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Giszowiec deutsch Gieschewald gehort zu den ostlichen Stadtteilen von Kattowitz in der Woiwodschaft Schlesien in Polen Die 1907 gegrundete Kolonie hat etwa 18 600 Einwohner und eine Flache von 12 km Vornehmes Wohnhaus in Giszowiec Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Entstehung 2 2 Aufbau der Kolonie 2 3 Schlesische Aufstande 2 4 Gieschewald in Polen 2 5 Bevolkerungsentwicklung 3 Bildung 4 Sehenswertes 5 Literatur 6 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Giszowiec im Kattowitzer StadtgebietGiszowiec liegt rund 7 km sudostlich der Innenstadt von Kattowitz und hat die geografischen Koordinaten 50 14 N 19 4 O 50 233333333333 19 066666666667 Koordinaten 50 14 N 19 4 O Der Stadtteil wird im Norden von der Autobahn A4 sowie von der Schnellstrasse E75 im Westen umschlossen im Suden und Osten bildet die nahe gelegene Stadtgrenze zu Myslowice eine Grenze Die Siedlung liegt etwas abseits der anderen Stadtteile und ist von Grunflachen und Wald umgeben Die nachsten Stadtteile sind Murcki 3 km sudwestlich sowie Janow und Nikiszowiec im Norden die aber alle jenseits der Schnellstrassen liegen Geschichte Bearbeiten nbsp Wohngebaude der Kolonie nbsp Strasse in GiszowiecEntstehung Bearbeiten Die Kolonie Gieschewald hat keine weit zuruckreichende Geschichte Der Konzern Georg von Giesches Erben der viele Bergwerke in Oberschlesien besass plante fur seine Werksarbeiter und Angestellten in den Werken der benachbarten Gemeinden eine eigene Siedlung Der Unternehmensname bezog sich auf Georg von Giesche der sich bereits im 18 Jahrhundert in Oberschlesien verschiedene Abbaurechte gesichert und damit den Giesche Konzern gegrundet hatte Bereits 1899 hatte der Konzern die Landereien des Guts Gieschewald vom Grafen von Tiele Winkler erworben Die Colonie Gieschewald wurde 1907 im Jahr des 200 jahrigen Unternehmensjubilaums gegrundet Aufbau der Kolonie Bearbeiten Auf freiem Feld wurde mit dem Bau der auf dem Reissbrett geplanten neuen Siedlung begonnen Der leitende Direktor war Anton Uthemann der sich um das Entstehen und Gedeihen der neuen Siedlung kummerte Nach seinen Vorstellungen lieferte das Architekturburo Georg und Emil Zillmann aus Berlin Charlottenburg den Siedlungsentwurf der sich an ortliche Dorfer und englische Gartenstadte anlehnte Die Bergmannssiedlung in Nickischschacht Nikiszowiec wurde ebenfalls von ihnen entworfen Es standen 960 000 m auf einem Areal von 800 m Breite und 1 2 km Lange zur Verfugung das genugend Platz fur Hauser von 600 Familien bieten sollte Der Grundriss war somit ein Rechteck an dessen Kanten eine Strasse verlief und den ganzen Ort umgab Von dort fuhrten vier Hauptstrassen X formig zum Marktplatz die Zwischenraume waren mit Nebenstrassen durchsetzt Damit Gieschewald als selbstandige Gemeinde bestehen konnte musste sie uber eigene Institutionen verfugen und die Versorgung der Bevolkerung sichergestellt werden So bildete der Marktplatz heute Plac pod Lipami das Zentrum der Gemeinde und wurde mit Linden bepflanzt die bis heute erhalten sind Hier wurden neben der Verwaltung auch ein Gasthaus und Kaufhauser gebaut ausserdem entstand hier eine Oberforsterei fur die umliegenden waldreichen Gebiete und eine eigene Schule Nordlich des Marktplatzes wurden Schlafhauser errichtet die Platz fur 300 Bergleute boten die hier ohne Familie lebten Um die Hygiene des Ortes zu gewahrleisten wurde in der Nahe eine Wasch und Badeanstalt errichtet die wie die ganze Kolonie mit Trinkwasser aus dem Wasserturm versorgt wurde Er befand und befindet sich am sudwestlichen Ortsausgang an der Strasse nach Emanuelssegen Von dort fuhrte die Kattowitzer Chaussee heute ul Pszczynska an der die Villa Uthemanns erbaut wurde zur nordlichen Ortsgrenze wo ein Zollhaus stand Innerhalb des Rechtecks standen Mehrfamilienhauser mit vergleichsweise hohem sozialen Standard Sie waren jedoch nicht alle gleicher Bauart sondern unterschieden sich durch ihre verschiedenen Dachformen Dort waren Wohnungen fur Arbeiter untergebracht bis zu 45 m grossere Wohnflachen wurden den Beamten und Lehrern zugestanden bis zu 120 m An jedes Haus grenzte ein Garten mit Wirtschaftsgebauden Die einmalige Kolonie wurde im Laufe von drei Jahren bis 1910 fertiggestellt Der Grossteil der Bevolkerung arbeitete im Giesche Bergwerk heute Wieczorek in Janow sowie in Zink und Bleihutten der Umgebung Die Gesamtkosten der Kolonie Gieschewald werden auf 5 Millionen Mark geschatzt Gieschewald wurde 1914 durch eine Schmalspurbahn mit Janow verbunden Die Kolonie war die ganze Zeit eigenstandige Gemeinde Schlesische Aufstande Bearbeiten Zahlreiche Bewohner Gieschewalds nahmen an den Schlesischen Aufstanden teil und lieferten sich Gefechte mit deutschen Soldaten und Freiwilligen bei denen insgesamt 12 Aufstandische getotet wurden Ihnen gelang es am 20 August 1920 die ganze Kolonie einzunehmen und auch zu halten Bei der Volksabstimmung stimmte die Bevolkerung des besetzten Gieschewald mit uber 70 fur die Angliederung Oberschlesiens an Polen und gab somit deutlich mehr Stimmen fur Polen ab als der Rest des Abstimmungsgebietes der mehrheitlich fur Deutschland votierte Gieschewald in Polen Bearbeiten Am 20 Juni 1922 wurde Gieschewald als Giszowiec Teil der neuen Woiwodschaft Schlesien und war seitdem Teil Polens In den Folgejahren wurden zahlreiche polnische Vereine gegrundet darunter auch ein Gesangverein Giszowiec verlor seine Unabhangigkeit 1924 als es von der neuen Gemeinde Janow einverleibt wurde Kirchlich war es schon seit 1912 mit Janow verbunden da es zur dortigen Pfarrei gehorte vorher hatte es zur Pfarrei Myslowitz gehort Der Konzern Giesches Erben wurde 1926 von amerikanischen Investoren ubernommen Am 27 Oktober 1927 wurde die Annenkirche geweiht Deutsche Truppen besetzten am 4 September 1939 die Siedlung und sie wurde wieder ins Deutsche Reich eingegliedert Wahrend dieser Zugehorigkeit wurde versucht vieles zu vernichten das an die polnische Zwischenkriegszeit erinnerte So wurde unter anderem das Denkmal der Schlesischen Aufstande abgerissen Giszowiec wurde am 27 Januar 1945 von sowjetischen Truppen besetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Giszowiec dem Stadtkreis Szopienice eingegliedert 1947 1948 wurde die neue Stanislauskirche fertiggestellt und neun Jahre spater eine eigene Pfarrei gegrundet 28 Mai 1957 1960 wurde der Stadtkreis Szopienice aufgelost dem Giszowiec seit 1951 angehorte und der Ort wurde wie die Kreisstadt selbst Stadtteil von Kattowitz Im Laufe der Zeit veranderte sich das Aussehen der Kolonie immer mehr 1964 wurde auf dem Gebiet der Kolonie nach Steinkohlefunden das Staszic Steinkohlebergwerk errichtet Um den Zustrom neuer Arbeiter aufzunehmen wurden neue Wohngebiete ausgewiesen Es wurde beschlossen dass die Kolonie abgerissen und auf dem Gebiet eine neue Siedlung mit zehnstockigen Wohnblocken errichtet werden sollte So wurde 1969 die Stanislaw Staszic Wohnsiedlung erbaut die sich in den nachsten Jahrzehnten immer naher an die alte Kolonie annaherte Im Westteil und Ostteil ersetzten neue Plattenbauten die alten Backsteinhauser und die Kolonie begann ihren alten Charakter einer Werkssiedlung zu verlieren Mit den Beschlussen des zustandigen Konservators von 1978 und 1987 die alte Bebauung unter Denkmalschutz zu stellen konnte die Kolonie gerettet werden In den neunziger Jahren wurde damit begonnen die historische Siedlung zu pflegen und auch wiederherzustellen Trotzdem blieb nur ein Drittel der alten Bebauung erhalten 1984 wurde mit dem Bau der Barbarapfarrkirche in der Staszic Siedlung begonnen Giszowiec ist auch heute noch von Wald umgeben und ist durch seine relativ grosse Entfernung zur stadtischen Enge ein beliebter Naherholungsort fur die Bewohner der ganzen Stadt und da es die einzige Gartenstadt in Polen ist gern besucht Die Wohnhauser der Kolonie wurden 1999 der Stadt Kattowitz ubertragen Seitdem werden die Hauser an Privatpersonen verkauft Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Blick auf GiszowiecJahr Einwohner1909 1 3491910 4 3581935 5 0001936 5 4631997 19 8002003 18 600 noch vor Fertigstellung der SiedlungBildung BearbeitenIn der alten Kolonie gibt es eine Grundschule Szkola podstawowa nr 51 mit rund 1000 Schulern Das Schulgebaude wurde 1993 in Betrieb genommen und ist somit das neueste in Giszowiec Die zwei Mittelschulen sind deutlich alter In den siebziger Jahren wurde das Konopnicka Gymnasium Gimnazjum nr 16 im Marii Konopnickiej errichtet Die Schulchroniken reichen jedoch bis 1908 zuruck also den Anfangen der Gieschewalder Schulgeschichte Hier gibt es 400 Schuler Es besteht ausserdem noch ein zweites Gymnasium Gimnazjum nr 15 mit 374 Schulern Sehenswertes BearbeitenKolonie Gieschewald mit erhaltener Strassenaufteilung und Werkswohnhausern 1907 1910 Wasserturm aus der Entstehungszeit der Kolonie Waldgebiete in der UmgebungLiteratur BearbeitenB Reuffurth Gieschewald ein neues oberschlesisches Bergarbeiterdorf Kattowitz 1910 Lech Szaraniec Osady i Osiedla Katowic Katowice 1996 Buch uber die Stadt Kattowitz und ihre Stadtteile mit deutscher Zusammenfassung Leszek Jablonski Maria Kazmierczak Na trasie Balkan Ekspresu Giszowiec Nikiszowiec Szopienice Przewodnik po dzielnicach Katowic CRUX Katowice o J ISBN 83 918152 1 8 Fuhrer durch die Stadtteile Giszowiec Nikiszowiec und Szopienice mit englischer Zusammenfassung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giszowiec Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationsseite des Stadtteils polnisch Stadtteile von Katowice Stadtteile Bogucice Bogutschutz Brynow Brynow Dab Domb Dabrowka Mala Eichenau Giszowiec Gieschewald Innenstadt Janow Janow Jozefowiec Josephsdorf Kokocinec Kokotschinietz Kostuchna Koszutka Kossutka Ligota Ellgoth Muchowiec Muchowietz Murcki Emanuelssegen Nikiszowiec Nickischschacht Ochojec Ochojetz Panewniki Panewnik Piotrowice Petrowitz Podlesie Rozdzien Rosdzin Szopienice Schoppinitz Welnowiec Hohenlohehutte Zadole Zaleze Zalenze ZawodzieEhemalige Orte auf dem heutigen Stadtgebiet Agneshutte Alfredschacht Alt Czakai Amandaschacht Arnoldhutte Bedersdorf Bogutzker Hammer 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