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Franz Alfons Desiderius Chauvin auch Francois Alphonse Desire Chauvin ab 1864 von Chauvin 16 Mai 1812 in Luttich Belgien 17 Mai 1898 in Settignano Toskana war preussischer Generalleutnant und Begrunder der deutschen Militartelegrafie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Beitrag zur Entwicklung des Telegrafenwesens 1 4 Familie 2 Orden und Ehrenzeichen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Chauvin war der Sohn von Pierre Jean Jaques Chauvin 1786 und dessen Ehefrau Marie Antoinette geborene Piermont der 1816 eine Stelle als Arresthausinspektors in Aachen angetreten hatte sowie Bruder des spateren Malers August Chauvin 1 Militarkarriere Bearbeiten Nach dem Besuch der Elementarschulen in Luttich und Aachen absolvierte Chauvin das Gymnasium sowie die Gewerbeschule in Aachen Er trat dann am 30 Oktober 1830 als Pionier in die 8 Pionierabteilung der Preussischen Armee in Koblenz ein Von 1831 bis 1833 absolvierte er die Artillerie und Ingenieurschule und wurde am 10 September 1833 zum Secondeleutnant sowie am 30 Dezember 1845 zum Premierleutnant befordert Nach seinem Dienst bei den Fortifikationen in Koln und Mainz war Chauvin ab 13 August 1846 als Lehrer an der Artillerie und Ingenieurschule in Berlin tatig Im Jahr 1849 wurde er Hauptmann II Klasse 1856 ubernahm er mit der Beforderung zum Major die Direktion der erst 1854 gegrundeten koniglich preussischen Telegraphen Direktion in Berlin 2 Im Jahr 1861 wurde er zum Oberstleutnant befordert Fur seine Verdienste im Krieg gegen Danemark 1864 an dem er auf preussischer Seite im Rang eines Obersts im Ingenieurkorps als Leiter der Feldtelegrafie teilgenommen hat wurde er anschliessend am 14 November 1864 in den preussischen Adelsstand erhoben 3 Im Jahr 1869 wurde er mit dem Charakter als Generalmajor zu den Offizieren a la suite der Armee uberfuhrt Am Krieg gegen Frankreich nahm er 1870 71 ebenfalls teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet Bis 1872 als erster Generaltelegrafendirektor des Deutschen Reiches im Amt wurde Chauvin am 10 Oktober 1872 mit Pension zur Disposition gestellt Am 10 Mai 1896 erhielt Chauvin noch den Charakter als Generalleutnant Beitrag zur Entwicklung des Telegrafenwesens Bearbeiten Am 16 November 1857 unterzeichnete er in Stuttgart fur Preussen den Deutsch Osterreichischen Telegraphenvereins Vertrag 4 5 sowie die Erneuerung in Schwerin am 30 September 1865 6 7 Er war Unterzeichner der am 30 Juni 1858 in Brussel abgeschlossenen Internationalen Telegraphen Konvention 8 siehe auch Telegrafenkongress sowie einer am 13 Juni 1863 in Hannover vereinbarten Zweiten Nachtragsconvention zum revidierten Deutsch Osterreichischen Telegraphenvereinsvertrag vom 16 November 1857 9 Als Vertreter Preussens nahm er am 17 Mai 1865 an der ersten Konferenz der in Paris gegrundeten Internationalen Telegraphenunion teil Auf seinen Vorschlag hin wurde auf der zweiten Konferenz der Telegrafenunion die 1868 in Wien stattfand die Siemens Widerstands Einheit als international verbindlich eingefuhrt Auch wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges 1866 war er Leiter der preussischen Feldtelegrafie Zugleich war er ab 1864 Leiter der Abteilung Telegrafie im preussischen Handelsministerium Nach Grundung des unter preussischer Fuhrung stehenden Norddeutschen Bundes erhielt das Telegrafenwesen des gesamten Bundesgebietes am 26 Juli 1867 eine einheitliche Leitung Hierbei wurde die Telegrafie von der Post getrennt Zugleich endete auch die Unterstellung der Post und der Telegrafie unter das Handelsministerium Als Direktor wurde ihm am 24 Dezember 1867 die Leitung der neugegrundeten General Telegraphen Direktion fur das Gebiet des Norddeutschen Bundes und von 1871 an fur das gesamte deutsche Kaiserreich ubertragen Am 14 Oktober 1872 erhielt sein Stellvertreter Theodor Meydam dann den Posten als General Telegraphendirektor den er bis zu seinem Tod 1875 innehatte In seinem Buch Organisation der elektrischen Telegraphie in Deutschland fur die Zwecke des Krieges 1884 schrieb er Das Telegraphennetz mit seinem landerumspannenden eisernen Maschen und Stationen funktionirt wie das Nervensystem des menschlichen Korpers und ubertrifft dieses in den Leistungen sogar an Schnelligkeit und Mannigkfaltigkeit Wie die Empfindungsnerven die Vorgange in den verschiedenen Korpertheilen dem Gehirn berichten und die im Gehirn konzipirten Befehle den zur Ausfuhrung derselben bestimmten Organen mittheilen so werden Meldungen an die Centralregierung und Befehle von dieser auf dem Telegraphennetze in kurzerer Zeit vermittelt als die Nerven gebrauchen um ihre Auftrage zu vollfuhren Ein jeder Draht versieht die Funktionen beider Nervenarten In gleichem Sinne wie das Ruckenmark als Hauptvermittler der Nerventhatigkeit anzusehen ist so war es im letzten Kriege mit dem bis in das Grosse Hauptquartier dem zeitweiligen Mittelpunkte der Regierungsthatigkeit verlangerten Staatstelegraphennetz beschaffen und die in demselben befindlichen grossen Telegraphenstationen fungirten buchstablich gleich den Nervenknoten beim Menschen 10 Familie Bearbeiten Chauvin hatte sich am 16 Oktober 1845 in Mainz mit Anna Rosa Buschbeck 8 Februar 1817 in Koblenz 7 Februar 1901 in Freiburg im Breisgau verheiratet Sie war die Tochter von Heinrich Adolph Buschbeck preussischer Major zuletzt Ingenieuroffizier vom Platz in Wesel Orden und Ehrenzeichen BearbeitenSankt Stanislaus Orden vor 1859 11 Komtur des Franz Joseph Ordens am 8 Oktober 1861 Roter Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub und andereVeroffentlichungen BearbeitenDie Darstellung der Berge in Karten und Planen Naucksche Buchhandlung 1852 Digitalisat Das Bergzeichnen rationell entwickelt Naucksche Buchhandlung 1854 Die Organisation der elektrischen Telegraphie in Deutschland fur die Zwecke des Krieges Berlin 1884 Literatur BearbeitenKurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 8 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1941 DNB 367632837 S 24 25 Nr 2462 Heinz Kullnick Berliner und Wahlberliner Personen und Personlichkeiten in Berlin von 1640 1914 Verlag A W Hanyn s Erben 1960 S 234 Brandenburg Preussische Generalsbiographien 1578 1867 Band VIII J Breuer Chauvin Francois Alphonse Desire von dit Franz In Biographie Nationale de Belgique Band XXXIV 1967 Bernhard von Poten Chauvin Franz von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 469 Weblinks BearbeitenR Paetau H Spenkuch Acta Borussica Neue Folgen Band 6 II Seite 623 Verlag Olms Weidmann Hildesheim 2004 ISBN 3 487 11826 2 1 online Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Cortjaens Tom Verschaffel Historism and Cultural Identity in the Rhine Meuse Region Leuven University Press 2008 S 306 digitalisat Arnulf Siebeneicker Offizianten und Ouvriers Sozialgeschichte der Koniglichen Porzellanmanufaktur und der Koniglichen Gesundheitsgeschirr manufaktur in Berlin 1763 1880 S 72 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