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Der Gemeine Hohlzahn Galeopsis tetrahit auch Dorn Hohlzahn Gewohnlicher Hohlzahn Stechender Hohlzahn Stacheliger Hohlzahn oder Hanfnessel genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hohlzahn innerhalb der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Gemeiner HohlzahnGemeiner Hohlzahn Galeopsis tetrahit SystematikEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie LamioideaeGattung Hohlzahn Galeopsis Art Gemeiner HohlzahnWissenschaftlicher NameGaleopsis tetrahitL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Trivialnamen 6 Quellen und weiterfuhrende Informationen 6 1 Literatur 7 Einzelnachweise 7 1 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Der Stangel ist unterhalb der Knoten stark verdickt nbsp Der Stangel ist mit 1 bis 2 Millimeter langen steifen und mehr oder weniger abstehenden Haaren besetzt Die Kopfe der kurzeren Drusenhaare sind dunkel nbsp Blutenstand die Krone gut erkennbar sind die namensgebenden Hocker auf der Unterlippe ist rund 1 mal so lang wie der Kelch Die Kelchzipfel sind dornig stechend nbsp Fruchtstand die Klausenfruchte zerfallen in vier Klausen nbsp Klausen nbsp Illustration aus Sturm nbsp Frontalansicht der BluteVegetative Merkmale Bearbeiten Der Gewohnliche Hohlzahn ist eine einjahrige krautige Pflanze die meist Wuchshohen von 20 bis 30 selten bis 60 Zentimetern erreicht Der Stangel ist an den Blattknoten stark verdickt und borstig bis stachelig behaart Er ist meist astig verzweigt 1 Der Blattstiel ist etwa 1 bis 4 Zentimeter lang die Blattspreite ist etwa 3 bis 8 Zentimeter lang und 1 5 bis 5 Zentimeter breit 1 Die Blattspreite ist eiformig bis lanzettlich am Grund abgerundet oder keilformig und tragt am Rand beiderseits je 5 bis 10 grosse Zahne 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Oktober Der Blutenstand besteht aus 2 bis 7 ubereinander stehender Scheinquirle die nach oben zu kopfig genahert sein konnen Jeder Scheinquirl ist meist reichblutig 1 Die zwittrigen Bluten sind zygomorph mit doppelter Blutenhulle Auch der Kelch der Bluten ist stachelig borstig behaart oder kahl daher der Trivialname Stacheliger Hohlzahn Der Kelch ist glockig seine Zahne sind lang begrannnt und mindestens so lang wie die Kelchrohre 1 Die Krone ist etwa 1 5 mal so lang wie der Kelch Die 15 bis 20 Millimeter langen Blutenkronen konnen sehr unterschiedlich gefarbt sein von weiss uber rotlich und purpurfarben bis blaulich violett kommen alle Farben vor meist sind sie aber rosafarben Der Mittellappen der Unterlippe ist meist etwas dunkler gemustert mit einem gelblichen Hintergrund Er ist fast rechteckig flach gestutzt aber kaum ausgerandet 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 2 Okologie BearbeitenBeim Gewohnlichen Hohlzahn handelt es sich um einen Therophyten Blutenokologisch handelt es sich um Eigentliche Lippenblumen 3 Die beiden Hocker auf der Unterlippe dienen als Kopffuhrung fur Nektar suchende Besucher vor allem Bienen und Hummeln Am Ende der Anthese ist spontane Selbstbestaubung moglich Die Klausen sind die Diasporen und werden durch vorbeistreifende Tiere ausgestreut Letztere bleiben an den Borsten des Stangels und an den stacheligen Kelchzahnen hangen die elastischen Stangel biegen sich schnellen anschliessend in die Ausgangslage zuruck und schleudern die reifen Klausen dabei aus den Kelchen Tierstreuer Weidenmeise und Sumpfmeise sammeln die Klausen und legen in der Borke von Baumen Vorrate an Versteckausbreitung 3 Vorkommen BearbeitenDer Gewohnliche Hohlzahn ist weit verbreitet und haufig Ursprunglich kam er von Europa bis zum sudwestlichen Sibirien vor 4 Er ist in Nordamerika ein Neophyt wo er noch in Ausbreitung begriffen ist 4 In Mitteleuropa findet man den Gemeinen Hohlzahn verbreitet in Unkrautgesellschaften auf Ackern in Waldschlagen an Wegen und Zaunen an Schuttplatzen vor allem in montanen Lagen Er liebt stickstoffreichen basischen oder leicht sauren ja torfigen Boden In den Alpen kommt er meist nur bis in Hohenlagen von 1560 Metern vor In den Allgauer Alpen steigt er am Sudhang des Kegelkopfs in Bayern in eine Hohenlage von bis zu 1850 Meter 5 Im Oberengadin erreicht er im Val Roseg sogar 2300 Meter Meereshohe 1 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 5 sehr nahrstoffreich oder uberdungt Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Er ist ein Kulturbegleiter Das Auftreten des Gewohnlichen Hohlzahns in prahistorischen Pflanzenfunden wird stets als Indiz fur menschliche Landnutzung gewertet Systematik BearbeitenDer Gewohnliche Hohlzahn ist allotetraploid Er ist ein erbkonstanter Bastard aus der Kreuzung aus dem Bunten Hohlzahn Galeopsis speciosa und dem Weichhaarigen Hohlzahn Galeopsis pubescens 3 Fruher wurde der Zweispaltige Hohlzahn Galeopsis bifida Boenn als Unterart des Gewohnlichen Hohlzahns angesehen 4 Eine gelegentlich dort auftretende Hybride wo die Elternarten gemeinsam vorkommen ist Galeopsis acuminata Rchb Galeopsis pubescens Galeopsis tetrahit Sie kommt in Europa vor 4 Trivialnamen BearbeitenFur den Gemeinen Hohlzahn bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Braunnesseln Augsburg Dahndistel Eifel bei Dreis Dangel Ostfriesland Dannettel Unterweser Danoisen Memmingen Danwurz Daun Bayern Doan Zillertal Dornnessel St Gallen im Oberrheintal Glure Bern bei Thun Hanfnessel Osterreich Hohlzahn wild Hanf St Gallen weiss Hanfkraut Katzengesicht Bern Klaffen Berner Oberland Tauara St Gallen im Seebezirk und Taunessel St Gallen in Obertoggenburg 7 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Rudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Begrundet von Werner Rothmaler 13 14 Auflage Band 2 Gefasspflanzen Volk und Wissen Berlin DDR 1987 ISBN 3 06 012539 2 Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Otto Schmeil Jost Fitschen Werner Rauh Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten 84 Auflage Quelle amp Meyer Heidelberg 1968 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 4 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 S 2465 2467 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 801 a b c Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 a b c d Galeopsis tetrahit In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 14 September 2019 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 395 Galeopsis tetrahitL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 5 Februar 2023 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 158 archive orgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeiner Hohlzahn Galeopsis tetrahit Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Galeopsis tetrahit L Stechender Hohlzahn FloraWeb de Galeopsis tetrahit agg Stechender Hohlzahn Artengruppe FloraWeb de Gemeiner Hohlzahn In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Hohlzahn Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Hohlzahn amp oldid 230560933