www.wikidata.de-de.nina.az
Matsuo Bashō japanisch 松尾 芭蕉 1644 in Akasaka Provinz Iga heute Akasaka Ueno Iga Prafektur Mie 28 November 1694 in Osaka eigentlich Matsuo Munefusa 松尾 宗房 war ein japanischer Dichter Er gilt als bedeutender Vertreter der japanischen Versform Haiku Bashō und seine Schuler erneuerten die bis dahin humorvoll spielerische Haikai Dichtung und erhoben sie in den Rang ernsthafter Literatur Matsuo Bashō Zeichnung von Yosa BusonGrabmal Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bashōs Haiku 2 1 Das Frosch Haiku 3 Werke in deutscher Ubersetzung 4 Literarische Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMatsuo Bashō wurde in eine Samuraifamilie niederen Ranges hineingeboren deren Lebenswelt er sich widersetzte Anstatt die fur ihn vorgesehene militarische Laufbahn einzuschlagen wurde er ein Wanderer der den Weg und die Geschichte des Zen studierte und sich klassischer chinesischer Poesie zuwandte Bashōs Vater starb 1656 es ist moglich dass der 12 jahrige Bashō zu diesem Zeitpunkt bereits im Dienste von Todo Yoshitada stand einem jungen Verwandten des herrschenden Feudalherrn Mit ihm teilte Bashō die Leidenschaft fur das Haikai no Renga einer Form des abwechselnden gemeinschaftlichen Dichtens meist in 14 und 17 Moren Mit dem plotzlichen Tod Yoshitadas 1666 endete Bashōs Dienst fur den Feudalherrn und er zog sich im Alter von 22 Jahren vermutlich in die Einsamkeit eines buddhistischen Klosters bei Kyōto zuruck wo auch seine fruhesten heute noch erhaltenen Verse entstanden Ab 1667 wohnte er vermutlich in Fukagawa bei Edo heute Tokio bei seinem Freund Sugiyama Sampu wo er anfing Haiku zu dichten und sich in die Poesie zu vertiefen Obgleich Bashōs Verse 1667 1669 und 1671 in unterschiedlichen Anthologien erschienen brechen die biografischen Aufzeichnungen zu Bashōs Leben bis 1676 weitgehend ab 1676 schrieb er zusammen mit einem anderen Dichter in Edo einige hundert Verse lange renku Bashōs Poesie genoss bald in den literarischen Zirkeln von Nihonbashi grosse Aufmerksamkeit In der Folge wurde er von Kitamura Kigin 1624 1705 unterrichtet 1680 besass er bereits 20 Schuler die er unterrichtete und deren beste Gedichte als Tōsei montei Dokugin Nijukasen 桃青門弟独吟二十歌仙 dt etwa Die besten Gedichte von Tōseis zwanzig Schulern veroffentlicht wurden Seine Schuler bauten ihm auch eine erste Hutte aus Bananen Stauden 芭蕉庵 bashō an speziell Japanische Faserbananen woher auch sein dichterisches Pseudonym ruhrt Trotz seines Erfolges war Bashō einsam was ihm zum Anlass diente sich der Zen Meditation zuzuwenden Zwei Jahre spater 1682 brannte Bashōs Behausung nieder im darauffolgenden Jahr verstarb seine Mutter in Ueno Bashō reiste fur einige Monate nach Yamura in der Provinz Kai heute Tsuru Prafektur Yamanashi Noch im selben Jahr erbauten seine Schuler eine neue zweite Bashō Hutte Im darauffolgenden Jahr 1684 veroffentlichte sein Schuler Takarai Kikaku die Anthologie Minashiguri 虚栗 Im Winter desselben Jahres begab sich Bashō auf seine erste von vier Wanderungen die bis 1685 andauerte Das literarische Ergebnis dieser Wanderung war das Verwitterte Skelett Zudem fuhrte Bashō in Nagoya eine Gruppe von Dichtern an die Die Wintersonne dichteten Zuruckgekehrt von seiner Reise schrieb Bashō 1686 die Kritischen Notizen zum Neujahrs Renku Nach einem kurzen Aufenthalt in Edo begann er 1687 seine zweite Wanderung nach Kashima die er in Ein Besuch im Schrein von Kashima beschrieb Zudem nahm er als Richter an einem Haiku Wettbewerb teil der in der Weiten Ebene veroffentlicht wurde Seine Reise fuhrte ihn entlang des Tōkaidō aus ihr gingen die beruhmten Werke Die Aufzeichnungen einer wettergegerbten Schultasche und Ein Besuch am Schrein von Sarashina hervor Abermals kehrte Bashō 1688 nach einem Jahr nach Edo zuruck und abermals begann er ein Jahr darauf eine Wanderung seine dritte diesmal in die nordlichen Provinzen von Honshu Auf dieser Wanderung sammelte Bashō Material fur sein Oku no Hosomichi 奥の細道 etwa Der enge Pfad zum tiefen Norden oder Auf schmalem Pfad durchs Hinterland das zum Klassiker der japanischen Literatur avancierte Die letzten zehn Jahre seines Lebens unternahm Bashō zahlreiche Reisen Er zeichnete dabei Bilder um seine kontemplative Poesie anzuregen Ebenso arbeitete er mit Dichtern vor Ort in der dem Haiku nah verwandten Versform des Renga Zusatzlich schrieb Bashō auch Haibun eine Kurz Prosa Poesie in Form von Reisetagebuchern wie z B das beruhmte Oku no Hosomichi 1689 1690 besuchte er Freunde in Kyōto und verbrachte einige Sommermonate am Biwa See Im Verlauf des folgenden Jahres verbrachte er einige Wochen im Haus der fallenden Persimonen wo er Das Saga Tagebuch schrieb bevor er gegen Jahresende nach Edo zuruckkehrte Aus demselben Jahr stammt auch die Veroffentlichung von Mantel des Affen 1692 wurde die dritte Bashō Hutte gebaut in der er sich einschloss und das heute als Kritische Kommentare einer Herbstnacht bekannte Werk schrieb 1694 wurde Ein Sack voll Holzkohle veroffentlicht und Bashō brach zu einer weiteren langen Sommerreise auf Schwer erkrankt starb er am 28 November in Osaka Bestattet wurde er am Tempel Gichu ji 義仲寺 in Ōtsu Nach ihm ist der Krater Bashō auf dem Merkur benannt Bashōs Haiku Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Genaue Herkunftsangaben der Zitate fehlen Die Struktur seiner Haiku spiegelt die Einfachheit seiner meditativen Lebensweise wider Er versah viele seiner Verse mit einer mystischen Qualitat und versuchte die grossen weltbewegenden Themen durch einfache Naturbilder auszudrucken vom Vollmond im Herbst bis zu den Flohen in seiner Hutte Bashō gab dem Haiku eine ganz neue Anmut Er vertiefte im Haiku den Zen Gedanken und begriff Poesie als einen eigenen Lebensstil Bashō war der festen Uberzeugung Poesie konne eine Quelle der Erleuchtung sein Erlange Erleuchtung dann kehre zuruck in die Welt der normalen Menschlichkeit riet Bashō Und weiter Tritt nicht in die Fussstapfen der alten Meister aber suche was sie suchten Seine Aufmerksamkeit fur den Kosmos der Natur entwickelte die Versform des Haiku von einem bis dahin unbedeutenden Zeitvertreib der hofischen Aristokratie zu einem Hauptgenre japanischer Poesie Beispiel 1 Dort im Fischerkorb welchen fluchtigen Mondentraum traumt der Tintenfisch Das Frosch Haiku Bearbeiten Das so genannte Frosch Haiku ist das bekannteste Haiku Bashōs und durfte zu den meistzitierten Haiku uberhaupt gehoren Japanisch Transkription Ubersetzungsvariante 2 Ubersetzungsvariante 3 Ubersetzungsvariante 4 古池や 蛙飛び込む 水の音 furu ike yakawazu tobikomumizu no oto Der alte Weiher Ein Frosch springt hinein Oh Das Gerausch des Wassers Der alte Teich Ein Frosch springt hinein das Gerausch des Wassers Uralter Teich Ein Frosch springt hinein Plop Werke in deutscher Ubersetzung BearbeitenMatsuo Bashō Ubersetzt von Ralph Rainer Wuthenow Illustrationen Leiko Ikemura 111 Haiku Zurich Ammann 1987 ISBN 3 250 01047 2 Matsuo Bashō Ubersetzt von Ralph Rainer Wuthenow Illustrationen Leiko Ikemura Hundertelf Haiku Frankfurt am Main Fischer 2009 ISBN 978 3 10 005223 0 Neuauflage Dezember 2014 Matsuo Bashō Sarumino Das Affenmantelchen Herausgegeben und aus dem Japanischen ubertragen von G S Dombrady Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Mainz 1994 ISBN 3 87162 034 3 Matsuo Bashō Auf schmalen Pfaden durchs Hinterland Aus dem Japanischen ubertragen sowie mit einer Einfuhrung und Annotationen versehen von G S Dombrady 4 verbesserte Auflage Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Mainz 2011 ISBN 978 3 87162 075 1 Shōmon I Das Tor der Klause zur Bananenstaude Haiku von Bashōs Meisterschulern Kikaku Kyorai Ransetsu Herausgegeben und aus dem Japanischen ubertragen von Ekkehard May 2 Auflage Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Mainz 2005 ISBN 3 87162 050 5 Shōmon II Haiku von Bashos Meisterschulern Jōsō Izen Bonchō Kyoriku Sampu Shikō Yaba Herausgegeben und aus dem Japanischen ubertragen sowie mit einer Einfuhrung und Annotationen von Ekkehard May Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Mainz 2002 ISBN 3 87162 057 2 Hokkus Herausgegeben und ubersetzt von H C Gunther Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2014 ISBN 978 3 88309 866 1 Haibun Herausgegeben und ubersetzt von Ekkehard May Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Mainz 2014 ISBN 978 3 87162 082 9 Neujahrstag Herausgegeben von Elena Moreno Sobrino Deutsche Ubersetzung von A Gerhard Calambac Verlag Saarbrucken 2016 ISBN 978 3 943117 90 5 Tu mir nicht nach Herausgegeben von Elena Moreno Sobrino Deutsche Ubersetzung von A Gerhard Calambac Verlag Saarbrucken 2016 ISBN 978 3 943117 91 2 Literarische Rezeption BearbeitenMarion Poschmann Die Kieferninseln 5 Der Privatdozent Gilbert Silvester reist in einer beruflichen und privaten Krise nach Japan und besucht Stationen der Wanderung Matsuo Bashos von Tokyo nach Matsushima Oku no Hosomichi Bluten im Ueno Park Sumida Fluss in Senju Sue Berg der letzten Kiefer und mit Kruppelkiefern bewachsener Stein im Meer bei Shiogama Andere Heiligtumer Nikko Ashino lernt er durch Gedichte kennen Von diesen Vorbildern lasst er sich selbst zu Haiku Gedichten inspirieren Am Ziel seiner Reise auf Ojima macht er unter dem Eindruck der mondbeschienenen Bucht der Kieferninseln eine neue Naturerfahrung die Grundlage seiner veranderten Lebenseinstellung sein konnte Literatur BearbeitenYukio Kotani Basho Goethe und das symbolische Denken In Volker Zotz Hrsg Schnittstellen Buddhistische Begegnungen mit Schamanismus und westlicher Kultur Festschrift fur Armin Gottmann zum 70 Geburtstag Kairos Edition Luxemburg 2013 ISBN 978 2 919771 04 2 S 105 120 Wittkamp Robert F Die Antilandschaft bei Bashō Erganzungen zur Kritik am postmodernen Landschaftsbegriff In Die deutsche Literatur Doitsu bungaku Kansai Universitat 48 S 107 126 2004 enthalten in Wittkamp 2012 siehe Eintrag Oku no Hosomichi Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Matsuo Bashō Zitate Literatur von und uber Matsuo Bashō im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webseite der Basho Stiftung jap engl Udo Wenzel Gerhard P Peringer Bashōs Todestag Bericht uber eine Recherche Haruo Shirane Bashō Mythen in Ost und West PDF 301 kB Udo Wenzel Der Wurm in der Kastanie Sieben Haikai von Bashō PDF 325 kB Bashōs Anti Frosch Dr Robert F Wittkamp uber Bashō PDF 75 kB Einzelnachweise Bearbeiten Lichtung Nr 5 1984 S 60 In der Suhrkampubersetzung von Roland Barthes Das Reich der Zeichen Frankfurt am Main 1981 S 98 In der DTV Ubersetzung von Dietrich Krusche HAIKU Japanische Gedichte Munchen 1994 Alan Watts Der Weg des Zen Suhrkamp Berlin 2017 Normdaten Person GND 118653369 lobid OGND AKS LCCN n81014364 NDL 00270778 VIAF 12304628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matsuo BashōALTERNATIVNAMEN 松尾芭蕉 japanisch Matsuo Basho Matsuo MunefusaKURZBESCHREIBUNG japanischer DichterGEBURTSDATUM 1644GEBURTSORT Akasaka Ueno Iga Prafektur MieSTERBEDATUM 28 November 1694STERBEORT Osaka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matsuo Bashō amp oldid 238224334