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Das Bergwerk Wieczorek poln Kopalnia Wegla Kamiennego Wieczorek ist ein in der Stilllegungsphase befindliches Steinkohlebergwerk in Katowice Nikiszowiec Polen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Bergthal 1 3 Morgenroth 1 4 Edwin 2 Gieschegrube 3 KWK Janow 4 KWK Wieczorek 5 Jan 6 Gegenwart 7 Forderzahlen 8 Zechensiedlungen 9 Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Den Anfang des Steinkohlenbergbaus in den Ortschaften Janow Rozdzien und Szopienice machten Schmiede die diese fur den eigenen Gebrauch forderten Die Besitzer des Pfarrbezirks Myslowice zu dem diese drei Dorfer gehorten waren 1678 die Familie Mieroszewski aus Krakau und ab 1839 Maria Winckler danach ihre Tochter Waleska von Tiele Winckler Im Gegensatz zu den Gebieten westlich Kopalnia Wegla Kamiennego Katowice und sudostlich Myslowice spielte hier in der Mitte nicht die Kattowitzer AG fur Bergbau und Eisenhuttenbetrieb der Familie Tiele Winckler die entscheidende Rolle sondern die Firma Georg von Giesches Erben nbsp Historische Aufnahme der GieschegrubeDrei Vorgangerbergwerke die spater in die Gieschegrube Wieczorek integriert wurden waren Bergthal Morgenroth und Edwin Bergthal Bearbeiten Aufgrund des 1769 fur den Kohleabbau in Kraft getretenen Preussischen Bergrechts mussten die Bergbehorden eine Abbaugenehmigung erteilen die an die Einstellung geschulten Personals gekoppelt war Deshalb beantragten die Schmiede der Region bereits im Jahre 1781 die Errichtung der Zeche Mieroszewski im Besitz des Grafen von Mieroszewski Es wurde jedoch 1788 nur fur die Zeche Bergthal in Myslowice eine Abbaugenehmigung erteilt Dieses Bergwerk arbeitete nur 1792 und von 1801 bis 1823 Hohe Wartungskosten und Mangel an Kaufern zwangen die Betreiber das Bergwerk zu schliessen Morgenroth Bearbeiten Die weitere Entwicklung des Steinkohlenbergbaus war abhangig von der Nachfrage nach Kohle durch die Zinkhutten von Katowice und Myslowice und der Erschliessung von neuen Markten durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz Ausserdem herrschte massiver Holzmangel unter dem auch der Grubenausbau selbst litt Einen neuen Schub erhielt der Bergbau durch die Entdeckung eines drei Meter machtigen Flozes namens Morgenroth Jutrzenka an der Grenze von Rozdzien und Szopienice mit Janow Deshalb wurde am 6 Januar 1826 ein 100 ha grosses Steinkohlenfeld verliehen das an der Strasse zwischen Katowice und Myslowice gelegen war Muter war auch hier Felix Mieroszewski Die Gewinnung energiereicher Kohle aus einer neuen Zeche Morgenroth begann aber erst im Jahre 1835 nachdem an der Oberflache 1834 die Zinkhutte Wilhelmina errichtet worden war Diese Hutte hatte die Firma Georg von Giesches Erben errichtet sie ubernahm zwischen 1833 und 1835 auch das Bergwerk von seinen Besitzern Alexander Mieroszewski und Daniel Henry Dalibor Im Feld Morgenroth wurde bis 1964 Kohle abgebaut nbsp Schacht PulaskiEdwin Bearbeiten In den dreissiger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts kaufte John Gottlob Lamprecht das kleine Bergwerk Edwin in Szopienice 1879 gelangte das Bergwerk an Georg von Giesches Erben Gieschegrube BearbeitenDie drei in der Vorgeschichte genannten Bergwerke wurden am 2 Dezember 1869 zusammen mit den Feldern Guter Albert 1852 und 1865 verliehen Teichmannshoffnung 1852 in Szopienice und Wildensteinssegen sowie Elfriede in Rozdzien zur Gieschegrube konsolidiert In den Folgejahren von 1877 bis 1881 gelangten dann die meisten Kohlenfelder und Zechen in Rozdzien Szopienice und Janow in die Hande von Georg von Giesches Erben wodurch bis 1883 ein Bergwerk mit einer Berechtsame von 8 42 km geschaffen wurden Dieser Konzentrationsprozess war massgeblich das Werk von Georg Scherbening einem Absolventen der Koniglichen Bergakademie in Berlin Nachdem anfanglich oberflachennah in Tiefen zwischen 8 m und 32 m die Kohle gewonnen werden konnte ging man ab 1848 zum Tiefbau uber Von 1874 bis 1883 verfugte die Grube uber vier Schachte Richthofen Kaiser Wilhelm spater Ligon Morgenroth und Hulda spater Wilson von denen aus ab 1890 die 450 m Sohle aufgefahren wurde Zwischen 1903 und 1904 wurden als neue Schachte Carmer Pulaski und Nickisch Poniatowski abgeteuft die beide bis heute offen sind Nachdem 1908 noch der Schacht George hinzugekommen war verfugte das Bergwerk bis 1914 uber insgesamt 17 Schachte In diesem Jahr wurde auch das Kraftwerk Georg errichtet und in den Folgejahren vergrosserte sich die Berechtsame auf 26 95 km nbsp Gerust uber Schacht GiszowiecWahrend des gesamten 19 Jahrhunderts blieb man trotz zunehmender Tiefen bei Pfeilerabbau und ging erst 1907 zum Spulversatz mit Sand uber Zwischen 1908 und 1910 wurden die zuvor holzernen Transportkarren unter Tage durch eiserne Hunte ersetzt und elektrische Lokomotiven eingefuhrt Trotzdem wurde erst 1926 das letzte Grubenpferd ausgemustert Wie an vielen anderen Stellen auch brachte die Trennung Oberschlesiens in einen polnischen und einen deutschen Teil erhebliche Veranderungen in den Besitzverhaltnissen der Grube mit sich Zunachst wurde die Gesellschaft Georg von Giesche Erben in die Giesche AG umgewandelt bevor man ab 1926 sukzessive die Aktien an die amerikanische Silesian American Corporation SACO mit Sitz in Wilmington Delaware eine Holdinggesellschaft im Besitz der Anaconda Copper Mining Company abgab 1930 war der Verkauf vollstandig abgeschlossen Wahrend des Zweiten Weltkriegs stand die Zeche wieder unter deutscher Verwaltung und man versuchte die Aktien von den Amerikanern zuruckzukaufen Die US Regierung verweigerte dies und einige Schweizer Banken erwarben die Aktienmehrheit an Giesche von der SACO nbsp Betonforderturm Rozdziensk mit SchachthalleDie Zeche erlitt am Kriegsende nur geringe Schaden und konnte ihre Arbeit sofort nach dem Abzug der deutschen Truppen wieder aufnehmen Schon im Februar 1945 konnte die ersten 900 t Kohle wieder zu Tage gebracht werden KWK Janow BearbeitenVon 1945 bis 1951 trug die Gieschegrube den Namen Janow desjenigen Stadtteils von Katowice in dem die Zeche ihren Ursprung hatte KWK Wieczorek Bearbeiten1951 wurde das Bergwerk nach dem nicht aus Schlesien sondern aus dem im 19 Jahrhundert russischen Zawiercie stammenden Bergmann und Aktivisten der Arbeiterbewegung Jozef Wieczorek 1893 1944 benannt der sich als Mitglied der deutschen KPD am Spartakusaufstand spater aber an den Polnischen Aufstanden in Oberschlesien beteiligte und im KZ Auschwitz ums Leben kam 1 Sudlich der alten Gieschegrube lag das riesige Reservefeld mit einer Flache von 22 86 km das bis 1956 weitgehend unverritzt vom Bergbau noch nicht beruhrt war und dessen Lagerstatten noch keine detaillierte Untersuchung erfahren hatten Es wurde zusammen mit einem Teil des Grubenfeldes von Gieschegrube Wieczorek an das neu errichtete Bergwerk Staszic abgegeben weitere Teile 1966 an das Versuchsbergwerk Jan s u Im Rahmen einer allgemeinen Sudwanderung des Bergbaus wurden im Laufe der Zeit zahlreiche im nordlichen Feldesteil gelegene Schachte verfullt und Aufbereitungsanlagen abgerissen Diesem Schicksal entgingen einige Zechengebaude und die Waschkaue von Schacht Wilson benannt zu Ehren des US Prasidenten Thomas Woodrow Wilson in denen Monica und Johannes Bros Spatel 1998 eine Kunstgalerie eroffneten Jan BearbeitenAm 1 Januar 1969 wurde im Bergwerk Wieczorek vom Hauptinstitut fur Bergbau die Pilotanlage Jan errichtet um Tests und Experimente mit modernen Arbeitsweisen und umfassender Automatisierung sowie neuen Methoden zur Organisation und Verwaltung durchzufuhren Die Anlage bestand 10 Jahre bevor sie 1976 wieder Wieczorek zugeschlagen wurde Die Produktion im Jahr 1975 betrug 508 775 Tonnen Gegenwart BearbeitenIm Jahr 2010 beschaftigte das Bergwerk 2359 Mitarbeiter forderte taglich 6865 Tonnen Kohle und kam damit auf eine Jahresleistung von 1 73 Mio Tonnen Es verfugt uber vier Schachte Pulaski Seilfahrt Gestell und Skipforderung Rozdziensk Doppelforderung mit zwei Skips und Kohlentransport uber eine sechsteilige Bandbrucke zur Aufbereitung nach Pulaski Giszowiec Materialtransport und Wetterschacht und Poludniowy ausziehender Wetterschacht Weil jedoch die Kohlenvorrate in weiten Feldteilen erschopft sind wurde das Bergwerk am 31 Marz 2018 2 der Spolka Restrukturyzacji Kopaln S A zur Stilllegung ubergeben Die noch vorhandenen Kohlenvorrate werden durch das Bergwerk Staszic aufgeschlossen und zu Tage gehoben Forderzahlen BearbeitenForderung 1913 2 57 Mio t1938 1 99 Mio t1970 2 48 Mio t1979 3 82 Mio t2010 1 73 Mio t2014 1 63 Mio tZechensiedlungen BearbeitenZwei von dem Konzern Georg von Giesche Erben erbaute Zechensiedlungen sollen hier erwahnt werden 1907 wurde die Gartenstadt kolonie Giszowiec Gieschewald durch das Architekturburo Georg und Emil Zillmann aus Berlin Charlottenburg in kreativer Anpassung an die einheimische Blockbauweise erbaut zwar gemauert aber mit traditionellen Schindeldachern In den Jahren 1908 1915 und 1920 1924 folgte die Siedlung Nikiszowiec Nickischschacht derselben Architekten 3 nbsp Siedlung NikiszowiecQuellen BearbeitenJerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 Digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 vor letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Stanislaw Tryba Wieslaw Sosin Z cyklu Historia kopaln Kopalnia Wegla Kamiennego Wieczorek Als PDF Dokument am 1 Oktober 2015 von der Internetseite http www khw pl firma historia wieczorek html heruntergeladen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kopalnia Wegla Kamiennego Wieczorek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der derzeitige Besitzer des Bergwerks die Katowicki Holding Weglowy SA stellt das Verbundbergwerk auf der Seite http www khw pl firma kwk wieczorek html umfassend dar Unter der Internetadresse http igrek amzp pl mapindex php cat FLOTZKARTOS letzter Zugriff 14 Juli 2015 findet man 43 Flotzkarten sic des Oberschlesischen Steinkohlebeckens als JPG Dateien die Feldgrenzen Floze und Schachte nach dem Bestand von 1902 in ausgezeichneter Qualitat zeigen Diese Karten wurden vom Verlag von Priebatsch s Buchhandlung Breslau herausgegeben Einzelnachweise Bearbeiten Jozef Wieczorek in The Great Soviet Encyclopedia 1979 siehe http www dziennikzachodni pl wiadomosci slask a kopalnia wieczorek jest juz w spolce restrukturyzacji kopaln to drugi i ostatni etap likwidacji liczacego blisko 200 lat zakladu 13065116 Zugriff am 14 April 2018 Beate Stortkuhl Hans Poelzig in Schlesien Heimatstil als rhetorische Figur In Anita Aigner Hrsg Vernakulare Moderne Grenzuberschreitungen in der Architektur um 1900 Das Bauernhaus und seine Aneignung Bielefeld 2014 S 196 50 243225 19 078186 Koordinaten 50 14 35 6 N 19 4 41 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Wieczorek amp oldid 214228460