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Gerhard Franziskus Johannes Hirschfelder 17 Februar 1907 in Glatz Landkreis Glatz Provinz Schlesien 1 August 1942 im KZ Dachau war ein deutscher romisch katholischer Priester Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Jugendseelsorger der ehemaligen Grafschaft Glatz und Martyrer Am 19 September 2010 wurde er im Dom zu Munster seliggesprochen Gerhard Hirschfelder Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Hirschfelder Weg 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstatte fur Gerhard Hirschfelder auf dem Friedhof in Czermna Tscherbeney Gerhard Hirschfelder wurde als Sohn der ledigen Maria Hirschfelder geboren Nach dem Abitur am Katholischen Gymnasium in Glatz studierte er als Priesteramtskandidat der zum Erzbistum Prag gehorenden Grafschaft Glatz Philosophie und Theologie an der Universitat Breslau Nach der Priesterweihe am 31 Januar 1932 war er bis Februar 1939 als Kaplan an der Pfarrkirche in Tscherbeney und danach an der Stadt und Pfarrkirche St Michael in Habelschwerdt tatig Zudem wurde er im Juli 1939 zum Jugendseelsorger der Grafschaft Glatz berufen Hirschfelder hatte den Ruf eines ausgezeichneten und beliebten Seelsorgers Ein besonderes Anliegen war ihm die konfessionelle Jugendarbeit Sie war von den Zielen der katholischen Vereinigung Quickborn gepragt deren Mitglied er war Durch die Vermittlung von Lebensorientierung und christlichem Glauben hoffte er die Jugend gegen die nationalsozialistische Ideologie widerstandsfahig machen zu konnen Deshalb und wegen seiner NS kritischen Predigten wurde er schon wahrend seiner Kaplanstatigkeit in Tscherbeney denunziert Auch in Habelschwerdt wurde er bespitzelt und wiederholt von der Gestapo verhort Als er in einer Sonntagspredigt im Juli 1941 die mutwillige Zerstorung christlicher Symbole angeprangert und ausgerufen hatte Wer der Jugend den Glauben an Christus aus dem Herzen reisst ist ein Verbrecher wurde er am 1 August 1941 verhaftet und in das Gefangnis der Kreisstadt Glatz gebracht Der Haftbefehl wurde vom Habelschwerdter Landrat Richard Spreu unterzeichnet 1 Im Glatzer Gefangnis verfasste Hirschfelder Kreuzweggebete und schrieb einen kurzen Kommentar zu den Paulusbriefen Vier Monate spater wurde er in das Konzentrationslager Dachau gebracht wo er die Gefangenen Nummer 28972 erhielt Dort starb er am 1 August 1942 an Entkraftung Seine Asche wurde wenige Wochen spater auf dem Friedhof in Tscherbeney beigesetzt Seine Todesursache durfte nicht bekanntgegeben werden Von den Glaubigen an den Orten seines ehemaligen Wirkens wurde er schon bald als heiligmassig verehrt Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafel in Telgte1998 wurde der Internationale Gerhard Hirschfelder Kreis gegrundet und im selben Jahr der Seligsprechungsprozess eroffnet Am 27 Marz 2010 hat Papst Benedikt XVI den Tod von Gerhard Hirschfelder als Martyrium anerkannt 2 Die Seligsprechung erfolgte am 19 September 2010 im Dom zu Munster durch Joachim Kardinal Meisner 3 Der liturgische Gedenktag ist der 2 August 4 Sein ehemals schlichtes Grab auf dem Friedhof von Tscherbeney jetzt Czermna wurde schon vor der Seligsprechung mit schwarzem Marmor verkleidet und die Grabplatte mit einer dreisprachigen Inschrift versehen 5 In Telgte im Munsterland erinnert ein Gedenkstein an Hirschfelder Dieser wurde am 31 August 2002 wahrend der 56 Wallfahrt der Grafschafter Heimatvertriebenen eingeweiht 6 Die katholische Kirche hat Gerhard Hirschfelder im Jahr 1999 als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen Hirschfelder Weg BearbeitenIm Glatzer Bergland gibt es seit 2011 einen geistig touristischen Themenwanderweg auf den Spuren des Seligen Paters Gerhard Hirschfelder poln Szlak Blogoslawionego Ksiedza Gerharda Hirschfeldera der zu den wichtigsten Stationen im Leben und Wirken des Paters fuhrt 7 Markiert ist der Weg durch ein orangefarbenes lateinisches Kreuz mit dem Buchstaben H auf weissem Grund Teil 1 Klodzko Glatz Wambierzyce Albendorf mit der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung Karlow Karlsberg Czermna Tscherbeney mit der Grabstatte des Sel Pater Hirschfelder Kudowa Zdroj Bad Kudowa Teil 2 Klodzko Glatz Zalesie Spatenwalde mit der Holzkirche der Hl Anna Bystrzyca Klodzka Habelschwerdt mit der Pfarrkirche St Michael Wyszki Hohndorf Dlugopole Zdroj Bad Langenau Berg Igliczna mit Sanktuarium Maria Sniezna Wallfahrtskirche Maria Schnee Teil 3 Maria Sniezna Puchaczowka Puhu Pass 864 m Biala Woda ehem Ort Weisswasser Marcinkow Martinsberg Konradow Konradswalde Katy Bystrzyckie Winkeldorf mit der Hirschfelder Kapelle Schriften BearbeitenKreuzweg Gebete Niedergeschrieben im Gefangnis zu Glatz im Jahre 1941 Cloppenburg 1963 Kommentar zu den Paulusbriefen und Kreuzweg Gebete Aus dem Nachlass des Dieners Gottes Gerhard Hirschfelder Munster 1999Literatur BearbeitenTadeusz Fitych LIST BOGA Blogoslawiony ksiadz Gerhard Hirschfelder heros ducha ziemi klodzkiej Kudowa Zdroj Czermna 2015 Aneks 13 1 ISBN 978 83 943372 0 9 E Book Tadeusz Fitych Hirschfelder Gerhard Franziskus Johanes ur 17 lutego 1907 Klodzko zm 01 sierpnia 1942 KL Dachau Bawaria w Slownik Biograficzny Ziemi Jeleniogorskiej http jbc jelenia gora pl dlibra docmetadata id 3686 poln abgerufen am 15 Juli 2010 Tadeusz Fitych Hrsg Blogoslawiony Ksiadz Seliger Kaplan Gerhard Hirschfelder Nowa Ruda Kudowa Zdroj 2016 151 S ISBN 978 83 945665 4 8 zweisprachig polnisch und deutsch Johannes Nitsche Seliger Kaplan Gerhard Hirschfelder In Helmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Paderborn u a 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2019 S 842 844 Michael Hirschfeld Gerhard Hirschfelder 1907 1942 In Joachim Bahlcke Hrsg Schlesische Lebensbilder Band XI Insingen 2012 ISBN 978 3 7686 3513 4 S 550 562 Hugo Goeke Gerhard Hirschfelder Priester und Martyrer Dialogverlag Munster 2010 ISBN 978 3 941462 33 5 Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Hamburg Wroclaw 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 290 292 Michael Hirschfeld Gerhard Hirschfelder In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 765 768 Artikel Artikelanfang im Internet Archive bautz de Felizitas Kuble Der selige Kaplan Georg Hirschfelder Priester und Martyrer In Theologisches Band 41 Nr 3 4 2011 Sp 163 166 Waldemar Wieja Meczennik Ziemi Klodzkiej ksiadz Gerhard Hirschfelder Wydawnictwo Ziemia Klodzka Nowa Ruda Zloty Stok 2005 ISBN 83 917472 8 X Barbara Franke Johannes Hoffmann Hans Melchers Kaplan Gerhard Hirschfelder ein Martyrer aus der Grafschaft Glatz am 1 August 1942 im KZ Dachau Munster 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerhard Hirschfelder Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftung Kaplan Gerhard Hirschfelder gewidmet dem Martyrer der Grafschaft Glatz Schlesien Kaplan Hirschfelder Mutmacher Hoffnungstrager Bruckenbauer Biographie auf der Internetprasenz des Heimatwerks Grafschaft Glatz Bericht auf kirchensite de 75 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November 2017 Normdaten Person GND 123046033 lobid OGND AKS LCCN n2012031512 VIAF 166447059 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hirschfelder GerhardALTERNATIVNAMEN Hirschfelder Gerhard Franziskus Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Jugendseelsorger der ehemaligen Grafschaft GlatzGEBURTSDATUM 17 Februar 1907GEBURTSORT Glatz Landkreis Glatz Provinz SchlesienSTERBEDATUM 1 August 1942STERBEORT KZ Dachau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Hirschfelder amp oldid 239402931