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Die Gamsen Binse Juncus jacquinii auch Jacquins Binse genannt 1 ist eine seltene zur Gattung der Binsen Juncus und der Familie der Binsengewachse Juncaceae gehorende Blutenpflanze Gamsen BinseGamsen Binse Juncus jacquinii SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Binsengewachse Juncaceae Gattung Binsen Juncus Art Gamsen BinseWissenschaftlicher NameJuncus jacquiniiL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Okologie 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Gamsen Binse ist ein mehrjahriger uberwinternd gruner Hemikryptophyt Die Binse wird zwischen 10 und 20 Zentimeter hoch 1 und bildet uber kurze Auslaufer dichte dunkelgrune Rasen Die runden Stangel wachsen aufrecht und sind glatt bis schwach gerippt Die Grundblatter sind dunn glatt und an einer Seite schwach rinnig Generative Merkmale Bearbeiten Die Gamsen Binse bluht zwischen Juli und Oktober Die Blutenstangel sind am Grund scheidig Sie verfugen uber nur ein Hullblatt im Bereich des Blutenstandes der diesen weit uberragt Der schwarz braune Blutenstand ist eine kopfige Spirre Er steht seitenstandig und ist funf bis 12 blutig Die zwittrigen Bluten tragen sechs glanzend rote bis schwarzbraune mit einem etwas helleren Mittelnerv versehene Perigonblatter Diese sind gleich lang oder die inneren etwas langer als die ausseren lanzettlich lang zugespitzt und 5 bis 6 Millimeter lang 1 Die sechs Staubblatter erreichen etwa zwei Drittel der Blutenhulle 1 Die Staubbeutel sind 2 5 bis 3 mal so lang wie die Staubfaden 1 Der Griffel ist ziemlich lang an der Spitze purpurn und tragt drei lange grunliche bis rote korkenzieherartig gedrehte Narben Die Kapselfrucht ist stumpf dreikantig 3 bis 4 Millimeter lang von gleicher Farbe wie die Blutenblatter und kurzer als diese Die Samen sind ellipsoidisch rotbraun 2 bis 2 5 Millimeter lang und hat einen Samenmantel mit 3 langen weisslichen Anhangseln 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n ca 170 2 Vorkommen BearbeitenDie Gamsen Binse ist ein mitteleuropaischer Endemit und kommt nur in Osterreich Frankreich der Schweiz Serbien und Italien in subalpinen bis alpinen Hohenlagen der Alpen und im nordlichen Apennin zwischen 1700 und 3200 m uber NN in Rasen Fels und Gerollfluren des Hochgebirges vor Ihre Bestande gelten europaweit als nicht gefahrdet In den Allgauer Alpen steigt sie am Himmeleck in Bayern bis 2145 Metern und am Nordwestgrat des Grunen Kopfes bis 2200 Metern Meereshohe auf 3 Am Hinteren Spiegelkogel im Otztal erreicht sie 3250 Meter und am Mont Gele in den Walliser Alpen 3400 Meter 1 Die Gamsen Binse ist kalkmeidend und wachst bevorzugt auf stark sauren bis sauren sowie auf stickstoffarmsten Lehm und Steinboden Ihr Hauptvorkommen hat die Pflanze in Kleinseggenrieden der Alpinen Braun Seggen Sumpfe Caricetum fuscae subalpinum sowie ein Schwerpunktvorkommen in Alpinen Sauerbodenrasen Caricion curvulae Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 unter alpin supra subalpin und ober subalpin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 4 nbsp Gamsen Binse Juncus jacquinii bei ZermattOkologie BearbeitenDie Gamsen Binse vertragt als Volllichtpflanze keine Beschattung Als Kalte bis Kuhlezeiger kennzeichnet sie ihren Standort in Hochgebirgen oberhalb der Waldgrenze Taxonomie BearbeitenDie Gamsen Binse wurde 1767 von Carl von Linne in Systema Naturae Editio duodecima reformata ed 12 Band 2 S 251 als Juncus jacquinii erstbeschrieben Ein Synonym ist Agathryon jacquinii L Zav Drabk amp Prockow Das Epithet jacquinii ehrt den Botaniker Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin 1 Literatur BearbeitenJurke Grau B P Kremer B M Moseler G Rambold D Triebel Graser Mosaik Verlag Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Dietrich Podlech Familie Juncaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band II Teil 1 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 S 360 361 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 148 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 298 Juncus jacquiniiL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 23 Marz 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juncus jacquinii Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gamsen Binse FloraWeb de Gamsen Binse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gamsen Binse amp oldid 239358858