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Der Felsenpinguin Eudyptes chrysocome ist eine Vogelart aus der Familie der Pinguine Spheniscidae Innerhalb der Gattung der Schopfpinguine ist der Felsenpinguin die kleinste Art Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 10 Jahren 1 FelsenpinguinFelsenpinguin Eudyptes chrysocome SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Pinguine Sphenisciformes Familie Pinguine Spheniscidae Gattung Schopfpinguine Eudyptes Art FelsenpinguinWissenschaftlicher NameEudyptes chrysocome Forster 1781 Felsenpinguine mit Nachwuchs kurz vor Ablegen des zweiten DaunenkleidsFelsenpinguine auf Saunders IslandFelsenpinguine am Meereszugang einer Kolonie FalklandinselnEs werden mittlerweile nur noch zwei Unterarten anerkannt die sich in der Korpergrosse der Lange der Haubenfedern und der Zeichnung auf der Unterseite der Flossen unterscheiden Der fruher als Eudyptes chrysocome moseleyi bezeichnete Tristanpinguin wird mittlerweile als eigenstandige Art betrachtet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verhalten 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung 4 Feinde 5 Verbreitung Bestandsentwicklung und Status 6 Systematik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseErscheinungsbild BearbeitenFelsenpinguine erreichen eine Korpergrosse zwischen 45 und 58 Zentimeter und ein Gewicht von 2 3 4 5 kg 1 Das Gewicht variiert erheblich im Verlauf eines Jahres grundsatzlich sind sie am schwersten kurz vor der Mauser und konnen dann bis zu 3 8 Kilogramm schwer sein Weniger gut ernahrte Felsenpinguine haben gelegentlich aber auch ein Gewicht von nur zwei Kilogramm 3 Grundsatzlich zahlen sie zu den kleinsten Pinguinen uberhaupt Ein auffalliger Sexualdimorphismus besteht nicht Weibchen sind allerdings tendenziell etwas kleiner Das Gefieder zeigt keine jahreszeitlichen Variationen Jungvogel konnen anhand ihrer Gefiederfarbung bis zu einem Alter von zwei Jahren von den adulten Felsenpinguinen unterschieden werden 4 Adulte Vogel haben einen schmalen gelben Uberaugenstreifen dessen Federn hinter dem Auge stark verlangert sind und abstehen weiter zum Hinterkopf hin sind diese Federn in Langsrichtung gelb schwarz gestreift und bilden dort einen locker anliegenden Schopf Die Augen sind rot der kurze kraftige und wulstig aufgeworfene Schnabel ist rotlich braun Fusse und Beine sind rosa die Sohlen sind schwarz Kopf und Gesicht sind ansonsten schwarz Die Korperoberseite ist dunkel schiefergrau Frisch gemausertes Gefieder schimmert blaulich Abgenutztes Gefieder kurz vor der Mauser wirkt dagegen braunlich Die Korperunterseite ist weiss und scharf von der schwarzen Kehle abgesetzt Die zu Flossen umgebildeten Flugel sind auf der Oberseite blauschwarz und auf der Unterseite weiss Jungvogel sind kleiner als adulte Vogel Kinn und Kehle sind bei ihnen grau Der Schnabel ist kleiner und matter gefarbt Sie weisen entweder noch keine verlangerten Schopffedern auf oder diese sind deutlich kurzer als bei den adulten Vogeln Das Gefieder der Kuken ist vollstandig schwarz und ohne jede Zeichnung der Schnabel ebenso Immature Tiere sind erkennbar an einem mattgelben Strich uber dem Auge und einem rotbraunen Schnabel aber fehlendem Schopf Verhalten BearbeitenObwohl die Tiere relativ klein sind gelten sie als wehrhaft auch weit grosseren Storern gegenuber Felsenpinguine greifen unterschiedslos jedes Tier an das in die Nahe ihres Nestes kommt ob andere Pinguine Albatrosse oder Menschen Ihren Partnern gegenuber sind die Tiere hingegen ausgesprochen zartlich und soziale Gefiederpflege ist ublich Lebensweise BearbeitenErnahrung Bearbeiten Felsenpinguine sind Nahrungsgeneralisten sie fressen alles was sie fangen und verzehren konnen Untersuchungen von Tieren auf den Falklandinseln wiesen in unterschiedlichen Anteilen Krebstiere z B Euphausia Thysanoessa Themisto Kalmare Gonatus Loligo Onychoteuthis Teuthowenia und verschiedene kleine Fische nach Meist jagen sie in Gruppen selten aber in Tiefen uber 100 m Die durchschnittliche Schwimmgeschwindigkeit liegt bei 7 5 km h Auf ihren Streifzugen erreichen die Pinguine Tiefen von bis zu 170 m 1 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei des FelsenpinguinsFelsenpinguine sind nicht vor dem vierten Lebensjahr geschlechtsreif Die Brutzeit beginnt im fruhen Oktober mit der Ankunft der Mannchen am Nistplatz wenige Tage spater folgen die Weibchen Die Tiere kehren nicht nur jedes Jahr zum selben Nistplatz sondern auch zum gleichen Nest zuruck das sie mit Steinen Stocken Pflanzenteilen oder ahnlichem ausbessern Die Kolonien befinden sich bevorzugt in abschussigen Felsschluchten mit Zugang zu tiefem Wasser und konnen eine Grosse von bis zu 100 000 Nestern bei einer Dichte von 1 5 bis 3 Nestern pro Quadratmeter erreichen In den Kolonien bruten haufig auch Albatrosse und Kormorane und in ihrer Nahe findet sich offenes Susswasser da die Tiere regelmassig baden und Susswasser zu sich nehmen Die Vegetation an den Koloniestandorten besteht aus Grasern und niedrigen Zwergstrauchern Nistplatze die seit langem in Gebrauch sind sind allerdings vegetationslos Sobald die Weibchen eingetroffen sind beginnen die Kopulationen Anfang November werden zwei Eier im Abstand von vier bis funf Tagen gelegt das erste wiegt rund 80 Gramm das zweite rund 110 Gramm Das zweite Ei liegt dabei hinter dem ersten wo die Temperatur am stabilsten ist und das Ei weniger stark der Gefahr des Verlustes oder des Raubs unterliegt Bei den Unterarten Eudyptes c moseleyi und Eudyptes c filholi kommt es dabei fast nie zu mehr als einem flugge werdenden Kuken bei der Nominatform hingegen sind unter guten Bedingungen auch zwei gesunde Kuken nicht ungewohnlich Die Eltern bebruten rund 33 Tage lang abwechselnd in drei annahernd gleich langen Schichten die Eier In der ersten Schicht sind beide Elternteile am Nest in der zweiten brutet nur das Weibchen in der dritten nur das Mannchen der jeweils andere Partner geht auf die Jagd Fur die ersten 25 Tage nach dem Schlupfen der Kuken bleibt das Mannchen am Nest Danach haben die Kuken ihr zweites Dunenkleid entwickelt verlassen die Nester und bilden mit anderen Kuken Gruppen die es beiden Eltern erlauben das Nest zu verlassen und auf Jagd zu gehen um den wachsenden Nahrungsbedurfnissen des Kukens nachzukommen pro Futterung zu dieser Zeit rund 600 Gramm Im Alter von 10 Wochen werden die Jungen dann flugge 20 bis 25 Tage spater verlassen die Tiere den Nistplatz Feinde BearbeitenAusgewachsene Tiere haben an Land keine naturlichen Feinde im Meer hingegen werden sie Beute von Haien Orcas Seebaren Mahnenrobben und Seelowen 1 Eier und Kuken werden von Raubmowen Mowen und Geierfalken gefressen Auf einigen Inseln sind Feinde auch von Menschenhand eingefuhrt worden so Katzen oder Ratten nbsp Grun das Verbreitungsgebiet von Eudyptes c chrysocome blau das Verbreitungsgebiet von Eudyptes c filholi gelb das Verbreitungsgebiet des Tristanpinguins nbsp Felsenpinguinkolonie auf den FalklandinselnVerbreitung Bestandsentwicklung und Status BearbeitenDer Felsenpinguin ist die am weitesten verbreitete Art der Gattung Das Verbreitungsgebiet reicht von Sudamerika bis nach Neuseeland und umfasst zwei raumlich voneinander getrennte Bereiche subtropischer bis subantarktischer Inseln die jeweils von einer Unterart besiedelt sind Die Brutverbreitung befindet sich auf den Inseln rund um die Antarktis zwischen 37 und 53 Grad sudlicher Breite Die maritime Verbreitung erstreckt sich uber die sudlichen Teile des Atlantiks Pazifiks und Indiks 1 Der Gesamtbestand wurde 2005 auf 3 7 Millionen Brutpaare geschatzt 5 davon gehoren nach einer Zahlung der Jahre 1995 bis 1997 rund 500 000 Paare der Unterart E c chrysocome an 6 die haufigste Unterart ist jedoch E c filholi 7 Der Gesamtbestand der Art ist in den letzten 30 Jahren drastisch um uber 30 zuruckgegangen Am dramatischsten war der Ruckgang auf den Falklandinseln dem Hauptverbreitungsgebiet der Nominatform hier sank der Bestand von 2 5 Millionen Brutpaaren im Jahr 1984 auf rund 300 000 Brutpaare im Jahr 1995 ein Ruckgang um 88 Grund war die Uberfischung der Gewasser um die Falklandinseln die dazu fuhrte dass die Tiere keine ausreichenden Fettreserven fur die Brutzeit aufbauen konnten und zu hunderttausenden verhungerten Obgleich sich die Bestande um die Falklandinseln als Folge gesetzlicher Regulierung erholt und stabilisiert haben ist der Gesamtbestand der Art nach wie vor ruckgangig Hauptgrund ist unverandert der Fischfang neuere Gefahrdungen sind vor allem Okotourismus Meeresverschmutzung und der Klimawandel der das Nahrungsangebot verandert Als Konsequenz aus dieser Bestandsverringerung wird die Art vom IUCN als vulnerable also gefahrdet eingestuft In Gefangenschaft wird der Nordliche Felsenpinguin weltweit nur im Tiergarten Schonbrunn in Wien mit jahrlichem Nachwuchs gezuchtet Von den etwa 80 in europaischen Zoos lebenden Tieren befinden sich etwa die Halfte in Wien 8 2017 hat der Tiergarten wegen seiner Felsenpinguinkolonie zwei Tiere erhalten die in Australien angelandet worden waren 9 Systematik Bearbeiten nbsp Eudyptes chrysocome chrysocomeInnerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden Eudyptes chrysocome chrysocomebrutet auf sudargentinischen sudchilenischen sowie auf den Falklandinseln Merkmale der Unterart sind die schwarze Haut um den Schnabel und ein kurzerer Schopf am Hinterkopf dd Eudyptes chrysocome filholibrutet auf den Kerguelen den Crozetinseln auf der Macquarieinsel den Aucklandinseln den Prinz Edward und Marioninseln Heard und McDonaldinseln Campbell Island und Antipodeninseln Der Augenuberstreif ist bei dieser Unterart sehr schmal die Schopffedern haben eine Lange von sechs bis sieben Zentimeter 10 Einige Wissenschaftler sind der Ansicht das die Unterart zu einer eigenstandigen Art werden sollte 11 12 dd Der fruher als Unterart Eudyptes chrysocome moseleyi bezeichnete Tristanpinguin der auf Tristan da Cunha Amsterdam und Sankt Paul brutet wird heute als eigenstandige Art Eudyptes moseleyi angesehen Literatur BearbeitenMike Bingham Penguins of the Falkland Islands amp South America S 38 47 2001 ISBN 0 7596 3335 5 Hadoram Shirihai A Complete Guide to Antarctic Wildlife The Birds and Marine Mammals of the Antarctic Continent and Southern Ocean Alula Press Degerby 2002 ISBN 951 98947 0 5 Tony D Williams The Penguins Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 854667 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsenpinguin Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Felsenpinguin Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Felsenpinguin Eudyptes chrysocome auf eBird org Eintrag zur Art bei ARKive Memento vom 22 Januar 2017 im Internet Archive Eudyptes chrysocome in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 10 Marz 2010 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Daniel Gilpin Pinguine Parragon Books Ltd 2007 ISBN 978 1 4075 0629 6 Shirihai S 71 Williams S 187 Williams S 185 BirdLife International 2007 Species factsheet Eudyptes chrysocome Online Zugriff am 15 Dezember 2007 Mike Bingham Penguins of the Falkland Islands amp South America S 38 E Guinard H Weimerskirch P Jouventin Population Changes and Demography of the Northern Rockhopper Penguin on Amsterdam and Saint Paul Islands in Colonial Waterbirds Vol 21 No 2 1998 pp 223 Nachwuchs bei den Felsenpinguinen 1 2 Vorlage Toter Link wien orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf ORF vom 4 Mai 2011 Meldung der staatlichen Horfunk und Fernsehanstalt ORF vom 14 Dezember 2017 Williams S 186 Jonathan Banks Amy Van Buren Yves Cherel James B Whitfield 2006 Genetic evidence for three species of Rockhopper Penguins Eudyptes chrysocome Polar Biology 30 1 61 67 doi 10 1007 s00300 006 0160 3 Maria Jose Frugone Theresa L Cole Maria Eugenia Lopez Gemma Clucas Pavel Matos Maravi Nicolas A Lois Pierre Pistorius Francesco Bonadonna Phil Trathan Andrea Polanowski Barbara Wienecke Andrea Raya Rey Klemens Putz Antje Steinfurth Ke Bi Cynthia Y Wang Claypool Jonathan M Waters Rauri C K Bowie Elie Poulin Juliana A Vianna Taxonomy based on limited genomic markers may underestimate species diversity of rockhopper penguins and threaten their conservation Diversity and Distributions September 2021 doi 10 1111 ddi 13399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsenpinguin amp oldid 234877915