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Der Gackelkuckuck Cuculus poliocephalus auch als Kleiner Kuckuck bezeichnet gehort zur Ordnung der Kuckucksvogel Cuculiformes und zur Familie der Kuckucke Cuculidae einer auf der ganzen Welt verbreiteten Vogelfamilie deren bekanntestes Merkmal der Brutparasitismus ist GackelkuckuckGackelkuckuck Cuculus poliocephalus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Kuckucksvogel Cuculiformes Familie Kuckucke Cuculidae Gattung CuculusArt GackelkuckuckWissenschaftlicher NameCuculus poliocephalusLatham 1790Der Gackelkuckuck ist ein kleiner schlanker Kuckuck mit langen schmalen Flugeln der in der Palaarktis und Orientalis brutet und in der Orientalis und der Afrotropis uberwintert Trotz des sehr grossen Verbreitungsgebietes ist die Art monotypisch Bei den Weibchen gibt es jedoch eine graue und eine braunliche Farbmorphe 1 Der Gackelkuckuck ist in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes kein haufiger Vogel Haufig ist er aber beispielsweise in Nepal und in Japan wahrend der Sommermonate Insgesamt wird die Bestandssituation mit LC least concern nicht gefahrdet angegeben 2 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verwechselungsmoglichkeiten 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Lebensweise 6 Japanische Kultur 6 1 Klassische Literatur 6 2 Sagen und Volksglaube 6 3 Moderne Literatur 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeMerkmale Bearbeiten nbsp GackelkuckuckDer Gackelkuckuck erreicht eine Korperlange von 25 Zentimeter und zahlt damit zu den kleineren Kuckucken Auf die Steuerfedern entfallen davon etwa 12 Zentimeter Der Schnabel hat eine Lange von etwa 1 7 Zentimeter Sie wiegen durchschnittlich etwa 40 Gramm 1 Beim Mannchen ist das Gefieder auf der Korperoberseite uberwiegend graublau Kopf Nacken Kehle und die Vorderbrust sind etwas heller In Richtung der Oberschwanzdecken geht der Ton des Gefieders in einen dunkleren fast schwarzlichen Ton uber Die untere Brust und die ubrige Korperunterseite ist weisslich mit einer dunklen Sperberung Die Unterschwanzdecken sind rotlich braun mit einer schwarzen Sperberung die gestuften Steuerfedern sind dunkle mit weissen Spitzen Die Sperberung ist breiter als beim europaischen Kuckuck Die Weibchen der grauen Farbmorphe ahneln den Mannchen sind jedoch auf der Brust rotlich uberwaschen Die Weibchen der braunen Farbmorphe sind auf der Korperoberseite rotlich braun mit einer feinen schwarzen Sperberung die nur auf dem Burzel fehlt Auf der Korperunterseite sind sie weisslich mit einer schwarzen Sperberung Die Steuerfedern sind schwarz und rotlich braun gestreift mit weissen Spitzen 1 Der Gackelkuckuck hat eine dunkelbraune Iris und einen gelben Augenring Der Schnabel ist schwarz und wird zur Schnabelbasis gelblich Die Beine und Fusse sind fleischfarben bis gelblich source source Ruf des MannchensDer Flug ist schnell und direkt mit flachen Flugelschlagen und gelegentlich von kurzen Gleitphasen unterbrochen Der Ruf des Mannchens ist schrill und durchdringend und ist dem Klangbild nach zu vergleichen mit der Silbenfolge kyo kyo kyo kyo kyo kyo kyo Der Gackelkuckuck ist bereits am fruhen Morgen zu horen singt aber auch in der Nacht Verwechselungsmoglichkeiten BearbeitenDer Gackelkuckuck weist grosse Ahnlichkeiten mit drei anderen Arten aus der Gattung Cuculus auf und ist deshalb bei der Feldbeobachtung schwer zu identifizieren Ahnlich sind ihm der auch in Mitteleuropa vorkommende Kuckuck der Hopfkuckuck und der Madagaskarkuckuck Alle drei Arten sind grosser als der Gackelkuckuck der Grossenunterschied ist am wenigsten ausgepragt im Vergleich zu dem Madagaskarkuckuck Im Vergleich zum Kuckuck ist die Sperberung des Gackelkuckucks breiter und weniger ausgepragt ahnelt aber der des Hopfkuckucks Beim Hopfkuckuck fehlt allerdings meistens die Sperberung auf den Unterschwanzdecken Der Madagaskarkuckuck weist auf der Brust einen starkeren Braunton auf Verbreitung BearbeitenDer Gackelkuckuck ist ein Brutvogel im Nordosten Afghanistans im Norden Pakistan in Kashmir in Arunachal Pradesh Nepal Sikkim Bhutan Assam in der Region Primorje bis zum Fluss Bolschaja Ussurka in Sachalin im Norden von Burma und Laos und im Westen von Tonkin In China brutet er in den nordostlichen Provinzen Hebei Shandong Shanxi dem Suden von Henan Shaanxi Gansu Tibet Sichuan Yunnan Guangxi Guizhou Zhejiang Fujian und Guangdong 3 Er brutet ausserdem in den beiden koreanischen Staaten sowie auf Japan von der Izu Halbinsel und Kyushu bis nach Hokkaidō Dort ist der Vogel von Ende April bis September anzutreffen 3 Diese spate Ruckkehr ist eine Anpassung an die Brutzeit der Vogel in deren Nester der Gackelguckuck seine Eier legt Zudem ist seine bevorzugte Nahrung in den nordlichen Gebieten erst zu dieser Zeit ausreichend vorhanden Die Brutvogel Koreas Chinas und Japans uberwintern vermutlich im Suden Chinas Cochinchinas in Annam und Burma Ein grosser Teil der Population zieht jedoch wahrend des Winterhalbjahres uber die indische Halbinsel bis nach Sri Lanka wo einige von ihnen von September bis Ende April uberwintern sowie bis in den Osten von Afrika 3 In Afrika ist der Gackelkuckuck von Dezember bis Mitte April anzutreffen Zu den Uberwinterungsgebieten zahlen Teile der Demokratischen Republik Kongos Kenias Malawis Sudafrikas Tansanias Sambias und Simbabwe Wahrend des Zuges uberquert der Gackelkuckuck offenbar den Indischen Ozean denn er wird im Nahen Osten nicht beobachtet jedoch gibt es Sichtungen auf den Seychellen und Mauritius 3 Als Irrgast wird der Gackelkuckuck gelegentlich im Norden Thailands in Bangladesh Usbekistan Turkmenistan und Somalia beobachtet 3 Lebensraum BearbeitenDer Gackelkuckuck nutzt als praferierten Lebensraum lichte Walder die mit Birken Eichen Ahorn und Hainbuchen bestanden sind und viel Unterholz aufweisen Sie halten sich gerne am Waldrand auf und sind besonders haufig in Flusstalern mit bewaldeten Ufern auf In Afrika ist der Gackelkuckuck grundsatzlich in dichter bewaldeten Regionen anzutreffen als der Kuckuck Er kommt dort auch in Kiefernplantagen vor Im Himalaya reicht seine Hohenverbreitung bis zu 3600 Hohenmetern In Bhutan kommt er zwischen 1000 und 2800 Meter vor dagegen uberschreitet er in Japan selten Hohen uber 1200 Meter 3 Lebensweise BearbeitenDer Gackelkuckuck ernahrt sich hauptsachlich von Insekten vor allem von Schmetterlingsraupen Der Gackelkuckuck ist ein Brutparasit der seine Eier in die Nester von Singvogeln legt Zu den bevorzugten Wirtsvogeln zahlen Laubsanger und ahnliche Singvogel In Russland und Japan wird besonders haufig der Japanseidensanger parasitiert Zu weiteren haufigen Wirtsvogeln zahlen Arten aus den Gattungen Cettia Phyolloscopus Parus Saxicola und Pnoepyga 3 Die Fortpflanzungszeit fallt in Indien in den Zeitraum bis Mai bis Juli in Sudkorea von Ende Mai bis Anfang August sowie Juni und Juli in Japan Seine Brutzeit beginnt verglichen mit anderen Kuckucken damit spater Die Eier des Gackelkuckucks sind braun bis rotbraun Es liegen keine Daten vor wie lange die Eier bis zum Schlupf bebrutet werden mussen Die Nestlinge des Gackelkuckucks schlupfen nackt und blind Im Alter von zwei bis drei Lebenstagen wirft der Nestling die Eier und Nestlinge seiner Wirtseltern heraus Im Alter von neun Tagen offnen sich die Augen Am 15 Lebenstag wird der Gackelkuckuck flugge 4 Japanische Kultur Bearbeiten nbsp Yosa Buson Gabelkuckuck mit Hortensie 18 JahrhundertIn Japan wird der Gackelkuckuck Hototogisu 不如帰 genannt Anders als in Europa wo der Vogel nicht vorkommt spielt er in Japan und auch in China seit dem Altertum eine Rolle als literarisches Motiv und ist im Laufe der Zeit mit mehreren Namen und Schreibweisen bedacht worden Der Gackelkuckuck findet sich in Japan als Sommervogel uberall nordlich von Kyushu Nur auf Kyushu selbst und auf Hokkaidō der nordlichsten der japanischen Hauptinseln ist er selten Der Name Hototogisu selbst ruhrt ebenso wie das deutsche Wort Kuckuck von des Mannchens Lockruf her der fur japanische Ohren manchmal wie ho to to gi su klingt Auch in Japan ruft der Kuckuck seinen eigenen Namen Klassische Literatur Bearbeiten Wegen seines oft leidenschaftlich genannten Gesangs ist der Gackelkuckuck heute wie in fruherer Zeit Gegenstand zahlreicher Waka traditioneller japanischer Gedichte Schon im Man yōshu der ersten grossen japanischen Gedichtsammlung wird dies deutlich Oft tritt er in Gedichten gemeinsam mit dem Gefullten Sternenstrauch Deutzia scabra jap 卯の花 u no hana oder der wilden Mandarine Citrus tachibana jap 橘 tachibana auf die zu derselben Zeit zu bluhen beginnen zu der auch der Ruf des Gackelkuckucks zum ersten Mal erschallt Auch als in der Nacht singender Vogel wird er geschatzt Der erste Ruf des Gackelkuckucks in einem Jahr wird shinobine 忍び音 dt etwa leiser Ton was andeutet dass die ersten Rufe noch zaghaft und leise sind Im sogenannten Kopfkissenbuch findet sich die Beschreibung nachtlichen Wachbleibens mit der Absicht den Gesang des Gackelkuckucks noch vor allen anderen zu horen Seit der Heian Zeit wurde der Gackelkuckuck oftmals mit denselben Schriftzeichen wie der gewohnliche Kuckuck namlich 郭公 geschrieben was moglicherweise durch die Ahnlichkeit der Vogel verschuldet wurde Auch Matsuo Bashō ein beruhmter japanischer Haiku Dichter der fruhen Edo Zeit verwendete diese Zeichen Sagen und Volksglaube Bearbeiten nbsp Utagawa Hiroshige Gackelkuckuck 1830Viele den Gackelkuckuck betreffende japanische Sagen gehen auf die klassische chinesische Literatur zuruck Insbesondere finden die Schreibweisen 杜宇 蜀魂 不如帰 fur Hototogisu ihren Ursprung in einer chinesischen Legende der zufolge der Kaiser Dǜyǔ 杜宇 des chinesischen Reiches Shu 蜀國 sich in die Frau eines Gefolgsmannes verliebt dem Thron entsagt und das Land verlassen haben dann aber in der Fremde gestorben sein soll Seine Seele soll sich in einen Gackelkuckuck verwandelt und im Gedenken an die Heimat den Ruf buru gui 不如歸 jap Lesung kaeru ni shikazu ausgesandt haben den er noch heute horen lasst Seit der Edo Zeit kam zudem in Japan zudem der Aberglaube auf es sei ein boses Vorzeichen den Ruf des Gackelkuckucks wahrend des Aufenthalts auf dem Abort zu horen Die Quelle hierfur ist ebenfalls chinesischen Ursprungs Es handelt sich um die Geschichtensammlungen Yǒuyang zazǔ 酉陽雑俎 und Taiping guǎngji 太平廣記 Moderne Literatur Bearbeiten 1897 grundete Masaoka Shiki die Haiku Zeitschrift Hototogisu Gackelkuckuck Shiki verglich sich auch selbst mit diesem Tier Von Tokutomi Roka stammt ein Roman mit dem Titel Hototogisu Literatur BearbeitenJohannes Erhitzoe Clive F Mann Frederik P Brammer Richard A Fuller Cuckoos of the World Christopher Helm London 2012 ISBN 978 0 7136 6034 0 Paul A Johnsgard The Avian Brood Parasites Deception at the Nest Oxford University Press Oxford 1997 ISBN 0 19 511042 0 Kanouchi Takuya u a Nihon no yachō Yama to Keikokusha Tōkyō 1998 ISBN 4 635 07007 7 Maki Hirozō u a Nihon no yachō 590 Heibonsha Tōkyō 2000 ISBN 4 582 54230 1 Katō Tōru Kairiki ranshin Chuōkōronshinsha Tōkyō 2007 ISBN 978 4 12 003857 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gackelkuckuck Cuculus poliocephalus Sammlung von Bildern und Audiodateien Cuculus poliocephalus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 11 September 2021 Gackelkuckuck Cuculus poliocephalus bei Avibase Gackelkuckuck Cuculus poliocephalus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Gackelkuckuck Cuculus poliocephalus Foto eines GackelkuckucksEinzelbelege Bearbeiten a b c Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 455 Cuculus poliocephalus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 20 August 2016 a b c d e f g Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 456 Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 457 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gackelkuckuck amp oldid 237413630