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Franz Leopold Farmacher auch Vormacher 1 Fahrmacher 23 Oktober 1697 in Engelsdorf bei Eggenburg Niederosterreich 13 April 1760 in Eggenburg war ein osterreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer der Eggenburger Bruderschaft Kremserstrasse 3 das Wohnhaus von Farmacher seit 1957 Rathaus von Eggenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Wohnhaus in Eggenburg 1 2 1 Vogelsangmuhle 1 3 Meister im Eggenburger Steinmetzhandwerk 2 Werke 2 1 Stift Altenburg 2 1 1 Rechnung vom 30 Juli 1733 ein Auszug 2 2 Schloss Schonbrunn 2 2 1 Auswahl der Steine fur Bauzwecke 2 3 Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Dreieichen 2 4 Dreifaltigkeitssaule Korneuburg 2 5 Galerie 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Der Vater Christoph war am 31 Oktober 1715 mit 91 Jahren gestorben In der Eggenburger Pfarrkirche heiratete am 26 August 1721 Franz Vormacher Sohn des Christoph Vormacher einst von Limburg und Frau Barbara Anna Maria Tochter des Fleischhackers und Stadtrates in Eggenburg Thomas Wodl und Frau Helena Anmerkung Auch der damalige Witwer und Steinmetzmeister Johann Gallus Hugel hatte 1709 die Tochter Catharina des Fleischhackers Thomas Wodl geheiratet Wodl starb am 1 Mai 1727 mit 74 Jahren Franz Leopold starb am 15 April 1760 Witwe Maria Anna ehelichte am 14 Februar 1765 den Leinwandschneidermeister Joseph Arbeitlang von Eggenburg ein Zeuge war Johann Caspar Hogl Der Name Farmacher endete Sie starb am 17 Janner 1787 mit 63 Jahren Wohnhaus in Eggenburg Bearbeiten Das Haus Kremserstrasse Nr 3 2 war 1695 im Besitze des Vaters Christoph Farmacher er selbst besass es von 1723 bis zu seinem Tod 1760 Franz Leopold leitete um die Mitte des Jahrhunderts den Umbau in die gegenwartige Gestalt Das Hauptgebaude besteht aus einem Mittelrisalit und zwei Seitenflugeln Der Mittelrisalit enthalt im Erdgeschoss zwischen zwei Pilasterbundeln das rundbogige Hauptportal dessen Keilsteine als Gesichtsmaske gebildet sind und im ersten Stock drei Fenster im gesprengten Giebel das Steinmetzzeichen Farmachers nbsp Sog VogelsangmuhleVogelsangmuhle Bearbeiten Diese Muhle kam 1709 an Propst Johann K F A von Albrechtsburg der sie in einen Sommersitz umwandelte Er liess ihr zahlreiche Verschonerungen zuteilwerden sodass sie z B von Herzog in seiner Cosmographia als Sehenswurdigkeit Eggenburgs beschrieben wurde Die Muhle wurde nach dem Tod des Propstes 1730 im Jahre 1734 zwangsweise versteigert Sie kam an Franz Leopold Farmacher Steinmetzmeister in Eggenburg Seit 1799 befindet sich das Anwesen im Besitze der Familie Vogelsang Meister im Eggenburger Steinmetzhandwerk Bearbeiten Im Aufgeding und Freysagebuch der Eggenburger Steinmetz Innung sind fur die Jahre 1684 bis 1739 die Namen der Meister und der freigesprochenen Gesellen verzeichnet 3 Einige Beispiele Ist ein Ehrsames Handwerk der Steinmetzen und Maurer beisammen gewest ist dem Meister Franz Leopold Farmacher zu Eggenburg sein Jung namens Anton Gruber vom Jungenstand zum Gesellen Standt frei gesprochen worden und hat die Gebuhr vollig bezahlt 5 fl Eintragung 1733 Weiters Philipp Millner 1733 Anton Arbeitlang 1738 Anton Nader 1739 Werke Bearbeiten nbsp Schloss Schonbrunn Ehrenhof Farmacher nannte sich nach seinen Arbeiten Koniglicher Steinmetzmeister nbsp Pfarrkirche Eggenburg Grabmal Franz Leopold Farmacher 13 April 1760 62 Jahre und Elisabeth Farmacherin 20 Juli 1755 26 Jahre altStift Altenburg Bearbeiten Der Umbau des Stiftes war vor allem das Werk zweier Rokokokunstler des Architekten Josef Munggenast und des Klosterbildhauers Franz Leopold Farmacher Er schuf viele der Steinfiguren des Stiftes einschliesslich der beiden Sphingen des Johanneshofes 4 Rechnung vom 30 Juli 1733 ein Auszug Bearbeiten Ich bin fur das Karehen gebey samt Sacristei in und ausswendig richtig bezahlt worden mit zweitausend Gulden sage 2000 fl wobei aber die hofseitige Turmfassade nicht dabei ist diese wird nach Fertigstellung extra bezahlt werden Bezeugt durch meine eigene Unterschrift und Siegel L S Franz Leopold Farmacher Steinmetzmeister in der Stadt Eggenburg Den Archivalien nach ergibt sich eine Reihung der wichtigeren Arbeiten bis bei 1733 Kirche und Turm von 1733 1735 Pralatenzimmer Speisesaal und die Hoffassaden die zur Hofmeisterei 1739 Hauptstiege 1742 1743 Bibliothek Eine Kostbarkeit der steinerne Tabernakel am Hochaltar wurde 1735 gemacht und versetzt Die Spezifikation von 1739 verrechnet u a das Glandter oder Pallllstradn auf dero Haubtstiegen in der Bibliothec 7 Feilster 1741 waren es Arbeiten an der Kirchenfassade der Eingang zur Hauptstiege Die 2 grossen Postamente worauf die Sphingen liegen Die letzte Quittung ist vom 8 Juni 1745 und bezieht sich auf den grossen Brunnen im Meierhof Das Ausmass seiner Arbeiten im Stift Altenburg kann durch 19 Kunstler und Baurechnungen belegt werden 5 Schloss Schonbrunn Bearbeiten In den Jahren 1744 und 1745 arbeitete Farmacher fur den Wiener Hof besonders beim Umbau des Schlosses Schonbrunn zu Maria Theresias Sommersitz 6 Er nannte sich wegen seiner Mitarbeit am Lustschloss Schonbrunn koniglicher Steinmetzmeister 7 Anmerkung In einer Wurdigungsschrift fur Johann Krahuletz herausgegeben von der Krahuletzgesellschaft in Eggenburg wird einzig Steinmetzmeister Franz Leopold Fahrmacher namentlich geehrt Im Dezember 1744 wurde er wegen angeblicher Majestatsbeleidigung angezeigt und in Untersuchungshaft genommen Die Arbeiten in seiner Werkstatt durften nicht unterbrochen werden Im Janner erging der Regierungsbefehl dass die Steinarbeiten von den Steinmetzen in Eggenburg und Umgebung trotz seiner Abwesenheit durchgefuhrt werden sollen Auswahl der Steine fur Bauzwecke Bearbeiten Die damalige nicht richtige stellt der Geologe Alois Kieslinger fest Auffassung war der Eggenburg Zogelsdorf Stein sei besser und wetterfester als der hungrische Dies wurde 1745 zum Streitthema beim Bau von Schloss Schonbrunn Kaiserstein St Margarethener Kalksandstein 8 usw Bauherrn hatten notgedrungen den exzessiven Preis zu bezahlen der den Eggenburger Meistern einfallt Letztlich wurden weitere Lieferungen fur den Schonbrunner Schlossbau dem Eggenburger Meister Franz Leopold Farmacher ubertragen 9 Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Dreieichen Bearbeiten Abt Placidus Much und Graf Philipp Josef Hoyos erbauten ab 1744 eine neue Kirche Baumeister war Leopold Wissgrill aus Horn Die Steinmetzarbeiten leistete Franz Leopold Farmacher von Eggenburg zum Selbstkostenpreise dazu den Auszug eines Vertrags im Stiftsarchiv Altenburg 10 Dass ich Endes Unterschriebener und Gefertigter mich verbunden auch obligiert all diejenige Steinmetzarbeit welche zur Erbauung des wurdigen Gotteshaus Dreyaichen erforderlich sind Fur alle Steinmetzarbeit ist nur das zu bezahlen was der Lohn der Arbeitenden betragt Ich habe ein Gelubde gemacht zu diesem Kirchengebaude alle Steinmetzarbeit ja allen Zeig und Gesellen umsonst zu halten und der von mir gemachten Steinmetzarbeit nicht mehrers als fur glatte gewohnliche Steine zu bezahlen Mit eigener Handunterschrift und Petschaft gefertigt Gelubde Stadt Eggenburg den 9 April 1745 Franz Leopold Formacher Konigl und burgi Steinmetzmeister alda 1750 waren die Arbeiten fertiggestellt Dreifaltigkeitssaule Korneuburg Bearbeiten Auf dem Hauptplatz der Stadt Korneuburg steht diese Dreifaltigkeitssaule aus Zogelsdorfer Sandstein Auf einem sechseckigen Grundsockel steht die Pestsaule Sie ist dreiseitig aufgebaut Stiftertafel Gestiftet von Johann Michael Jochinger 1747 Darstellung der Dreifaltigkeit vom Typus Marienkronung Gottvater sitzt am Wolkenthron zu seiner Rechten sein Sohn Jesus Christus mit seinem Kreuz oberhalb der Hl Geist in Form einer Taube Inmitten kniet die betende Maria die die goldene Himmelskrone uberreicht bekommt Ausgefuhrt hat die Saule der bekannte Eggenburger Steinmetzmeister Franz Leopold Fahrmacher Galerie Bearbeiten nbsp Sphingen vor Stift Altenburg nbsp Linke Sphinx von Schloss Baumgarten Mautern nbsp Basilika Maria Dreieichen nbsp Pest Dreifaltigkeitssaule KorneuburgWeblinks BearbeitenGeologische Bundesanstalt 3 Zogelsdorfer Stein 4 Altenburg Hl Johannes Nepomuk 1735 Franz Leopold Farmacher 5 Korneuburg Pestsaule 1747 6 Rathaus von Eggenburg 1740Einzelnachweise Bearbeiten Matriken Eggenburg Taufbuch 1697 Sterbebuch 1760 Der Name wurde ruckblickend bis zur Unkenntlichkeit verandert die Todesnachricht ergibt die heutige Schreibung Hans Tietze Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn Wien Verlag Schroll 1911 diglib TU Graz 1 Burghard Gaspar Der Weisse Stein von Eggenburg Der Zogelsdorfer Kalksandstein und seine Meister In Das Waldviertel 44 1995 Heft 4 ISSN 0259 8957 S 331 367 Herbert Schindler Barockreisen in Osterreich An der Donau entlang S 351 ff Verlag Munchen Prestel 1966 Karin Winter gemeinsam mit Kathrin Kininger Stiftsarchiv Altenburg Ordnung und Erschliessung in Theorie und Praxis Magisterarbeit Universitat Wien Betreuer Thomas Winkelbauer Oktober 2008 Alois Kieslinger Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf In Unsere Heimat Monatsblatt des Vereines fur Landeskunde und Heimatschutz von Niederosterreich und Wien Nr 5 7 1935 Franz Haberl Johann Krahuletz an seinem hundertsten Geburtstage Verlag Berger Horn 1948 S 10 f 2 Fahrmacher Helmuth Furch 2002 Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1 2004 Band 2 Alois Kieslinger Steinhandwerk in Eggenburg Nr 6 7 S 177 179 1935 Dieses Problem wurde hier verkurzt dargestellt Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 MoldPersonendatenNAME Farmacher Franz LeopoldALTERNATIVNAMEN Vormacher FahrmacherKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Steinmetzmeister und BildhauerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1697GEBURTSORT Engelsdorf Gemeinde Eggenburg STERBEDATUM 15 April 1760STERBEORT Eggenburg Niederosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Leopold Farmacher amp oldid 235112593