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Dieser Artikel befasst sich mit dem Fussballspieler Gerd Weber Zum General siehe Gerd Weber General zu anderen Personen siehe Gert Weber Gerd Weber 31 Mai 1956 in Dresden war Fussballspieler in der DDR Oberliga der hochsten ostdeutschen Fussballklasse Er spielte dort fur die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden mit der er dreimal Meister und einmal Pokalsieger wurde Weber ist 35 maliger Nationalspieler und wurde 1976 Olympiasieger Nach einem aufgedeckten Fluchtversuch 1981 mit anschliessender Inhaftierung fluchtete er 1989 aus der DDR Gerd WeberGerd Weber vor einemLanderspiel im Oktober 1975PersonaliaGeburtstag 31 Mai 1956Geburtsort Dresden DDRGrosse 180 cmPosition MittelfeldspielerJuniorenJahre Station1962 1970 SC Einheit Dresden FSV Lokomotive Dresden1970 1973 SG Dynamo DresdenHerrenJahre Station Spiele Tore 11973 1975 SG Dynamo Dresden II 18 0 0 1 1973 1981 SG Dynamo Dresden 145 0 43 1989 1992 SV OberweierNationalmannschaftJahre Auswahl Spiele Tore 1971 1974 DDR U 18 51 0 4 1974 1975 DDR U 23 9 0 0 1978 1980 DDR U 21 3 0 0 1975 1976 DDR Olympia 6 0 0 1975 1980 DDR 35 0 5 1 Angegeben sind nur Ligaspiele Inhaltsverzeichnis 1 Fussball Laufbahn 1 1 Jugend 1 2 DDR Oberliga 1 3 A Nationalmannschaft 2 Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit 3 Flucht aus der DDR 4 Erfolge 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksFussball Laufbahn BearbeitenJugend Bearbeiten Weber wuchs unter schwierigen Familienverhaltnissen auf sein Vater war Alkoholiker zeitweise wurde er im Heim erzogen 1 Mit sechs Jahren wurde er in den Nachwuchs der Fussballabteilung des SC Einheit Dresden aufgenommen die 1966 als FSV Lokomotive Dresden eigenstandig wurde und durchlief dort bis 1970 die einzelnen Teams Zum Saisonbeginn 1970 71 wurde er zum Oberligisten Dynamo Dresden delegiert wo er zunachst in der Jugendmannschaft eingesetzt wurde Ab 1971 spielte er fur Dynamo in der Juniorenoberliga Im gleichen Jahr wurde er in den Kader der DDR Juniorennationalmannschaft berufen Am 26 September 1971 bestritt er im tschechischen Decin in der Begegnung Tschechoslowakei DDR 2 2 da als Verteidiger eingesetzt sein erstes Juniorenlanderspiel Bis 1974 kam Weber auf 51 Landerspiele mit der Juniorenauswahl und stellte damit einen Rekord auf der bis zum Ende der DDR bestehen blieb Unmittelbar danach wurde er in die Nachwuchsnationalmannschaft aufgenommen mit der er zwolf Landerspiele bestritt DDR Oberliga Bearbeiten Zu seinem ersten Einsatz in der DDR Oberliga kam Weber am 25 August 1973 In der Partie des 3 Spieltages der Saison 1973 74 Dynamo Stahl Riesa 5 2 wurde er in der 83 Minute fur den Linksaussensturmer Claus Lichtenberger eingewechselt Bis zum 12 Spieltag wurde er noch in weiteren drei Oberligaspielen eingesetzt jeweils wieder als Wechselspieler In der Saison 1974 75 profitierte der 1 80 m grosse Weber von der langwierigen Verletzung des Dresdner Regisseurs Hans Jurgen Kreische fur den er vom elften Spieltag an regelmassig hauptsachlich als Mittelfeldspieler in der Oberligamannschaft eingesetzt wurde Allerdings hatte das Spieljahr einen bitteren Abschluss fur Weber Dynamo hatte das DDR Pokalendspiel erreicht unterlag jedoch Sachsenring Zwickau nach einem 3 4 im Elfmeterschiessen Weber verschoss neben Hans Jurgen Dorner einen der Dresdner Elfmeter In der Spielzeit 1975 76 wurde Weber endgultig zum Stammspieler er absolvierte 24 der 26 Oberligapunktspiele und fand als rechter Verteidiger einen festen Platz im Mannschaftsgefuge Am Saisonende feierte er mit seiner Mannschaft die die Meisterschaft gewonnen hatte seinen ersten Titelgewinn Weitere Meisterschaften kamen 1977 und 1978 hinzu Am 28 Mai 1977 gewann er auch den DDR Pokal nach einem 3 2 Sieg uber den 1 FC Lokomotive Leipzig Mit seinem Tor zum 2 2 in der 85 Minute nach einem 1 2 Ruckstand leistete er die Vorarbeit zum 3 2 Sieg der Dresdner Seinen Stammplatz behielt Weber bis 1980 wobei seine Einsatze zwischen Abwehr und Mittelfeld variierten In der Spielzeit 1979 80 wurde er mit 16 Treffern Torschutzenkonig der Dynamos und landete auf Platz drei der Oberliga Torschutzenliste obwohl er nie im Sturm gespielt hatte Zu Beginn der Saison 1980 81 fiel er zunachst durch Verletzung aus und kam erst vom achten Spieltag an bis zur Winterpause wieder regelmassig in der Oberliga zum Einsatz Am 24 Januar 1981 wurde Weber vor dem Abflug der Nationalmannschaft zu einer Sudamerikatournee wegen versuchten ungesetzlichen Grenzubertritts zusammen mit seinen Dresdner Mannschaftskameraden Peter Kotte und Matthias Muller verhaftet Vorausgegangen war ein Abwerbeversuch des Bundesligisten 1 FC Koln Anschliessend wurden alle drei aus der SG Dynamo Dresden ausgeschlossen Weber erhielt lebenslanges Spielverbot im gesamten DDR Fussballspielbetrieb Kotte und Muller wurden lebenslang fur die Oberliga und die zweitklassige DDR Liga gesperrt Weber wurde als Hauptverdachtiger zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten wegen landesverraterischer Agententatigkeit und versuchten ungesetzlichen Grenzubertritts verurteilt Seine Bilanz bei Dynamo Dresden von 1973 bis 1980 weist 145 Oberligaspiele mit 43 Toren 2 und 35 Europapokalspiele mit funf Toren aus In den sechs Spielzeiten zwischen 1974 75 und 1979 80 in den Weber stets mindestens 19 oder mehr der 26 Oberligasaisonspiele bestritt kamen die Dresdner Dynamos stets auf den Medaillenrangen ein und waren mit Platz 3 1974 75 nur einmal nicht Meister oder Vizemeister A Nationalmannschaft Bearbeiten Nachdem sich Weber als Junioren und Nachwuchs Nationalspieler hervorgetan hatte und in der Oberliga zum Stammspieler geworden war wurde er im Sommer 1975 in das Aufgebot der A Nationalmannschaft berufen Zu seinem ersten Landerspieleinsatz kam er am 3 September 1975 in der Begegnung Sowjetunion DDR 0 0 als er in der 54 Minute fur den rechten Mittelfeldspieler Wolfgang Seguin eingewechselt wurde Danach hatte er mit Ausnahme des Jahres 1976 nur zwei Einsatze einen festen Platz in der DDR Auswahl Mit der DDR Olympiaauswahl bestritt Weber sechs offizielle Landerspiele darunter zwei Endrundenbegegnungen bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal Kanada Damit trug er zum Gewinn der Goldmedaille bei die die DDR Auswahl nach einem 3 1 Sieg ohne den verletzten Weber uber Polen gewann Fur diesen Erfolg wurde er mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet 3 In den Qualifikationsspielen zur Fussball Europameisterschaft 1980 in der Gruppe 4 absolvierte er wie auch Hans Jurgen Dorner Reinhard Hafner und Martin Hoffmann unter Trainer Georg Buschner alle acht Spiele gegen die Niederlande Polen Schweiz und Island Bei der entscheidenden 2 3 Niederlage am 21 November 1979 in Leipzig gegen die Niederlande bildete er mit Rudiger Schnuphase und Reinhard Hafner das Mittelfeld 4 Nach einer 2 0 Fuhrung setzten sich die Oranjes mit einem Tor von Rene van de Kerkhof in der 67 Minute durch Das letzte seiner 35 beziehungsweise nach FIFA Lesart 33 A Landerspiele absolvierte Weber zwei Monate vor seiner Verhaftung am 19 November 1980 im Freundschaftsspiel zwischen der DDR und Ungarn 2 0 5 Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit BearbeitenDynamo Dresden stand als hervorgehobene Sportgemeinschaft der DDR Sicherheitsorgane unter besonderer Beobachtung des Ministeriums fur Staatssicherheit Dieses bediente sich dabei zahlreicher Informanten ausser und innerhalb der Oberligamannschaft Gerd Weber wurde 1975 als Inoffizieller Mitarbeiter angeworben und erwies sich mit mehr als 70 Berichten uber seine Mannschaft als ergiebige Quelle 6 Ihm war die Aufgabe zugeteilt worden seine Mannschaftskameraden bei den Olympischen Spielen 1976 und bei Einsatzen im westlichen Ausland zu observieren Flucht aus der DDR Bearbeiten1979 geriet er in Verbindung mit der Flucht prominenter DDR Fussballspieler Lutz Eigendorf bei der Staatssicherheit unter Verdacht 1981 wurden seine Fluchtplane aufgedeckt Von seiner Haftstrafe musste Weber elf Monate absitzen Sein 1978 begonnenes Sportlehrerstudium durfte er nicht weiterfuhren Er nahm eine Tatigkeit in einer Autowerkstatt auf und absolvierte eine Ausbildung zum Kfz Mechaniker Der Besuch eines Meisterlehrgangs wurde ihm verwehrt Viermal wurden seine Begnadigungsersuche beim DDR Fussballverband abgelehnt Am 12 August 1989 7 gelang ihm mit seiner Frau und sechsjahriger Tochter die Flucht uber Ungarn in die Bundesrepublik Hier liess er sich zum Industriekaufmann ausbilden und arbeitete anschliessend als Kfz Sachverstandiger Drei Jahre lang war er Freizeitfussballer beim SV Oberweier danach trainierte er fur kurze Zeit die Landesligamannschaft des SV Haslach Zuletzt liess sich Weber im badischen Friesenheim Ortsteil Heiligenzell nieder Erfolge BearbeitenSieger des Olympischen Fussballturniers 1976 DDR Meister 1976 1977 1978 DDR Pokalsieger 1977Einzelnachweise Bearbeiten Gerd Weber Internationales Sportarchiv 34 03 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Matthias Arnhold Gerd Weber Matches and Goals in Oberliga RSSSF 4 Januar 2018 abgerufen am 4 Januar 2018 Von der Ehrung fur die Olympiamannschaft der DDR Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze Nicht mehr online verfugbar In Neues Deutschland 10 September 1976 S 4 ehemals im Original abgerufen am 10 April 2018 online bei ZEFYS Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin kostenfreie Anmeldung erforderlich 1 2 Vorlage Toter Link zefys staatsbibliothek berlin de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Deutscher Sportclub fur Fussballstatistiken DSFS 50 Jahre Fussball Europameisterschaft Band 1 1960 bis 1996 S 96 Matthias Arnhold Gerd Weber Goals in International Matches RSSSF 4 Januar 2018 abgerufen am 4 Januar 2018 Ingolf Pleil Mielke Macht und Meisterschaft Die Bearbeitung der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden durch das MfS 1978 1989 Ch Links Verlag Berlin 2001 ISBN 3 86153 235 2 S 67 ff Gefangnis statt Fussball Badische Zeitung 9 Mai 2009Literatur BearbeitenBernd Rohr Gunter Simon Fussball Lexikon Aktualisierte Ausgabe Copress Munchen 1993 ISBN 3 7679 0410 1 S 453 Andreas Baingo Michael Hohlfeld Fussball Auswahlspieler der DDR Das Lexikon Sportverlag Berlin 2000 ISBN 3 328 00875 6 S 202 203 Michael Horn Gottfried Weise Das grosse Lexikon des DDR Fussballs Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 536 8 S 363 364 Andreas Baingo Michael Horn Die Geschichte der DDR Oberliga Verlag Die Werkstatt Gottingen 2003 ISBN 3 89533 428 6 S 204 Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 Uwe Nuttelmann Hrsg DDR Oberliga 1962 1991 Eigenverlag Jade 2007 ISBN 978 3 930814 33 6 Hanns Leske Die DDR Oberligaspieler Ein Lexikon AGON Sportverlag Kassel 2014 ISBN 978 3 89784 392 9 S 563 564 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerd Weber Sammlung von Bildern Gerd Weber in der Datenbank von weltfussball de Gerd Weber in der Datenbank von transfermarkt de Gerd Weber in der Datenbank des Deutschen Fussball Bundes Gerd Weber in der Datenbank von National Football Teams com englisch Gerd Weber in der Datenbank von Olympedia org englisch Normdaten Person GND 1012717089 lobid OGND AKS VIAF 171827331 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weber GerdKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 31 Mai 1956GEBURTSORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Weber amp oldid 237122472