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Die Gloster Gladiator war ein einmotoriges Jagdflugzeug aus britischer Produktion und das letzte als Doppeldecker ausgelegte im Dienst der Royal Air Force Sie bildete den Abschluss einer langen Entwicklungsreihe von erfolgreichen Doppeldeckerkonstruktionen des Herstellers Gloster Aircraft Company Die Gladiator flog zuerst im September 1934 und wurde im Januar 1937 bei der Royal Air Force eingefuhrt Gloster GladiatorRestaurierte Gloster Gladiator der Shuttleworth Collection mit norwegischen MarkierungenTyp JagdflugzeugEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller Gloster Aircraft CompanyErstflug 12 September 1934Indienststellung Januar 1937Produktionszeit 1935 April 1940Stuckzahl 747 1 Die Konstruktion der Gladiator zeigte noch einige fur Doppeldecker typische Merkmale verstrebte und verspannte Tragflachen einen stoffbespannten Rumpf und ein festes Fahrwerk Fortschrittlicher waren das geschlossene Cockpit und hydraulische Landeklappen Die Gladiator war bereits vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs den als Eindecker ausgelegten moderneren Jagdflugzeugen unterlegen Im Zweiten Weltkrieg kam es jedoch noch zu einzelnen Konfrontationen zwischen der Gladiator und anderen Doppeldeckermustern So wurde sie uber Malta im September 1940 gegen italienische Fiat CR 42 eingesetzt 2 Dabei konnten wahrscheinlich zwei CR 42 durch Gladiator abgeschossen werden 3 Auch im Sowjetisch Finnischen Winterkrieg 1940 kam es zu Luftkampfen finnischer Gladiator mit sowjetischen I 15 und I 153 Doppeldeckern 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Daten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg wechselte Henry Folland von der British Nieuport Company wo er die Nieuport Nighthawk konstruiert hatte zur Gloucestershire Aircraft Company und wurde dort 1921 Chefkonstrukteur Davor war er bei der Royal Aircraft Factory tatig und zeichnete fur die Konstruktion der S E 5 verantwortlich Gloucestershire ubernahm samtliche noch vorhandenen und nicht verwendeten Zellen und 1920 auch samtliche Nachbaurechte fur die Nighthawk Konstruktion Diese bildeten die Ausgangsbasis fur eine Reihe von Doppeldecker Jagdflugzeugen von denen die Grebe von 1923 als erstes Muster eine relativ hohe Stuckzahl erreichte Drei Jahre spater folgte die Gamecock die ebenso wie ihr Vorganger von der RAF in den 1920er und bis in die fruhen 1930er Jahre eingesetzt wurde Gloster entwickelte dann 1926 das Modell SS 18 anfangs fur die Ausschreibung F 9 26 bei der die RAF aber alle vorgeschlagenen Entwurfe ablehnte Dann reichte Gloster die SS 18 fur F 20 27 ein hier gewann zwar die Bristol Bulldog jedoch wurde das Muster als SS 18A SS 18B SS 19 und SS 19A mit unterschiedlichen Triebwerken und sonstigen Modifikationen weiterentwickelt Das letzte Modell SS 19B erfullte dann 1933 die Anforderungen von F 24 33 und wurde als Gloster Gauntlet bei der RAF bis zum Ende der 1930er Jahre eingesetzt Als Ende 1930 das Air Ministry die Ausschreibung F 7 30 ankundigte war Gloster schon relativ weit mit dem nachsten Projekt dem Modell SS 37 fortgeschritten Dieses war eine einstielige Weiterentwicklung der Gauntlet und sollte den geforderten Rolls Royce Goshawk verwenden da sich dieses Triebwerk mit seiner Evaporationskuhlung jedoch als wenig geeignet fur Jagdflugzeuge erwies setzte Gloster bereits fur den Prototyp 1934 auf eigenes Risiko den neu entwickelten Bristol Mercury ein Die Gladiator war gegenuber der Gauntlet aerodynamisch sauberer ausgelegt wozu auch das neue Fahrwerk mit freitragenden Fahrwerksbeinen ohne Verspannung und durchgehender Achse beitrug Der Gladiator Prototyp SS 37 K5200 wurde aus einem Gauntlet Mk II Rumpf erstellt wobei ein Oberflachenolkuhler auf der oberen rechten Tragflache und eine Kopfstutze fur das noch offene Cockpit erganzt wurden Beim ersten Flug am 12 September 1934 war noch ein 530 PS leistender Mercury IV eingebaut der dann durch einen Mercury VIS2 mit 645 PS ersetzt wurde Zusammen mit den Mitbewerbern der Ausschreibung F 7 30 ging der Prototyp zuerst Anfang 1935 zur Erprobung nach Martlesham zum Aeroplane and Armament Experimental Establishment um dann im Juli 1935 bei der RAF Schau in Hendon im Experimental Air Park unter dem Namen Gladiator ausgestellt zu werden Bereits im Juni erteilte das Air Ministry den ersten Serienauftrag uber 23 Maschinen die den verbesserten 830 PS Mercury IX Motor ein verbessertes Fahrwerk und ein geschlossenes Cockpit erhalten sollten Die letzten Exemplare der Serienproduktion erhielten den Bristol Mercury VIIIAS Sternmotor der ebenfalls 830 PS leistete sich aber von dem der Gladiator I durch den Austausch des Holzpropellers gegen einen Dreiblatt Fairey Reed Metallpropeller und eine neue Vergaserbestuckung mit automatischer Mischungskontrolle unterschied Die letzte Gladiator II wurde im April 1940 an die RAF geliefert 5 Die tragergestutzte Version wurde als Sea Gladiator bezeichnet Im Jahre 1938 wurden dazu 38 Stuck der Variante Gladiator Mk II entsprechend umgerustet Weitere 60 wurden direkt ab Werk geliefert Dieser Typ erlangte bei der Verteidigung Maltas gegen italienische Luftangriffe vom 16 bis zum 28 Juni 1940 Beruhmtheit als es dreien dieser Flugzeuge gelang die Insel relativ erfolgreich vor italienischen Bombern zu schutzen Schweden erwarb eine Fertigungslizenz und produzierte die Flugzeuge unter der Bezeichnung J8 entspricht Gladiator Mk I und J8A Gladiator Mk II Bis zum Produktionsende im April 1940 wurden 747 Exemplare gebaut davon 216 fur den Export Die folgende Tabelle gibt einen Uberblick uber die Verwendung des Typs ausserhalb der Royal Air Force nbsp Gloster Gladiator mit norwegischen Markierungen nbsp Gloster Gladiator ohne BespannungLand Stuckzahl VerwendungszeitraumAgypten 1922 nbsp Agypten 18 Gladiator I 25 Gladiator II ex RAF 1939 44Australien nbsp Australien 39 Gladiator I und II ex RAF ab 1940Belgien nbsp Belgien 22 Gladiator I 1937 40China Republik 1928 nbsp China 36 Gladiator I ab 1937Deutsches Reich NS nbsp Deutsches Reich 13 ex sowjetische Gladiator I ab 1941Finnland nbsp Finnland 12 Gladiator I 30 Gladiator II ex RAF 1940 45Konigreich Griechenland nbsp Griechenland 27 Gladiator I 14 Gladiator II ex RAF 1937 41Konigreich Irak 1924 nbsp Konigreich Irak 15 Gladiator I 29 Gladiator I und II ex RAF 1938 51Irland nbsp Irland 4 Gladiator I 1938 44Lettland nbsp Lettland 26 Gladiator I 1938 40Litauen 1918 nbsp Litauen 14 Gladiator I 1939 40Norwegen nbsp Norwegen 6 Gladiator I 6 Gladiator II 1938 40Portugal nbsp Portugal 15 Gladiator I 15 Gladiator II ex RAF 1938 52Schweden nbsp Schweden 37 J8 18 J8A nur bis 1942 1937 47Sowjetunion 1923 nbsp Sowjetunion 5 ex lettische und 12 ex litauische Gladiator I ab 1940Sudafrika 1928 nbsp Sudafrikanische Union 1 Gladiator I 11 Gladiator II ex RAF 1939 41Den deutschen Truppen fielen beim Vormarsch im Baltikum 13 Gladiator I in die Hande die meisten auf dem Flugplatz Schaulen wie eine Beutemeldung vom Juli 1941 zeigt Sie trugen alle sowjetische Hoheitszeichen als sie per Bahn im Reich eintrafen Darunter kamen dann lettische rote Hakenkreuze bei einigen auch die litauischen weissen Doppelkreuze zum Vorschein Mindestens zehn der Flugzeuge wurden wieder flugfahig gemacht und vorwiegend bei der Erganzungsgruppe S 1 in Langendiebach bei Frankfurt zum Schleppen von Lastenseglern DFS 230 eingesetzt Technische Daten Bearbeiten nbsp Gladiator Mk IKenngrosse SS 37 Gladiator I Mk I Gladiator II Mk II 6 Besatzung 1Lange 8 36 mSpannweite 9 83 mFlugelflache 30 20 m Antrieb ein Sternmotor Bristol Mercury VIS mit 645 PS ein Sternmotor Bristol Mercury IX mit 830 PS ein Sternmotor Bristol Mercury VIIIA oder VIIIAS mit 830 PSHochstgeschwindigkeit 378 km h in 3050 m 405 km h in 4420 m 414 km h in 4450 mReichweite 660 km 714 kmDienstgipfelhohe 8235 m 10 000 mSteigleistung auf 3000 m 5 25 min 4 75 min 4 5 minLeermasse 1390 kg 1460 kg 1562 kgFlugmasse 1970 kg 2086 kg 2206 kgBewaffnung vier 7 7 mm MG zwei 45 kg BombenSiehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtypen Britische Flugzeuge im Zweiten WeltkriegLiteratur BearbeitenAlec Lumsden Terry Heffernan Gloster Gladiator Probe Probare Part 28 In Aeroplane Monthly September 1986 S 460 467 Owen Thetford Gloster Gladiator On Silver Wings The classic inter war Royal Air Force biplane fighters Part 20 In Aeroplane Monthly Mai 1992 S 8 15 Derek James Database Gloster Gladiator In Aeroplane Monthly Januar 2005 S 55 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gloster Gladiator Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gloster Gladiator The RAF s last biplane fighter that served with great distinction during the Second World War In Heritage BAE Systems abgerufen am 7 August 2018 englisch Informationen uber die Gloster Gladiator bei Aeroflight co uk englisch World Air Forces Database umfangreiche Informationsdatenbank uber die Verwendung von Flugzeugen im Laufe der Geschichte englisch Gloster Gladiator der Shuttleworth CollectionEinzelnachweise Bearbeiten Derek James Database Gloster Gladiator S 65 Einsatze der Gladiator uber Malta 1940 Known claims with the Gloster Gladiator over Malta Rainer Gopfert Rolf Jakob Der finnische Winterkrieg In Flieger Revue Extra Nr 11 William Green War Planes of the second World War Volume Two 6 Auflage 1969 S 48 AIR International August 1980 Fighter A Z S 104 f Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Gloster Aircraft CompanyMars I Bamel Gloster I Sparrowhawk Mars VI Nighthawk Mars X Nightjar Grouse Gannet Grebe Gloster II Gamecock Gloster III Gorcock Guan Goral Goring Goldfinch Gloster IV Gambet Gnatsnapper Gauntlet Gloster VI AS 31 DH 67 TC 33 TSR 38 Gladiator F 5 34 F 9 37 E 28 39 Meteor E 1 44 Javelin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gloster Gladiator amp oldid 231155181