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Friedrich von Schleswig Holstein vollstandiger Name Friedrich Christian August von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg 6 Juli 1829 in Schloss Augustenborg 14 Januar 1880 in Wiesbaden war ein deutsch danischer Prinz aus dem Hause Oldenburg und machte 1863 64 Erbanspruche in Schleswig und Holstein geltend wurde vom Deutschen Bund und in den Herzogtumern selbst anerkannt jedoch von keinem der tatsachlichen Souverane den Kronen Danemark Osterreich und Preussen Friedrich VIII von Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Ehrung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Herzog Friedrich VIII von Schleswig Holstein Augustenburg nbsp Epitaph in der Marktkirche WiesbadenFriedrich war der alteste Sohn von Herzog Christian August von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg 1798 1869 und seiner Cousine zweiten Grades der danischen Grafin Luise Sophie 1796 1867 Tochter des Grafen Christian Conrad Sophus von Danneskjold Samsoe Seine Grosseltern vaterlicherseits waren Herzog Friedrich Christian II und Prinzessin Louise Auguste von Danemark Prinz Friedrich nahm zusammen mit seinem jungeren Bruder Prinz Christian Karl 1831 1917 auf deutscher Seite am ersten Schleswig Holsteinischen Krieg teil Nach der Thronbesteigung des danischen Konigs Christian IX im Herbst 1863 der sogleich gegen die Festlegungen des Londoner Protokolls eine gemeinsame Verfassung fur Danemark und Schleswig erliess Novemberverfassung erhob Friedrich seinerseits Erbanspruche auf die Herzogtumer Schleswig und Holstein Da sein Vater gegen eine Abfindung von 2 25 Millionen Talern fur sich und seine Familie auf den Thron verzichtet hatte war der Anspruch Friedrichs mindestens fragwurdig er konnte sich aber auf grosse Teile der offentlichen Meinung in Deutschland stutzen nbsp Friedrich VIII Medaille gestiftet 1864 fur Mitglieder der Augustenburgischen Bewegung Mein Recht Eure Rettung 1863 nbsp Die Ruckseite dieser Medaille zum Deutsch Danischen KriegAm 19 November 1863 erklarte er seinen Regierungsantritt als Herzog Friedrich VIII von Schleswig Holstein und wurde am 30 Dezember als Landesherr beider Herzogtumer ausgerufen 1 2 Da zwar Holstein und Lauenburg im Zuge der Bundesexekution bis Ende 1863 von den danischen Truppen geraumt worden waren nicht jedoch Schleswig war die Ausrufung in diesem Herzogtum von vornherein wirkungslos Osterreich und Preussen fuhlten sich derweil im Rahmen ihrer diplomatischen Kriegsvorbereitungen an das Londoner Protokoll von 1852 gebunden um Grossbritannien nicht zum Eingreifen zu provozieren und verlangten vom Deutschen Bund die Ausweisung Friedrichs dem das Protokoll die Regierung nicht zugestand aus Schleswig Holstein Der Bund lehnte dies ab Nach einem zweitagigen Ultimatum das die Aufhebung der nationalliberalen danischen Novemberverfassung forderte kam es zum Deutsch Danischen Krieg 16 Januar bis 30 Oktober 1864 den die preussisch osterreichischen Truppen gewannen Im Wiener Frieden musste der bis dahin international allgemein anerkannte Landesherr der danische Konig Christian IX sowohl das Herzogtum Schleswig welches ein danisches Lehen war als auch die deutschen Herzogtumer Holstein und Lauenburg die bereits seit 1815 Bundesstaaten des Deutschen Bundes waren an Preussen und Osterreich als Kondominium abtreten Wahrend Osterreich nach erheblichem Zogern willens war seine Rechte an Friedrich abzutreten und so einen neuen deutschen Mittelstaat zu schaffen war Preussen dazu nur unter Bedingungen bereit Abtretung kleiner Gebiete an beiden Mundungen des auf preussische Kosten zu bauenden Nord Ostsee Kanals Einrichtung eines preussischen Kriegshafens in Friedrichsort an der Kieler Forde Eingliederung der schleswig holsteinischen Truppen in die preussische Armee durch Militarkonvention politisches Bundnis beider Staatenoder Ubernahme der preussischen Kriegskosten rund 50 Millionen Taler was von vornherein illusorisch war Da Friedrich diese Bedingungen ablehnte verfolgte der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck diese Planungen nicht weiter 3 Die Herzogtumer Schleswig und Holstein wurden schliesslich 1867 entgegen dem Wunsch der deutschgesinnten Schleswig Holsteiner der Augustenburgischen Bewegung als Provinz Schleswig Holstein dem Konigreich Preussen angegliedert 4 5 Nach seinem Rucktritt begab sich Herzog Friedrich als Privatmann nach Gotha und in das niederschlesische Primkenau zuruck In Primkenau baute er ein neues Schloss Primkenau und erwarb eine Eisengiesserei In der wildreichen Heide westlich von Primkenau kaufte er von ortlichen Bauern Wald und Wiesenland um ein grosses Jagdrevier zu schaffen u a fur die Jagden des verwandten Kaiserhauses Friedrich von Schleswig Holstein starb am 14 Januar 1880 in Wiesbaden wo man ihm in der dortigen Marktkirche ein Epitaph widmete Ehe und Nachkommen Bearbeiten nbsp Adelheid Herzogin von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg geb Prinzessin zu Hohenlohe Langenburg CdV von Camille Silvy London 11 November 1860 6 nbsp von links nach rechts Prinzessin Caroline Mathilde Prinzessin Auguste Viktoria Prinzessin Louise Sophie und Prinz Ernst Gunther CdV von August Linde Gotha um 1869Am 11 September 1856 heiratete Friedrich in Langenburg Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe Langenburg 1835 1900 zweite Tochter des Fursten Ernst I und seiner Frau Prinzessin Feodora zu Leiningen Durch ihre Mutter war sie die Nichte der britischen Konigin Victoria Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor Friedrich Wilhelm Victor Karl Ernst Christian August 1857 1858 Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny 1858 1921 1881 Prinz Wilhelm von Preussen nachmals als Wilhelm II Deutscher Kaiser und Konig von PreussenVictoria Friederike Augusta Maria Caroline Mathilde 1860 1932 Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig Holstein Sonderburg GlucksburgFriedrich Victor Leopold Christian Gerhard 1862 Ernst Gunther 1863 1921 Prinzessin Dorothea Maria Henriette Auguste Luise von Sachsen Coburg und GothaLouise Sophie Adelheid Henriette Amalie 1866 1952 1889 Prinz Friedrich Leopold von Preussen Feodora Adelheid Helene Louise Caroline Pauline Alice Jenny 1874 1910 unverheiratetBei einem Verwandtenbesuch bei ihrer Grosstante Konigin Victoria lernte Friedrichs Tochter Auguste Viktoria ihren Cousin zweiten Grades den preussischen Prinzen und spateren Kaiser Wilhelm II auf Schloss Windsor kennen An einer Verbindung die zunachst als nicht standesgemass galt waren mehrere Parteien interessiert der geprellte Herzog Friedrich Konigin Victoria und ihre Tochter Kronprinzessin Victoria von Grossbritannien und Irland so auch Otto von Bismarck der wenig von auslandischen Prinzessinnen hielt und die Heirat als Wiedergutmachung als den freudigen Schlussakt eines konfliktreichen Dramas sah Die Heirat fand am 27 Februar 1881 in Berlin statt 7 Ehrung Bearbeiten nbsp Kiel Dusternbrook Denkmal des schleswig holsteinischen Herzogs Friedrich VIII Dem Schwiegervater Kaiser Wilhelms II wurde im Jahre 1900 in Kiel Dusternbrook ein Denkmal gesetzt Auf einer Terrassenanlage umgeben von einer Exedra stand das Standbild auf einem einfachen Granitsockel der nach oben mit einem Gesims abschloss Es ist nicht erhalten 8 Im Hamburger Stadtteil Nienstedten unweit der Jacobs Treppe liegt der nach dem Herzog benannte Augustenburger Park Die Familie lebte hier zeitweise zwei Jahre in der ehemaligen Villa Newman Elbschaussee 398 9 Literatur BearbeitenJohannes Heinrich Gebauer Herzog Friedrich VIII von Schleswig Holstein Ein Lebensbild Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart u a 1912 Hans Harald Hennings Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 586 588 Digitalisat Jorg Johannsen Der Erbfolgestreit um die Herzogtumer Schleswig und Holstein im 19 Jahrhundert Eine Untersuchung der Sukzessionsanspruche der Herzoge von Sonderburg Augustenburg auf Schleswig und Holstein Shaker Aachen 1999 ISBN 3 826 5472 41 zugleich Dissertation Ruhr Universitat Bochum 1992 unter dem Titel Das Erbrecht an den Herzogtumern Schleswig und Holstein August Sach Friedrich VIII In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 126 134 Mikkel Venborg Pedersen Die Herzoge von Augustenburg In Carsten Porskrog Rasmussen Hrsg Die Fursten des Landes Herzoge und Grafen von Schleswig Holstein und Lauenburg Im Auftrag der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte herausgegeben Wachholtz Verlag Neumunster 2008 ISBN 978 3 529 02606 5 S 310 341 Dieter Wolf Herzog Friedrich von Augustenburg ein von Bismarck 1864 uberlisteter deutscher Furst Lang Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 631 35135 6 zugl Dissertation Universitat Hamburg 1999 Schleswig Holstein Geschichte 1739 1848 In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 14 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 525 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich VIII von Schleswig Holstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich VIII von Schleswig Holstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Friedrich VIII von Schleswig Holstein im Verbundkatalog des GBV Herzoge von Augustenburg Amtspresse Preussen Landesarchiv Schleswig Holstein Memento vom 29 November 2012 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten Holsteinische Landesregierung in Kiel 1864 1866 Memento vom 29 November 2012 im Webarchiv archive today Ferdinand Strobl von Ravelsberg Metternich und seine Zeit 1773 1859 Band 2 Stern Wien Leipzig 1907 OCLC 7091486 S 232 Ludwig Reiners Bismarck grundet das Reich C H Beck Munchen 1957 S 50 51 und 81 Osterreichischer Statthalter und preussischer Gouverneur bzw Oberprasident 1865 1866 1868 Memento vom 29 November 2012 im Webarchiv archive today Zeitleiste 1800 bis 1917 Memento des Originals vom 26 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 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