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Franz M Jansen oftmals falschlich auch Franz Maria Jansen richtigerweise steht aber das M fur Mathilde den Namen seiner Ehefrau siehe weiter unten 4 Februar 1885 in Koln als Franz Lambert Jansen 21 Mai 1958 in Buchel Ruppichteroth Siegkreis war ein deutscher Maler und Grafiker Er war ein wichtiger Vertreter der Modernen Kunst und des deutschen Expressionismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Weitere grafische Mappenwerke 3 Werke in Museen und Offentlichen Sammlungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Werk BearbeitenFranz M Jansen studierte von 1905 bis 1906 Architektur an der Technischen Hochschule in Karlsruhe Von 1906 bis 1910 war er Meisterschuler an der Akademie der Kunste in Wien Sein in diesen Jahren entstandenes Fruhwerk war inhaltlich noch stark symbolistisch und in seiner arabesken Linienfuhrung auch vom Jugendstil gepragt Nach seiner Ruckkehr nach Koln wurde Franz Maria Jansen Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes 1 Im Jahr 1911 war Jansen Mitbegrunder der Kolner Sezession und des Gereonsklubs Im Jahr 1912 wurde er Mitglied der Berliner Secession Jansens eigene kunstlerische Entwicklung ist im Wesentlichen durch seine Wahl des kunstlerischen Ausdrucksmittels der Radierung sowie dem Holz und Linolschnitt vorgegeben Zwar versuchte er sich in dieser Zeit auch an Olgemalden u a gewann er die silberne Medaille der Stadt Koln fur sein Panoramabild Am Rhein doch sind es vor allem seine fruhen grafischen Mappenwerke und Zyklen die ihn bekannt machten In kurzer Zeit entstand der Zyklus 6 Tage aus dem Leben eines Knaben dann auf einer Reise nach Italien die ihn 1913 nach Venedig fuhrte der Zyklus Die schwarzen Gondeln Einige Arbeiten entstanden bei dem befreundeten gleichaltrigen Maler Ernst Isselmann Sie waren Ateliernachbarn im Bruckenturm der Ruhrort Homberger Rheinbrucke in Duisburg Isselmann war ein begeisterter Segler war und sie unternahmen so manche Tour gemeinsam Im Ersten Weltkrieg leistete er von 1915 bis 1918 seine Kriegsdienst ab 1917 heiratete er die Malerin Fifi Kreutzer deren Vornamen Mathilde er aus Zuneigung als M in seinen Kunstlernamen aufnahm Im Jahr 1918 verfasste er sein Manifest Uber den Expressionismus Von 1918 bis 1925 hatte er intensive Kontakte zu Franz Pfemferts Zeitschrift Die Aktion Franz M Jansen unterhielt einen engen Kontakt zu anderen Malern wie Carlo Mense und Schriftstellern wie Hermann Hesse Im Jahr 1919 zog er nach Winterscheid in den Siegkreis 1920 wohnte er fur einige Zeit in Hamburg In den Jahren von 1928 bis 1930 wurden Jansens Werke auf den Auswahlausstellungen Deutscher Graphik in Paris Zurich Amsterdam Warschau Cleveland Detroit Chicago und Buenos Aires gezeigt Im Jahr 1934 zog Jansen nach Buchel wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete Unter dem nationalsozialistischen Regime gehorte Jansen nicht zu den Kunstlern die Deutschland verlassen mussten wie etwa George Grosz oder Franz Pfemfert Jansens monumentale Olgemalde der Neuen Sachlichkeit passten sich schon fruh diesen Normen an und so wurde er dann auch folgerichtig im Marz 1933 auf einer juryfreien Ausstellung in Berlin gezeigt Seine Mitgliedschaft in der berufsstandischen Organisation der Reichskulturkammer war fur diese Teilnahme notwendig 1934 schuf Jansen gemeinsam mit Jakob Berwanger die Wandmalereien in der Kolner Universitat unter dem Motto Deutscher Mensch in deutscher Landschaft Figurengrosse 160 cm nachdem er in einem von der Universitat ausgeschriebenen Wettbewerb einen 1 Preis fur seinen Entwurf Deutsche Rassen erhalten hatte Die Stadt Koln orderte 1937 das Olgemalde Rheinansicht fur den Staatssekretar im Reichsministerium des Inneren und Reichssportfuhrer Hans von Tschammer und Osten 1887 1943 und 1940 kaufte sie die Bilder Koln von den Domturmen und Winterabend beide Ol Die Mannschaftsspeiseraume und deren Aussenwande in der Kaserne von Ludenscheid gestaltete Jansen 1937 im Auftrag der Wehrmachtsfuhrung mit dem monumentalen Fresko Soldaten einst und jetzt Wie in Koln hatten auch hier die Figuren eine Grosse von 160 cm die Gesamthohe des Freskos betrug 2 m die Lange rund 30 m Als ihm dann der Kolnische Kunstverein 1935 eine grosse Einzelausstellung anlasslich seines 50 Geburtstages widmete er in Hamburg auf der Wanderausstellung Deutsche Kunst im Olympia Jahr 1936 21 Juli 20 September 1936 zu sehen war und im Marz an der Fachschau auf der Kolner Fruhjahrsmesse teilnahm erinnerten sich die nationalsozialistischen Machthaber seiner sozialistischen Vergangenheit Aufgrund seiner Schriften zum Expressionismus die Anfang der 1920er Jahre entstanden waren und seiner gesellschaftskritischen oft karikaturesken Holzschnitte vor allem in der Zeitschrift Die Aktion galten Jansens Arbeiten den Nazis als entartet und 1937 wurde in der Aktion Entartete Kunst eine grosse Anzahl seiner Graphiken aus dem Stadtischen Kunst und Gewerbemuseum Dortmund den Kunstsammlungen der Stadt Dusseldorf dem Museum Folkwang Essen der Deutschen Graphikschau Gorlitz dem Provinzial Museum Hannover dem Wallraf Richartz Museum Koln und dem Museum fur Kunst und Kunstgewerbe Stettin beschlagnahmt und bis auf ganz wenige Ausnahmen danach zerstort 2 In den folgenden Jahren war Jansen dann aber wieder mit regimekonformer Kunst auf den Ausstellungen Kraft durch Freude in der Hamburger Kunsthalle 1938 und Aus dem deutschen Westen in Koln 1939 zu sehen In den uberlieferten Darstellungen heisst es Jansen musste von 1944 bis 1945 seinen Kriegsdienst absolvieren Tatsachlich hat er nach 1939 im besetzten Polen Auftrage gemass der NS Kunstauffassung ausgefuhrt Er entwarf im Rahmen der vom NS Regime angezielten Eindeutschung eroberter polnischer Gebiete fur die ehemalige Tuchmacherhalle am Marktplatz der seit Oktober 1939 in Moosburg Wartheland umbenannten Stadt Przedecz ein monumentales Wandgemalde Dieses Gemalde bestand aus vier Hauptbildern von jeweils 6 50 Metern Lange Auf dem ersten Bild wurden Deutschordensritter bei der Befestigung der vormaligen Moosburg wahrend des 14 Jahrhunderts gezeigt Das zweite Bild gibt eine Wachparade bei der Einnahme der Stadt durch Preussen im Jahr 1784 wieder Das dritte Bild zeigte den Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1939 Das letzte Bild liefert eine Apotheose der NS Umsiedlungsprogramme Heim ins Reich in der damaligen Presse als das Hohelied der grossten Volkerwanderung aller Zeiten gefeiert Zwischen diesen Hauptbildern befanden sich zusatzliche Verbindungsstucke sie stellten jeweils Ritter und Soldaten aus den dargestellten Perioden dar darunter SS und SA Manner mit Fahnendrapierung Die malerische Umsetzung dieser Monumentalarbeiten erfolgte durch Jansen selbst und seinen Kollegen Heiland Sie waren fur diese Arbeiten offenbar von in dieser Zeit ublichen Dienstverpflichtungen befreit In einer biographischen Zusammenstellung ist von einer Studienreise in die Ostgebiete im Jahre 1943 die Rede Nach dem Zweiten Weltkrieg war er im Jahr 1946 Mitbegrunder des Rheinisch Bergischen Kunstlerkreises 1953 beteiligte er sich in der DDR mit einem Olgemalde an der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden 3 Einige seiner Werke wurden ein Jahr nach seinem Tod 1958 in Buchel posthum 1959 auf der documenta 2 in Kassel in der Abteilung Graphik gezeigt Verschiedene Ausstellungen im Bonner August Macke Haus widmeten sich Franz M Jansen und seiner Frau Fifi Kreutzer Jansen Anfang 2008 wird hier eine Retrospektive zu seinem malerischen Werk gezeigt Weitere grafische Mappenwerke BearbeitenDer Krieg 22 Linolschnitte um 1915 z B Blatt 6 Die Vertriebenen 4 Die Industrie 10 Radierungen 1920 Verlag Franz Gurlitt Berlin 1921 u a Blatt 1 Industrieviertel 24 5 34 9 cm 5 Der Rhein 24 Radierungen 1925 Verlag Karl Nierendorf Berlin Die Grossstadt 25 Holzschnitte 1920 z B Blatt 2 Parteien 6 Zwei Menschen Bilder 73 Holzschnitte nach dem Epos von Richard Dehmel 1922 z B Blatt 5 7 Rheinlandschaften zehn Radierungen 1925 Werke in Museen und Offentlichen Sammlungen BearbeitenStadtmuseum Landeshauptstadt Dusseldorf Heinrich Heine Institut Dusseldorf Bildnis Carl Maria Weber Dauerleihgabe der Nyland Stiftung Koln Karl Ernst Osthaus Museum HagenEinzelnachweise Bearbeiten kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Jansen Franz Maria Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuenstlerbund de abgerufen am 1 September 2015 Stale Session Abgerufen am 8 April 2022 SLUB Dresden Dritte deutsche Kunstausstellung Dresden 1953 Abgerufen am 7 April 2022 deutsch Stale Session Abgerufen am 7 April 2022 Stale Session Abgerufen am 7 April 2022 Stale Session Abgerufen am 7 April 2022 Stale Session Abgerufen am 7 April 2022 Literatur BearbeitenJansen Franz M In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 18 Hubatsch Ingouf E A Seemann Leipzig 1925 S 396 biblos pk edu pl Jansen Franz Maria In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 530 Jansen Franz Maria In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 6 Nachtrage H Z E A Seemann Leipzig 1962 S 96 Ulla Heise Jansen Franz M In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 77 de Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 11 023182 3 S 325X Ausstellungskatalog zur documenta II 1959 in Kassel II documenta 59 Kunst nach 1945 Katalog Kassel Koln 1959 Franz M Jansen Von damals bis heute Lebenserinnerungen Bearbeitet von Magdalena Moeller Landschaftsverband Rheinland Hrsg Koln 1981 Wolfgang Delseit Franz M Jansen 1885 1958 In Rheinische Lebensbilder XIV Koln 1993 Franz M Jansen Richard Dehmel Zwei Menschen Bilder Holzschnitte Zusammengestellt und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Delseit Koln Munster 1996 wodel de Ulrike Merholz Franz M Jansen Das Graphische Werk 1910 1956 Dusseldorf 1994 Werkverzeichnis Bericht Tuchhalle in einer alten deutschen Stadt Verf gekennzeichnet P S In Litzmannstadter Zeitung 17 Marz 1943 S 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz M Jansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrat Franz M Jansen im Literatur Archiv NRW Ausstellung in August Macke Haus Bonn 2008 Materialien von und uber Franz M Jansen im documenta Archiv wodel de Wolfgang Delseit Rheinische Lebensbilder Band XIV Franz M Jansen 1885 1958 PDF Datei abgerufen am 1 September 2015 Biografie Franz M Jansen auf Treffpunkt Kunst abgerufen am 4 August 2015Normdaten Person GND 118556991 lobid OGND AKS LCCN n82099888 VIAF 44574372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jansen Franz M ALTERNATIVNAMEN Jansen Franz Maria Jansen Franz Mathilde Jansen Franz Lambert Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 4 Februar 1885GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 21 Mai 1958STERBEORT Buchel Ruppichteroth Siegkreis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz M Jansen amp oldid 237833360