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Das Schloss Ilsenburg in der Stadt Ilsenburg Harz in Sachsen Anhalt erhielt sein heutiges Aussehen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Der Gebaudekomplex entstand nach 1860 an der West und der Nordseite der romanischen Anlage des Klosters Ilsenburg Der entsprechend im Stil der Neoromanik errichtete Bau war bis 1945 im Besitz der Fursten zu Stolberg Wernigerode Seit 2005 ist die Stiftung Kloster Ilsenburg Eigentumer des Schlosses Unter Einbeziehung der noch erhaltenen mittelalterlichen Klausurgebaude soll hier in den kommenden Jahren ein Kunst und Kulturzentrum mit Ubernachtungsmoglichkeiten fur Gaste sowie einem offentlichen Restaurant entstehen Schloss Ilsenburg sogenannter Bothobau 2008Innenhof des Schlosses Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht des Bothobaus um 1870 Sammlung Alexander Duncker nbsp Lithographie von Heinrich Wilhelm Teichgraber 1842Das Benediktinerkloster in Ilsenburg wurde im Verlaufe des 16 Jahrhunderts aufgelost Die Klosteranlage einschliesslich aller Besitzungen ubernahmen die Grafen zu Stolberg Sie ubten schon seit dem Aussterben des Wernigeroder Grafen 1429 die Schutzherrschaft uber das Kloster aus Das sakularisierte Klostergut erkannte der Brandenburger Kurfurst Friedrich Wilhelm I im Jahre 1687 als sein Eigentum an Im Dreissigjahrigen Krieg war die von Graf Henrich Ernst bewohnte Burg Wernigerode derart in Mitleidenschaft gezogen worden dass er im September 1648 seine Hofhaltung nach Ilsenburg verlegte Er bezog den zwischen 1609 und 1615 von seinem Vetter Heinrich fur seine Gemahlin Adriane an der Westseite des ehemaligen Klostergelandes erbauten Witwensitz In den nachsten sechs Jahrzehnten regierten Henrich Ernst und sein Sohn Ernst ihre Grafschaft vom Graflich Stolbergischen Hause Ilsenburg aus wie die Familie das kleine Anwesen damals noch bezeichnete Graf Ernst veranlasste um 1700 die Umgestaltung der ehemaligen Klosterkirche Der Hochaltar die Kanzel und der Taufengel sind Werke uppiger barocker Schnitzkunst und zeugen noch heute vom bildhauerischen Konnen ihrer Meister 1710 verlegten die Grafen zu Stolberg Wernigerode den Regierungssitz wieder nach Wernigerode Die verbliebenen Klausurgebaude dienten in den folgenden Jahrzehnten wirtschaftlichen Zwecken in die umliegenden Gebaude zogen grafliche Beamte ein Graf Otto zu Stolberg Wernigerode liess zwischen 1861 und 1863 die Gebaude oberhalb der Ilse zum Wohnsitz fur seinen Onkel Botho ausbauen Ganz bewusst wurde hier die Romanik der Klosteranlage wieder aufgegriffen Die Bauausfuhrung leitete Karl Fruhling dem Graf Otto im Anschluss den Umbau seines Schlosses in Wernigerode anvertraute Von 1897 an war Ilsenburg Witwensitz von Furstin Anna zu Stolberg Wernigerode und ihrer Tochter Elisabeth 1929 verpachtete Furst Christian Ernst das Schloss die Reste der ehemaligen Klausurgebaude und den angrenzenden Park fur 30 Jahre an die Altpreussische Union der Evangelischen Kirchen Berlin Nach einigen Umbauarbeiten begann im Januar 1930 hier das Kirchliche Auslandsseminar Theologen fur den Dienst im Ausland auszubilden Da das Seminar sich jedoch der Bekennenden Kirche unterstellte wurde es 1936 aufgelost Der altpreussische Evangelische Oberkirchenrat richtete noch im gleichen Jahr ein Erholungsheim fur kirchliche Mitarbeiter in einigen Raumen ein Zwei Jahre spater kam ein Evangelisches Predigerseminar dazu Wahrend des Zweiten Weltkrieges beherbergte das Schloss ausserdem zeitweise ein Reservelazarett und ein von den Nationalsozialisten eingerichtetes Umsiedlerlager Kurz vor Kriegsende im Mai 1945 wurde es geplundert Wenige Monate spater wurde die Familie Stolberg Wernigerode enteignet Die Gemeinde Ilsenburg als neuer Eigentumer schloss mit der Altpreussischen Union einen Niessbrauchvertrag uber 80 Jahre ab Neben einem Pastoralkolleg und einer Singakademie beherbergte es in den Folgejahren auch die 1948 hier gegrundete Evangelische Forschungsakademie Mit der Errichtung der Sperrzone 1961 musste die kirchliche Arbeit eingestellt werden Bis 1972 verfugte das Ministerium fur Staatssicherheit uber das gesamte Anwesen Von 1974 bis 1990 war im Schlossgebaude ein Erholungsheim fur Mitarbeiter des Ministeriums fur Land und Nahrungsguterwirtschaft untergebracht Bis zum Erwerb durch die Stiftung Kloster Ilsenburg 2005 wurde es als Hotel weitergefuhrt Siehe auch BearbeitenKloster IlsenburgLiteratur BearbeitenFerdinand Schlingensiepen Hrsg Theologisches Studium im Dritten Reich Das Kirchliche Auslandsseminar in Ilsenburg Harz Dusseldorf 1988 ISBN 3 930250 25 X Gottfried Maron Tausend Jahre Ilsenburg im Spiegel der Geschichte von Kloster und Schloss Darmstadt 1995 ISBN 3 920606 15 9 Stadt Ilsenburg Hrsg 995 1995 1000 Jahre Ilsenburg Harz Ilsenburg Wernigerode 1995 Claudia Grahmann Vom graflichen Haus zum Schloss Ilsenburg In Neue Wernigeroder Zeitung 16 2003 Schloss Ilsenburg In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 16 Duncker Berlin 1881 Blatt 905 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ilsenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 859722222222 10 678611111111 Koordinaten 51 51 35 N 10 40 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Ilsenburg amp oldid 234697586