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Franz Egger 6 September 1882 in Weingarten Wurttemberg 24 Mai 1945 in Wurmlingen Landkreis Tuttlingen war ein romisch katholischer Pfarrer in Wurttemberg und ein Opfer des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Proklamation gegen den Faschismus 1 2 Verhaftung und Anklage 2 LiteraturLeben BearbeitenFranz Egger wurde als Sohn von August Egger und dessen Frau Genovefa geb Vogel geboren August Egger hatte ein Uhren Gold und Silberwarengeschaft Franz Egger machte nach dem Besuch der Realschule eine Lehre als Bildhauer Nach der Lehre war er von 1900 bis 1904 Benediktineroblate in der Kunstschule in Beuron wo er auch in Latein und anderen Fachern unterrichtet wurde Er hatte vor in Beuron zu bleiben und Pater in der Erzabtei St Martin zu werden doch der Abt war der Uberzeugung dass Kunstler besser nicht Patres werden sollten So verliess er Beuron 1904 Im darauffolgenden Jahr diente er in Aachen als Einjahrig Freiwilliger Ab 1905 besuchte er das Gymnasium um das Abitur nachzuholen welches er 1910 mit Erfolg bestand Nach dem Abitur studierte er von 1910 bis 1915 an der Universitat Freiburg Schweiz Am 19 Juli 1914 empfing er durch Andre Maurice Bovet den Bischof von Lausanne Genf die Priesterweihe 1915 beendete er sein Studium mit sehr guten Noten Egger beabsichtigte in der Kunst zu promovieren doch er musste die Schweiz im Fruhjahr 1915 aufgrund der politischen und militarischen Lage verlassen Auf Eggers Gesuch wurde er vom Bistum Rottenburg zeitweise als Vikar in Laimnau Wangen und Stuttgart eingesetzt 1916 wurde er dann zusammen mit anderen Geistlichen zu einer Sanitatsausbildung nach Weingarten geschickt und war anschliessend fur kurze Zeit an der Westfront als Sanitatsunteroffizier tatig Darauf wurde er nach dreimonatiger Ausbildung an der Dolmetscherschule in Berlin englischer und italienischer Dolmetscher beim AOK Ab Fruhjahr 1918 war er bis zum Ende des Krieges Feldgeistlicher bei der 52 Reservedivision Nach dem Krieg war er Pfarrverweser in Bad Mergentheim Crailsheim und Oberbettringen jetzt Bettringen 1922 wurde er Stadtpfarrer in Metzingen Er betreute zusatzlich die Seelsorgen in Nurtingen Neuffen und Bempflingen Dies war von 1923 bis 1925 schwierig da der Schienenverkehr stark eingeschrankt war Aus gesundheitlichen Grunden musste er die Pfarrei in Metzingen im April 1925 abgeben Am 17 Mai 1925 wurde er Pfarrer in Granheim bei Ehingen Donau heute Stadtteil von Ehingen Proklamation gegen den Faschismus Bearbeiten Franz Egger war ein Gegner der Nationalsozialisten und ausserte sich auch offentlich gegen diese Am 20 April 1932 beteiligte er sich als Pfarrer von Granheim an einem Boykottaufruf zu einer von Baron von Speth organisierten nationalsozialistischen Versammlung Durch diese offene Haltung gegenuber dem Nationalsozialismus brachte er sich in Schwierigkeiten was auch das Versetzungsgesuch vom 31 Mai 1932 erklart Am 19 Dezember 1935 kam er nach Schwalldorf bei Rottenburg am Neckar Beim Umbau der dortigen Kirche im Jahr 1936 ubernahm er die Leitung Die Wangen der Kirchenbanke wurden von ihm geschnitzt und sind heute noch in unveranderter Form erhalten Besonderen Anklang fand Egger bei der Schwalldorfer Jugend Verhaftung und Anklage Bearbeiten Aufgrund seiner Haltung gegenuber den Nationalsozialisten wurde Egger am 13 Juni 1940 denunziert und von der Gestapo verhaftet Er kam zunachst im Gestapo Gefangnis Stuttgart in Untersuchungshaft Mit Egger wurde auch Lukas Jungel der Burgermeister der Gemeinde Schwalldorf verhaftet Egger wurde am 7 November 1940 vom Sondergericht Stuttgart zu zwei Jahren und vier Monaten Zuchthaus mit Anrechnung der vier Monate Untersuchungshaft verurteilt Zu den Vorwurfen der Anklage ist im Urteil des Sondergerichts nichts zu finden Aus dem Bericht von Eggers Rechtsanwalt Dr F Kalkoff vom 19 November 1940 geht hervor dass er unter 1 der Rundfunkverordnung sowie 2 Abs 2 des Heimtuckegesetzes und wegen schwerer Urkundenfalschung verurteilt wurde Egger hatte auslandische Radiosender angehort Er gestand dass er im Herbst 1939 Sendungen italienischer Rundfunksender sowie den Vatikansender gehort habe Im Jahr 1940 habe er einige Male Ausschnitte von Beromunster Strassburg und vermutlich auch London gehort Ausserdem hatte er sich der schweren Urkundenfalschung und des Heimtuckegesetzes schuldig gemacht Am 22 Januar 1940 schrieb er einen Brief an den Kreisleiter Rauschnabel in Tubingen welchen er als Dr Mayer mit falscher Unterschrift versah Im Brief griff Egger die nationalsozialistische Fuhrung stark an und richtete schwere Beleidigungen gegen die Nationalsozialisten Den Brief soll er mit den franzosischen Worten C est la verite n est ce pas Das ist die Wahrheit oder nicht geschlossen haben Seine Tatigkeit als Pfarrer in Schwalldorf konnte Franz Egger am 5 Oktober 1942 wieder aufnehmen nachdem er am 7 Juli 1942 aus der Haft entlassen wurde Jedoch hatte er durch die Haft gesundheitliche Schaden erlitten die dazu fuhrten dass er ab dem 15 Juni 1943 seinen Beruf nicht langer ausuben konnte So wurde er am 1 August 1944 pensioniert Seine Pension verbrachte er bis zuletzt in Wurmlingen bei Tuttlingen Dort verstarb er am 24 Mai 1945 Literatur BearbeitenErnst Rossner Franz Egger In Karlheinz Geppert Hrsg 700 Jahre Schwalldorf Spuren aus Geschichte und Gegenwart 1 Auflage Schwalldorf 2004 ISBN 3 924123 51 9 S 123 125 Normdaten Person GND 1012799085 lobid OGND AKS VIAF 172010445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egger FranzKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer Pfarrer in Wurttemberg und NS OpferGEBURTSDATUM 6 September 1882GEBURTSORT Weingarten Wurttemberg STERBEDATUM 24 Mai 1945STERBEORT Wurmlingen Landkreis Tuttlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Egger Pfarrer amp oldid 232090990