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Franz Georg von Glasenapp 18 Januar 1857 in Labes 15 August 1914 in Potsdam war ein preussischer Generalleutnant und Kommandeur der Schutztruppen im Reichskolonialamt Oberkommando der Schutztruppen Franz Georg von Glasenapp Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarkarriere 1 2 1 Aufstieg und China Aufenthalte 1 2 2 Teilnahme am Niederschlagen des Herero Aufstands 2 Orden und Ehrenzeichen 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Seine Eltern waren der preussische Oberstleutnant Georg von Glasenapp 1819 1891 und dessen Ehefrau Therese von Glasenapp 1824 Sein Vater erhielt am 29 Marz 1858 die preussische Adelslegitimation Franz Georg von Glasenapp heiratete am 25 Juni 1891 Margarethe Calandrelli Tochter des Bildhauers Mitglied des Senats der Akademie der Kunste und Professors Alexander Calandrelli Militarkarriere Bearbeiten Glasenapp ging 1884 mit Freiherr von der Goltz nach China wo er beim Vizekonig Li Hongzhang als Reorganisator der Truppen der Provinz Petschili drei Jahre lang tatig war Die deutschen Instruktionsoffiziere brachten die chinesischen Truppen in kurzer Zeit auf einen beachtlichen Ausbildungsstand 1885 meldete sich General Tseng ein wichtiger Militarpolitiker Chinas bei Bismarck und bat um deutsche Unterstutzung bei der Modernisierung der chinesischen Armee Der Reichskanzler stellte ihm Georg von Glasenapp zur Verfugung In diesem Zusammenhang errichtete die Firma Krupp eine eigene Vertretung in China um die Waffenwunsche Chinas vor Ort besser entgegennehmen zu konnen Nach seiner Ruckkehr war er langere Zeit zum Generalstab abkommandiert Im Jahr 1900 wechselte er zur Marineinfanterie und ging mit einer erneuten Expedition nach China Boxeraufstand Glasenapp nahm an folgenden Gefechten teil 11 September 1900 bei Liang Hsiang Hsien 16 September 1900 Expedition nach Ba da thsu 1 bis 10 Dezember 1900 Expedition nach Thsang und Yenshau 5 Dezember 1900 Scharmutzel bei Tsingtao und Yenschau 1904 ging er mit dem Marine Expeditionskorps nach Deutsch Sudwestafrika Herero Aufstand Gefechte waren hier am 12 und 13 Marz 1904 an der Ovikokorero Wasserstelle und am 3 April 1904 bei Okahawi in ersterem wurde er leicht verwundet Aufstieg und China Aufenthalte Bearbeiten Glasenapp trat am 23 April 1874 in das Colbergsche Grenadier Regiment Graf Gneisenau 2 Pommersches Nr 9 der Preussischen Armee in Kolberg ein und wurde dort Fahnrich und Secondeleutnant Ab 1876 folgte seine Verwendung als Bataillonsadjutant 1882 war er Dozent an der Kriegsschule Kassel Am 6 Dezember 1884 wurde sein Abschied zwecks Auswanderung nach China bewilligt Er war 1885 Premierleutnant im 8 Ostpreussisches Infanterie Regiment Nr 45 Insterburg Darkehmen und wurde 1885 1887 Instrukteur in chinesischen Diensten Am 28 Juli 1887 wurde er im 3 Magdeburgischen Infanterie Regiment Nr 66 wieder angestellt Ab 1890 war er Hauptmann a la suite im Oldenburgischen Infanterie Regiment Nr 91 bevor er 1895 Kompaniechef im Infanterie Regiment Furst Leopold von Anhalt Dessau 1 Magdeburgisches Nr 26 in Magdeburg wurde 1898 stieg er zum Major auf 1899 wurde er unter Stellung a la suite des Grossen Generalstabs der Armee zum Eisenbahn Kommissar zu Strassburg ernannt Von 1900 bis 1901 nahm er am Feldzug in China als Chef des Stabes der Marine Infanterie unter Generalmajor Paul von Hoepfner teil 1901 war er Bataillonskommandeur im 3 Magdeburgischen Infanterie Regiment Nr 66 bevor er am 4 Marz 1902 als Kommandeur des II Seebataillons in Wilhelmshaven amtierte Teilnahme am Niederschlagen des Herero Aufstands Bearbeiten Am 21 Januar 1904 verliess der Dampfer Darmstadt Wilhelmshaven und ging nach schneller Fahrt am 9 Februar in Swakopmund vor Anker Das Marine Expeditionskorps unter Glasenapp bestehend aus je zwei Kompanien des I und III Seebataillons als Marine Infanterie Bataillon einer Maschinengewehr Abteilung und dem Tross dazu die Ablosungsmannschaft der Habicht trafen in Swakopmund ein Zusammen waren es 23 Offiziere acht Arzte und Beamte und rund 600 Mann die seinem Kommando unterstellt waren Am 23 Februar und am 1 Marz 1904 trafen weitere Verstarkungstransporte in Swakopmund ein Die Ostabteilung unter Glasenapp hatte die Aufgabe den Distrikt Gobabis zu saubern und die Flucht der Herero uber die Ostgrenze zu verhindern Ihr war mit ihren meist unerfahrenen Soldaten 412 Mann die schwerste Aufgabe zugefallen Sie sollte ein Gebiet so gross wie Bayern kontrollieren womit die kleine Truppe uberfordert war Am 14 Februar zogen die Einheiten von Windhuk los um den Gegner zu suchen Immer wieder erreichten sie gerade verlassene Siedlungen sogenannte Werften aber die Hereros waren nicht mehr zu sehen Schliesslich entschloss sich Glasenapp den Spuren der Tetjo Herero die nach Westen gingen zu folgen und nicht die Ostgrenze zu sperren Da ihr Versorgungslager aber Gobabis war wurden die Nachschubwege fur die Ostabteilung immer langer Bei dem Versuch die Rinderherden der Tetjo Herero zu requirieren geriet ein Erkundungstrupp unter Glasenapp in einen Hinterhalt Ostlich von Omaruru an der Wasserstelle bei Otjihinamaparero fand das erste grossere Gefecht statt Der 13 Marz 1904 war fur die Deutschen der schlimmste Tag des ganzen Feldzuges Glasenapp stiess mit seinem Stabe zahlreichen Offizieren und einer berittenen Abteilung von 36 Mann im Dorngebusch auf die Nachhut der Herero unter der Fuhrung des Mbanderu Konig Tjetjo Er wurde in diesem ungunstigen Gelande umzingelt wobei sieben Offiziere und dreizehn Mann fielen sowie drei Offiziere und zwei Mann verwundet wurden Dies war ein schwerer Schlag fur die Moral der deutschen Soldaten Am 3 April 1904 stand die Truppe von Glasenapp erneut grossen Hererogruppen gegenuber mit denen sie bei Okaharui in ein Gefecht kamen Beide Seiten erlitten grosse Verluste Es wurde geschatzt dass der deutschen Seite rund tausend feindliche Gewehre gegenubergestanden hatten Ende April 1904 brachen bei der Kolonne Glasenapp verhangnisvolle Typhuserkrankungen aus die fast mehr Opfer forderten als die Kugeln der Herero Am 3 Mai 1904 wurde Glasenapp mit der Fuhrung des Marine Expeditionskorps in Sudwestafrika beauftragt Am 12 Oktober 1904 wurde er von der Stellung als Fuhrer des Marine Expeditionskorps und des Kommandeurs des Marine Infanterie Bataillons entbunden bekam aber 1904 den Oberbefehl uber die sogenannte deutsche Schutztruppe an Land in der Kolonie Deutsch Sudwestafrika Am 16 Marz 1905 wurde er Kommandeur des I Seebataillons bevor er am 4 April 1908 Inspekteur der Marineinfanterie wurde Am 18 Oktober 1908 schied er aus der Marineinfanterie aus Anschliessend war Glasenapp bis 6 April 1914 Kommandeur der Schutztruppen im Reichskolonialamt und wurde zwischenzeitlich am 19 Juli 1911 zum Generalmajor befordert Mit Pension wurde Glasenapp unter Verleihung des Charakters als Generalleutnant schliesslich zur Disposition gestellt Orden und Ehrenzeichen BearbeitenRoter Adlerorden III Klasse mit der Schleife und Schwertern 1 Kronenorden II Klasse mit Schwertern am Ringe 1 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 1 Kommandeur II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen 1 Bayerischer Militarverdienstorden II Klasse 1 Mecklenburgisches Militarverdienstkreuz II Klasse 1 Ehrenkomtur des Oldenburgischen Haus und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig mit Schwertern 1 Komtur II Klasse des Albrechts Ordens mit Schwertern 1 Komtur des Hausordens vom Weissen Falken 1 Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone mit Schwertern 1 Orden vom Doppelten Drachen I Stufe der III Klasse 1 Offizier des Ordens der Aufgehenden Sonne 1 Quellen BearbeitenVollstandige Genealogie des alt hinterpommerschen Geschlechts der Erb Burg und Schlossgesessenen von Glasenapp E von Glasenapp Berlin 1897 Deutsches Kolonial Lexikon 1920 Band I S 739 Freiburger Zeitung vom 13 Februar 1904 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1901 Erster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1900 S 333 Weblinks BearbeitenArne Schofert Kolonialabteilung Reichskolonialamt und Reichskolonialministerium 1890 1920 http www zum de psm imperialismus kolonialatlas05 atlas001 php Aktuelles aus der Partnerschaft Wetzlar Windhoek Memento vom 30 Januar 2009 im Internet Archive Spiegel 20 1978Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Kriegsministerium Hrsg Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1913 Mittler amp Sohn Berlin 1913 S 1289 Normdaten Person GND 11665290X lobid OGND AKS VIAF 62305877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glasenapp Franz Georg vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Generalleutnant Kommandeur der Schutztruppen im ReichskolonialamtGEBURTSDATUM 18 Januar 1857GEBURTSORT LabesSTERBEDATUM 15 August 1914STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Georg von Glasenapp amp oldid 238499494