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Friedrich Opferkuh 1 Mai 1923 in Mannersdorf am Leithagebirge Niederosterreich 20 April 1993 in Eisenstadt Burgenland war ein osterreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer 1990 Kaisersteinbrucher Steinbruche ORF Redakteur Hans Rochelt interviewt Friedrich Opferkuh Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Erster Meister seiner Familie 1 2 Palais Ferstel 1 3 Konsulent des Bundesdenkmalamtes 1 4 Grunder des Mannersdorfer Museums 1 5 Steingesprache 1 6 Odes Kloster von Kaisersteinbruch 2 Ehrungen 3 Friedrich Opferkuh Symposium 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFriedrich Opferkuh wurde in eine Steinmetzfamilie geboren Seine Eltern waren Karl Opferkuh Steinmetz in Mannersdorf und Maria geb Tatzber von Sommerein Die Grosseltern vaterlicherseits waren der Steinmetz Johann Opferkuh und Maria geb Zwirschitz Friedrich Opferkuh erlernte das Steinmetzhandwerk von 1937 bis 1940 bei der Firma Eduard Hauser dem altesten industriellen Steinmetzunternehmen in Wien mit Steinbruchen in Mannersdorf Schon sein Grossvater und Vater hatten dort als Poliere gearbeitet Als Geselle war er nach dem Zweiten Weltkrieg am Wiederaufbau des Burgtheaters und der Staatsoper beteiligt Ab 1947 besuchte er in den Wintermonaten die Bauhandwerkerschule in Hallein mit dem Hauptfach Steintechnik Erster Meister seiner Familie Bearbeiten Friedrich Opferkuh wurde der erste Meister seiner Familie und eroffnete 1951 seinen eigenen Steinmetz und Steinbruchbetrieb in Mannersdorf Er heiratete Theresia Rebsch Sohn Friedrich 12 Juli 2015 und Tochter Marianne verheiratete Kruckenfellner 11 April 2002 wurden geboren Als seine erste Frau 1970 verstarb wurde Leopoldine Windholz seine zweite Ehefrau mit der er bis zuletzt verbunden blieb Sein Auftragsradius erstreckte sich von Eisenstadt Podersdorf Illmitz Neusiedl am See Hainburg Marchegg Klosterneuburg bis Wien Zu den Wiener Grossauftragen gehorten Restaurierungen in der Schotten Minoriten und Michaelerkirche sowie in den Palais Daun Kinsky Liechtenstein und Ferstel Exklusives Beispiel war die beruhmte Wiener Loos Bar American Bar wo Opferkuh unter anderem eine Wand aus seltenem Onyx instand setzte Palais Ferstel Bearbeiten 1971 befasste sich der Prasident des Bundesdenkmalamtes Walter Frodl 1 mit dem schwer kriegsbeschadigten Bank und Borsengebaude in Wien Das Buro fur technische Geologie von Otto Casensky erstellte ein Gutachten uber die Natursteinfassade 2 An der Fassade Freyung 2 war uber die gesamte 15 4 m lange Front ein Balkon aus hartem Kaiserstein angebracht Dieser Balkon war nicht mehr vorhanden und nur mehr knapp an der Fassade waren Reste der Trittplatten sowie der unterstutzenden Konsolen erkennbar Im Juli 1975 erfolgte die Rekonstruktion des Balkons und Friedrich Opferkuh erhielt den Auftrag den alten Zustand aus Mannersdorfer Stein Stahlbeton und Kunststein wiederherzustellen Konsulent des Bundesdenkmalamtes Bearbeiten Mit Friedrich Opferkuh war weit uber die Region des Leithagebirges hinaus vor allem beim Bundesdenkmalamt in Wien geachtet und wurde besonders bei der geplanten Revitalisierung von Schloss Neugebaude als Konsulent herangezogen nbsp Turmbau zu Babel Arbeit am Stein nbsp Frau Leopoldine im Garten nbsp Loos Bar in Wien 1 nbsp Balkon zur Freyung nbsp Friedrich Opferkuh Steinmetztechniken nbsp Der GepeinigteGrunder des Mannersdorfer Museums Bearbeiten Als Obmann des Kultur und Museumsvereines Mannersdorf grundete er 1979 ein Museum in dem er 1987 eine Steinmetzabteilung einrichtete Diese Steintechnische Abteilung die aus seiner Privatsammlung hervorgegangen ist von ihm betreut und durch seinen steten Sammlereifer standig vermehrt wurde verwahrt eine Vielzahl von grossteils originalen historischen Werkzeugen der Steinbearbeitung und ist eine bedeutende Sammlung fur Freunde der Steinmetzkunst Zur 400 Jahr Feier von Kaisersteinbruch im Juni 1990 damaliger Wissensstand war ein Ortsmuseum geplant Opferkuh unterstutzte die Bestrebungen des Lehrers Helmuth Furch wurde einer der wesentlichen Initiatoren und legte den Grundstock fur das kunftige Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch nbsp Museum Mannersdorf nbsp Odes Kloster 1990 nbsp Symposium 1993Steingesprache Bearbeiten Als Kronung seines Lebenswerkes betrachtete er sein Traktat uber die Steinmetzkunst das in ungebundener Form auch im Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch aufbewahrt wird Daraus die Steingesprache bevor der Steinmetz beginnt einen Stein zu bearbeiten beobachtet er ihn erst einmal grundlich Die Qualitaten und Fehler des Rohlings werden gegeneinander abgewogen man uberlegt wie man das Beste aus dem Stein herausholt Dieses Untersuchen und Nachdenken ist jedesmal anders so wie es auch nie zwei gleiche Steine gibt dabei kann ein richtiges Selbstgesprach in Gang kommen Man beginnt zu uberlegen da ist eine Lasse dort ist ein Riss aber ist zum Gluck nicht besonders lang hier klingt er gut dort aber schon wieder schlecht da scheppert was da geht er gut vom Zeug da ist er eher weich und widerspenstig da mach ich das Lager nicht auf dort ist er besser Manchmal reden Steinmetze auch mit ihren Steinen was man besser versteht wenn man weiss unter welchen enormen Anstrengungen ein Werkstuck entsteht Friedrich Opferkuh schrieb das Vorwort zum Hugel Buch 1992 Er war nicht nur ein praktischer Meister seines Faches sondern auch ein Meister im Entwerfen und der Konstruktion Sind doch verschiedene Kirchen von ihm entstanden Die Altare in Kaisersteinbruch sind Zeugen Die Harmonie des Aufbaues und der Geist der Profile zeigen ein Gefuhl fur Dimensionen Eine unbekannte Welt Denn nur wer selbst gearbeitet hat kann mit Strukturen richtig umgehen Bei den Kaisersteinbrucher Altaren kann man jeden Hieb sehen Eine heute nicht mehr oft erlebte Bearbeitungslandschaft Dadurch ein Lehrbeispiel fur die Steinbearbeitung Odes Kloster von Kaisersteinbruch Bearbeiten Opferkuh erkannte und studierte die historische Bedeutung des Oden Klosters auf dem Truppenubungsplatz von Kaisersteinbruch Er konnte die Bodenformen und Verwerfungen deuten und brachte das Verschuttete wieder ins Bewusstsein einiger Menschen Mit dem Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch wollte er eine Kennzeichnung mit einer Tafel erreichen am 2 November 1990 erfolgte mit dem Kommandanten Oberst Alfred Petznek an Ort und Stelle eine Besprechung Aus militarischen Erwagungen wurde dieses Ansinnen abgelehnt Jahre spater waren auch die letzten sparlichen Reste vollig verschwunden Ehrungen Bearbeiten1978 ernannte ihn Frau Bundesminister fur Wissenschaft und Forschung Hertha Firnberg zum ehrenamtlichen Korrespondenten des Bundesdenkmalamtes 1983 Ehrenring der Gemeinde Mannersdorf am Leithagebirge Dank und Anerkennung der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha 1987 Ehrenzeichen in Silber der Bundesinnung der Steinmetzmeister Silberne Ehrennadel des Naturhistorischen Museums in Wien 3 Friedrich Opferkuh Symposium BearbeitenDer Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch gab nach seinem Tod dem Symposium 1993 in Dankbarkeit seinen Namen Ferenc Gyurcsek aus Budapest restaurierte das Kuruzzenkreuz ein Pestkreuz von 1646 den Transport vom Blauen Bruch 4 im Truppenubungsplatz auf den kunftigen Standort organisierte noch Opferkuh Alexandru Ciutureanu aus Bukarest formte aus Lindenholz einen Strahlenkranz fur den Hochaltar der Kaisersteinbrucher Kirche Hauptartikel Kaiserstein fur das Pestkreuz von Steinmetzmeister Paul Cleritz im Artikel Kaiserstein Gestein Das Steinmetzzeichen von Meister Opferkuh ist auf dem Kaisersteinbrucher Ortsstein des Bildhauers Alexandru Ciutureanu eingemeisselt Schriften BearbeitenSteinmetztechnik im Museum Mannersdorf am Leithagebirge Verlag Kultur und Museumsverein Mannersdorf 1992 Formung des Steines und Werkzeuge von der Antike bis heute Mannersdorf 1993 maschinschriftliches Exemplar Literatur BearbeitenDenkmalpflege in Niederosterreich Handwerk Die Werkzeuge des Steinmetz Friedrich Opferkuh In Mitteilungen Nr 2 1990 Helmuth Furch Elias Hugel Hofsteinmetzmeister 1681 1755 Vorwort Friedrich Opferkuh 1992 ISBN 978 3 9504555 2 6 Elfriede Hanak NO Traditionelles Handwerk in Beispielen In Steinmetzen 1995 S 185 188 Opferkuh Friedrich In Felix Czeike Historisches Lexikon Wien 4 Band 1995 S 454 Helmuth Furch In Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch ISBN 978 3 9504555 3 3 Der ehrenwerte und kunstreiche Herr Friedrich Opferkuh Steinmetzmeister zu Mannersdorf ist gestorben Nr 26 1993 Friedrich Opferkuh Steinmetzmeister am Leithaberg 1923 1993 Festschrift Nr 50 1998 Mit Beitragen von Franz Bamberger Osterr Bundesinnungsmeister der Steinmetze Andreas Rohatsch Ingenieurgeologie TU Wien Manfred Kandler Osterreichisches archaologisches Institut Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch 2 Bande Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002 2004 ISBN 978 3 9504555 8 8 Weblinks BearbeitenHelmuth Furch Friedrich Opferkuh 1993 1998 mit einigen Fotos Lisl Waltner Historische Steinmetzarbeiten Ausarbeitung eines Gesimsstuckes mit Wiederkehr 1988 im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek OWF Film mit Friedrich Opferkuh 22 10 Min Ava Pelnocker Mannersdorfer Geschichten Friedrich Opferkuh und der Arbeitsalltag im Steinbruch Teil 1 1 Einzelnachweise Bearbeiten Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege 1971 Heft 1 2 Fotoarchiv des Bundesdenkmalamtes Daten des Kultur und Museumsvereines Mannersdorf a Lgb 1993 Hans Schwengersbauer Kaisersteinbruch ehemaliger Steinbruch Amelin Blauer Bruch Unterlagen zu den Exkursionen der 7 Jahrestagung der Osterreichischen Palaontologischen Gesellschaft 12 14 Oktober 2001 Mannersdorf am LeithagebirgeNormdaten Person GND 133718557 lobid OGND AKS VIAF 57811101 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Opferkuh FriedrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Steinmetzmeister und BildhauerGEBURTSDATUM 1 Mai 1923GEBURTSORT Mannersdorf am Leithagebirge NiederosterreichSTERBEDATUM 20 April 1993STERBEORT Eisenstadt Burgenland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Opferkuh amp oldid 235837938