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Elisabeth Concordia Elise Crola geb Frankel 28 September 1809 in Berlin 8 Juli 1878 in Ilsenburg und Georg Heinrich Crola eigentlich Croll 6 Juni 1804 in Dresden 6 Mai 1879 in Ilsenburg waren ein deutsches Kunstlerehepaar und als Maler und Zeichner schopferisch tatig Ihr Sohn Hugo Crola 1841 1910 war ebenfalls Maler Elise Crola von Hugo Crola c 1877 Georg Heinrich Crola von Hugo Crola 1865 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Elisabeth Concordia Frankel 1 2 Georg Heinrich Crola 1 3 Gemeinsames Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenElisabeth Concordia Frankel Bearbeiten Elise war die zweite von drei Tochtern des Berliner Bankiers Joseph Maximilian Frankel 1788 1857 und dessen Ehefrau Caroline Sophie Elisabeth von Halle Im Frankelschen Haus wurde die Kunst verstandnisvoll gepflegt und es stand den Berliner Kunstlern jederzeit offen So hatte die junge Elise schon fruh Kontakt zu so bekannten Mannern wie Carl Joseph Begas dem Vater von Reinhold Begas Christian Daniel Rauch Friedrich Wilhelm von Schadow der ein enger Freund des Vaters war den Malern Eduard Bendemann Julius Hubner und anderen Sie zeigte sich begabt und erhielt schon sehr fruh Zeichenunterricht bei dem Maler Zimmermann Wilhelm von Schadow riet den Eltern dringend dem talentierten Madchen eine systematische kunstlerische Ausbildung angedeihen zu lassen Die religios philosophische Erziehung erhielt Elise durch Friedrich Schleiermacher der zu dieser Zeit bereits Professor fur Theologie an der Friedrich Wilhelm Universitat war Die kunstlerische Entwicklung von Elise erfuhr eine Unterbrechung als sie entgegen dem Willen des Vaters mit 18 Jahren am 21 Marz 1827 1 den 16 Jahre alteren Freiherrn 2 Karl Heinrich Ludwig von Weiher 1793 1879 heiratete 3 Dieser war preussischer Offizier 4 ab 1828 Gutsbesitzer von Gross Boschpol in Pommern und der alteste Sohn des Landrats der Kreise Lauenburg und Butow Ernst Carl Ludwig von Weiher 1751 1814 aus dessen zweiter Ehe mit Dorothea Friederike von Weiher gest 1865 verwitwete von Dorne geb von Heller Die kinderlose Ehe mit Elise Frankel wurde 1836 wieder geschieden Nach der Trennung zog sich die junge Frau immer mehr zuruck und widmete sich abgeschieden auf dem Lande ganzlich der kunstlerischen Arbeit Ihr Wahlspruch war Arbeit bringt Segen Ganz besonders liebte sie den Harz und das Ilsetal wo sie sehr viel zeichnete und nahm in Ilsenburg Quartier Georg Heinrich Crola Bearbeiten nbsp Georg Heinrich Crola Grosse Landschaft am Inn nbsp Georg Heinrich Crola In der Umgebung von Salzburg Georg Heinrich Sohn des Dresdner Grosskaufmannes Croll verlor bereits im Alter von vier Jahren seine Eltern und wuchs bei den Eltern seiner Mutter in Meissen auf Der Grossvater Johann Karl Maucksch war Porzellan Bataillen Vieh Jagd Landschafts und Architekturmaler an der Koniglich Sachsischen Porzellan Manufaktur gleichzeitig auch Zeichenlehrer an der Meissener Furstenschule St Afra Der junge Heinrich litt bereits als Kind an einem Augenleiden und musste oft der Schule fernbleiben hielt sich aber viel im Freien auf So durchstreifte er haufig die landschaftlich reizvolle Umgebung von Meissen und bekam einen Blick fur die Schonheiten der Natur Abends in seiner Dachkammer hielt er die Eindrucke des Tages auf dem Zeichenkarton fest was er vor dem Grossvater aber zunachst verheimlichte Als Heinrich 17 Jahre alt war kam der Grossvater schliesslich doch hinter das Geheimnis seines Enkels und meldete ihn bei den Dresdner Malern Johann Christian Klengel und Johann David Schubert an die ihn in ihre Obhut nahmen und auch die Moglichkeit gaben an der Dresdner Akademie zu hospitieren Um in Dresden Quartier zu nehmen fehlten Heinrich die Mittel und so wanderte er mehrmals in der Woche von Meissen nach Dresden und zuruck was sein Verstandnis fur die Landschaft und insbesondere den Blick dafur wie sich die immer gleiche Umgebung zu den verschiedenen Tages und Jahreszeiten veranderte ausserordentlich scharfte 1822 starb der Grossvater Heinrich ware begabt genug gewesen um dessen Stellungen an der Porzellanmanufaktur und der Furstenschule zu ubernehmen und sich so ein festes Einkommen zu sichern aber er wollte lieber Schlachtenmaler werden und meinte es ware von Vorteil sich als Freiwilliger bei der preussischen Artillerie in Berlin anzumelden Diese wollten ihn aber nicht Heinrich wanderte sich gitarrespielend die Mahlzeiten verdienend zuruck nach Meissen und anderte seinen Namen in Crola um dem sachsischen Militardienst zu entgehen Er gab Zeichenunterricht und setzte seine Dresdner Studien fort 1825 siedelte Heinrich nach Dresden um Hier wurde er Schuler von Caspar David Friedrich und Johan Christian Clausen Dahl und wuchs in den beruhmten Kreis der Dresdner Romantiker hinein Fur seinen Lebensunterhalt musste er allerdings als Dosenmaler bei einem Dresdner Fabrikanten arbeiten und so war es ein Glucksumstand dass 1828 der Herzog von Coburg Gotha beim sachsischen Kronprinzen einige Arbeiten Crolas sah die ihm besonders gut gefielen So erhielt Heinrich den Auftrag Schlosser und Landschaften in der Umgebung von Gotha zu malen Bald aber bezeichnete er die Auftragsmalerei als Kometenschwanzleben gab wiederum eine gesicherte Existenz auf verliess 1828 Dresden und ging auf Wanderschaft Die Schonheit des Harzes hatte es ihm besonders angetan hier vor allem das Ausgangstal der Ilse und Ilsenburg wo er sich eine Wohnung nahm Im Sommer 1829 erlaubte ihm Graf Henrich zu Stolberg Wernigerode seine Malerwerkstatt im Wernigeroder Schloss einzurichten Mit den Werken aus dieser Zeit vor allem dem Sonnenuntergang am Brocken und den Bildern vom Christianental bei Wernigerode erzielte er einige Erfolge auf Kunstausstellungen in Hamburg und Dresden und konnte auch einige Bilder verkaufen Wiederum im Auftrag des Herzogs von Coburg Gotha malte er nun in der Steiermark im Salzkammergut und in Tirol fand jetzt aber auch in Munchen Kaufer fur seine Bilder und so verbrachte er dort ab 1830 einige erfolgreiche Jahre 1838 fuhrte ihn seine Wanderlust an den Rhein wo er die Dusseldorfer Malerschule kennenlernte weiter in den Teutoburger Wald und schliesslich wieder nach Ilsenburg Als er erneut in sein altes Ilsenburger Quartier einziehen wollte wohnte dort allerdings eine Baronin Weiher aus Berlin Dieser Zufall war fur die Crolas von schicksalhafter Bedeutung Gemeinsames Leben Bearbeiten nbsp Tafeln erinnern am Haus in der Punierstrasse in Ilsenburg an das Altenstubchen der Crolas nbsp Das Crolagrab auf dem Kreuzfriedhof in der Schlossstrasse in IlsenburgDer Maler Julius Hubner vermittelte Heinrich einen Besuch im Hause Frankel in Berlin Hier bewunderte er Bilder und Zeichnungen Elises umso mehr weil er bisher eigentlich keine hohe Meinung von malenden Frauen hatte Zwischen Elisabeth Concordia und Georg Heinrich entwickelte sich eine ausserordentliche Zuneigung die schliesslich am 23 Oktober 1840 in den Bund der Ehe fuhrte Die Verbindung der beiden stand sowohl familiar als auch kunstlerisch unter einem sehr glucklichen Stern 1841 gebar Elise ihren ersten Sohn den sie Hugo tauften und der spater Historienmaler und Professor an der Dusseldorfer Malerschule wurde Dem Erstling folgten vier weitere Geschwister die das 1847 kauflich erworbene Crola Haus gegenuber dem Schloss von Ilsenburg mit Leben erfullten trotzdem fand das Ehepaar Crola Zeit fur viele gemeinsame Reisen in die Schweiz nach Italien und Norwegen und auch in Deutschland waren Munchen Berlin und Dresden oft besuchte Ziele Zu vielen Kunstlern unterhielten sie freundschaftliche Beziehungen genannt seien hier nur Wilhelm von Kugelgen und Ludwig Richter ihr Haus war stets ein Mittelpunkt des kunstlerischen und gesellschaftlichen Lebens in der Grafschaft Wernigerode Aber auch sozial waren die Crolas sehr engagiert so stiftete Elise z B ein Altenstubchen in Ilsenburg Heinrich der in spateren Jahren den Rufnamen Georg bevorzugte konnte schliesslich nur noch unter Einsatz starker Brillen arbeiten und so malte er 1867 sein letztes Bild Es tragt den Titel Blick auf das Ilsetal und den Brocken vom Hochofen aus Im Alter von 68 Jahren starb Elise Einige Zeit nach dem Tode seiner Frau erlitt Georg Heinrich einen Schlaganfall von dem er sich zunachst erholte dann aber verstarb er ohne akute Erkrankung Die beiden Crolas waren stets sehr religios gewesen Ihre letzte Ruhestatte liegt auf dem Ilsenburger Kreuzfriedhof am Fusse einer Kreuzigungsgruppe eine Plastik die von Adam Krafft in Munchen gegossen worden war und welche die Crolas von ihren Reisen mitgebracht restauriert und der evangelischen Gemeinde Ilsenburg gestiftet hatten Werk BearbeitenDas Gesamtwerk der Crolas ist umfangreich Von Elise gibt es weit uber 2000 Zeichnungen darunter sehr bekannt ein Zyklus aus der biblischen Geschichte Sie schuf Portrats von Georg Wilhelm Friedrich Hegel Ludwig Tieck und Henriette Herz Friedrich Julius Stahl und Peter von Cornelius Weiterhin hat sie eine grosse Anzahl von Plastiken geschaffen unter anderem auch eine Buste von Herders Enkelin Amalie mit der sie befreundet war und von B A Huber In der Gestaltung von Porzellangeraten also Vasen und Geschirr entwickelte Elise ebenfalls grosses Geschick So kaufte der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV personlich ein grosses Tafelgeschirr bei ihr und erhielt anlasslich seiner Silberhochzeit von den Crolas eine von Elise hergestellte grosse etruskische Vase auf der die Hochzeit zu Kana dargestellt war zum Geschenk Georg Heinrich schuf etwa 270 Gemalde und viele Zeichnungen Die Werke der Crolas sind zu sehen u a in Schlossmuseum Wernigerode Huttenmuseum Ilsenburg Kunsthalle Hamburg Kunsthalle Kiel Neue Pinakothek Munchen Sammlung Schaefer Schweinfurt Ehrungen BearbeitenVergabe des Strassennamens Elise Crola Strasse in WernigerodeLiteratur BearbeitenEduard Jacobs Crola Georg Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 563 567 Ernst Sigismund Crola Elise Crola eigentl Croll Georg Heinrich In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 8 Coutan Delattre E A Seemann Leipzig 1912 S 149 Textarchiv Internet Archive Werner Teupser Crola Georg Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 419 Digitalisat Hermann Zschoche Georg Heinrich Crola 1804 1879 Erinnerungen eines Landschaftsmalers Dresden Munchen Dusseldorf Ilsenburg Verlag der Kunst Dresden Husum 2011 ISBN 978 3 86530 136 9 Gerd Ilte Elise Crola romantische Zeichnungen Juttners Verlagsbuchhandlung Wernigerode ISBN 3 910157 12 2 Christian Juranek Gerd Ilte Im Mittelpunkt Natur Der Spatromantiker Georg Heinrich Crola Edition Schloss Wernigerode Verlag Janos Stekovics 2009 ISBN 978 3 89923 232 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Heinrich Crola Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Georg Heinrich Crola und Elise Crola auf der Internetseite der Stadt Ilsenburg Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Berlinische Nachrichten von Staats und gelehrten Sachen Nr 72 26 Marz 1827 Als Freiherr Karl von Weiher zeigte er in den Berlinischen Nachrichten von Staats und Gelehrten Sachen Nr 33 8 Februar 1827 im Namen der Witwe Rosine von Dorne geb von Grumbkow den Tod seines Halbbruders Jonathan Ernst von Dorne an Er verstarb als Oberstleutnant und Bataillons Kommandeur vgl Gestorben in Koniglich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen Nr 225 13 August 1879 Morgenblatt 3 Beilage unpag Web Ressource irrig ist die Angabe des Todesjahrs 1870 in Franz Schultz Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern Badengoths Druckerei Lauenburg 1912 S 330 urn nbn de gbv 9 g 4088862 Karl August Varnhagen von Ense Blatter aus der preussischen Geschichte hrsg v Ludmilla Assing F A Brockhaus Leipzig 1869 S 154 Web Ressource Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elise und Georg Heinrich Crola amp oldid 237065557