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Johann Franz Dionys Constanz von Rost 14 Januar 1716 in Reutte in Tirol 31 Oktober 1793 in Chur war romisch katholischer Bischof des Bistums Chur Johann Franz Dionys von Rost 1716 1793 Furstbischof von Chur 1777 1793Wappen des Furstbischofs von Chur 1777 1793 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater Johann Gaudenz III Freiherr von Rost war ein entfernter Verwandter des Churer Furstbischofs Joseph Benedikt von Rost Als Festungskommandant auf Ernberg sowie seit 1738 als Feldmarschallleutnant und Militardirektor der Lande von Ober und Niederosterreich stand er in Diensten Kaiser Karl VI HRR 1738 erhob dieser ihn und seine Familie in den erblichen Grafenstand Von 1727 bis 1733 besuchte Dionys zusammen mit drei seiner Bruder die 1711 gegrundete Ritterakademie im Kloster Ettal Abt Placidus Seitz 1709 1736 war es ein Anliegen den Adel der nicht nur im Staat sondern auch in der Kirche einflussreiche Amter bekleidete mittels seiner Ordensschule zu neuem Verantwortungsbewusstsein und neuer Tuchtigkeit heranzubilden Am 1 Juni 1733 erhielt der junge Dionys von Abt Plazidus die Tonsur und die niederen Weihen 1733 Alumnus im Bistum Augsburg studierte er am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom Am 9 September 1734 wurde er als Domsextar in Chur installiert Am 24 September 1740 empfing er in der Kathedrale St Maria Himmelfahrt in Chur durch Joseph Benedikt Freiherr von Rost den Furstbischof von Chur die Priesterweihe 1743 Domkantor war er als Nachfolger des am 12 November 1754 verstorbenen Furstbischofs vorgesehen doch das Domkapitel entschied sich fur Johannes Baptist Anton von Federspiel einen Verwandten des Verstorbenen Am 16 April 1777 entschied sich das Domkapitel von Chur fur von Rost und wahlte ihn einstimmig Die Proteste des Gotteshausbundes der wieder auf seine alten Rechte verwies ignorierte das Kapitel auch dieses Mal Papst Pius VI bestatigte die Wahl am 28 Juli 1777 und der Apostolische Nutius Giovanni Battista Caprara spendete ihm am 14 September 1777 die Bischofsweihe 1 Mitkonsekratoren waren Benedikt Bochsler der Abt von Pfafers Columban Sozzi der Abt von Disentis und der Abt von St Luzi in Chur Die Reichsregalien wurden Johann Franz Dionys Constanz von Rost am 19 Januar 1779 verliehen Schon zu Beginn seines Episkopates kam es zum Streit mit der Staatskirchenpolitik Kaiser Joseph II obwohl in Innsbruck geboren wurde er als Bischof von Chur als ausserhalb der osterreichischen Erblande residierender Kirchenfurst besonders zu Einhaltung der Kaiserlichen Dekrete und Gesetze unter der Aufsicht der Tiroler Regierung stand Papst Pius VI der 1783 in Wien mit dem Kaiser zusammentraf konnte keine Anderung oder Lockerung der Politik Josephs II erreichen sodass die Bischofe in ihrem Protest auf sich gestellt waren und keine Hilfe aus Rom erwarten konnten Gegen die Schliessung und Aufhebung von Klostern im Vinschgau und Vorarlberg war der Bischof machtlos Die Halfte der Jahrhunderte alten Kloster wurden sakularisiert Vermogen und Grundbesitz flossen in den vom Kaiser geschaffenen Religionsfond die Monche und Nonnen wurden vom Tragen der Ordenstracht entbunden und ubernahmen Aufgaben in den Bistumern Weltpriester worauf Bischof Johann Franz von Rost die Einhaltung der Gelubde einforderte Mehrere Versuche der Errichtung von bischoflichen Seminaren zur Priesterausbildung wurden von den staatlichen Behorden verhindert Auf Erlass Kaiser Josephs II vom 30 Marz 1782 wurde in Innsbruck ein Generalseminar errichtet dessen Besuch fur samtliche kunftigen Welt und Ordensgeistliche des osterreichischen Bistumsteils zwingend vorgeschrieben wurde Die Abschaffung von Feiertagen und Wallfahrten sowie die Schliessung einiger Kirchen und Kapellen loste in Vorarlberg 1789 einen Volksaufstand aus Die Regierung in Innsbruck forderte den Furstbischof auf fur Ruhe und Ordnung zu sorgen Der Bischof kritisierte manche ubertriebene Zwangsmassnahme wies seinen Klerus jedoch an sich nicht in die Tumulte einzumischen In Verhandlungen mit der Regierung erreichte er die Wiedereroffnung der Kirchen eine Neuregelung der Feiertage was zur Beruhigung der Lage beitrug Unter Furstbischof Dionys von Rost wurde die erste Gesamtdarstellung der Geschichte des Bistums Chur verfasst Martin Gerbert 1764 1793 der Furstabt von St Blasien beabsichtigte um 1780 eine Germania Sacra ein Geschichtswerk uber alle Kloster und Bistumer des Heiligen Romischen Reichs deutscher Nation herauszugeben Pater Ambrosius Eichhorn 1758 1820 sollte hierfur den Churer Sprengel bearbeiten Im Sommer 1787 begann er mit der Sichtung von Akten und Dokumenten im Churer Archiv das Ergebnis erschien 1797 in St Blasien unter dem Titel Episcopatus Curiensis in Rhaetia sub Metropoli Moguntina chronologice ac diplomatice illustratus in Buchform Mit einem Nachruf wurdigte Pater Ambrosius Eichhorn den am 31 Oktober 1793 verstorbenen Furstbischof von Chur als einen Pralaten von hervorragender Frommigkeit Klugheit Sanftmut und Eifer Mit Klugheit und diplomatischem Geschick welches oft genug harte Ruckschlage kassieren musste versuchte von Rost als durchaus standesbewusst auftretender Kirchenfurst des Ancien Regime das Bistum Chur in seinen alten Grenzen mit osterreichischen Gebieten Vorarlberg Vinschgau und Teilen Tirols durch eine bewegte Zeit des Josephinismus zu fuhren Er wurde in der Bischofsgrablege im sudlichen Seitenschiff der Kathedrale Maria Himmelfahrt in Chur beigesetzt 2 Literatur BearbeitenPierre Surchat Rost Dionys von In Historisches Lexikon der Schweiz Erwin Gatz Hrsg unter Mitarbeit von Stephan M Janker Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1648 bis 1803 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 06763 0 S 402f Weblinks BearbeitenEintrag zu Dionys von Rost auf catholic hierarchy org abgerufen am 15 November 2016 Die Portraits der Churer Furst Bischofe im Rittersaal des Bischoflichen Schlosses in Chur Johann Franz Dionys Freiherr von Rost 1777 1793 Memento vom 11 November 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Die Bischofe der Deutschsprachigen Lander Albert Fischer Johann Franz Dionys Freiherr von Rost 1777 1793 VorgangerAmtNachfolgerJohannes Baptist Anton Freiherr von FederspielBischof von Chur 1777 1793Karl Rudolf Graf von Buol SchauensteinNormdaten Person GND 116632925 lobid OGND AKS VIAF 30292741 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rost Franz Dionys vonALTERNATIVNAMEN Rost Johann Franz Dionys Constanz von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Bischof von ChurGEBURTSDATUM 14 Januar 1716GEBURTSORT Schloss Reutte in Tirol STERBEDATUM 31 Oktober 1793STERBEORT Chur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Dionys von Rost amp oldid 192568842