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Der Goldschopfpinguin Eudyptes chrysolophus ist eine Pinguinart aus der Gattung der Schopfpinguine Er ist weltweit die haufigste Pinguinart und kommt auf vielen subantarktischen Inseln sowie im aussersten Suden Sudamerikas vor Trotz der grossen Population schatzt die IUCN den Goldschopfpinguin als gefahrdet vulnerable ein weil seit mindestens drei Generationen die Populationszahlen stark zuruckgehen 1 Es werden keine Unterarten unterschieden GoldschopfpinguinGoldschopfpinguinSystematikReihe Landwirbeltiere Tetrapoda Klasse Vogel Aves Ordnung Pinguine Sphenisciformes Familie Pinguine Spheniscidae Gattung Schopfpinguine Eudyptes Art GoldschopfpinguinWissenschaftlicher NameEudyptes chrysolophus Brandt 1837 Der sehr ahnliche Haubenpinguin der fast ausschliesslich auf den Macquarie Insel brutete galt lange als Unterart des Goldschopfpinguins wird aber heute fast durchgangig als eigenstandige Art eingeordnet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Grosse Gewicht und Alter 1 2 Adulte Goldschopfpinguine 1 3 Jungvogel 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Feinde 7 Bestand 8 Namensgebung 9 Belege 9 1 Literatur 9 2 Weblinks 9 3 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenGrosse Gewicht und Alter Bearbeiten Der Goldschopfpinguin ist mit einer Grosse von bis zu 71 Zentimeter der grosste Vertreter der Gattung der Schopfpinguine Ein auffalliger Sexualdimorphismus ist nicht vorhanden Weibliche Goldschopfpinguine sind lediglich etwas kleiner als mannliche was besonders auffallt wenn Brutpaare beobachtet werden konnen Das Gewicht von Goldschopfpinguinen variiert betrachtlich im Verlauf des Jahres Bei Mannchen schwankt es zwischen 3 4 und 6 4 Kilogramm Weibchen haben eine Gewichtsspanne von 3 2 bis 5 7 Kilogramm Ihr Gewichtsmaximum erreichen Goldschopfpinguine gewohnlich kurz vor der Mauser Am leichtesten sind sie nach der Mauser 2 Die durchschnittliche Lebenserwartung betragt 12 Jahre 3 Adulte Goldschopfpinguine Bearbeiten nbsp PortratKopf Kinn und Kehle sind blaulich schwarz Die auffalligen und verlangerten goldgelben Federn wachsen an der Stirn etwa einen Zentimeter von der Schnabelbasis entfernt Sie sind nach hinten gerichtet und weisen hinter dem Auge nach unten und nach oben Die Korperoberseite und der Schwanz sind frisch vermausert blaulich schwarz Das Gefieder wirkt kurz vor der Mauser etwas braunlicher Die Korperunterseite ist weiss und scharf von der schwarzen Kehle abgesetzt Die zu Flossen umgestalteten Flugel sind auf der Oberseite blaulich schwarz mit einer dunnen weissen Linie auf der Flossenseite Die Unterseite ist weiss mit einem schwarzen Fleck am Flossenende Der grosse und kraftige Schnabel ist dunkel orangebraun bei alteren Vogeln weist der Oberschnabel gelegentlich senkrechte Rillen auf Ein auffalliges rosafarbenes Dreieck nicht befiederter Haut verlauft von der Schnabelbasis bis zum Auge Die Iris ist rotlich Fusse und Beine variieren von einem fleischfarbenen Ton bis zu einem kraftigen Rosa Die Sohlen sind schwarzlich 4 Vereinzelt werden weissgesichtige sowie generell blasser gezeichnete Goldschopfpinguine beobachtet die in ihrem Gefieder grosse Ahnlichkeit mit dem Haubenpinguin aufweisen Es ist noch nicht gesichert ob es sich dabei um Farbmorphen oder gar um Hybriden mit dem Haubenpinguin handelt 5 Gelegentlich pflanzt sich der Goldschopfpinguin auch mit dem Felsenpinguin fort 2 Jungvogel Bearbeiten Jungvogel konnen anhand von Gefiederunterschieden bis zu einem Alter von zwei Jahren von den adulten Goldschopfpinguinen unterschieden werden Bis ins Alter von einem Jahr sind sie auffallend kleiner als die adulten Goldschopfpinguine Sie weisen in diesem Zeitraum entweder keine oder nur vereinzelte goldgelbe Federn auf der Stirn auf Der Schnabel ist schmaler weniger kraftig und matt braun gefarbt Altere Jungvogel haben bereits die fur Goldschopfpinguine typischen verlangerten Gesichtsfedern jedoch ist der Federschopf noch kleiner als bei geschlechtsreifen Vogeln Noch nicht brutende drei bis vier Jahre alte Goldschopfpinguine sind ausserlich nicht mehr von den geschlechtsreifen Vogeln zu unterscheiden Ihre Geschlechtsreife erreichen sie im funften bis sechsten Lebensjahr Stimme Bearbeiten nbsp GoldschopfpinguineDas Lautrepertoire der Goldschopfpinguine ahnelt dem anderer Schopfpinguine Besonders ruffreudig sind sie in den Brutkolonien in der Zeit wenn sich die Paare finden und sie ihr unmittelbares Brutrevier etablieren Wahrend der Zeit in der die Gelege bebrutet werden sind dagegen in den Brutkolonien verhaltnismassig wenig Rufe zu vernehmen Lediglich wenn sich die Elternvogel bei der Brut ablosen sind mehr Rufe zu horen Die meisten Rufe bestehen aus einem lauten und harschen Belllaut sowie trompetenahnlichen Rufen Die beiden Vogel eines Paares sowie das dazugehorende Kuken erkennen sich an der Stimme der genaue Niststandort spielt beim Wiederfinden des Partnervogels oder des Kukens keine oder nur eine untergeordnete Rolle 6 Im Rufrepertoire lassen sich lokale Unterschiede feststellen So sind die Lautausserungen von Goldschopfpinguinen die auf Sudgeorgien bruten schneller im Rhythmus und etwas hoher Mannchen rufen etwas langer und haben grundsatzlich eine etwas tiefere Stimme 6 Zum Rufrepertoire gehoren kurze einsilbige Rufe die als Kontaktruf gelten Trompetenahnliche Rufe sind vor allem zu horen wenn sich die Partner bei der Bebrutung des Geleges abwechseln Die Rufe der Kuken sind fur die Elternvogel erst eine Woche nach dem Schlupfen unterscheidbar 7 Verbreitung Bearbeiten nbsp VerbreitungskarteDer Goldschopfpinguin kommt nahezu zirkumpolar vor Sein Brutareal umfasst subantarktische Inseln des Indischen Ozeans und des Atlantischen Ozeans zwischen der 46 und der 65 sudlichen Breite Er halt sich dabei gewohnlich nordlich der Packeisgrenze auf Es gibt mindestens eine Brutkolonie die sich auf der Antarktischen Halbinsel befindet Er ist damit der am weitesten im Suden brutende Schopfpinguin Das Gebiet in denen sich Goldschopfpinguine ausserhalb ihrer Fortpflanzungszeit aufhalten ist bislang weitgehend unbekannt Vermutlich halt er sich jedoch in antarktischen Gewassern zwischen der 45 und der 65 sudlichen Breite auf Irrgaste wurden bislang vor den Kusten Sudafrikas Australiens und Neuseelands beobachtet Beobachtungen an Land fehlen ausserhalb der Fortpflanzungszeit Es wird daher unterstellt dass er ausserhalb der Fortpflanzungszeit pelagisch lebt 7 Brutkolonien des Goldschopfpinguins finden sich auf zahlreichen subantarktischen Inseln Zu den wichtigsten zahlen Kerguelen Crozet Archipel Heard und McDonaldinseln Prinz Edward Inseln sowie Bouvetinsel Sudgeorgien Sudliche Shetlandinseln und Sudliche Orkneyinseln wobei die Kolonien auf Sudgeorgien mit Abstand am grossten sind 3 Neun kleine Kolonien finden sich auch auf Inseln an der Sudspitze Sudamerikas Auch von den Falklandinseln werden gelegentlich brutende Goldschopfpinguine gemeldet Dort verpaaren sie sich gelegentlich auch mit Felsenpinguinen und fur 1995 gibt es Hinweise dass ein Brutvogel beobachtet wurde dessen Schnabel und Gesichtsgefieder es moglich erscheinen lasst dass es sich um einen Hybriden aus einer solchen Paarung handelt 8 Brutkolonien finden sich auf steilen felsigen Hangen der Kuste Typischerweise fehlt an den Stellen an denen sich Brutkolonien befinden Vegetation Allerdings gibt es auch vereinzelte Kolonien wo Goldschopfpinguine zwischen Grasbuscheln bruten Ernahrung BearbeitenGoldschopfpinguine fressen Krebstiere zum Beispiel Euphausia Thysanoessa Munida gregaria Themisto gaudichaudii Kalmare Gonatus antarcticus Loligo gahi und Fische Notothenia Champsocephalus gunneri Fische und Kopffusser spielen vor allem gegen Ende der Aufzucht der Jungvogel eine grossere Rolle Wahrend ihrer Nahrungssuche unternehmen Goldschopfpinguine Tauchgange bis zu einer maximalen Tiefe von 115 Metern Gewohnlich finden sie ihre Nahrung jedoch in Gewassertiefen zwischen 15 und 50 Meter Die Nahrungssuche findet uberwiegend wahrend des Tages statt Goldschopfpinguine sind gewohnlich zwischen 11 und 12 Stunden auf Nahrungssuche Wahrend der Fortpflanzungszeit konnen sie aber zwischen 25 und 50 Stunden auf Nahrungssuche sein und gegen Ende der Nachwuchsaufzucht suchen sie auch zunehmend in der Nacht nach Nahrung 7 Wahrend der Brutzeit und kurz vor der Mauser sind Goldschopfpinguine aber auch zehn bis zwanzig Tage abwesend um nach Nahrung zu suchen Wahrend der Jungenaufzucht verlassen Goldschopfpinguine gewohnlich die Brutkolonie wahrend der fruhen Morgenstunden zwischen 5 00 und 7 00 Uhr und kehren gegen 18 Uhr wieder zuruck Ihre Nahrung finden sie gewohnlich in der Region von Kontinentalschelfen In Sudgeorgien liegen diese Nahrungsgrunde etwa 50 Kilometer von den Brutkolonien entfernt Goldschopfpinguine verbringen durchschnittlich 38 Prozent ihrer Nahrungssuche damit zu diesen Nahrungsgrunden zu finden Sie schwimmen dabei etwa mit einer Geschwindigkeit von 2 08 Meter pro Sekunde Wahrend ihrer Tauchgange sind sie durchschnittlich 1 48 Minuten unter Wasser 48 Prozent der Zeit wahrend der Nahrungssuche verbringen sie unter Wasser 7 Alle Tauchgange verlaufen V formig das heisst dass der Goldschopfpinguin keine langere Zeit in der tiefsten Gewasserschicht verbringt sondern nach Erreichen der maximalen Tiefe sofort wieder auftaucht Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Brutende Goldschopfpinguine nbsp Ei des GoldschopfpinguinsWeibliche Tiere bruten ab dem funften Lebensjahr mannliche Tiere nur selten vor dem sechsten Sie sind sehr orts und partnertreu Die Brutzeit beginnt Mitte Oktober Als Brutplatz dienen Felskusten und niedrige Klippen die Nestdichte betragt 0 7 bis 1 4 Nester pro Quadratmeter Im Abstand von vier bis funf Tagen werden zwei Eier gelegt das erste wiegt rund 93 Gramm das zweite rund 150 Gramm Das zweite Ei liegt dabei hinter dem ersten wo die Temperatur am stabilsten ist und das Ei weniger stark der Gefahr des Verlustes oder des Raubs unterliegt Das kleinere erste Ei bedarf einer langeren Brutzeit und wird nur selten erfolgreich bebrutet Die Brutzeit dauert rund funf Wochen und teilt sich in drei gleich lang dauernde Phasen In der ersten Phase sind beide Elternteile am Nest in der zweiten brutet nur das Weibchen in der dritten nur das Mannchen der jeweils andere Partner geht auf die Jagd Das Weibchen kehrt teilweise erst eine Woche nach dem Schlupf der Kuken zuruck solange mussen die Kuken gegebenenfalls auf ihre erste Mahlzeit warten Nach dem Schlupf hudert das Mannchen die Kuken fur weitere 24 Tage wahrend das Weibchen auf die Jagd geht Die Kuken werden nach ihrer ersten Mahlzeit taglich gefuttert frisch geschlupfte Kuken brauchen rund 200 Gramm am Tag Am Ende der 24 Tage haben die Kuken ihr zweites Dunenkleid entwickelt verlassen die Nester und bilden mit anderen Kuken Gruppen die es beiden Eltern erlauben das Nest zu verlassen und auf Jagd zu gehen um dem wachsenden Nahrungsbedarf des Kukens nachzukommen pro Futterung zu dieser Zeit rund 1000 Gramm Im Alter von 11 Wochen entwickeln die Tiere ein wasserfestes Federkleid und werden selbststandig Drei Wochen nachdem die Kuken unabhangig geworden sind beginnt die Mauser der Altvogel die rund 25 Tage dauert Anschliessend verlassen die Vogel die Brutplatze die Wintermonate verbringen sie im Meer Feinde BearbeitenAusgewachsene Tiere haben an Land keine naturlichen Feinde im Meer hingegen werden sie Beute von Orcas Seeleoparden Mahnenrobben und Seebaren 3 Eier und Kuken werden von Raubmowen Mowen und Greifvogeln gefressen Bestand Bearbeiten nbsp Brutkolonie auf SudgeorgienDer Bestand des Goldschopfpinguins wird von der IUCN auf 18 Millionen geschlechtsreife Individuen geschatzt 1 Insgesamt kann man aber von mindestens 24 Millionen Individuen sprechen 3 Die grossten Populationen finden sich auf den Inseln Ile des Pingouins der Crozetinseln auf Heard und McDonald mit jeweils etwa einer Million Brutpaaren den Kerguelen mit 1 8 Millionen Brutpaaren und Sudgeorgien mit 2 5 Millionen Brutpaaren Die Populationen auf Sudgeorgien und Bouvet nahmen vermutlich in den 1960er und 1970er Jahren deutlich zu haben aber seitdem wieder abgenommen Gut untersuchte einzelne Populationen auf Sudgeorgien nahmen zwischen 1986 und 1998 um 65 Prozent ab Insgesamt geht man davon aus dass der Brutvogelbestand auf Sudgeorgien sich in den letzten zwanzig Jahren halbiert hat Ahnliches gilt fur untersuchte Populationen auf Marion die sich zwischen 1979 und 1998 halbierten Anders ist die Situation auf den Kerguelen wo die Populationen zwischen 1962 und 1985 jahrlich um ein Prozent zunahmen Daten seit 1998 weisen darauf hin dass die dortigen Brutkolonien in ihrer Bestandsgrosse mindestens stabil sind oder moglicherweise sogar leicht zunehmen Fur die zahlenmassig nicht sehr bedeutsamen Populationen deren Brutkolonien sich auf sudamerikanischem Boden befinden gibt es nur wenige Daten diese weisen jedoch auf einen stabilen Bestand hin Die wesentlichen bestandsbeeinflussenden Faktoren sind die die alle Arten der sudlichen Ozeane betreffen Auf sie wirken sich die kommerzielle Fischerei die Erwarmung der Ozeane und die zunehmende Olverschmutzung negativ aus 1 Namensgebung BearbeitenDie erste wissenschaftliche Beschreibung und Benennung der Art gemass binarer Nomenklatur geht auf den deutschen Naturforscher Johann Friedrich von Brandt im Jahr 1837 zuruck 9 Der Name Eudyptes chrysolophus leitet sich vom griechischen eὖ eu fur gut dyptes dyptes fur Taucher xrysos chrysos fur golden und lofos lophos fur Haarschopf ab Im Englischen und in weiteren Sprachraumen ist die Art nach der Bezeichnung Macaroni benannt Dabei handelt es sich um eine im 18 Jahrhundert vertretene Gruppe von oft auffallig frisierten und italienverliebten Modenarren deren Name sich wiederum von der italienischen Pastasorte Makkaroni herleitet 10 Diesem Umstand verdankt beispielsweise auch der Macaroni Point seinen Namen eine Landspitze von Deception Island in der Antarktis die nach der Pinguinart benannt ist und zu deren Brutgebieten sie zahlt Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Mike Bingham Penguins of the Falkland Islands amp South America S 48 51 2001 ISBN 0 7596 3335 5 Tony D Williams The Penguins Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 854667 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldschopfpinguin Eudyptes chrysolophus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eudyptes chrysolophus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 2 Januar 2009 Goldschopfpinguin Eudyptes chrysolophus auf eBird orgEinzelbelege Bearbeiten a b c BirdLife Factsheet zum Goldschopfpinguin aufgerufen am 21 November 2010 a b Williams S 213 a b c d Daniel Gilpin Pinguine Parragon ISBN 978 1 4075 0629 6 Williams S 211 Williams S 212 a b Williams S 214 a b c d Williams S 215 Robin und Anne Woods Atlas of Breeding Birds of the Falkland Islands Anthony Nelson Shorpshire 1997 ISBN 0 904614 60 3 S 35 Macaroni Penguin In Andrew J Hund Hrsg Antarctica and the Arctic Circle Vol I ABC CLIO Santa Barbara 2014 ISBN 978 1 61069 392 9 S 465 abgerufen am 5 Januar 2023 englisch John P Rafferty macaroni penguin In Encyclopaedia Britannica abgerufen am 5 Januar 2023 englisch J A Simpson E S C Weiner Hrsg Oxford English Dictionary 2 Auflage Band 9 Look Mouke Clarendon Press Oxford 1989 ISBN 0 19 861221 4 S 149 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldschopfpinguin amp oldid 235927473