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Friedrich Eckenfelder 6 Marz 1861 in Bern 11 Mai 1938 in Balingen war ein deutscher impressionistischer Maler Das Talent des aus bescheidenen Verhaltnissen stammenden Kunstlers wurde bereits fruh erkannt sodass er zunachst eine Kunstmalerlehre und anschliessend eine Ausbildung an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen antreten konnte Dort wurde er eines der Grundungsmitglieder der Munchener Secession Fruh zeigte sich eine Spezialisierung seiner Motivwahl Bereits 1878 am Ende seiner Grundausbildung wird er in einer Balinger Urkunde nicht abwertend als Thiermaler bezeichnet Die gesellschaftlichen und kunstlerischen Umbruche nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fuhrten bei Eckenfelder zu einem Ruckzug in seine schwabische Heimat Vor allem seine Pflugenden Pferde aber auch seine Stadtansichten vor dem immer wiederkehrenden Panorama der Schwabischen Alb machten den 1928 zum Ehrenburger ernannten Eckenfelder zu dem Balinger Heimatmaler Dies gilt noch heute wie die bereits 1931 nach ihm benannte Strasse eine 1978 eingerichtete Galerie im Heimatmuseum der Stadt sowie der nach ihm benannte Festsaal der Balinger Stadthalle unterstreichen Selbstbildnis um 1924Friedrich Eckenfelder war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugendjahre 1 2 Die Munchner Zeit 1 3 Heimatmaler in Balingen 2 Das kunstlerische Werk 2 1 Ausbildung und 1880er Jahre 2 2 1890er Jahre 2 3 Jahrhundertwende bis 1918 2 4 Spatwerk 2 5 Eckenfelders Hauptthemen 2 5 1 Stadtansichten von Balingen 2 5 2 Pflugende Pferde 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugendjahre Bearbeiten Friedrich Eckenfelder wurde als zweites Kind der Haushaltsgehilfin Rosina Vivian und des Schuhmachers Johann Friedrich Eckenfelder geboren Sein Vater war 1859 als Schuhmachergeselle von Balingen nach Basel gezogen wo sich das Paar kennenlernte Von dort zogen sie nach Bern Als Rosina 1865 erneut schwanger wurde zog das Paar 1865 nach Balingen und heiratete dort am 18 Juli 1865 Die Kinder wurden durch Heirat fur ehelich erklart und wurden wie ihre Mutter wurttembergische Staatsburger Bereits auf der Schule wurde das zeichnerische Talent des Jungen entdeckt und eine entsprechende Weiterbildung empfohlen Diese erhielt er ab 1875 in der Malklasse des Professors Oskar Holder in Rottweil Zur selben Zeit war dort auch Christian Landenberger in Ausbildung nbsp Marie JungingerBleistiftskizze Eckenfelders von 1884In Rottweil wurde der vierzehnjahrige Junge sowohl im Hause seines Lehrers als auch bei der befreundeten Familie des Oberforsters Junginger auch familiar umsorgt Er lernte dort die vierzehn Jahre altere Marie Junginger kennen die nach einer Lehre bei Holder als Portratmalerin tatig war Zusammen gingen sie 1878 nach Munchen wo Eckenfelder im Oktober sein Studium an der Kunstakademie begann Ende Dezember 1878 wurde Maria schwanger Der gemeinsame Sohn Friedrich Junginger wurde am 19 September 1879 in Munchen geboren Die Familie Eckenfelders versuchte den Fehltritt zu verheimlichen Er wuchs ab dem Alter von sechs Monaten als ware er deren spatgeborenes Kind bei den Grosseltern in Rottweil auf Die Vaterschaft Eckenfelders zu dem er bis dahin ein eher bruderliches Verhaltnis hatte wurde ihm erst spat eroffnet und er war davon sehr betroffen S 1 Die Munchner Zeit Bearbeiten Marie Junginger und Friedrich Eckenfelder lebten in Munchen in unmittelbarer Nahe zueinander teilweise auch zusammen Eckenfelders Biograf Walter Schnerring stellt aber eine zunehmende Entfremdung fest Im Jahr 1899 erhielt der Sohn eine Stelle als Buchhandler in Stuttgart Marie Junginger zog zu ihm und holte auch ihre inzwischen verwitwete Mutter nach Ab 1904 als Marie aus dieser Gemeinschaft auszog brach der Kontakt zwischen Eckenfelder und ihr ab Der Kontakt zum Sohn der spater eine Buchhandlung in Arosa eroffnete blieb bis zu dessen Tod 1927 bestehen S 2 Eckenfelder lebte in Munchen im damaligen Kunstlerviertel der Maxvorstadt in unmittelbarer Nahe von anderen Kunstlern Er teilte sich die Wohnung zunachst mit Bernhard Buttersack Christian Landenberger wohnte in der Brienner Strasse 32 im Treppenhaus gegenuber Paul Burmester Georg Jauss Richard Winternitz und Gino von Finetti gehorten ebenfalls zum Umfeld ebenso wie die sogenannte Schwabenburg dem Atelierhaus der Biberacher Maler Anton Braith und Christian Mali Gemeinsamer Treffpunkt war der Arzberger Keller Zur Zeit Eckenfelders an der Munchner Kunstakademie waren Carl Theodor von Piloty Wilhelm von Diez Ludwig von Lofftz und Wilhelm von Lindenschmit der Jungere die massgeblichen Lehrer Daneben war Eckenfelder der erste Privatschuler von Heinrich von Zugel Dieser war ebenfalls ein Schuler Holders Das Verhaltnis war eine Mischung aus Lehrer Schuler Freundschafts und Vater Sohn Verhaltnis S 3 Bei den Exkursionen zum Freilichtmalen im Dachauer Moos oder bei den Herbstaufenthalten in der Heimat Zugels im Wolkenhof bei Murrhardt hatte Eckenfelder auch Familienanschluss Als Zugel seine Akademietatigkeit aufnahm war Eckenfelder nicht Teil der Klasse Die intensive Meister Schulerbeziehung geschah ausschliesslich bei privaten Zusammenkunften und Begegnungen Zugel bemuhte sich auch um die wirtschaftliche Situation Eckenfelders Das Bemuhen ihm eine Professur an der Akademie zu verschaffen scheiterte an Eckenfelders Introvertiertheit S 4 Beide Maler waren Mitglieder der Kunstlergesellschaft Allotria und 1892 Grundungsmitglieder der Munchener Secession Auf der Grundungsausstellung war Eckenfelder mit zwei Pferdebildern vertreten Ebenso bei den Ausstellungen 1896 1899 1903 1906 und 1911 S 5 nbsp Das 1888 von Prinzregent Luitpold von Bayern erworbene Gemalde Pferde vor dem Pflug Bereits 1883 hatte er sich mit dem Werk Uberschwemmung im Neckarthal an der Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast beteiligt 1888 erwarb Prinzregent Luitpold von Bayern das 1883 geschaffene Bild Pferde vor dem Pflug und Eckenfelder wurde aus diesem Anlass erstmals in der Fachpresse erwahnt Der Prinzregent nahm regen Anteil am Kunstschaffen in Munchen und unterstutzte junge Maler durch solche Ankaufe nicht nur finanziell sondern auch durch das entsprechende Renommee Er besuchte Maler ofters in ihren Ateliers Als er Eckenfelder das erste Mal an einem kalten Tag besuchte arbeitet dieser vermummt und in dicken Winterschlappen Dies brachte ihn derart in Verlegenheit dass er sich daraufhin angewohnte in Tagesschuhen und im Anzug ohne Arbeitskittel zu malen Eine Angewohnheit die er bis ins hohe Alter beibehielt S 6 1909 erhielt er fur das Bild In der Schwemme die Goldene Medaille II Klasse Ein Rezensent Friedrich Eckenfelders Schimmel in der Schwemme beweisen wie nicht alles in der Abhangigkeit von der Zugel Schule gemalt zu werden braucht um dennoch Wirkung und Kraft zu haben S 7 1913 war er mit dem Bild Pferdemarkt auf der Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast vertreten Auf Ausstellungen in Berlin Frankfurt Wiesbaden und Stuttgart war er ebenfalls vertreten Aufkaufe des wurttembergischen Konigs Wilhelm II erhohten seinen Marktwert weiter Seine Bilder trafen den Zeitgeschmack und er verkaufte gut teils uber Munchner Handler aber auch uber Goldschmid in Frankfurt Hermes in Wiesbaden Schaller und Fleischhauer in Stuttgart und Handler in Mainz Dusseldorf und Berlin Teilweise verkaufte er auch gegen bar direkt weg von der Staffelei In den Neunzigerjahren als sich immer mehr seiner Malerkollegen von Munchen entfernten entschloss sich Eckenfelder den Sommer in Balingen und auf der Schwabischen Alb zu verbringen Skizzen und Gemalde wurden dann im Herbst nach Munchen transportiert um sie Freunden Kollegen und Kunden zu prasentieren Es war die Zeit seiner grossten kunstlerischen Selbstandigkeit Heimatmaler in Balingen Bearbeiten nbsp Zwei Gespanne vor dem Hirsch Blick vom ehemaligen Gasthaus Hirsch in Balingen die Friedrichstrasse hinaufSein endgultiger Wohnungswechsel nach Balingen im Jahr 1922 wird dagegen von seinem Biografen Schnerring als Resignation gewertet S 8 Der Zusammenbruch der Monarchie und die Absetzung seines Freundes Zugel als Direktor der Akademie durch die Munchner Raterepublik hinterliessen bei dem gesundheitlich angeschlagenen Sechziger ihre Spuren In der Neuen Secession und im Blauen Reiter fand er sich nicht wieder Er richtete sich in Balingen auf ein bequemes Altenteil ein Versorgt wurde er von seiner Schwester Rosine Wagner deren hauslichem Regiment er sich voll unterwarf In seiner Heimatstadt genoss er einen guten Ruf Es gehorte bei alteingesessenen Familien zum guten Ton eines seiner Bilder zu besitzen Im Pferdebild in der guten Stube sah man die eigene Einbettung in die Albheimat und den eigenen Charakter eines tief geradlinig und stetig durch das Leben pflugenden Menschentyps in zeitloser Weise verdichtet wie man es als einfacher Albler zwar ahnte aber nicht hatte so ausdrucken konnen wie dieser Maler S 9 Er hatte seine ortlichen Gonner war allgemein bekannt weil er oft an markanten Stellen immer im guten Anzug malend anzutreffen war In der damals neu erbauten Sichelschulturnhalle wurde ihm vom 5 bis zum 15 Juli 1924 eine Retrospektivausstellung gewidmet 1928 wurde er zum Ehrenburger ernannt Er schenkte der Stadt sein Selbstbildnis und diese kaufte zwei Panoramabilder die Balingen einmal vor der Albkulisse vom Hohenzollern bis zur Schalksburg und vom Lochenhornle bis zum Plettenberg darstellen Alle drei Bilder befinden sich heute im als Trauzimmer genutzten Eckenfelderzimmer des Balinger Rathauses S 10 1931 zu seinem siebzigsten Geburtstag wurde eine Strasse nach ihm benannt Zum Dank uberliess er der Stadt zur Auswahl zwolf Bilder zum Vorzugspreis Hierbei merkten die Beschenkten bei der Auswahl bereits an dass die Bilder aus fruherer Zeit bedeutend wertvoller sind als die der Jetztzeit S 11 Von den Nationalsozialisten wurde der durch seine Ehrenburgerschaft beruhmt gewordene Maler fur ihre Zwecke eingebunden Die Motive seiner Gemalde liessen sich leicht im Sinne derer Blut und Boden Ideologie umdeuten Fur die Gemeinderatswahl am 9 Dezember 1928 hatte Eckenfelder einen gemeinsamen Wahlaufruf des Sparerbundes und der NSDAP unterzeichnet obwohl er in keiner der beiden Organisationen Mitglied war Die Nationalsozialisten hatten im damaligen Wurttemberg eine starkere konservative Ausrichtung und gingen auch Koalitionen auf lokaler Ebene mit burgerlichen Gruppierungen ein die sich nur auf Sonderthemen konzentrierten Friedrich Eckenfelder dessen monarchistisches Weltbild durch die Munchner Raterepublik schwer erschuttert worden war und der von den Auswirkungen der Inflation betroffen war konnte sich sicher mit den Inhalten des Aufrufs identifizieren Er fuhrte als Galionsfigur die gemeinsame Liste von NSDAP und Sparerbund an aber offensichtlich nahmen ihm selbst die Wahler dieses Engagement nicht ab Er erhielt wesentlich weniger Stimmen als nach ihm gelistete Kandidaten S 12 1933 erhielt er als der Balingen reprasentierende zeitgenossische Maler den Auftrag der Stadtverwaltung fur die drei neuen Ehrenburger der Stadt Hitler Hindenburg und Murr drei Bilder als Ehrengaben zu malen Von der NSDAP Kreiszentrale erhielt er den Auftrag ein Hitlerportrat anzufertigen S 13 Als Eckenfelder nach Balingen zuruckkehrte lernte er die 18 Jahre jungere Elsa Martz kennen Die Altistin und Klavierlehrerin aus begutertem Balinger Burgerhaus ware in ihrer Jugend gerne zur Oper gegangen was ihrer Familie nicht standesgemass genug war Trotz oder wegen vieler Heiratsangebote in ihrer Jugend war sie ledig geblieben Mit Eckenfelder verband sie eine platonische Liebe Man schrieb sich Liebesbriefe per Sie es gab Atelierbesuche und Besuche im Haus Martz gemeinsame Spaziergange und Austausch von Geschenken Er schenkte ihr ein Selbstbildnis und ein Bild Steinach mit Endingen und Plettenberg Sie nannte das Bild Bachlein meiner Liebe 2 Die Beziehung wurde von vielen in Balingen selbst von den Angehorigen Eckenfelders ignoriert weil sie als peinlich empfunden wurde Dem Begrabnis Eckenfelders blieb Elsa Martz fern S 14 nbsp Epitaph an der FriedhofkircheFriedrich Eckenfelder starb am 11 Mai 1938 nach dreiwochigem Krankenhausaufenthalt an einer Lungenentzundung Er wurde an der Sudseite der Balinger Friedhofskirche beigesetzt Die Atelierwohnung in seinem Elternhaus wurde als kleines Museum mit den der Stadt vermachten Bildern eingerichtet Es wurde zunachst von seinen Nichten betreut Nach deren Tod erbte die Stadt das Gebaude Nach dessen Abriss wurden die Bilder im Zollernschloss Balingen ausgestellt Heute befinden sie sich in der Zehntscheuer Balingen dem stadtischen Museum S 15 Das kunstlerische Werk BearbeitenDie folgende Einteilung sowie die Beschreibungen gehen auf Walter Schnerring zuruck der anlasslich einer zum 125 Geburtstag des Malers durchgefuhrten Wanderausstellung eine umfangreiche Monografie erstellt hat S 16 Ausbildung und 1880er Jahre Bearbeiten Die Bilder zeigen den Einfluss seiner Lehrer Loffitz und Diez Im Sinne der Genremalerei wird den Menschen noch dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt wie den Tieren Sie freuen sich bei der Heimkehr muhen sich bei der Futterung oder rasten wie ihre Pferde Das Interesse an Menschen ist auch durch mehrere Portrats belegt In den Motiven werden auch Anregungen anderer Kunstler sichtbar Karrenesel Braith Schafherden Zugel Man findet hier schon die fur sein spateres Werk ikonografischen Typen Ruhende Pferde im Geschirr Aus beziehungsweise Heimritt oder Zollernschloss Schnerring bezeichnet den Stil als noch suchend sprunghaft und experimentierend sieht aber dennoch in dieser Phase einige seiner gediegensten Bilder nbsp Lustige Fahrt 1886 87 nbsp Bauer futtert seine Pferde 1886 nbsp Mittagsrast vor der Hutte 1888 nbsp Bildnis eines alten Mannes um 1884 nbsp Maulesel am Karren 1887 nbsp Schafe im Pferch 1887 nbsp Zollernschloss um 1884 85 nbsp Balingen mit Heuberg 18931890er Jahre Bearbeiten Hier kommen die impressionistischen Malregeln besonders bezuglich der Beleuchtungsverhaltnisse immer deutlicher zum Tragen Das warme direkte Licht zum Beispiel durch direkte Sonneneinstrahlung mit seinen Rottonen das teilweise kalte Licht der Schattenzonen mit seinen Blautonen und die violetten Ubergangszonen Seine pflugenden Pferde werden monumentaler und pathetischer durch das besondere Licht bleiben sie aber in der Landschaft eingebunden Sehr haufig finden sich in dieser Zeit kleinformatige oft scheinbar unvollendet wirkende Landschaften und Landschaftsstudien im Stil der Paysage intime Die Natur wird dabei romantisch verklart Eckenfelder betrachtete alles Technische mit Misstrauen Er fuhr niemals in seinem Leben in einem Automobil noch besass er eine Kamera S 17 Eckenfelder wird in dieser Zeit in der Fachpresse nicht nur als Tiermaler sondern auch als Landschaftsmaler und Kleinmeister bezeichnet In dieser Zeit schuf er auch eine grossere Anzahl von Portrats Balinger Burger nbsp Eichenwald im Vorfruhling 1894 nbsp Heimkehr vom Heuen um 1895 nbsp Bildstock am Baum 1890 nbsp Bildnis Frieda Jetter 1898Jahrhundertwende bis 1918 Bearbeiten Die Anlehnung an Zugel offenbart hier die Schwachen Eckenfelders Die grosseren Formate der grossen Gesten sind nicht auf das introvertierte Naturell des Kunstlers ubertragbar Schnerring hatte ihm die Selbsterkenntnis eines Spitzweg gewunscht der wohl gewusst habe weshalb dieser das kleine Format beibehalten habe S 18 Die Hauptmotive dieser Zeit sind pflugende Pferde siehe unten Portrats nach Fotografien Heimritte und Stadtansichten siehe unten Die Darstellung von Wasser in Schwemme und Furtbildern tritt ebenfalls hervor Die Tiere wirken aber brillant und aufgeputzt und zeigen kaum mehr die Mudigkeit der hart arbeitenden Kreatur wie in den fruhen Jahren Der Mensch tritt zwar ins Bild zuruck ist aber nur noch ein Statist dem die Pferde erlauben die Zugel zu halten S 18 In fruheren Bildern mit Ruckenansichten von Pferden gelang es ihm noch den Betrachter in das Bild hineinzuziehen ahnlich einem Caspar David Friedrich Jetzt wirkt die Betrachtung eher konfrontativ In den Bildern des Beim Pflugen rastenden Bauern gelingt ihm die erste Betrachtung noch einmal Der Bauer der sich mit der Natur eins zu wissen scheint und sich in Betrachtung der Heimat mit ihr identifiziert wird dem Beschauer zum Vorbild das ihn in die Landschaft hineinfuhrt S 18 Eckenfelder war in dieser Zeit ein in Munchen anerkannter Kunstler mit einigen wichtigen Beitragen zum Munchner Impressionismus Mit dem Ende des Weltkriegs und dem Ende der Monarchie kam ein tiefer Einschnitt im Leben Eckenfelders Seine eigentlichen Aussagen hat er bis zu diesem Zeitpunkt gemacht danach fallt er mehr und mehr auf sich selbst zuruck S 19 nbsp Heimkehr am Abend 1899 1900 nbsp Zwei Schimmel in der Schwemme 1909 nbsp Schimmelgespann mit lustiger Bauerngesellschaft im Wagen um 1920 nbsp Vesperpause beim Pflugen vor 1900Spatwerk Bearbeiten Es handelt sich hauptsachlich um Auftragsarbeiten Portrats Balinger Burger Stadtansichten Schafherden und Pferde Pferde vor der Schmiede vor dem Heuwagen vor dem Postwagen vor der Kutsche auf der Weide bei Ruhepausen bei Pferdevorfuhrungen auf dem Markt Eckenfelder beklagte sich uber die schlechte Qualitat der Olfarben nach dem Ersten Weltkrieg Besonders das Gelb fur warmes Sommerlicht auf dem Fell der Schimmel entsprach nicht mehr seinen Anspruchen Im Alterswerk werden Kompositionsschwachen deutlich Das Motiv sitzt nicht im Format Wegrander schneiden Ecken ab Strassen und Schollen sind schlecht durchgearbeitet sodass die Tiere mit ihren strengen Linien aus dem Bild herausfallen nbsp Schafherde vor dem Hundsrucken um 1920 nbsp Balingen mit Bebelt von Norden 1922Eckenfelders Hauptthemen Bearbeiten Stadtansichten von Balingen Bearbeiten Es gibt etwa 30 Gesamtansichten der Stadt Balingen Hinzu kommen weitere Bilder mit Marktszenen einzelnen Hausern diese klar als Auftragsarbeiten erkennbar und die Partie an der Eyach mit Zollernschloss Wasserturm und Wehr Daruber hinaus dient die Silhouette der Balinger Berge vielen der Pferdemotive als Hintergrund Viele der Vordergrunde auf denen bei Eckenfelder pflugende Pferde zu sehen sind wurden nach dem Zweiten Weltkrieg erschlossen und zu Wohngebieten ausgebaut nbsp Zollernschloss in Balingen vor 1895 nbsp Balingen von Westen 1900 nbsp Zwei Gespanne vor dem Hirsch 1922Die Kernstadt Balingen Eckenfelders Balingen bietet auf drei Seiten ein Bergpanorama Gleich hinter der Stadt erhebt sich der Heuberg zwar nur mit 70 80 Meter Hohendifferenz aber bei einer Entfernung von weniger als 500 Metern vom Stadtkern eine beeindruckende Kulisse In weniger als 5 Kilometer Entfernung erhebt sich im Osten und Suden die Schwabische Alb mit einer Hohendifferenz von 350 480 Metern Das Panorama im Osten reicht vom Hohenzollern 855 m bis zur Schalksburg Getrennt vom prominenten Einschnitt des Eyachtals erheben sich im Suden die sogenannten Balinger Berge von der Lochen mit Lochenhornle 956 m Lochenstein 963 m und Schafberg 1000 m bis zum Plettenberg 1002 m Diese Formate sind als Bild nur darstellbar wenn man die Breite staucht und die Hohen uberhoht Die Kunst besteht dabei darin die Charakteristika der Berge dabei noch erkennbar zu lassen Bei einigen Spatwerken ist ihm das nicht mehr immer gelungen Das Panorama vom Zollern bis zum Plettenberg betragt 170 An dieses Format wagte sich Eckenfelder nie Die Breite von 200 cm uberschritt Eckenfelder nur in zwei Gemalden die heute im Trauzimmer des Balinger Rathauses hangen nbsp Ostpanorama nbsp Sudpanorama nbsp nbsp Pflugende Pferde Bearbeiten Landschaften Tierstudien und Portrats wurden von Eckenfelder individuell dargestellt Mit der Entwicklung der Bildkonstruktion zur diagonalen Objektanordnung erreichte Eckenfelder eine optimale Darstellung der Gespanne Die Entfernung zwischen Mensch Pflug und den Pferden wurde auf naturliche Weise verkurzt und es konnte auch das hintere Pferd voll zur Geltung gebracht werden S 20 nbsp Zwei Pferde am Pflug um 1886 89 nbsp Zwei pflugende Schimmel 1899 1900 nbsp Zwei Schimmel an der Egge um 1900 nbsp Zwei pflugende Braune bei Dachau 1908Im Alterswerk taucht dann das Motiv der Pflugenden Pferde vor Balinger Hintergrund auf Es entstehen weit uber hundert Variationen desselben Themas Schnerring hat in seinem Werkkatalog fur dieses Motiv innerhalb der Kategorie die rein chronologische Auflistung verlassen um eine Unterscheidung der Gemalde noch zu ermoglichen Er unterscheidet nach S 21 Pferdeanzahl und FarbenGemischte Gespanne Dreierzuge Viererzuge mehrere Gespanne Gespanne vor der Egge Zwei Schimmel vor Pflug Zwei Rappen vor PflugHandlungsrichtungenvon links nach rechts von rechts nach linksLandschaft im HintergrundBurg Hohenzollern bis Eyachtal Eyachtal bis Plettenberg Dotternhausen bis Heuberg Stettberg bis EngstlattVarianten der Pflugenden Pferde Rappen Schimmel andere LaufrichtungBalingen und Eyachtal nbsp nbsp In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum OpferBalingen und Lochenberge In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum Opfer In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum Opfer In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum OpferBalingen und Zollernberge In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum Opfer In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum Opfer In Deutschland gemeinfreies Bild fiel in Wikimedia Commons der URAA Loschung zum OpferEs sind diese Pflugenden Pferde mit denen Eckenfelder am meisten identifiziert wird Seit 1922 fallt die Qualitat der Darstellung ab Die anfangs farblich und formal eingebundenen Gespanne versperren nun allmahlich die Landschaft Sie werden erst in den letzten Jahren wieder kleiner jedoch gelingt es dem Maler nicht mehr sie mit der Umgebung zu einer Einheit zu verknupfen S 20 Literatur BearbeitenEckenfelder Christian In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 10 Dubolon Erlwein E A Seemann Leipzig 1914 S 319 320 Textarchiv Internet Archive Eckenfelder Christian In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 7 Walter Schnerring Der Maler Friedrich Eckenfelder Ein Munchner Impressionist malt seine schwabische Heimat Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 8062 0337 7 Christian Hornig Eckenfelder Christian In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 32 Saur Munchen u a 2002 ISBN 3 598 22772 8 S 75 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Eckenfelder Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Eckenfelder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich Eckenfelder Galerie in BalingenEinzelnachweise Bearbeiten kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Eckenfelder Friedrich Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 6 Marz 2016 Der Neugierige auf WikisourceWalter Schnerring Der Maler Friedrich Eckenfelder Ein Munchner Impressionist malt seine schwabische Heimat Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 8062 0337 7 Schnerring S 18 Schnerring S 26 Schnerring S 73 Schnerring S 75 Schnerring S 78 Schnerring S 77 Schnerring S 79 Schnerring S 83 und 119 ff Schnerring S 120 Schnerring S 125 Burgermeister Rommel und Stadtrat Roller zitiert nach Schnerring S 131 Schnerring S 130 und S 289 Die Wahlergebnisse der Liste 3 Sparerbund und NSDAP Eckenfelder 193 Kiener 299 Dreher 285 Landerer 438 Dandler 161 Seemann 87 Widmaier 167 Beck 64 Gewahlt wurden Willy Gunther Burgerschaft 859 Wilhelm Kraut Burgerschaft 832 Fruhwald Delling Burgerschaft 787 Ernst Ehmann Burgerschaft 783 Jakob Beutter SPD 731 Christian Jetter SPD 655 Josef Schlienz Katholische Wahlervereinigung 478 Louis Landerer Sparerbund und NSDAP 438 Schnerring S 130 f Schnerring S 129 Schnerring S 132 Schnerring S 155 ff Schnerring S 121 a b c Schnerring S 190 Schnerring S 191 a b Schnerring S 217 Schnerring S 218 nbsp Dieser Artikel wurde am 14 Februar 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118687662 lobid OGND AKS LCCN n85182109 VIAF 8181695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckenfelder FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 6 Marz 1861GEBURTSORT BernSTERBEDATUM 11 Mai 1938STERBEORT Balingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Eckenfelder amp oldid 235961951