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Gerhard Holzer 17 Oktober 1912 in Berlin 31 Juli 1937 in Berlin Plotzensee war ein Elektriker Funktionar des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands KJVD und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus judischer Herkunft ungarischer Staatsburger Gerhard Holzer Sohn des Elektrotechnikers David Holzer 1872 1929 und seiner Frau Sophie geb Levy 1883 besuchte in Berlin die Volksschule und anschliessend die Realschule Diestelmeyer in Berlin Friedrichshain Er absolvierte eine Ausbildung zum Elektriker und fand eine Anstellung im Installationsgeschaft der Eltern das die Mutter nach dem Tod des Vaters 1929 allein fuhrte Von 1926 bis 1930 war er Mitglied des judischen Kameradschaftsbundes 1930 wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands KJVD bald darauf Literaturobmann im UB Alexanderplatz dann Org Leiter und bis 1932 Pol Leiter der Zelle Jannowitz sowie Mitglied der Roten Hilfe Holzer entschloss sich in die Sowjetunion auszureisen in Swerdlowsk absolvierte er eine Ausbildung zum Giesser in einem Staatsbetrieb und war dort bis Juni 1934 als Former tatig Von August bis November 1934 besuchte er die Schule der Kommunistischen Jugendinternationale in Chotkowa bei Moskau spater reiste er mit gefalschtem Pass als Robert Adam aus Dusseldorf in die Tschechoslowakei ein wo er in Prag von Kurt Hager fur die illegale Tatigkeit in Deutschland instruiert wurde bevor er nach Deutschland einreiste Er hielt sich zunachst in Berlin auf und war aktiv im illegalen Apparat der KPD spater in Hamburg 22 Dezember 1934 bis Juni 1935 und schliesslich in Magdeburg Juni bis September 1935 Er sollte Betriebszellen aufbauen und Informationen aus den grossen Rustungswerken sammeln Schwerpunkt seines Einsatzes waren die Maschinenfabrik Buckau R Wolf die Polte Armaturen und Maschinenfabrik und das Krupp Grusonwerk in Magdeburg Buckau wo er u a zusammen mit dem Lichtpauser Reinhold Julius den Widerstand zu organisieren versuchte Am 6 September 1935 wurde Gerhard Holzer von der Gestapo in Magdeburg wegen illegaler Betatigung festgenommen und am 14 September entlassen Eine weitere Festnahme erfolgte am 26 September diesmal wurde er am 4 Oktober an das Amtsgericht uberstellt Am 7 November 1935 wurde er des Hochverrats angeklagt Eine weitere Festnahme erfolgte wegen K P D Umtriebe am 27 Februar 1936 diesmal zusammen mit Otto Kessler dem Musiker Jakob Westermann und dem Schlosser Walter Nisius alle aus Magdeburg stammend Am 4 Marz wurde Holzer der Stapo Leipzig uberstellt 1 Mit einer Nachtragsschrift vom 14 Juli 1936 wurde er auch des Landesverrats angeklagt Gerhard Holzer wurde am 11 September 1936 zum Tode verurteilt Ein Gnadengesuch beim Volksgerichtshof vom 27 Oktober 1936 wurde abgewiesen ein Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens vom 16 Marz 1937 am 12 April als unzulassig verworfen Auch ein an Hitler gerichtetes Gnadengesuch vom 20 April 1937 wurde abgelehnt und Holzer am 31 Juli 1937 in der Strafanstalt Berlin Plotzensee durch Enthaupten hingerichtet Laut Niederschrift vom Vollzug der Hinrichtung erklarte Holzer nach Verlesung der Urteilsformel mit ruhiger und fester Stimme Es gibt keine Gerechtigkeit im Dritten Reich danach mit lauter Stimme Es lebe die Rote Internationale Die Beisetzung seiner Urne erfolgte am 9 August 1937 zunachst auf dem Friedhof Marzahn spater konnte die Ungarische Gesellschaft erwirken dass die Urne am 2 Juni 1938 im Grab des Vaters auf dem judischen Friedhof in Weissensee Feld B7 Reihe 7 beigesetzt wurde Sein Name findet sich in Magdeburg auf dem Mahnmal fur die Magdeburger Widerstandskampfer Holzers alterer Bruder Richard 1911 1975 gehorte wie seine Frau Charlotte der Gruppe Herbert Baum an Die Mutter Sophie Holzer wurde am 26 Oktober 1943 mit einem Sondertransport von 45 ausl Juden von Berlin in das Konzentrationslager Ravensbruck deportiert von dort am 3 Oktober 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz Literatur BearbeitenBezirksleitung Magdeburg der SED Hrsg Gewaltverbrechen des deutschen Imperialismus Eine Dokumentation faschistischer Mord und Terrorherrschaft der Jahre 1933 1945 im Bezirk Magdeburg Bezirksleitung der SED Magdeburg 1967 S 51 Beatrix Herlemann Wir sind geblieben was wir immer waren Sozialdemokraten Das Widerstandsverhalten der SPD im Parteibezirk Magdeburg Anhalt gegen den Nationalsozialismus 1930 1945 mdv Mitteldt Verl Halle 2001 ISBN 3 89812 108 9 S 190 Hermann J Rupieper u Alexander Sperk Hrsg Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 bis 1936 Bd 1 Regierungsbezirk Magdeburg mdv Mitteldt Verl Halle 2003 ISBN 3 89812 200 X S 295 296 420 421 Siegfried Grundmann Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo Das BB Ressort Funktionare Beamte Spitzel und Spione Karl Dietz Verl Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02113 9 S 361 377 Einzelnachweise Bearbeiten Gefangenenbuch des Polizeigefangnis Magdeburg 1935 36 LASA C 29 Anhang III Nr 5 Bl 52 53 58 5 105 106PersonendatenNAME Holzer GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher WiderstandskampferGEBURTSDATUM 17 Oktober 1912GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 31 Juli 1937STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Holzer amp oldid 223896697