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Giusep Nay 9 August 1942 in Trun Graubunden ist ein Schweizer Jurist Er war von 1989 bis 2006 Richter am Schweizerischen Bundesgericht und von 2005 bis 2006 der erste Bundesgerichtsprasident romanischer Sprache Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang und Personliches 2 Bundesrichter 3 Wissenschaftliche Tatigkeit 4 Politische Tatigkeit 5 Auszeichnungen 6 Weblinks 7 Quellen 8 EinzelnachweiseWerdegang und Personliches BearbeitenGiusep Nay ist Burger von Trun wo er die Primarschule besuchte Nach dem Gymnasium an der Klosterschule in Disentis und seiner Ausbildung zum Doktor der Rechte an den Universitaten Freiburg und Zurich war Giusep Nay zunachst von 1970 bis 1975 als Gerichtsschreiber am Kantonsgericht Graubunden tatig eroffnete dann 1975 ein eigenes Anwaltsburo in Chur und war nebenamtlich bis 1984 Sekretar der Katholischen Landeskirche Graubunden bis 1980 Bezirksrichter am Bezirksgericht Plessur von 1981 bis 1984 Bundner Kantonsrichter und von 1984 bis 1988 Ersatzrichter am Bundesgericht Bundesrichter Bearbeiten1988 wurde Giusep Nay von der Christlichdemokratischen Volkspartei fur das Bundesrichteramt vorgeschlagen das er von 1989 bis 2006 innehatte Von den per dato 2006 196 Bundesrichterinnen und Bundesrichtern war Giusep Nay der zweite Ratoromane im Palais de Mon Repos Der erste Andrea Bezzola amtierte von 1892 bis 1896 Giusep Nay war der erste ratoromanische Bundesgerichtsprasident und verfasste den ersten Entscheid auf Rumantsch Grischun nachdem das Ratoromanisch Teilamtssprache des Bundes geworden war 1 Er gehorte bis 1996 dem damaligen Kassationshof fur Strafsachen an nachher der I offentlich rechtlichen Abteilung Nay wurde am 15 Dezember 2004 zum Bundesgerichtsprasidenten gewahlt Als Bundesgerichtsprasident musste sich Giusep Nay auch mit der Fusion des Eidgenossischen Versicherungsgerichts in Luzern mit dem Bundesgericht in Lausanne der entsprechenden Reorganisation des Bundesgerichts und mit dem damit verbundenen Abbau der Richterstellen von 41 auf 38 Bundesrichterinnen und richter beschaftigen In seinem Prasidialamt setzte sich Giusep Nay entschlossen fur die Eigenstandigkeit des Bundesgerichtes ein und war darum besorgt bei Druckausubungen die Unabhangigkeit des Bundesgerichtes zu wahren Im Zusammenhang mit dem umstrittenen Entscheid des Bundesgerichts wonach nicht begrundete Volksentscheide uber die Einburgerung von Auslandern verfassungswidrig sind erklarte er Die Legitimitat des Rechtes ist in der Demokratie begrundet aber die Demokratie ist nur legitim wenn sie im Recht begrundet ist Im Mai 2006 erklarte Nay seinen Rucktritt vom Bundesgericht auf das Ende des Jahres Zusammen mit Giorgio Malinverni und Lili Nabholz wurde er vom Bundesrat als Nachfolger von Luzius Wildhaber als Schweizer Richter am Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte auf der vorgeschriebenen Dreierliste vorgeschlagen Gewahlt wurde Giorgio Malinverni Nay wurde als Ad hoc Richter am EGMR in Strassburg ernannt Von 2013 bis 2016 wirkte Nay in einem Advisory Panel of Experts on Freedom of Religion or Belief der OSCE ODIHR in Warschau mit Wissenschaftliche Tatigkeit BearbeitenWissenschaftlich ist Nay vor allem im Strafrecht und im Verfassungsrecht in den Bereichen der Sprachenfreiheit und des Verhaltnisses zwischen Staat und Kirche tatig Er war auch Redaktor der Zeitschrift fur Gesetzgebung und Rechtsprechung in Graubunden war Mitglied des Hochschulrates der Universitat Freiburg und der Fachgruppe Reform im Strafwesen der Caritas Schweiz Giusep Nay hat eine Vielzahl von Publikationen verfasst so unter anderem seine Doktorarbeit Das Jugendstrafverfahren im bundnerischen Recht Politische Tatigkeit BearbeitenGiusep Nay ist Mitglied im 23 kopfigen Initiativkomitee der Konzernverantwortungsinitiative Die Volksinitiative forderte dass Konzerne mit Sitz in der Schweiz die Menschenrechte und internationale Umweltstandards respektieren 2 Auszeichnungen Bearbeiten2009 Herbert Haag Preis 2011 Dr theol h c der Universitat LuzernWeblinks BearbeitenOffizielle Angaben des Bundesgerichts Angaben zur Person auf www fel ch Gesprach vor dem franzosischen VerfassungsratQuellen BearbeitenDer Text entstammt teilweise der Verabschiedung von Giusep Nay in der Vereinigten Bundesversammlung durch Nationalratsprasident Claude Janiak AB 2006 N 1624 f gemeinfrei Einzelnachweise Bearbeiten BGE 122 I 93 Personlichkeiten In konzern initiative ch Abgerufen am 4 Januar 2020 Normdaten Person GND 126791287 lobid OGND AKS LCCN n90719080 VIAF 18227072 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nay GiusepKURZBESCHREIBUNG Schweizer Jurist Bundesrichter 1989 2006 GEBURTSDATUM 9 August 1942GEBURTSORT Trun Graubunden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giusep Nay amp oldid 221313978