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Baron Georg Friedrich Dentzel ab 1806 Georges Frederic Baron Dentzel 16 Juli 1755 in Durkheim 7 Mai 1828 in Versailles war ein lutherischer Pfarrer Jakobiner und franzosischer Offizier unter Napoleon Bonaparte Georg Friedrich Dentzel als Ritter der EhrenlegionLeben und Wirken BearbeitenDentzel wuchs als Sohn eines Backers in Durkheim in der Kurpfalz auf und studierte unterstutzt von der Valentin Ostertag Stiftung an den Universitaten in Halle an der Saale und Jena protestantische Theologie Als junger Feldgeistlicher trat er in das Regiment de Royal Deux Ponts ein einem vor allem in der Pfalz und im Elsass rekrutierten franzosischen Regiment des Herzogs Christian IV von Zweibrucken das auf franzosischer Seite im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg kampfte Dentzel nahm an dem Feldzug von 1780 bis 1783 und der Schlacht von Yorktown 1781 in Virginia teil die zum entscheidenden Sieg uber die britischen Kolonialherren fuhrte Die Erfahrungen aus dem amerikanischen Unabhangigkeitskampf entfachten Dentzels politisches Engagement nach der Ruckkehr nach Deutschland In Landau in der Pfalz das seit 1648 mit nur kurzen Unterbrechungen eine franzosische Festung war und eine Enklave auf deutschem Boden bildete wahlte ihn 1783 die evangelisch lutherische Gemeinde ins Pfarramt Erster Pfarrer und Senior im Konsistorium Er heiratete 1784 die Tochter des Ersten Burgermeisters von Landau Sybilla Louisa Wolff Neben seiner sozialen und seelsorgerischen Tatigkeit in der Gemeinde war Dentzel vor allem wahrend der Revolution im franzosischen Landau aktiv Er grundete 1790 eine Nationalgarde und die Gesellschaft der Freunde der Konstitution den spateren Jakobinerklub der Stadt 1792 wurde er Mitglied des Nationalkonvents in Paris und 1795 kurzzeitig dessen Sekretar Als Representant en mission mit weitreichenden Vollmachten schickte ihn der Konvent in die Departemente Moselle und Bas Rhin Bei der Belagerung Landaus durch die Preussen im Ersten Koalitionskrieg machte sich Dentzel um die Verteidigung der Stadt verdient geriet aber in Konflikt mit den franzosischen Festungskommandanten Er wurde nach Paris beordert und auf Befehl Dantons in Haft genommen Nur die Hinrichtung Dantons und Robespierres rettete ihn vor der Guillotine Unter der Herrschaft des Direktoriums war Dentzel Mitglied des Conseil des Anciens 1806 holte Napoleon Bonaparte Dentzel wegen seiner Verdienste bei der Vorbereitung zur Schlacht bei Jena und Auerstedt im Rang eines Colonel in seinen Stab Napoleon zog ihn des Ofteren zu wichtigen diplomatischen Aufgaben auf seinen Feldzugen heran So war er Stadtkommandant von Weimar wobei er mit Goethe und Wieland zusammentraf sowie von Warschau und Wien Hier sorgte er unter anderem dafur dass die franzosischen Stabsoffiziere dem Komponisten Joseph Haydn bei dessen Beisetzung als Vertreter des revolutionaren Frankreich die letzte Ehre erwiesen indem sie hinter seinem Sarg hergingen 1806 wurde Dentzel vom franzosischen Kaiser zum baron de l Empire in der Noblesse imperiale erhoben und 1813 kurz vor der Volkerschlacht bei Leipzig zum Offizier der Ehrenlegion ernannt Dentzel begleitete den Kaiser auf den meisten seiner Feldzuge und war Zeuge der Schlacht bei Waterloo Auch mit der Niederlage Napoleons dem er bei dessen kurzer Ruckkehr von Elba die Treue gehalten hatte hatte Dentzels Karriere ihr Ende nicht erreicht Er wurde 1815 von Louis XVIII mit dem Rang eines Marechal de camp in den Ruhestand versetzt Dentzel war bis 1822 Mitglied des Konsistoriums der Konsistorialen Kirche der Protestanten augsburgischer Konfession in Paris 1828 starb er auf seinem Gut Petit Trianon bei Versailles dem vormaligen Besitz der Madame de Pompadour den er erworben hatte Er ist auf dem Friedhof Notre Dame de Versailles beigesetzt Dentzels Sohn Louis 1786 1829 konnte als uberzeugter Republikaner seine Militarkarriere nach 1814 im restaurativen Frankreich nicht fortsetzen und schloss sich in den 1820er Jahren der griechischen Revolution an Ein Enkel Dentzels war Baron Georges Eugene Haussmann der im Auftrag von Kaiser Napoleon III Paris stadtebaulich neu gestaltete Dentzel war entfernt verwandt mit dem Schriftsteller Friedrich Christian Laukhard Literatur BearbeitenOtto Mehringer Georg Friedrich Dentzel Pfarrer Jakobiner General Ein pfalzisches Schicksal Evangelischer Presseverband der Pfalz Speyer 1983 ohne ISBN Friedrich Christian Laukhard F C Laukhards vorzeiten Magister der Philosophie und jetzt Musketiers unter dem Thadderschen Regiment zu Halle Leben und Schicksale von ihm selbst beschrieben und zur Warnung fur Eltern und studierende Junglinge herausgegeben Funf Teile 1792 1802 Erich Renner L expedition particuliere Die vergessenen Aufzeichnungen des Feldpredigers Georg Friedrich Dentzel uber den amerikanischen Unabhangigkeitskrieg Wismar 2013 ISBN 3 86440 081 3 Normdaten Person GND 11763249X lobid OGND AKS LCCN no90022971 VIAF 5040459 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dentzel Georg FriedrichALTERNATIVNAMEN Dentzel Georges FredericKURZBESCHREIBUNG Pfarrer und franzosischer OffizierGEBURTSDATUM 16 Juli 1755GEBURTSORT Bad DurkheimSTERBEDATUM 7 Mai 1828STERBEORT Versailles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Dentzel amp oldid 239591537