirtschaftlichen Grunden vorubergehend eingestellt 4 1770 bis 1866 Haupt Betriebsperiode Bearbeiten Ab 1770 begann die Betriebsperiode der heutigen Grube Frischgluck Nach 1797 wurde das gewonnene Eisenerz im Koniglichen Huttenwerk in Friedrichstal spater Schwabisches Huttenwerk SHW verarbeitet wobei die Strecke fur den Erztransport 60 km betrug Das gewonnene Erz war auf Grund der geringen Schwefel Beimengung und der Kupfer Armut ideal fur die Produktion von Gusseisen Im fruhen 19 Jahrhundert wurden erste sehr erfolgversprechende Versuche zur Stahl Erzeugung aus dem Erz der Grube Frischgluck unternommen die auf Initiative von Friedrich II von Wurttemberg zuruckgingen In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts war die Ausbeute der Grube gross es wurden zwischen 1770 und 1843 uber 2625 t Eisenerz gewonnen Ab 1851 wurde mit Sprengvortrieb gearbeitet und Gedinge Arbeit eingefuhrt die zur Akkord Arbeit fuhrte Ab 1866 kam der Bergbau zum Erliegen die Vorrate waren erschopft und die Nachfrage sank zumal die Beschaffenheit und vor allem die Festigkeit des Gesteins enorme Kosten verursachten 5 1985 bis heute Besucherbergwerk Bearbeiten Ab 1975 wurde die Bergbaugeschichte von Neuenburg von interessierten Burgern erforscht was ab 1979 zu ersten Aufwaltigungs Arbeiten an der Grube Frischgluck fuhrte Am 30 Marz 1985 wurde die Grube als Besucherbergwerk eroffnet Das Besucherbergwerk zeigt auf drei Sohlen und einem etwa einstundigen Rundgang zentrale Abschnitte der Grube Frischgluck Insbesondere die Abbaumethode Firstenbau sowie zahlreiche gut sichtbare Eisenerz und Schwerspatgange sind sichtbar zudem sind Suchstollen und Harnische zu erkunden Direkt neben der Grube befindet sich das archaologische Ausgrabungsareal mit den 2500 Jahre alten Rennofen 6 Siehe auch BearbeitenListe von SchaubergwerkenLiteratur BearbeitenWolfgang Werner Volker Dennert Lagerstatten und Bergbau im Schwarzwald Herausgabe durch Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Baden Wurttemberg Freiburg im Breisgau 2004 ISBN 3 00 014636 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grube Frischgluck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite Besucherbergwerk Frischgluck Guntram Gassmann Gunther Wieland Heisses Eisen beim kalten Herz Keltische Eisenproduktion bei Neuenburg im Nordschwarzwald Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 3 2008Einzelnachweise Bearbeiten Werner Dennert 2004 S 136 ff a b Werner Dennert 2004 S 141 G Gassmann Untersuchungen von Verhuttungsanlagen in Neuenburg Gewann Schnaizteich In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg Stuttgart 1995 S 155 158 a b Werner Dennert 2004 S 142 Werner Dennert 2004 S 143 ff Werner Dennert 2004 S 136 f Besucherbergwerke im Schwarzwald Caroline Finstergrund Freudenstadt Frischgluck Hella Gluck Himmlisch Heer Hoffnungsstollen Niedereschach Schauinsland Segen Gottes Silbergrundle Suggental Teufelsgrund Wenzel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Frischgluck amp oldid 238820331