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Das Gossnitztal ist ein Nebental des Molltals in der Schobergruppe der Hohen Tauern Es liegt in der Gemeinde Heiligenblut am Grossglockner in Karnten Osterreich Die Lange des Tals betragt ca 9 km Luftlinie vom Gossnitzfall bis zur Elberfelder Hutte Bis auf Sennerinnen und Senner im Sommer ist das Tal unbewohnt GossnitztalGossnitztalGossnitztalLage Gemeinde Heiligenblut Bezirk Spittal an der Drau Karnten OsterreichGewasser GossnitzbachGebirge Schobergruppe zentrale OstalpenGeographische Lage 47 0 45 N 12 46 51 O 47 0124 12 7807 2470 Koordinaten 47 0 45 N 12 46 51 OGossnitztal Karnten Hohe 1280 bis 2470 mFlache 39 1 km Vorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Das Gossnitztal gehort vollstandig zum Nationalpark Hohe Tauern Es hat eine Flache von 39 1 Quadratkilometer 1 und gilt als eines der ursprunglichsten und am wenigsten durch den Menschen veranderten Taler der Ostalpen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 2 Vegetation 3 Geschichte 4 Almen 5 Tourismus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie und Geologie Bearbeiten nbsp Naturdenkmal GossnitzfallDas Gossnitztal ist ein Hangetal und demnach sehr schwer zuganglich Am unteren Ende fallt es steil in das Molltal ab Die Gossnitz die dem Tal ihren Namen gegeben hat sturzt dort im Gossnitzfall Naturdenkmal mehr als 100 m in die Tiefe Denn wahrend der Eiszeiten 120 000 bis 11 000 v u Z fullte der Pasterzengletscher das gesamte Molltal aus und legte es tiefer Vom Gossnitzfall bei 1460 m steigt das Tal bis zur Elberfelder Hutte auf 2230 m an Die das Gossnitztal umgebenden Berge sind aus polymetamorphen Gesteinen Altkristallin aufgebaut Vorherrschende Gesteine sind Glimmerschiefer Paragneise Graphitschiefer Quarzite und Hornblenden in die Amphibolite Orthogneise und Serpentinite eingeschaltet sind An der Ostseite des Tals liegen auf rund 2350 m u A drei Bergseen der Vordere Mittlere und Hintere Langtalsee Es sind Karseen mit einer deutlich ausgepragten Karschwelle einen Karboden und einer steilen Kartreppe Die Seen sind nur mehrere Meter tief 2 Das Tal ist von folgenden Bergen umgeben Bretter 2251 m W westliche Talseite Krocker 2461 m W Hahnlberg 2634 m W Saukopf 2749 m W Zinketzkamp 2876 m W Gremul 2909 m W Tramerkamp 2974 m W Zinketz 2973 m W Gridenkarkopf 3020 m W Tramerkopf 2954 m W Boses Weibl 3121 m W Ruiskopf 3090 m W Kristallkopf 3160 m W Roter Knopf 3281 m W Sudliche Talleitenspitze 3119 m W Gossnitzkopf 3096 m W Klammerkopfe 3163 m O ostliche Talseite Grosser Hornkopf 3251 m O Kreuzkopf 3103 m O Kogele 3030 m O Hinterer Seekamp 2575 m O Mittlerer Seekamp 2638 m O Vorderer Seekamp 2929 m O Bretterkopfe 3018 m O Langtalkopfe 2876 m O Schildberg 2683 m O Hinterm Hap 2332 m OVegetation BearbeitenIm unteren Hohenbereich des Tals kommt subalpiner Fichtenwald mit einigen Laubwaldbereichen vor Darauf folgen die Almen und grossere Bestande an hochmontanem naturbelassenen Larchen Arvenwald Dieser ist immer wieder von Grunerlengebuschen Feuchtwiesen und Quellfluren unterbrochen Oberhalb der Waldgrenze befinden sich grosse Bestande an Zwergstrauchheide vor allem mit Gamsheide und Alpenrosen die im Bereich der Elberfelder Hutte in Krumm Seggenrasen ubergeht Im hinteren Tal liegt auf 2190 m ein Moor mit grosseren Bestanden an Scheuchzers Wollgras Diese Pflanzenart findet sich auch am hinteren Langtalsee 3 Geschichte BearbeitenDer Name Gossnitz ist slawischen Ursprung und Gossnitztal ist etwa als Ziegental zu deuten vgl slowenisch koznica zu koza Ziege 4 Dies und der Name Malesischk Alpe deuten darauf hin dass das Gossnitztal ursprunglich zum slawischen Sprachbereich gehorte Im Spatmittelalter gab es im Gossnitztal Bergbaue auf Gold Silber und Kupfer Wegen der schweren Zuganglichkeit begann eine landwirtschaftliche Nutzung des Tals als Alm erst im 15 Jahrhundert Das erklart warum hier noch grossere Arven bestande vorhanden sind Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts hatte das Gossnitztal eine wichtige okonomische und soziale Bedeutung fur die Bauern des Molltals Fast alle dort ansassigen Bauern hatten Auftriebsrechte fur die Gossnitz Zudem konnten hier Sennerinnen und Senner im Sommer ein relativ unabhangiges Leben fuhren und vielen sozialen Zwangen entgehen die im Tal durch die strikte Sittenaufsicht der Kirche bestanden 5 Im Jahr 1928 errichtete die Sektion Elberfeld des DOAV die Elberfelder Hutte am oberen Talende Noch Anfang 80er Jahren bestanden Plane am Ende des Gossnitztales eine riesige Talsperre zu errichten und den Gossnitzbach aufzustauen Diese Plane wurden mit der Ausweisung des Karntner Teils des Nationalparks Hohe Tauern 1981 ad acta gelegt 6 Erst in den 1990er Jahren wurde eine sehr steile Strasse in den Fels gesprengt die das Tal unmittelbar mit Heiligenblut verbindet Vorher war es nur uber das Leitertal und die Trogalm und Bruchalm erreichbar Die Strasse ist fur den allgemeinen Autoverkehr gesperrt und nur fur Berechtigte befahrbar Almen BearbeitenIm Gossnitztal liegen folgende Almen Ausserebenalm Innerebenalm Am Plan Ochsnersalm Hinterm Holz Alm Am Kaserle Malesischk Alpe Wirtsbauernalm BruchalmTourismus BearbeitenEine Rundwanderung durch das Gossnitztal dauert nach dem Rother Wanderfuhrer zehn Stunden reine Gehzeit Deshalb wird eine Ubernachtung in der Elberfelder Hutte empfohlen Der Weg verlauft vom Parkplatz Zasch im Molltal uber die steile Strasse am Gossnitzfall vorbei zur Bruchalm dann nach einem weiteren steilen Aufstieg fuhrt er relativ flach durch die Gossnitzklamm Hier im vorderen Talbereich hat sich der Bach tief in das Gestein eingeschnitten Im mittleren Abschnitt weitet sich das Tal und der Weg fuhrt immer wieder durch Waldstucke an diversen Almen vorbei Dabei steigt er stetig an bis die Waldgrenze bei der Hinterm Holz Alm erreicht ist Dann fuhrt er durch grossere Bestande an Alpenrosen Heide das Moos und alpine Matten bis zur Elberfelder Hutte Von hier ist ein Abstecher zum Roten Knopf moglich allerdings mussen insbesondere im Fruhsommer grosse und steile Schneefelder uberwunden werden was den Gebrauch von Steigeisen voraussetzt Von der Elberfelder Hutte fuhrt der Weg uber die drei Langtalseen zuruck zum Talausgang Dieser Abschnitt wird als massig schwierig bezeichnet Einige ausgesetzte Stellen sind durch Fixseile versichert Hinter den Seen sind grossere Bestande an Larchen Arvenwald zu durchqueren dann folgt die Malesischk Alpe bis man nach einem sehr steilen Abstieg durch reinen Larchenwald zur Wirtsbauernalm kommt Dann fuhrt der Weg wieder zuruck uber die steile Strasse ins Molltal Von der Malesischk Alpe oberhalb der Wirtsbauernalm fuhrt ein Weg zum grossen Almgebiet Retschitz ostlich des Gossnitztals und dann durch Larchen Fichtenwald unmittelbar herunter zum Ortsteil Hadergasse von Heiligenblut Auf der Wirtsbauernalm im mittleren Gossnitztal auf 1745 m Hohe befindet sich eine Jausenstation Sie ist von Anfang Juni bis Mitte September geoffnet Im hinteren Gossnitztal bei der Elberfelder Hutte laufen zahlreiche weitere Wege zusammen so auch der Wiener Hohenweg der von der Glorer Hutte uber den Kesselkeessattel beim Bosen Weibl zur Elberfelder Hutte und dann weiter uber die Hornscharte oder die Klammerscharte zur Adolf Nossberger Hutte im Gradental fuhrt Der Elberfelder Weg verlauft von der Elberfelder Hutte uber die Gossnitzscharte zur Lienzer Hutte im Debanttal Literatur BearbeitenHelmut Hartl Thomas Peer Pflanzenwelt Nationalpark Hohe Tauern Wissenschaftliche Schriften Klagenfurt 1989 Michael Jungmeier Judith Drapela Almen Nationalpark Hohe Tauern Wissenschaftliche Schriften Matrei in Osttirol 2004 Werner Maier Glockner Region Rother Wanderfuhrer Munchen 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gossnitztal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Flachenverzeichnis der osterreichischen Flussgebiete Draugebiet PDF Lebensministerium 2011 S 22 abgerufen am 29 November 2022 Karl Krainer Roswitha Fresner Ursula Ponta Wolfram Mostler Liselotte Schulz Gabriele Wieser Hydrogeologische und limnologische Untersuchungen der Langtalseen Vorderer Mittlerer und Hinterer Langtalsee im Gossnitztal Karnten In Carinthia II 190 110 Jahrgang Klagenfurt 2000 S 641 657 zobodat at PDF Helmut Hartl Thomas Peer Pflanzenwelt Nationalpark Hohe Tauern Wissenschaftliche Schriften Klagenfurt 1989 S 161 Bergnamen In uni klu ac at Michael Jungmeier Judith Drapela Almen Nationalpark Hohe Tauern Wissenschaftliche Schriften Matrei in Osttirol 2004 S 60 64 und 149 150 Michael Jungmeier Judith Drapela Almen Nationalpark Hohe Tauern Wissenschaftliche Schriften Matrei in Osttirol 2004 S 149 Normdaten Geografikum GND 1154604020 lobid OGND AKS VIAF 3203152140029911100000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gossnitztal amp oldid 241386715