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Die im Volksmund Gossdorfer Raubschloss genannte Burg Schwarzberg auch als Burg Schwarzbach bezeichnet ist die Ruine einer Hohenburg auf 210 m u NN in der Nahe von Gossdorf Kohlmuhle Sie liegt auf einem Felssporn etwa 50 Meter uber der Einmundung des Schwarzbaches in die Sebnitz Burg SchwarzbergMauerreste und kunstliche RuineMauerreste und kunstliche RuineAlternativname n Gossdorfer Raubschloss Burg SchwarzenbachStaat DeutschlandOrt HohnsteinEntstehungszeit vor 1372Burgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgruineStandische Stellung RitterstandGeographische Lage 50 57 N 14 11 O 50 946452777778 14 184736111111 210 Koordinaten 50 56 47 2 N 14 11 5 OHohenlage 210 m u NNBurg Schwarzberg Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Naturschutz 3 Sagen und Erzahlungen 4 Galerie 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie etwa 80 40 Meter grosse Burganlage wurde vermutlich errichtet um einen Handelsweg zu schutzen der von Bad Schandau und damit dem Elbtal nach Neustadt in Sachsen und weiter in die Lausitz verlief und unterhalb der Burg den Fluss Sebnitz querte 1372 erfolgte die erste urkundliche Erwahnung der Burg als Swarczberg in einer Urkunde zur Erbeinigung zwischen Kaiser Karl IV und den Wettinern Ebenso wie die Burg Hohnstein gehorte Schwarzberg dem bohmischen Adelsgeschlecht der Berka von der Duba und gehorte damit zur Herrschaft Hohnstein Ausserdem diente die Burg zur Sicherung der Verbindung zwischen den beiden Hauptburgen der Berka von der Duba Burg Wildenstein Hintere Sachsische Schweiz und Hohnstein Wahrscheinlich lebte Heinrich von der Duba ein Spross der Hohensteiner Berken in den Mauern der Burg Im Rahmen einer 1410 erfolgten Erbteilung verlor die Burg gegenuber der Burg Wildenstein auf dem Kuhstallmassiv an Bedeutung da Heinrich von der Duba Wildenstein als Sitz der gleichnamigen Herrschaft ausbaute und nach dort umsiedelte Burg Schwarzberg scheint danach dem Verfall preisgegeben worden sein oder wurde im Zuge der Hussitenkriege zerstort In einem 1427 ausgestellten Schuldbrief von Hinko von der Duba auf Hohnstein wird Burg Schwarzberg nicht erwahnt und in der letzten urkundlichen Erwahnung von 1456 wird sie in der Rubrik vor Zeiten mit festen Hausern bebaut gewesen genannt 1443 gelangte die Burg ruine als Teil der Herrschaft Hohnstein an den sachsischen Kurfursten Friedrich II Dieser war zuvor gewaltsam gegen die Berka von der Duba auf Hohnstein sowie deren Unterherrschaft Wildenstein vorgegangen da sie sich seit den 1420er Jahren wiederholt als Raubritter in den umliegenden Gebieten betatigt hatten Die heute noch gelaufige Bezeichnung als Gossdorfer Raubschloss geht wohl auf diese Zeit zuruck Noch im Februar 1475 nachtigten 60 berittene Raubgesellen aus Bohmen im Sebnitztal zwischen Bad Schandau und Ulbersdorf und nutzten dabei vermutlich auch die Ruine der Burg als Quartier Der Chronist Wilhelm Leberecht Gotzinger berichtete 1812 sogar von drei zum Schloss fuhrenden Zugbrucken Ausserdem nannte er 3 4 Ellen machtige Mauern von vierseitigen Mauern umgebene Raume und einen tiefen in den Granit gegrabenen Brunnen aus dem seinerzeit Pfeile und Sporen geborgen wurden Um die Erinnerungen an die ehemalige Burganlage wach zu halten liess der Rittergutsbesitzer von Ulbersdorf auf den recht sparlichen Mauerresten 1858 eine kunstliche Ruine mit Zubauten eines Rundturmes und Spitzbogengemauer errichten 1 Dabei markiert der Rundturm mit hoher Wahrscheinlichkeit den Standort eines alten Burgturms Die im Westteil noch vorhandenen 2 Meter starken Mauern stammen von einem Hauptgebaude der alten Burg Reste der ursprunglichen Umfassungsmauer sind im Suden Westen und teilweise im Norden erkennbar Die tiefen Gewolbe sowie der Burgbrunnen sind verschuttet letzterer auch nicht mehr lokalisierbar Der Hauptzugang zur Burg befand sich im Nordwesten er war mit einem Wallgraben und wohl mindestens einer Zugbrucke nach Gotzinger sogar drei Zugbrucken gesichert Auf der unterhalb im Schwarzbachtal gelegenen Schlosswiese sollen weitere Gebaude gestanden haben die zur Reitbahn der Ritter gehorten 2 Die hier noch vorhandenen Spuren wurden durch den Bau der Schwarzbachbahn welche den Felssporn der Burg Schwarzberg mit einem Tunnel unterquerte weitgehend verwischt 2003 erfolgte eine Restaurierung der Ruinenreste Dabei wurde die kunstliche Ruine mit einem Schragdach versehen 3 4 Naturschutz BearbeitenDer Bergsporn um die ehemalige Burganlage ist mit einer Flache von ca 5 Hektar als FlachenNaturdenkmal FND Schwarzberg geschutzt Der Schutzstatus begrundet sich aus dem Vorhandensein eines etwa 200 Jahre alten artenreichen Laubwaldes mit wertvoller Bodenvegetation Dazu zahlen u a Fruhlings Platterbse Braunstieliger Streifenfarn Schwalbenwurz Barenschote Grosse Sternmiere und Waldmeister 5 Sagen und Erzahlungen BearbeitenDie Schatzgraber am Gossdorfer Raubschloss Mythische Sage Der Sterndeuter im Gossdorfer Raubschloss Romanische literarische Sage 6 Das schwarze Raubschloss zu Gossdorf Roman Der schwarze Tod im Jahre 1349 im meissner Hochland Roman 7 Galerie Bearbeiten nbsp Blick von der kunstlichen Ruine uber das Burgplateau im Vordergrund Mauerreste des Hauptgebaudes im Hintergrund der Rundturm nbsp Blick vom Westhang auf die kunstliche Ruine nbsp Die als Rastplatz genutzte kunstliche Ruine nbsp Blick auf den Rundturm nbsp Informationstafel zum Flachennaturdenkmal am WestaufstiegLiteratur BearbeitenZwischen Sebnitz Hinterhermsdorf und den Zschirnsteinen Werte der deutschen Heimat Band 2 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1959 Christian Maaz Kleine wuste Burgen im unteren Sebnitztal in Burgenforschung aus Sachsen Band 21 2008 S 86 108 Alfred Meiche Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstatten der Sachsischen Schweiz Dresden 1907 ND Sebnitz 2000 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Brockhaus Reisehandbuch Sachsische Schweiz Osterzgebirge 1972 Bibliographisches Institut Leipzig Heimat und Wanderbuch Elbsandsteingebirge 1956 Dirk Hahn Finstere Gesellen hausten im Gossdorfer Raubschloss Aushang an der Ruine Zeitungsartikel Harald Quietzsch Heinz Jacob Die geschutzten Bodendenkmale im Bezirk Dresden Dresden FND im Nationalpark Sachsische Schweiz Abruf 10 Marz 2021 Alfred Meiche Sagenbuch der Sachsischen Schweiz 1997 ISBN 978 3 910195 02 8 Ferdinand Rentzsch Verlag der Centralbuchhandlung Leipzig Hohnstein 1849 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Schwarzberg amp oldid 212909189