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Friedrich Ludwig Hunefeld 30 Marz 1799 in Muncheberg 24 April 1882 in Greifswald war ein deutscher Mediziner Chemiker Mineraloge und Hochschullehrer Er lieferte viele neue Erkenntnisse zur Medizinischen Chemie Friedrich Ludwig Hunefeld Bild von Wilhelm Titel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenHunefeld entstammt einer Pfarrersfamilie der brandenburgischen Reformierten Kirche seine Mutter Henriette war die Tochter des Tuchfabrikanten Friedrich Peltre 1 Er arbeitete vier Jahre bei seinem Onkel dem Apotheker Samuel Hunefeld in Niesky lernte ein halbes Jahr Pharmazie in Torgau und studierte ab 1818 an der Universitat Breslau Medizin 1 Seine akademischen Lehrer waren unter anderen der Pflanzenphysiologe Ludolf Christian Treviranus der Zoologe Carl Gravenhorst der Anatom Adolph Wilhelm Otto und der Arzt und Chemiker Nikolaus Wolfgang Fischer 1 2 Hunefeld wurde 1822 in Breslau zum Doktor der Medizin und Chemie promoviert habilitierte sich 1823 und war Privatdozent fur Chemie 3 Zur Weiterbildung auf dem Gebiet der Chemie ging Hunefeld auf Empfehlung von Jons Jakob Berzelius fur ein Jahr zu Eilhard Mitscherlich und Gustav Rose an die Friedrich Wilhelms Universitat Berlin wo er ausserdem mineralogische Kolloquien bei Christian Samuel Weiss besuchte 4 Im Marz 1826 wurde Hunefeld zum ausserordentlichen Professor fur Chemie und Mineralogie an die Universitat Greifswald bestellt Die Stelle in Greifswald war im Jahr zuvor ausgeschrieben worden zur Unterstutzung des bereits hochbejahrten Prof Weigel ausserdem gab es in Breslau Streitigkeiten auf Grund des freien Mitgebrauchs des Chemischen Laboratoriums 4 Hunefeld nutzte die guten Wissenschaftsbeziehungen der Universitat Greifswald zu Schweden Greifswald gehorte seit 1648 zu Schwedisch Pommern und kam erst 1815 durch die Beschlusse des Wiener Kongresses zu Preussen und hielt sich unter anderem 1827 fur ein Jahr bei Berzelius in Stockholm auf 5 Anfangs war Berzelius nicht sehr angetan von Hunefeld Seine Meinung hat sich allerdings im Laufe der Zeit verandert und es folgten sogar Besuche durch Berzelius in Greifswald in den Jahren 1830 und 1831 4 1831 ubertrug man Hunefeld die Oberaufsicht uber das Mineralien Kabinett in Greifswald 5 1833 wurde er zum ordentlichen Professor fur Chemie an der Universitat Greifswald ernannt 5 und damit Nachfolger des zwei Jahre zuvor verstorbenen Weigel 6 Im Gegensatz zu seinem Vorganger gehorte Hunefeld nicht mehr der Medizinischen sondern der Philosophischen Fakultat an und legte sich fur offentliche Experimentalvorlesungen aus eigenen Mitteln ein Portativ Laboratorium zu 6 Spater wurde ein Haus in der Langefuhrstrasse heute Friedrich Loeffler Strasse Ecke Rotgerberstrasse chemisches Institut das 1850 in die Domstrasse 14 umzog 7 Friedrich Ludwig Hunefeld war verheiratet mit Charlotte Mathilde geborene Dietrich und hatte mindestens zwei Sohne den praktischen Arzt Franz Friedrich Ernst Johann 1831 1832 1905 8 und den Pfarrer Ernst Heinrich Friedrich Alwill 1840 1915 9 10 1840 beschrieb Hunefeld erstmalig im Blut von Regenwurmern Hausschweinen und Menschen die Kristalle des roten Blutfarbstoffs Pigment Blutroth 11 welcher durch Otto Funke naher untersucht und 1866 durch Felix Hoppe Seyler als Hamoglobin benannt wurde 12 1844 wurde Friedrich Ludwig Hunefeld zum Rektor der Universitat Greifswald gewahlt Das chemische Labor bestand jedoch nach wie vor nur aus drei Zimmern und einer Kuche Man teilte sich das Gebaude in der Domstrasse 14 mit der selbst dringend erneuerungsbedurftigen Frauenklinik Die Vorlesung musste zeitweise unterbrochen werden wenn die Schmerzschreie aus dem unmittelbar benachbarten Operationzimmer zu sehr storten 13 Um eine bessere chemische Ausbildung der Mediziner zu erreichen wurde im Jahre 1860 Hunefelds Lehrstuhl geteilt Er vertrat nun ausschliesslich die Mineralogie 4 Die Chemie und die Pharmazie ubernahm der neu berufene Heinrich Limpricht der Greifswald zur Hochschule der Apotheker profilierte 4 Nach Hunefelds Tod wurde Theodor Liebisch im Jahre 1883 auf den Lehrstuhl fur Mineralogie berufen 14 Schon im darauf folgenden Jahr nahm Liebisch einen Ruf nach Berlin an und Emil Cohen wurde zum ordentlichen Professor fur Mineralogie und Geologie ernannt 14 Auszeichnungen Bearbeiten1860 Roter Adlerorden 4 Klasse 14 Werke Auswahl BearbeitenDe vera chemiae organicae notione eiusque in medicina usu additis de vi arsenici in corpora organica mortua experimentis Dissertatio inauguralis chemico medica Vratislavia Breslau 1822 urn nbn de bvb 12 bsb10945683 6 Physiologische Chemie des menschlichen Organismus zur Beforderung der Physiologie und Medicin und fur seine Vorlesungen entworfen in 2 Theilen 1 Theil Voss Leipzig 1826 urn nbn de bvb 12 bsb11438228 1 Physiologische Chemie des menschlichen Organismus zur Beforderung der Physiologie und Medicin und fur seine Vorlesungen entworfen in 2 Theilen 2 Theil Voss Leipzig 1827 urn nbn de bvb 12 bsb10368569 3 Rugens metallische Denkmaler der Vorzeit Voss Leipzig 1827 zusammen mit Ferdinand Picht urn nbn de bvb 12 bsb10013253 2 Die Radesyge oder das scandinavische Syphiloid Voss Leipzig 1828 Digitalisat Die Chemie der Rechtspflege oder Lehrbuch der polizeilich gerichtlichen Chemie Enslin Berlin 1832 urn nbn de bvb 12 bsb10289980 6 Fortgesetzte chemische Versuche uber den diabetischen Harn Journal fur Praktische Chemie 16 1839 1 S 15 31 doi 10 1002 prac 18390160102 Zur Chemie der Hefe besonders uber die dauerhafte Conservation derselben Journal fur Praktische Chemie 16 1839 1 S 32 36 doi 10 1002 prac 18390160104 Der Chemismus in der thierischen Organisation Brockhaus Leipzig 1840 urn nbn de bvb 12 bsb10368567 7 Chemie und Medicin in ihrem engeren Zusammenwirken oder Bedeutung der neueren Fortschritte der organischen Chemie fur erfahrungsmassige und speculative arztliche Forschung als vollstandige Lehrschrift fur die Studien der organischen Chemie uberhaupt in zwei Buchern Erstes Buch Enslin Berlin 1841 urn nbn de bvb 12 bsb10287013 4 Chemie und Medicin in ihrem engeren Zusammenwirken oder Bedeutung der neueren Fortschritte der organischen Chemie fur erfahrungsmassige und speculative arztliche Forschung als vollstandige Lehrschrift fur die Studien der organischen Chemie uberhaupt in zwei Buchern Zweites Buch Enslin Berlin 1841 urn nbn de bvb 12 bsb10287014 0 Diaetetik Veit und Comp Leipzig 1875 urn nbn de bvb 12 bsb11320306 6 Die Blutproben vor Gericht und das Kohlenoxyd Blut in Bezug auf die Asphyxie durch Kohlendunst Veit und Comp Leipzig 1875 urn nbn de bvb 12 bsb11318422 5Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Universitat GreifswaldEinzelnachweise Bearbeiten a b c Fridericus Ludovicus Huenefeld De vera chemiae organicae notione eiusque in medicina usu additis de vi arsenici in corpora organica mortua experimentis Dissertatio inauguralis chemico medica Vratislavia Breslau 1822 S 57 60 urn nbn de bvb 12 bsb10945683 6 Viele seiner akademischen Lehrer kamen von der Brandenburgischen Universitat Frankfurt die 1811 aufgelost und nach Breslau verlegt wurde Bernhard Nadbyl Chronik und Statistik der Koniglichen Universitat zu Breslau Bei Gelegenheit ihrer funfzigjahrigen Jubelfeier am 3 August 1861 im Auftrage des Akademischen Senats verfasst und herausgegeben W Friedrich Breslau 1861 S 44 Digitalisat a b c d e Christoph Friedrich 1989 Deutsch schwedische Wissenschaftsbeziehungen an der Universitat Greifswald zwischen 1770 und 1850 unter besonderer Berucksichtigung von Chemie und Pharmazie Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 12 3 S 177 192 doi 10 1002 bewi 19890120307 a b c Julius Pagel Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des neunzehnten Jahrhunderts mit einer historischen Einleitung Urban amp Schwarzenberg Berlin 1901 Sp 785 Digitalisat a b Rolf Giebelmann 2006 Christian Ehrenfried von Weigel 1748 1831 Chemiker Botaniker und Mediziner Toxichem Krimtech 73 2 S 69 71 PDF Rolf Giebelmann 2000 Toxikologie in Greifswald Herrn Prof Dr med Eberhard Lignitz zum 60 Geburtstag gewidmet Toxichem Krimtech 67 1 S 17 20 PDF Sterbeurkunde Berlin XIIIa C 232 1905 geboren in Greifswald gestorben im Alter von 73 Jahren am 15 Februar 1905 in Berlin Heiratsurkunde Berlin VI B 754 1910 geboren am 23 September 1840 Sterbeurkunde Berlin Steglitz C 1235 1915 geboren in Greifswald gestorben im Alter von 75 Jahren am 4 Dezember 1915 in Berlin Steglitz Hunefeld Produces the First Protein Crystals those of Hemoglobin 1840 in Jeremy Norman s History of Information abgerufen am 20 Oktober 2022 Friedrich Ludwig Hunefeld Der Chemismus in der thierischen Organisation Brockhaus Leipzig 1840 urn nbn de bvb 12 bsb10368567 7 Karl von Auwers 1909 Heinrich Limpricht Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 42 4 S 5001 5036 doi 10 1002 cber 190904204121 a b c Nora Gross Die Geschichte des Mineralogischen Instituts der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald In Werner Rothmaler Festschrift zur 500 Jahrfeier der Universitat Greifswald Band II Volksstimme Magdeburg 1956 S 483 488 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Friedrich Ludwig Hunefeld in der Landesbibliographie MVVorgangerAmtNachfolgerJohann ErichsonRektor der Universitat Greifswald 1844Georg BeselerNormdaten Person GND 117049875 lobid OGND AKS LCCN n2009181843 VIAF 27838422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hunefeld Friedrich LudwigALTERNATIVNAMEN Huenefeld Fridericus LudovicusKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Chemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 30 Marz 1799GEBURTSORT MunchebergSTERBEDATUM 24 April 1882STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ludwig Hunefeld amp oldid 231366905