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Future Soldier ist ein Schlagwort unter dem die Modernisierungprogramme fur die Infanterie ausgewahlter NATO Lander und ihrer Partner ablaufen die sich in der NATO Land Capability Group 1 organisiert haben Die NATO LCG 1 fungiert dabei als Knotenpunkt fur den Informations und Ideenaustausch und legt Standards fest um die Interoperabilitat zu gewahrleisten Wahrend einzelne Lander ihrem Modernisierungsprogramm einen Namen geben in Frankreich beispielsweise FELIN ist das Programm auf NATO Ebene namenlos Haufig wird es als NATO Soldier Modernization NATO Soldier Systems oder Future Soldier bezeichnet Der letztere Name bezieht sich auf die Ausstellung und Konferenz Future Soldier welche alle zwei Jahre von der NATO veranstaltet und zum Ideenaustausch zwischen Staaten und Industrie zu diesem Thema verwendet wird Future Force Warrior mit SUGV Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Als NATO Projekt 1 3 Teilnehmende Lander 2 Vorgehensweise 3 Technologien 3 1 Kommunikation und Energie 3 2 Tarnung und Aufklarung 3 3 Waffen und Feuerunterstutzung 3 4 Schutz und Mobilitat 4 Rezeption und Simulation 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Obwohl sich die Kampfweise der Marine und Luftwaffe in den letzten Jahrzehnten gravierend geandert hat blieb die Entwicklung beim Heer und besonders bei der Infanterie praktisch stehen Wahrend es fur einen Kampfflugzeugpiloten einen Unterschied ausmacht ob er in einer F 86 Sabre oder einer F 22 Raptor sitzt haben Ausrustungsunterschiede bei der Infanterie kaum Einfluss auf das Gefechtsergebnis Erst Ende der 1980er Jahre erkannten die NATO und ABCA Staaten America Britain Canada Australia dass es die Digitalisierung sowie immer kleinere Computer und elektromechanische Gerate auch der Infanterie erlauben wurden den technischen Fortschritt zu nutzen 1 1984 wurde bei der British Army Equipment Exhibition in Aldershot erstmals ein Entwurf vorgestellt wie der Infanterist der Zukunft aussehen konnte Der Soldat sollte einen Integralhelm mit integriertem Nachtsichtgerat Camcorder Display und Laserentfernungsmesser tragen Der Kampfanzug sollte aus atmungsaktivem Stoff bestehen Schutz vor Witterungseinflussen und NBC Waffen bieten und eine elektrische Heizung besitzen Die hohen dicken Stiefel sollten vor kleinen Minen schutzen Als Waffe war eine Kombination aus Maschinengewehr und Granatwerfer angedacht zusatzlich sollten noch zwei Raketenwerfer am Rucksack getragen werden 1990 startete die US Armee das Projekt SIPE Soldier Integrated Protective Ensemble um den Infanteristen mit Mikrophonen Kopfhorern Kommunikationssystemen GPS und einem HMD auszurusten welches Bilder des Waffenwarmebildgerates und Karten mit der eigenen Position darstellen sollte Der Kampfanzug sollte mit einem Tragesystem und einer Mikroklimaanlage ausgestattet werden welche kuhle Luft durch eine Weste blasen sollte Das M16A2 sollte perspektivisch mit einem Warmebildgerat Laserpointer und Richtmikrofon ausgerustet werden 2 Da andere NATO Lander ahnliche Problemstellungen ausmachten und ebenfalls nach Losungsansatzen suchten wurde beschlossen die Aktivitaten zusammenzufuhren 1994 unterzeichneten 14 NATO Mitgliedslander einen Vertrag und schufen damit die Land Group 3 Working Group 3 LG3 WG3 Gemass dem neuen Ansatz sollte nicht mehr jeder Ausrustungsgegenstand einzeln betrachtet und optimiert werden sondern das System Soldat engl Soldier System als Ganzes 2 Als NATO Projekt Bearbeiten Die Experten der Working Group 3 einigten sich im Zeitraum von 1991 bis 1993 darauf folgende Dinge am System Soldat zu optimieren C4I Command Control Computers Communications Information Verwundbarkeit Mobilitat Logistik und Waffeneffektivitat 3 Weitere Konferenzen versuchten gemeinsame Zielvorstellungen auszuarbeiten und Erfahrungen und Losungsansatze auszutauschen Von 1992 bis 1994 erarbeitete die NATO Industrial Advisory Group NIAG eine Machbarkeitsstudie fur die Modernisierung der Infanterie Pre Feasibility Study Dismounted Soldier Modernization Ab 1994 tagte die Working Group 3 Soldier Modernization bis Oktober 2000 4 2006 erfolgte dabei im Rahmen der Transformation die grosste Veranderung als die Land Group 1 Dismounted Soldier Systems gegrundet wurde Die vorherige Abteilung Land Group 3 Close Combat Infantry wurde aufgelost Topical Group 1 Small Arms Weapons und SG 1 Ammunition Interchangeability wurden in die Land Group 1 integriert Kanonenwaffen wurden in Land Group 2 ausgelagert Damit wurden alle Fragen zu Handfeuerwaffen in einer Gruppe zusammengelegt um den Themenbereich effektiver bearbeiten zu konnen 5 Der Fokus der NATO liegt dabei auf Standardisierung Informationsaustausch und Grundlagenforschung So wurde 1995 STANAG 2324 eingefuhrt um eine einheitliche Montageschiene zu schaffen Im Oktober 2003 2004 und 2005 erfolgen in Italien Deutschland und Frankreich Tests zur netzwerkzentrierten Kriegfuhrung dabei wurde der Lageaustausch uber digitale Karten erprobt 5 Um den veralteten CRISAT Standard zu ersetzen wurde 2004 STANAG 4512 veroffentlicht 2009 wiederum wurde mit dem STANAG 4694 die NATO Accessory Rail eingefuhrt als Nachfolger der Picatinny Schiene Die Land Group 1 strebt auch die Standardisierung von Steckern an 2010 wurde dazu die NATO Powered Rail vorgestellt Auf den ersten Blick nicht von einer STANAG 2324 oder 4694 Schiene zu unterscheiden enthalt die Schiene integrierte Leitungen um ahnlich einem USB Stecker Strom und Daten ubertragen zu konnen Da alle Schienen einer Waffe untereinander und mit einer Stromquelle bzw einem Rechner verbunden sind benotigen Laser Lampen usw keine eigene Stromversorgung mehr 6 Die Schienen konnen dann auch Montageteile mit Schaltern aufnehmen um Funktionen von Waffe Anbaugeraten und Kampfanzug zu steuern 7 8 Das System ist zurzeit 1 2013 noch nicht standardisiert Ferner wird die Standardisierung von Magazin Mundungsgewinde Mundungsfeuerdampfer und Bajonetthalterung angestrebt 9 nbsp Ein Maultier fur das Contubernium Aber auch zu den typischen Problemen und moglichen Losungen unterhalt die NATO Research and Technology Organisation eine Reihe von Workshops und Forschungsprojekten 2001 wurde beispielsweise ein Workshop zum Thema Soldier Mobility veranstaltet wo uber innovative Tragesysteme und Exoskelette diskutiert wurde 10 Auf nationaler Ebene wird das Programm ebenfalls vorangetrieben So veranstaltete die Defence Research and Development Canada DRDC im Jahr 2009 verschiedene dreitagige Workshops zu den Themen Waffen Energie C4I und Human And Systems Integration Die Workshops wurde von verschiedenen Experten der Rustungsindustrie und Verteidigungsorganisationen besucht Zu den Themenfeldern Waffen und Energie wurden Fragebogen ausgeteilt auf denen die Teilnehmer bestimmte Technologien und ihre voraussichtliche Serienreife auswahlen konnten die sie fur vielversprechend hielten Auf die Erkenntnisse wird detailliert im Abschnitt Technologien eingegangen Ein zentrales Problem ist dabei die Traglast des Soldaten In der Antike musste ein griechischer Hoplit oder ein romischer Legionar etwa 15 kg mit sich herumtragen Seit dem Krimkrieg stieg diese Last auf etwa 30 40 kg an Der Grund lag darin dass vor dem 18 Jahrhundert Teile der Ausrustung von Hilfstruppen und Pferden mit dem Tross transportiert wurden Seit dem 18 Jahrhundert wurde dieses Konzept fallen gelassen Soldaten sollten nun wahrend des Marsches ihre eigene Ausrustung transportieren Moderne Infanterie ist deshalb wahrend des Marsches sehr schwer beladen 10 Aufgrund der Erfahrungen in Afghanistan wurde 2003 der Vorschlag aufgeworfen Platoons und Gruppen unbemannte Bodensysteme zur Seite zu stellen welche den eigenen Soldaten folgen und einen Teil der Ausrustung tragen konnten Exoskelette wurden ebenfalls als Losung empfohlen 11 Das Konzept des Exoskelettanzuges ist heute akzeptiert und wird seinen Weg in die Truppe finden Das Mutterschiff oder Mule Konzept ein Fahrzeug oder Roboter mit Ausrustung zu beladen und als mobile Nachschubbasis zu verwenden wird von der DARPA zurzeit mit dem BigDog untersucht 12 Teilnehmende Lander Bearbeiten Das NATO Soldier Modernization Programm beschrankt sich nicht mehr nur auf die 14 Kernlander welche 1994 eine Zusammenarbeit vereinbarten Inzwischen sind 21 NATO Lander Vollmitglieder in der Land Capability Group 1 dazu kommen sechs Partnerlander und Australien 13 Die NATO Lander sind Belgien Kanada Tschechien Danemark Frankreich Griechenland Deutschland Ungarn Italien Niederlande Norwegen Portugal Spanien Turkei Vereinigtes Konigreich USA Finnland Irland Rumanien Slowakei und Slowenien Von den Nicht NATO Landern beteiligen sich Australien Schweden Schweiz Ukraine Aserbaidschan und Osterreich 14 Jedes dieser Lander unterhalt ein eigenes Modernisierungsprogramm fur die Infanterie In Deutschland ist dies zum Beispiel der Infanterist der Zukunft in den USA der Land Warrior in Frankreich der FELIN Finnland Frankreich Deutschland Italien Portugal Spanien und Schweden starteten 2006 unter dem Dach der Europaischen Verteidigungsagentur EDA das Projekt Combat Equipment Dismounted Soldier System CEDS welches die Land Capability Group 1 erganzt Spater stiessen noch Osterreich und Rumanien dazu 15 Die Vorgehensweise der einzelnen Lander ist unterschiedlich Frankreich und Deutschland beschaftigen sich mit konkreten Problemen und suchen hierfur Losungen sodass ein hoher Innovationszyklus erreicht wird auch unter Inkaufnahme von Kinderkrankheiten In Landern wie Grossbritannien und Kanada wird hauptsachlich Papier produziert ohne dass der Truppe konkrete Systeme zufliessen Eine Besonderheit stellen die USA dar welche zwischen Grossenwahn und Detailverbesserungen schwanken Einerseits wird Geld in visionare Konzepte wie Exoskelette und Unsichtbarkeit investiert andererseits kommen der Truppe regelmassig Innovationen zugute So wurden die ersten Komponenten des Land Warrior bereits vor 1999 getestet Seitdem wurde das System immer weiter verbessert 2007 eingestellt und seit 2008 weitergefuhrt Um Entwicklungssprunge zu suggerieren werden in unregelmassigen Abstanden neue Soldatensysteme wie Future Force Warrior Ground Soldier System Nett Warrior usw angekundigt die nach kurzer Zeit regelmassig eingestellt oder umbenannt werden De facto ist der Land Warrior das einzige Programm der US Armee welches in nennenswerter Stuckzahl und Integration SUGV Stryker vorhanden ist Bedingt durch die Breitenwirkung des Programms arbeiten auch Lander welche nicht in das NATO Programm eingebunden sind an Soldatensystemen meist mit ahnlicher Zielsetzung Vorgehensweise BearbeitenDa mit der Entwicklung von Soldatensystemen Neuland betreten wird wird ein permanenter Evolutionsprozess angestrebt In verschiedenen Konferenzen und Workshops werden Problemfelder identifiziert und dann Versuche und Experimente durchgefuhrt um Losungsansatze zu entwickeln Ein Beispiel hierfur ist die Verteilung der Traglast eines Soldaten die moglichst komfortabel und krafteschonend sein sollte Folglich wurden Untersuchungen uber die maximale Last und Ausdauer bei verschiedenen Tragetechniken evaluiert Rucken Hufte Kopf usw Die Ergebnisse fliessen dann in Tragesysteme fur Soldaten ein Die gleiche Vorgehensweise wird auch bei anderen Problemfeldern gewahlt Die Liste von optimierungsbedurftigen Dingen ist praktisch endlos ebenso die Liste der moglichen Losungen 16 17 Um einen Vergleichsmassstab zu haben werden Kernfahigkeiten identifiziert und diesen Fahigkeitsstufen zugeordnet Durch diese schematische Vorgehensweise konnen Fortschritte gut visualisiert und weitere geplante Verbesserungen dargestellt werden Dieser Massstab unterscheidet sich von Land zu Land der Nachfolgende wurde von der australischen Defence Science and Technology Organisation DSTO auf der Land Warfare Conference 2000 vorgestellt Die sieben Kernfahigkeiten sind hier mit englischer Definition 18 Navigation go to the right place at the right time N1 Perfektes Navigationssystem N2 Meist zuverlassig schwankt von Tag zu Tag kaum Vorwissen erforderlich N3 Zuverlassig wenn bedeutendes Wissen uber die Gegend vorliegt N4 Benotigt gute Karten Landschaftsmerkmale und Gelandekenntnisse Kommunikation talk to the right people and be understood C1 Perfekte geheime Kommunikation C2 Qualitative hochwertige Kommunikation benotigt fortschrittliche Technik zur Entdeckung und Storung C3 Maschinelle Fahigkeit mit geringer Kapazitat und Sicherheit C4 Beschrankt auf das geschriebene und gesprochene Wort nbsp Konzept eines gepanzerten ExoskelettsEntscheidung decide and act on good information before the enemy does DM1 Praktisch allwissend DM2 Gute Prasentation manipulierbarer Informationen um eine informierte Entscheidung zu treffen DM3 Beschrankt maschinenbasiert oder andere Hilfsmittel zur Informationsdarstellung DM4 Nur rudimentare Informationen Uberwachung see and not be seen SV1 Praktisch allsehend SV2 Die Aufklarungsgerate konnten durch Tarnung oder Umgebungsbedingungen uberwunden werden SV3 Die Aufklarungsgerate werden wahrscheinlich durch Tarnung oder Umgebungsbedingungen uberwunden SV4 Tarnung oder Umgebungsbedingungen werden die Entdeckung meist verhindern Gefecht kill and not be killed E1 Waffen treffen immer und konnen aus sicherer Position abgefeuert werden E2 Waffen sind zuverlassig gute Wirkung und kaum Einsatzbeschrankungen E3 Waffeneffektivitat hangt stark von den Umgebungsbedingungen ab E4 Waffen haben nur beschrankte Effektivitat und setzen den Anwender einem hohen Risiko aus Personliche Bewegung move and be fit for action PM1 Schnelle prazise Bewegung ohne dass die Kampfkraft darunter leidet PM2 Geringes kurzzeitiges Nachlassen der Kampfkraft was manche Handlungen verhindert PM3 Die meisten Handlungen werden verschlechtert PM4 Die Bewegung wird stark beschrankt Schutz act without being acted upon PR1 praktisch unverwundbar PR2 Nur spezielle Systeme werden den Schutz uberwinden PR3 Variabler Schutz gemass den Umstanden viele Handlungen sind unsicher PR4 Der Soldat ist auf dem Gefechtsfeld hohen Gefahren ausgesetzt Erhaltung der Fahigkeiten keep going and only stop on your terms SS1 geringe Notwendigkeit zur Basis zuruckzukehren oder Nachschub aufzunehmen SS2 Nur spezielle Gegenstande bzw Handlungen kommen nicht ohne Unterstutzung aus SS3 beschrankte Fahigkeit unabhangig zu operieren SS4 sehr beschrankte Fahigkeit fern von logistischer Unterstutzung zu operierenDie Fahigkeitstufe 4 entspricht dabei einem Soldaten von 1990 Die Fahigkeitstufe 3 wurde von diversen Soldatensystemen der ersten Generation etwa 2005 erreicht die Fahigkeitstufe 2 wird voraussichtlich um 2015 von Soldatensystemen der 2 Generation erreicht werden Die DSTO halt es fur unwahrscheinlich dass die Fahigkeitstufe 1 in naher Zukunft erreicht werden kann auch weil sich Zielkonflikte ergeben z B PR1 mit PM1 18 Technologien Bearbeiten nbsp M4 mit zahlreichen AnbauteilenDie Nutzung von Technologien in einem Soldatensystem erfolgt immer nach einem bestimmten Schema Zuerst wird der Soldat mit einer Reihe von Geraten ausgerustet die ihm bestimmte Fahigkeiten verleihen sollen Das System ist anfangs meist auf COTS Komponenten aufgebaut und nicht integriert Dadurch ergibt sich ein Sammelsurium an Gegenstanden Energiebedurfnissen Datenprotokollen und Kommunikationstechniken die zusammen zu einer sperrigen und schweren Ausrustung fuhren Im nachsten Schritt werden Einsatzerfahrungen eingearbeitet und diese Systeme so weit wie moglich in ein einziges System integriert Bei modernen Tragesystemen z B IdZ ES Land Warrior konnte inzwischen ein hohes Mass an Integration erreicht werden Problematisch ist vor allem die Waffe da integrierte Losungen wie die Daewoo K11 nicht weit verbreitet sind Kommunikation und Energie Bearbeiten Zur Kommunikation sind alle Soldaten mit einem Headset ausgerustet das mit einem Rechner verbunden ist der sich am Rucken des Soldaten befindet Als Eingabe und Ausgabegerate zur Bedienung des Computers haben sich kleine vor das Auge klappbare Displays und Schalter am Kampfanzug bewahrt Beim IdZ ES kann das HMD auch halbtransparent geschaltet werden um Karten oder Informationen z B Heading ins Sichtfeld zu uberlagern 19 Manche Soldatensysteme verwenden auch smartphonegrosse Displays an der Brust welche zum Ansehen heruntergeklappt werden konnen Teilweise werden von Gruppenfuhrern noch gehartete Tablet Computer mit Beruhrungsbildschirm mitgefuhrt um das Mausekino bei langeren Kartenbetrachtungen zu vermeiden und um taktische Informationen besser auf der Karte erganzen zu konnen nbsp Land Warrior mit hochgeklapptem Bildschirm am HelmDie taktische Karte stellt dabei die Position aller eigenen Einheiten in Echtzeit dar entdeckte Gegner werden manuell erganzt engl blue force tracking and red force visualisation Jeder Soldat ist dazu mit einem GPS ausgerustet um in offenem Gelande seine Position und die seiner Kameraden feststellen zu konnen Die Herausforderung liegt hier darin auch ohne GPS Unterstutzung eine zuverlassige Positionsbestimmung zu gewahrleisten besonders in Gebauden Hohlen oder Waldern Neben den bewahrten Tragheitsnavigationssystemen kann dazu auch die Odometrie eingesetzt werden was sich allerdings komplex gestaltet So muss ein am Soldaten angebrachtes Pedometer wahrend des GPS Empfanges bestimmen welche Schrittweite zu einer bestimmten Signalstarke gehort Das Pedometer wird zusammen mit einem digitalen Kompass und Drei Achsen Beschleunigungssensoren zu einer anwendungsspezifischen integrierten Schaltung zusammengefasst 20 Der Vorteil gegenuber der Tragheitsnavigation ist hier dass im Stand kein Random Walk auftritt Momentan wird uber eine Kombination von Pedometer und Tragheitsnavigationssystem nachgedacht um das Problem zu losen Durch den zunehmenden Strombedarf des Soldaten fur Rucksackcomputer und andere Systeme hat sich die Zahl der mitgefuhrten Batterien und Akkumulatoren pro Soldat drastisch auf ein nicht mehr tolerierbares Mass erhoht Fur einen 72 Stunden Einsatz mit dem Land Warrior Kampfanzug benotigt eine Infanteriekompanie 5394 Batterien mit insgesamt 453 lbs Gewicht zuzuglich 1216 Akkus mit einer Masse von 986 lbs Ein durchschnittlicher Soldat muss 43 Batterien mit einem Gesamtgewicht von 10 lbs tragen Um eine Gewichtskatastrophe zu vermeiden wurden ab 2010 Gegenmassnahmen eingeleitet 2011 wurden wahrend der Operation Enduring Freedom verschiedene Energiewandler getestet wobei eine rollbare PV Decke Methanol und Propan Brennstoffzellen und ein Mini Dieselgenerator 1 kW am besten abschnitten um die Akkus zu laden Neue Ladegerate wurden eingefuhrt die 75 leichter sind und nur die Halfte der Ladestationen besitzen Zusatzlich wurde das Soldier Wearable Integrated Power System SWIPES eingefuhrt In den Kampfanzug wurde eine Conformal Battery integriert welche uber einen Verteiler AN PRC 154 DAGR Smartphone und einen USB Anschluss mit Strom versorgt Unterm Strich konnte so der Batterienachschub um 25 und die Batteriemasse um 32 reduziert werden 8 Bei dem DRDC Workshop im Jahr 2009 wurden Experten um ihre Meinung gebeten welche Technologien in Zukunft verstarkt angegangen werden sollten Die Bereiche Standardisierung von Steckern Power Management und Elektrotextilen Strom und Datenleitung durch die Textilien wurden am haufigsten genannt Bei den Energiewandlern wurden Multi Fuel Brennstoffzellen und eine bessere Batterietechnik am haufigsten genannt Nukleare und regenerative Systeme schnitten bei der Energiegewinnung am schlechtesten ab die mechanische Energiegewinnung mit Ausnahme der Handkurbel lag hier deutlich vorne 21 Tarnung und Aufklarung Bearbeiten nbsp Fusioniertes Bild aus NIR und IIRDie Tarnung von Soldaten im Gelande gegen optische Entdeckung ist heute bereits zufriedenstellend gelost Nur bei der US Armee wird zurzeit ein neues Tarnmuster gesucht um das Universal Camouflage Pattern UCP abzulosen Als Ubergangslosung wird hier Multicam eingesetzt Manche Gelande mit abwechslungsreicher Bedeckung lassen auch eine adaptive Tarnung wunschenswert erscheinen um Tarnmuster und farbe dem Gelande anzupassen Die Losungsansatze konzentrieren sich hier auf OLEDs Deutschland Kanada England und TFTs USA oder Grundlagenforschung Zur Tarnung gegen Nachtsichtgerate welche nahes Infrarot NIR verwenden werden spezielle Fasern und Partikel in die Kampfanzuge eingearbeitet um die Reflexionen zu unterdrucken 22 Die Infrarottarnung ist durch die Abwarme der Soldaten wesentlich herausfordernder Hier werden in der Regel Metallfasern in den Anzug eingearbeitet und der Stoff dichter gewebt um grosse warme Flachen zu vermeiden beziehungsweise diese kalter erscheinen zu lassen Da dies den Hitzestau fordert mussen Mikroklimaanlagen engl microclimate cooling MCC in den Anzug integriert werden 23 Theoretisch konnen auch Gesichtsmasken die IR Signatur verringern bedingt durch den Hitzestau ist dies jedoch nur fur kalte Regionen zu empfehlen 24 Da die Signatur moderner Kampfanzuge im nahen Infrarot NIR von der Umgebung praktisch nicht mehr unterscheidbar ist sind reine Nachtsichtgerate zunehmend wirkungslos Moderne Systeme wie das AN PSQ 20 ENVG der US Armee oder das LUCIE IID IR des IdZ ES fusionieren deshalb NIR und abbildendes Infrarot IIR in einem Bild um den Kontrast zwischen Personen und Umgebung zu erhohen 25 Ein weiterer Vorteil dieser sehr teuren Gerate ist auch dass Nebel Staub Rauch und Mondschein die Sichtqualitat weniger beeinflussen Im reinen IIR Modus kann das System auch tagsuber zur Zielsuche verwendet werden nbsp US Soldaten mit dem XM1216 SUGVZur Zielsuche ortung und identifizierung stehen neben Fernglasern mit oder ohne Warmebildgerat E Kompass und Laserentfernungsmesser die waffenmontierten Sichtsysteme zur Verfugung Lediglich das FELIN besitzt eine in den Helm integrierte Tag Nacht Kamera 26 Um eigene Einheiten zu identifizieren werden in Zukunft wahrscheinlich laserbasierte Freund Feind Systeme zum Einsatz kommen Das Ziel wird dabei mit einem Laser angepingt Request und sendet mit einem Transponder uber Funk eine Antwort 27 Eine Herausforderung besteht auch darin den Gegner moglichst schnell zu lokalisieren wenn Beschuss reinkommt Besonders bei feindlichen Scharfschutzen stellt dies ein Problem dar da die Kampfentfernung und somit auch die Versteckmoglichkeiten recht gross sind Die Losung bestand darin akustische Sensoren zur Zielortung zu verwenden Gerate wie EARS von QinetiQ setzen ein Mikrofonarray auf die linke Schulter des Soldaten ein Mini Display lasst sich an das linke Handgelenk montieren Bei Beschuss geben diese Gerate Heading Elevation und Entfernung per Sprachausgabe aus Durch die Verwendung von GPS kann die Position des feindlichen Schutzen auf der taktischen Karte fur alle sichtbar gemacht werden 28 Diese Systeme sind noch nicht integriert arbeiten also unabhangig vom Rucksackcomputer Zur gefahrlosen Erkundung der Umgebung beschaffen Staaten kleine unbemannte Systeme fur ihre Soldaten In der Regel sind dies ein fahrbarer Roboter fur urbanes Umfeld oder Walder und ein kleines Fluggerat fur offenes Gelande Die US Armee beschafft hierfur eine PackBot Variante von IRobot Dieses System ist integriert kann also mit dem Helmdisplay des Soldaten gesteuert werden Andere Gerate wie die Drohne RQ 20 Puma welche sich gegen die Honeywell RQ 16 durchsetzte benotigen hingegen eine eigenstandige Kontrollstation Langfristig werden auch stationare Sensoren zur Informationsgewinnung fur die Truppe verwendet werden und entdeckte Ziele automatisch auf der taktischen Karte erganzen Im Vietnamkrieg wurde bereits das Remote Battlefield Sensor System von Spezialeinheiten eingesetzt die Unattended Ground Sensors setzen diese Entwicklung fort Waffen und Feuerunterstutzung Bearbeiten Ein Hauptproblem moderner Infanteriegefechte ist die unzureichende Bewaffnung der Soldaten Wie die NATO 2005 anmerkte produziert die Rustungsindustrie Infanteriewaffen welche nur die Anforderungen des 20 Jahrhunderts erfullen 29 Das Problem ist hinlanglich bekannt und liegt in der geringen Trefferquote von Sturmgewehren im Einsatz Die Trefferquote von Sturmgewehren uber der Kampfentfernung verlauft etwa folgendermassen 30 Die Eigenprazision der Waffe garantiert eine Trefferquote von 100 bis 300 m Danach fallt sie langsam ab Die Trefferquote am Schiessstand liegt bis etwa 100 m bei 100 Danach folgt ein S formiger Verlauf und ein Absinken auf null in etwa 800 Metern Unter Stress verlauft die Trefferquote gemass einer 1 X Funktion und liegt bei uber 500 m bei fast null nbsp Land Warrior mit XM29Da Treffer im Gefecht grosstenteils stochastisch sind wird eine enorme Munitionsmenge benotigt um einen Gegner zu toten So werden in Afghanistan im Schnitt 250 000 Schuss benotigt um einen Taliban zu toten 31 Bei kurzeren Kampfentfernungen ist der Munitionsverbrauch immer noch gewaltig so waren in Vietnam im Schnitt 50 000 Schuss fur einen Gegner notig 32 Im Gegensatz zu vielen Computerspielen und B Movies liegt die Zukunft der Infanteriebewaffnung deshalb nicht beim Gaussgewehr denn die Schwierigkeit besteht nicht darin den Gegner zu toten sondern ihn zu treffen Um das Problem anzugehen wurde 2009 auch hierzu ein Workshop von der DRDC veranstaltet Die Experten konnten daruber abstimmen welche Technologien ihrer Meinung nach in Zukunft verstarkt angegangen werden sollten Bei den allgemeinen Fragen erreichten Zielortung und Angriffsmoglichkeiten sowie Sensorfusion die grosste Zustimmung abgeschlagen an dritter Stelle von 14 lag die Freund Feind Erkennung Bei der Waffentechnik erreichten Standardisierte Power Rail Intelligentes Energiemanagement Autofire Ballistikcomputer fur Scharfschutzen Hulsenlose Munition und Munition mit skalierbarem Effekt die besten Ergebnisse Der Punkt Gelenkte Munition erhielt von allen mittelfristig verfugbaren Technologien die hochste Zustimmung 33 Die Waffen der Zukunft werden daher sein Sturmgewehre mit Autofire Funktion wie sie schon bei Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter Typhoon eingesetzt wird Dabei wird der Schuss automatisch gelost wenn sich ein Gegner in der vorausberechneten Flugbahn der Geschosse befindet Dafur sind eine automatische Zielerfassung und verfolgung sowie eine elektronische Auslosung des Schusses notig engl Automatic Target Cueing Assisted Target Engagement ATC ATE Durch eine intelligente Bildverarbeitung konnen auch einzelne Korperregionen des Ziels erkannt werden Das ermoglicht es die Waffe so zu programmieren dass diese nur Kopfschusse austeilt oder bei nicht todlichen Angriffen keine lebenswichtigen Korperregionen trifft Perspektivisch wird diese Waffe kleine elektronisch gezundete hulsenlose Munition verschiessen um Gewicht und Ruckstoss zu reduzieren Die Trefferquote und ihr Verlauf uber der Entfernung liegt bei einem ATC ATE Gewehr nur wenig unter der Eigenprazision der Waffe 34 Waffen mit programmierbarer Munition zum Beispiel mit kleinen luftzundenden Granaten Auf diese Weise konnen auch Ziele hinter Deckungen und in Gebauden bekampft werden Durch den Explosionsradius der Granate wird ausserdem die Trefferquote erhoht punktgenaues Zielen ist somit uberflussig Hier gibt es bereits mit der XM29 der K11 und dem XM25 Granatwerfer funktionierende Systeme im Kaliber 20 25 mm Das XM29 sollte dabei in das Land Warrior System integriert werden 35 Denkbar sind auch halbautomatische Granatwerfer mit 40 mm MV Granaten die zusammen mit einer Personal Defence Weapon in einem Gehause untergebracht sind Durch die Integration von Subsystemen sind diese Waffen leichter als modifizierte Sturmgewehre Das Daewoo K11 ist zum Beispiel leichter als ein M16 Sturmgewehr mit nachgerustetem M203 Warmebildgerat Laserentfernungsmesser Ballistikcomputer und elektronischem Kompass wobei das modifizierte M16 M203 keine luftzundenden Granaten verschiessen kann Zurzeit 2013 ist nur das Daewoo K11 in Serienproduktion nbsp FAMAS FELIN mit Tasten am vorderen Handgriff und VideovisierDie Technologie der gelenkten Munition wird den 40 mm Granaten zugutekommen Ziel ist hier den Feuerkampf ohne Sichtverbindung zum Feind zu fuhren Dazu soll der Lenkmechanismus einer M982 Excalibur Granate fur 40 mm Munition herunterskaliert werden Um auch bei unklarer Feindposition wirken zu konnen sollen die 40 mm Aufklarungsgranaten weiterentwickelt werden Diese werden sehr steil uber ein Zielgebiet geschossen und entfalten am Scheitelpunkt einen Fallschirm am Heck Uber die in der Nase eingebaute Kamera kann der Schutze nun das Gebiet beobachten wahrend die Granate langsam zu Boden fallt In der modifizierten Ausfuhrung wird am Heck ein Gleitsegel angebracht und zusatzlich eine Sprengladung integriert Das Ziel kann dann durch Videotracking angesteuert werden 33 Momentan werden nur bereits existierende Sturmgewehre modifiziert um das Situationsbewusstsein des Soldaten zu verbessern Dazu werden meist Warmebildgerate und Videovisiere auf die Waffe montiert und Schalter zur Steuerung von Funktionen des Kampfanzuges z B Push to talk Tasten eingebaut Langfristig wird der Strom und Datentransfer durch die Waffe standardisiert werden Vorteil ist dabei auch dass das Gewicht der Batterien in der Waffe gunstiger untergebracht werden kann um die Balance der Waffe zu verbessern So arbeitete Heckler amp Koch an einem G36 Entwurf mit Powered Rail bei dem die Batterien in der Schulterstutze untergebracht sind 36 Die Einbindung der Infanterie in das Konzept des Network Centric Warfare entfaltet erst bei der Zusammenarbeit mit anderen Einheiten sein volles Potential Mithilfe von Ausrustungsgegenstanden mit elektronischem Kompass Elevationswinkelmesser und Laserentfernungsmesser z B Vector IV RangIR XM29 usw konnen durch Lasern Ziele auf der taktischen Karte erganzt und somit fur jeden sichtbar gemacht werden Dadurch wird zugig ein koordiniertes Vorgehen innerhalb der Gruppe und mit Feuerunterstutzung moglich 37 Schutz und Mobilitat Bearbeiten nbsp Moderne Schutzkleidung mit Weste Splitterschutzkragen und UnterleibsschutzSoldaten mussen wahrend ihrer Einsatze nicht nur uber das Headset mit ihren Teamkollegen und verbundeten Einheiten kommunizieren sondern sollten auch Umgebungsgerausche wahrnehmen Das Headset wird deshalb meist mit einem Aussenmikrophon kombiniert um ein Communications and Hearing Protection Systems C amp HPSs zu schaffen Normale Aussengerausche unterhalb eines Schwellenwertes werden durchgelassen und im Kopfhorer abgespielt zu laute Gerausche werden abgeblockt um Gehorschaden zu vermeiden 38 Ein solches System war beispielsweise fur den Future Force Warrior angedacht 39 und wurde spater in den Land Warrior integriert 40 Das Problem wird gerne unterschatzt aber im Haushaltsjahr 2009 wurden in den USA etwa 570 000 Veteranen wegen Horverlustes und 640 000 wegen Tinnitus auf Staatskosten behandelt was fast 1 5 Milliarden US Dollar kostete 41 Bei der klassischen Korperpanzerung sind in Zukunft laut einer Studie der RAND Corporation von 2011 kaum Fortschritte zu erwarten Alle Korperpanzerung basiert heute auf Keramikeinlagen aus Borcarbid oder Siliciumcarbid welche entweder heissgepresst oder gesintert werden Um den Falltest zu bestehen werden die Keramiken in Verbundwerkstoff fixiert Hinter der Keramikschicht befindet sich eine Schicht aus ballistischen Fasern die die Energie des Projektils absorbieren sollen Dafur kommen Aramide oder UHMWPE infrage Mangels naheliegender Verbesserungsmoglichkeiten wird versucht die Anordnung Dicke und Traglast zu optimieren 42 Die Korperpanzerung bietet dabei im Brustbereich Schutz vor Gewehrmunition SK4 Level IV der Unterleibsschutz kann in der Regel Munition aus Maschinen Pistolen und Splitter abwehren SK1 Level IIIA Teilweise werden auch noch die Extremitaten mit Schutzausrustung versehen allerdings sinkt die Fitness dadurch uberproportional ab und die Biomechanik andert sich 43 Die meisten Kampfanzuge schutzen deshalb nur den Torso zusatzlich zum Helm und Splitterschutzkragen nbsp Tester mit HULC am RDECOMDa die Korperpanzerung mit etwa 15 kg einen Grossteil des Tragegewichtes ausmacht und zusatzlich der Rechner im Rucken Batterien und Kommunikationsausrustung sowie Ersatzmunition am Korper getragen werden spielt die Krafteinleitung in den Korper eine grosse Rolle Moderne Systeme verwenden deshalb spezielle Tragegestelle mit Bauchgurt um die Last angenehmer zu verteilen Da das Marschieren mit voller Ausrustung in heissen Weltgegenden an den Kraften zehrt wurde bereits 1990 von der US Armee im Projekt SIPE eine Mikroklimaanlage im Kampfanzug gefordert welche kuhle Luft durch eine Weste blasen sollte Das Prinzip konnte erstmals mit dem IdZ ES umgesetzt werden um einen Hitzestau zu vermeiden Dabei wird uber Kanale Luft in Zonen geblasen die eine besonders starke Schweiss und Hitzeentwicklung generieren um die Verdunstung zu fordern Um die notwendige Flussigkeitszufuhr zu gewahrleisten egal ob mit oder ohne Mikroklimaanlage sind die meisten Kampfanzuge mit einem Trinksystem ausgerustet 44 Prinzipiell kann die Mobilitat eines Soldaten kaum gesteigert werden da diese physiologisch beschrankt ist Nur durch die Gewichtsreduzierung der Ausrustung liesse sich hier nachhaltig eine Verbesserung erzielen allerdings nur auf Kosten der Kampfkraft Panzerung Munition usw Die NATO listet drei Moglichkeiten auf die Leistungsfahigkeit von Menschen zu steigern engl Human Performance Enhancement HPE naturlich Training Ernahrung synthetisch Arzneistoffe und technisch z B Exoskelette Dabei wird befurchtet dass andere Lander HPE Techniken erforschen und nutzen werden ohne sich durch ethische oder gesundheitliche Bedenken aufhalten zu lassen Auf einer Tagung der NATO RTO 2009 wurde verlangt neue HPE Techniken im Auge zu behalten aber auch erwahnt dass die Entwicklungen fur die Offentlichkeit transparent gestaltet werden mussen 45 Die Forschungen der NATO konzentrieren sich auf das Exoskelett vor allem fur die unteren Extremitaten um die Tragfahigkeit von Soldaten zu erhohen 10 Die DARPA vergab dazu im Jahr 2000 an das Berkeley Robotics and Human Engineering Laboratory einen Forschungsauftrag aus dem das Berkeley Lower Extremity Exoskeleton BLEEX hervorging 46 2009 lizenzierte Lockheed Martin das Exoskelett und vermarktet es seitdem als Human Universal Load Carrier HULC Das System arbeitet hydraulisch und batteriebetrieben zur Gewichtsreduzierung sind die Komponenten aus einer Titanlegierung gefertigt Die Reichweite fallt mit 20 km bei 4 km h noch bescheiden aus allerdings sind Sprints mit 10 mph 16 km h moglich und eine maximale Traglast von 200 lbs ca 90 kg Das System wiegt 20 kg ohne Batterien 47 Langfristig soll das Exoskelett durch eine Brennstoffzelle versorgt werden um 72 Stunden Einsatze zu ermoglichen 48 Die franzosische Direction generale de l armement vergab im Jahr 2010 einen Zwei Millionen Auftrag an die Firma RB3D um ein Exoskelett fur die Truppe zu entwickeln Das System sollte 2015 serienreif sein 49 50 51 Von der NATO RTO wurde 2011 auch ein sogenanntes Dermoskelett darauf untersucht ob es die Ausdauer von Soldaten steigern kann Dabei handelt es sich um ein Gerat das an Ober und Unterschenkel befestigt wird und das Beugen des Knies durch einen Servo unterstutzt Die Versuche waren vielversprechend allerdings sind noch weitere Untersuchungen notwendig um genauere Daten zu bekommen 52 Rezeption und Simulation Bearbeiten nbsp Proband mit Videobrille und Sturmgewehr in der VirtusphereObwohl einzelne Entwicklungen wie der Infanterist der Zukunft oder BigDog inzwischen einer breiten Offentlichkeit bekannt sind ist das dahinter stehende NATO Soldier Modernization Programm vergleichsweise unbekannt Die grosste Popularitat erlangte das NATO Programm durch diverse Computerspiele deren Entwickler meist beim United States Army Soldier Systems Center Inspiration suchten und Jean Louis Dutch DeGay fanden Dieser arbeitet bei den Natick Army Labs unter anderem im Bereich der optischen Tarnung an dem Traum Soldaten durch Nanotechnologie genauer Metamaterial unsichtbar zu machen Die Vision floss dann in neuere Computerspiele der Ghost Recon oder Crysis Serie ein Andere Entwicklungen wie Act of War High Treason thematisieren zwar einzelne Systeme wie Future Force Warrior XM307 oder XM109 haben aber sonst keinen Bezug zum militarisch industriellen Komplex Ein positiver Nebeneffekt der Ego Shooter Entwicklung ist die stets verbesserte Grafik Engine Moderne Simulatoren fur die Infanterie greifen auf diese zuruck zum Beispiel um Gefechtsszenarien zu uben oder neue Waffenfunktionen oder designs zu testen Die Simulationsumgebung reicht vom Desktop PC um die Auswirkungen einer Freund Feind Kennung zu testen uber CAVE fur stationare Gefechtssimulationen bis hin zu riesigen leeren Hallen wo sich alle Teilnehmer mit Videobrillen in einer virtuellen Umgebung bewegen konnen 16 Um noch raumgreifendere Gefechtsoperationen simulieren zu konnen entwickelte das Mounted Warfare TestBed die Virtusphere In ihr kann ein Soldat mit Videobrille wie in einem Hamsterrad beliebig weit laufen Die verwendeten Grafik Engines gehen dabei mit der Zeit So setzte die Defence Research and Development Canada die Grafikengines von Unreal Tournament 2004 Unreal Tournament 3 Virtual Battlespace 2 Militarvariante von Arma Armed Assault Arma 2 und Far Cry 2 ein 16 Die US Army setzt dafur unter anderem die CryEngine 3 ein 53 Weblinks BearbeitenAdministrativ Soldiermod com Soldier Modernisation Magazine Future Soldier Future Soldier Exhibition and ConferenceTechnologien Enhanced Night Vision Goggle ENVG PM Soldier Sensors and Lasers Fusion von NIR und IIR beim AN PSQ 20 EARS Wearable Gunfire Detection Schutzen Lokalisierungsystem von Qinetiq HULC Exoskeleton Promo Vid Werbevideo von Lockheed Martin zum HULC ExoskelettEinzelnachweise Bearbeiten Department of Defence LAND 125 Phase 3B Soldier Enhancement Version 2 Survivability Phase 3C Soldier Enhancement Version 2 Lethality Phase 4 Soldier Enhancement Version 3 2009 a b The 21st Century Soldier 2012 Soldier Systems Technology Roadmap Weapons Lethal and Non lethal Workshop 2009 NORTH ATLANTIC TREATY ORGANIZATION ORGANISATION DU TRAITE DE L ATLANTIC NORD AC 225 Land Capability Group 1 Dismounted Soldier Memento des Originals vom 14 September 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dtic mil PDF 935 kB a b Small Arms in NATO Transformation Memento des Originals vom 13 Oktober 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dtic mil PDF 2 3 MB Torbjoern Eld Powered Rail Presentation to Intl Infantry amp Joint Service Small Arms System Symposium May 20 2009 Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dtic mil PDF 1 MB a b c NATO TRO Soldier Mobility Innovations in Load Carriage System Design and Evaluation 2001 Memento des Originals vom 11 Marz 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ftp rta nato int PDF 9 6 MB The Future Soldier s Load an the Mobility of the Nation PDF 470 kB Adam Baddaley Equipping the Dismounted Soldier MILTECH 10 2010 PDF 10 5 MB Soldier Modernisation NATO Soldier Systems Overview The Endeavour for Soldier System Interoperability Soldier Modernisation EDA Soldier Modernisation Perspectives on 2015 a b c Soldier Systems Technology Roadmap Workshop 6 Human And Systems Integration PDF 7 8 MB Soldier Systems Technology Roadmap Workshop 4 C4I Sensors PDF 8 5 MB a b Neville J Curtis Planning for the Next Generation of Soldier Modernisation Oktober 2000 1 2 Vorlage Toter Link www dsto defence gov au Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 76 kB Rheinmetall Infanterist der Zukunft Erweitertes System 26 Januar 2009 PDF 2 9 MB Dead Reckoning for Consumer Electronics Mark Amundson Honeywell PDF 102 kB Soldier Systems Technology Roadmap Workshop 2 Power Energy and Sustainability September 21 23 2009 PDF 3 4 MB Kent W McKee and David W Tack ACTIVE CAMOUFLAGE FOR INFANTRY HEADWEAR APPLICATIONS 2007 THE MULTIFUNCTIONAL MATERIALS NEEDS OF THE FUTURE DISMOUNTED SOLDIER Memento des Originals vom 23 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und 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Wayne Antesberger Nick Broline SPIE 3394 Sensor Technology for Soldier Systems 17 August 27 1998 QinetiQ SWATS Shoulder Worn Acoustic Targeting System 1 2 Vorlage Toter Link www qinetiq na com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 1 8 MB NATO RTO NATO Future Weapons R amp D Memento des Originals vom 13 Oktober 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dtic mil PDF 76 kB YouTube Advanced Combat Rifle 1990 US Army Search for M16 Replacement The Independent US forced to import bullets from Israel as troops use 250 000 for every rebel killed September 25 2005 Waffen HQ G22 a b Soldier Systems Technology Roadmap Workshop 3 Lethal and Non Lethal Weapons Effects Toronto November 24 26 2009 PDF 6 8 MB DRDC S amp T Support to the Canadian Small Arms Replacement Program Indianapolis May 23 26 2011 Memento des Originals vom 1 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dtic mil PDF 2 8 MB GlobalSecurity XM29 Integrated Air Burst Weapon NATO RTO Interoperability and Integration of Dismounted Soldier System Weapon Systems Mr Mark Richter 9 Mai 2007 Memento des Originals vom 19 Juli 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dtic mil PDF 13 1 MB Soldier Modernisation Warrior 21 ARL Effects of the Advanced Combat Helmet ACH and Selected Communication and Hearing Protection Systems C amp HPSs on Speech Communication Talk Through Systems April 2007 PDF 3 7 MB ARL An Evaluation of Selected Communications Assemblies and Hearing Protection Systems A Field Study Conducted for the Future Force Warrior Integrated Headgear Integrated Process Team April 2005 Soldier Modernisation TCAPS Prepares to Protect and Serve MilitaryCME Military Service and Hearing Loss Prevention is Key 2009 RAND Lightening Body Armor 2011 PDF 787 kB Leif Hasselquist Carolyn K Bensel Brian Corner Karen N Gregorczyk and Jeffrey M Schiffman Understanding the Physiological Biomechanical and Performance Effects of Body Armor Use 26th Army Science Conference Proceedings Orlando Fla Natick Soldier Research Development and Engineering Center December 2008 Blucher Systems INFANTERIST DER ZUKUNFT ERWEITERTES SYSTEM IDZ ES NATO RTO Targeting Tomorrow s Challenges Januar 2009 PDF 3 1 MB NATO RTO Development of Micromachine Gas Turbines at Tohoku University Lockheed MArtin HULC Exoskeletons Enhance Mobility and Increase Endurance Memento des Originals vom 30 Juli 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lockheedmartin com WIRED Combat Exoskeleton Marches Toward Afghanistan Deployment 2012 endgadget RB3D develops Hercule robotic exoskeleton boosts strength without P90X cetim RB3D Heracles to raise three million euros 12 11 2012 La DGA presente l exosquelette Hercule nouvelle version Initial Evaluation of the Dermoskeleton Concept Application of Biomechatronics and Artificial Intelligence to Address the Soldiers Overload Challenge Memento des Originals vom 21 Februar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ftp rta nato int MS Word 433 kB VG24 7 US Army spending 57 million on military simulator using CryEngine 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Future Soldier amp oldid 234601575