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Der Grenchenbergtunnel franzosisch Tunnel Moutier Granges ist ein 8578 Meter langer einspuriger schweizerischer Eisenbahntunnel der BLS im Zuge der Jurabahnstrecke von Delemont nach Biel Er unterquert Graitery und Grenchenberg in der Jurasudfusskette und stellt eine Verbindung zwischen dem Grand Val bei Moutier sowie dem Mittelland bei Grenchen her GrenchenbergtunnelGrenchenbergtunnelNordportal in Moutier 2010 Nutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung JurabahnOrt JurasudfussketteLange 8578 mdep1Anzahl der Rohren 1Gleise 1max Steigung Gefalle 2 5 und 13 BauBauherr Berner Alpenbahn Gesellschaft Bern Lotschberg SimplonBaukosten Fr 25 718 735 19Baubeginn 6 November 1911BetriebBetreiber BLS AGFreigabe 1 Oktober 1915LageGrenchenbergtunnel Kanton Solothurn KoordinatenNordportal bei Moutier 594947 236089 47 27568 7 37185 535Sudportal bei Grenchen 596768 227706 47 20029 7 39597 484Sudportal in Grenchen 2010 Das nordliche Tunnelportal bei Moutier liegt auf 535 m u M und das Sudportal bei Grenchen auf 484 m u M Die Tunnelachse ist abgesehen von 55 Metern am Nordeingang wo die Achse einen Bogen macht schnurgerade steigt ab Moutier fur fast 4 km mit 2 5 leicht an und neigt sich dann in ein Gefalle von 13 Wegen des verhaltnismassig schmalen Lichtraumprofils sind wahrend der Fahrt durch den Grenchenbergtunnel die Tunnelgerausche ausserordentlich laut Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Bau 2 1 Daten 2 1 1 Bauablauf 2 1 2 Baukosten 2 1 3 Bau 2 1 4 Unfalle 3 Betrieb 4 Sanierung 5 Weblinks 6 QuellenVorgeschichte BearbeitenIm Jahr 1877 wurde die Jurabahn von Basel Delle Delemont Moutier Tavannes Biel fertiggestellt und verband die franzosische Ostbahn EST von Paris mit Bern Bis vor dem Ersten Weltkrieg war die schwierige und lange Linie sehr unattraktiv fur direkte Verbindungen und der Verkehr von Paris wickelte sich hauptsachlich uber die Strecken der Compagnie Paris Lyon Mediterranee PLM uber Pontarlier Vallorbe Lausanne und Amberieu Genf zum Simplontunnel und weiter Richtung Italien ab Als zur Jahrhundertwende der Bau der Lotschbergbahn feststand fand man die Losung des langen Anfahrtweges von Delle und Basel nach Bern im Bau einer abgekurzten Tunnelverbindung von Moutier nach Biel Zum Unwillen der Bundesbahnen erhielt 1909 die Berner Alpenbahn Gesellschaft Bern Lotschberg Simplon BLS die Konzession fur den Bau und Betrieb der Munster Lengnau Bahn MLB und ein Staatsvertrag zwischen Frankreich und der Schweiz sicherte die Beteiligung der EST mit 10 Millionen Franken am Bau der 13 Kilometer langen Abkurzungsbahn Bau BearbeitenAm 26 Oktober 1911 wurde der Bauvertrag mit dem Bauunternehmen Societe franco suisse de construction du chemin de fer Moutier Longeau F Allard L Chagnaud A Couvreux J Dollfuss V Prudhomme L Wiriot et F Rothpletz abgeschlossen Am 6 November Sudseite und 7 November Nordseite begannen die Bauarbeiten Anfanglich erfolgte der Stollenvortrieb mit Handbohrung und spater mit Maschinenbohrung Im Jahr 1913 erschwerte die Geologie den weiteren Ausbruch Im Februar stiess man auf Grundwasser von dem sich 250 l s Wasser in den Tunnel ergossen Noch schlimmer war es im Marz 1913 mit 370 l s Wasser so dass der Vortrieb ganz eingestellt werden musste Dem ganzen Dorf Grenchen wurde dadurch das Trink und Betriebswasser entzogen Auch der Ausbruch des Weltkrieges am 1 August 1914 beeintrachtigte die Bauarbeiten Am 27 Oktober 1914 erfolgte der Durchschlag des Tunnels am 1 Oktober 1915 konnten er und die ganze Strecke der MLB dem Verkehr ubergeben werden Daten Bearbeiten Bauablauf Bearbeiten Beginn der Bauarbeiten in Moutier Montag 6 November 1911 Beginn der Bauarbeiten in Grenchen Dienstag 7 November 1911 Durchstich des Sohlstollens am 24 Oktober 1914 16 30 Uhr Schlusssteinlegung am 24 Juli 1915 Abnahme des Baus und erster Zug durch den Tunnel am 16 September 1915 Betriebseroffnung am 1 Oktober 1915Baukosten Bearbeiten Voranschlag 1912 Fr 26 022 000 Ausgaben bis 1916 Fr 25 718 735 19Bau Bearbeiten Durchschnittlich 1 057 Arbeiter waren im Einsatz und leisteten 531 671 Arbeitertagschichten Der Gesamtausbruch betrug rund 350 000 m Es wurden rund 359 000 kg Sprengstoff verbrauchtUnfalle Bearbeiten Total 1 108 Unfalle mit einer Arbeitsunfahigkeit von sechs und mehr Tagen Total 12 todliche UnfalleBetrieb BearbeitenDie Munster Lengnau Bahn gehorte von Anfang an der Bern Lotschberg Simplon Bahn BLS Sowohl die Anlagen wie auch der Tunnel wurden von ihr betrieben und unterhalten Der Zugbetrieb hingegen erfolgte immer durch die SBB Eine Besonderheit war die bis zur Elektrifizierung 15 Mai 1928 genutzte Tunnelbeluftung Wegen der giftigen Gase welche durch den Dampfbetrieb hangen blieben waren schon bei Eroffnung der Rohre Losungen erforderlich Um uber ein vom Wetter ganzlich unabhangiges System zu verfugen wurde am Sudportal ein spezielles Ventilationsgebaude errichtet Dort waren zwei imposante Ventilatoren mit einem Durchmesser von 3 5 Metern untergebracht welche von einem 200 PS starken Elektromotor angetrieben Frischluft ansogen und ins Tunnelinnere bliesen Dadurch wurde ein Luftstrom von 3 m s erzeugt und der Tunnel erhielt alle 50 Minuten vollstandig Frischbeluftung Damit diese Anlage auch bei widrigsten Luftverhaltnissen richtig arbeitete musste das Sudportal mit einem Segeltuch Vorhang verschlossen werden Dieses System erforderte eine standige Wartung musste der Vorhang doch bei der Annaherung eines Zuges rechtzeitig gehoben und wieder gesenkt werden Spater ubernahm eine Signalanlage welche mit dem Vorhangmechanismus gekoppelt war die Absicherung 1940 wurden der Vorhang und die Signalabsicherung entfernt und die Ventilation stillgelegt Das ehemalige Ventilationsgebaude in Grenchen steht auch heute noch bei der Tunneleinfahrt linkerhand vor dem Sudportal Sanierung BearbeitenIn den Jahren 2005 bis 2007 wurde der Tunnel und seine Infrastruktur einer umfassenden Sanierung unterzogen Neben der Erneuerung der bahntechnischen Anlagen wurden Tunnelgewolbe Tunnelsohle und die Entwasserung saniert sowie Einrichtungen fur Notfalle eingebaut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grenchenbergtunnel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten 47 20029 7 39597 Motiv Ventilationsgebaude beim SudportalFalls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BWQuellen BearbeitenCarl Dolezalek Grenchenbergtunnel In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 5 Fahrpersonal Gutertarife Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1914 S 370 3x50 Jahre Schweizer Eisenbahnen in Vergangenheit Gegenwart und Zukunft 1997 40 Verkehrstechnische Attraktionen der Schweiz Werdverlag 1991Normdaten Geografikum GND 1084363216 lobid OGND AKS VIAF 123145663032805070534 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grenchenbergtunnel amp oldid 232794486