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Gaffron ist der Name eines alten schlesischen Uradelsgeschlechts das sich nach dem Besitz Oberstradam bei Polnisch Wartenberg auch Gaffron und Oberstradam sowie nach dem Besitz an Kunern im Kreis Munsterberg auch Gaffron Kunern nennt Wappen derer von GaffronEs besteht keine Stammverwandtschaft mit den ebenfalls schlesischen Prittwitz Gaffron Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Standeserhebung 1 3 Grundbesitz 2 Personen 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Wie bei vielen schlesischen Adelsgeschlechtern ist auch bei der Familie Gaffron die Herkunft nicht abschliessend geklart Johann Sinapius der schlesische Adelsexperte des 17 Jahrhunderts vermutete eine Verbindung zu den polnischen Adelsfamilien Gawronski Gawrony 1 Dieser Gedanke wird jedoch von entsprechenden polnischen Standardwerken nicht aufgegriffen 2 Urkundlich ist eine polnische Abstammung nicht nachweisbar Aus heraldischer Sicht ist diese zudem praktisch auszuschliessen Das Wappen der schlesischen Gaffron zwei Buffelhorner auf rotem Schild gehort nicht zu den Polnischen Stammwappen und die erwahnten polnischen Familien Gawronski fuhren davon vollig abweichende Wappen Rawicz Rola und Swinka In den deutschen Standardwerken wurde daher eine Verbindung nach Polen verworfen 3 Die Familie erscheint mit Ortsbezug in Schlesien erstmals 1358 im Kreis Gross Wartenberg in Niederschlesien Przibko von Gaweron verkauft sein Gut Buschka im Wartenberger Distrikt an Thamo von Hayn Urkunde Herzog Konrad I von Ols und Cosel Beuthen 4 Der fruheste Nachweis stammt vom 13 Dezember 1329 Werner von Pannwitz schenkt Einkunfte seines Gutes Naselwitz Kreis Nimptsch an ein Nonnenkloster in Breslau Zeuge war u a Janco von Gavron Urkunde Herzog Boleslaus III von Liegnitz 5 Aufgrund des fruhen Erscheinens im Kreis Gross Wartenberg gilt das dort gelegene Gaffron als Stammgut der Familie Standeserhebung Bearbeiten nbsp Hermann von GaffronAm 15 Oktober 1840 wurde Hermann von Gaffron Oberstradam auf Kuhnern durch Allerhochste Kabinettsorder in Berlin mit Diplom ebd vom 23 April 1845 in den preussischen Freiherrenstand erhoben 6 Grundbesitz Bearbeiten nbsp Adam Abraham von Gaffron und OberstradamAls wichtigster fruher Grundbesitz der Familie im Furstentum Oels ist anzugeben Mahjau im Kreis Trebnitz um 1387 im Besitz 1448 verkauft Buschka spater wustes Dorf im Bereich Gross Wartenberg 1358 verkauft Gaffron vor 1358 im Besitz vor 1481 verkauft 7 Trembatschau 1440 im Besitz kurz nach 1572 verkauft 8 sowie Ober Stradam vor 1557 im Besitz zwei Anteile 1611 bzw 1635 verkauft Vereinzelte Mitglieder finden sich im 17 Jahrhundert noch in Dalbersdorf bis 1663 Tschermin bis 1678 und Domtaschine bis vor 1694 Die meisten stiegen dann jedoch in den besitzlosen Adel ab Eine Ausnahme davon stellte die Munsterberger Linie der Familie dar Sigmund von Gaffron Oberstradam verliess den Grossraum Oels und verzog 1628 auf das Gut Haltauf im Kreis Munsterberg das er 1639 von den Eltern seiner Frau Anna von Saurma Jeltsch erwarb Sein Sohn Max 1632 1677 starb fruh in osterreichischen Kriegsdiensten weshalb dessen Sohn Adam Abraham katholisch erzogen werden sollte Um dies zu umgehen trat er in die danische Armee ein Sein Sohn Palle Max 12 August 1714 in Schleswig kam nach Schlesien zuruck erhielt von seiner Tante Juliane das Gut Haltauf 1737 Kunern von seiner Ehefrau und erwarb 1740 Mittel Schreibendorf und liess in die dortige Kirche eine Familiengruft sowie loge einbauen 1800 erwarben die Nachfahren noch Marzdorf Kurzzeitig bis 1787 besass die Familie noch Turpitz und Warkotsch im Kreis Strehlen Als der letzte Freiherr der Familie Theodor von Gaffron am 17 November 1882 Kunern Haltlauf und Marzdorf an das Haus Sachsen Weimar verkaufte verloren seine Nachkommen den an das Gut Kunern gebundenen Freiherrenstand Als endgultig letzter Gutsbesitz der Familie von Gaffron in Schlesien wurde 1899 Mittel Schreibendorf verkauft Personen BearbeitenSiegismund von Gaffron und Oberstradam der Altere 1652 Landeshauptmann der Standesherrschaft Gross Wartenberg 19 Marz 1620 10 Juni 1625 Abraham Adam von Gaffron und Oberstradam 1665 11 Mai 1738 koniglich danischer Generalleutnant Ernst Christian Gottlieb von Gaffron und Oberstradam 12 Mai 1741 26 Dezember 1803 auf Kunern Kreis Munsterberg Landrat des Kreises Munsterberg 1780 1803 und Direktor der Furstentumslandschaft Munsterberg und Grafschaft Glatz Hermann Freiherr von Gaffron Kunern 1797 1870 schlesischer Gutsbesitzer Verwaltungsbeamter und Mitglied des Preussischen Herrenhauses Maximilian Friedrich von Gaffron und Oberstradam 15 o 22 Dezember 1727 26 April 1800 auf Zobel seit 1764 Kreis Liegnitz Landrat des Kreises Liegnitz 1781 1794 Rudolph von Gaffron 1821 1901 03 Offizier der k u k Armee und Rittergutsbesitzer Theodor Freiherr von Gaffron Kunern 1823 1899 schlesischer Gutsbesitzer preussischer Kammerherr und Mitglied des Preussischen Herrenhauses Auguste Hyrtl geb von Gaffron und Oberstradam 1818 1901 Schriftstellerin Antonie Brehmer Gaffron geb von Gaffron und Oberstradam 1833 1908 Schriftstellerin Klaus von Gaffron 1946 2017 FotokunstlerWappen Bearbeiten nbsp Freiherrliches WappenDas Stammwappen zeigt in Rot zwei schwarze Buffelhorner Auf dem Helm mit rot silbernen Decken drei 1 2 von Pfauenfedern gewundene Kranze Das freiherrliche Wappen 1845 zeigt silber schwarze Buffelhorner uber der Freiherrnkrone der Helm des adligen Wappens vermehrt um einen zweiten mit den schwarz silbernen Buffelhornern Wahlspruch der Familie Si Perdis Honorem Omnia Perdidis Ehre verloren Alles verloren seit der Schlacht 13 November 1677 bei St Margareth in Ungarn Die alteste gedruckte Wappendarstellung findet sich im Scharffenberg schen Wappenbuch von etwa 1578 9 Im Kreis Munsterberg sind einige Epitaphien mit dem Gaffron schen Wappen erhalten geblieben beispielsweise an der Kirche von Schreibendorf Kreis Strehlen Darin hatte Palle Max von Gaffron nach 1740 auch eine Familienloge und Gruftanlage einbauen lassen Literatur BearbeitenFriedrich Andreae Denkwurdigkeiten des Freiherrn Hermann von Gaffron Kunern Breslau 1913 Joseph Franzkowski Geschichte der freien Standesherrschaft der Stadt und des landratlichen Kreises Gross Wartenberg Gross Wartenberg 1912 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Leipzig 1861 S 425 426 Johann Sinapius Schlesischer Curiositaten Erste Vorstellung Darinnen die ansehnlichen Geschlechter Des Schlesischen Adels Band 1 Leipzig 1720 S 376 378 Johann Sinapius Des Schlesischen Adels Anderer Theil Oder Fortsetzung Schlesischer Curiostaten Band 2 Leipzig 1728 S 633 635 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 2 Leipzig 1836 S 489 490 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1978 Gothaisches Genealogisches Handbuch GGH 16 Adelige Hauser Band 8 der Gesamtreihe Verlag des Deutschen Adelsarchivs Marburg 2022 S 146 160 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons House of Gaffron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gafron In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 10 Leipzig 1735 Sp 57 59 Epitaph der Juliane von Gaffron Es befindet sich an der heute poln kath Kirche von Sarby Schreibendorf Kreis Strehlen und zeigt von heraldisch rechts nach links Das Wappen ihres ersten Mannes Erasmus Alexander von Redern und Probsthayn Mitte Gaffron sches Wappen Links Das Wappen ihres zweiten Mannes Adam Hannibal von Kohlha u s Lehnhaus Gruftplatte des Palle Max von Gaffron und Oberstradam Es befindet sich ebenfalls an der heute poln kath Kirche von Sarby Schreibendorf Kreis Strehlen Heraldisch rechts das vaterliche Wappen Gaffron und links das mutterliche von Christine Charlotte von Trolle aus schwedisch danischem Adel Wappen des Palle Max von Gaffron und Oberstradam und das seiner Ehefrau Juliane Elisabeth von Lohenstein Es stammt aus dem Jahr 1736 und befindet sich am Herrenhaus in Konary Kuhnern Kreis Munsterberg Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Sinapius Band 2 S 633 und 635 Beispielsweise Kasper Niesiecki Herbarz polski Kaspra Niesieckiego Band 1 10 Leipzig 1839 1846 oder Uruski S Rodzina Herbarz szlachty polskiej Band 1 15 Warschau 1904 1931 Lediglich Emilian von Zernicki Szeliga Der polnische Adel und die demselben hinzugetretenen anderslandischen Adelsfamilien Band 1 Hamburg 1900 S 261 erwahnt hier erneut die Familien Gawronski bezieht sich dabei allerdings nur wieder auf Sinapius Beispielsweise Kneschke Band 3 S 425 und Zedlitz Neukirch Band 2 S 489 Friedrich Wilhelm von Sommersberg Silesiorum rei historicae et genealogicae accessiones Leipzig 1732 S 134 Colmar Grunhagen und Konrad Wutke Codex diplomaticus Silesiae Band 22 Regesten zur schlesischen Geschichte 1327 1333 Breslau 1903 S 83 Urkundennummer 4898 Die im Genealogischen Handbuch des Adels Band 67 noch 1978 zu findende Angabe S 327 33 Urkundennummer 4848 ist zu korrigieren Maximilian Gritzner Chronologische Matrikel der Brandenburgisch Preussischen Standeserhohungen und Gnadenacte von 1600 1873 Berlin 1874 S 106 und Nachtrag S 13 Franzkowski S 314 Franzkowski S 354 Osterreichische Nationalbibliothek Signatur 49 P 24 S 111 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaffron Adelsgeschlecht amp oldid 239403801