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Die ehemalige Klosterkirche und heutige evangelisch lutherische Pfarrkirche St Peter und Paul in Goslar wird in der Regel als Frankenberger Kirche bezeichnet und steht auf der Frankenberg genannten Anhohe am westlichen Ende der historischen Altstadt Sie ist im Kern romanisch weist aber gotische und barocke Umbauten auf Gemeinsam mit dem Gebaude des Kleinen Heiligen Kreuzes Hospital vom 14 bis ins 17 Jahrhundert dem Kusterhaus von 1504 und einem alten Tor von 1510 das ursprunglich aber die Zufahrt zum Grundstuck Bergstrasse 62 offnete und erst nach 1906 an dieser Stelle wiedererrichtet wurde 1 in unmittelbarer Umgebung vermittelt sie ein bemerkenswertes Bild vom mittelalterlichen Stadtebau Frankenberger KircheBlick zum Chorraum mit HochaltarBlick nach Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer alteste erhaltene Beleg fur den Bestand einer Kirche in diesem Gebiet datiert aus dem Jahr 1108 Das Kirchengebaude auf das dabei Bezug genommen wird ist jedoch vermutlich alteren Datums und spater vollstandig abgebrochen worden Die heutige Kirche kann bauhistorisch in die erste Halfte des 12 Jahrhunderts datiert werden Sie wurde zum Teil aus Bruchsteinen und zum Teil aus Werksteinen errichtet Die Kirche war zunachst Pfarrkirche spater Kirche des Klosters der bussenden Schwestern der heiligen Magdalena Magdalenerinnen auf dem Frankenberg Das vermutliche Grundungsjahr des Konvents ist 1234 Infolge der Reformation wurde das Magdalenerinnen Kloster 1568 aufgelost aber bestand als lutherisches Frauenstift fort 2 Es hatte eine Domina einen Propst und einen Jungfrauen Konvent Zu den Gutern gehorte das Dorf Bodenstein Die Propste waren zeitweise gleichzeitig Seesener Superintendenten Bekanntester Propst war Andreas Jacob Krieg Verfasser von Hartzburgischer Mahlstein 1706 Die letzte Domina von Kniestedt starb in den 1820er Jahren 1796 begann die Auflosung des Klosters die mit der Versteigerung des Besitzes 1837 ihren Abschluss fand Die Kirche wurde wieder Pfarrkirche Architektur BearbeitenDie Kirche ist eine dreischiffige romanische Basilika Der Grundriss ist kreuzformig Die Kirche war zunachst flachgedeckt und wurde spater 1230 eingewolbt Das Westwerk trug zunachst zwei Turme die 1783 oberhalb des Dachfirsts des Kirchenschiffes abgebrochen und durch eine schieferverkleidete barocke Laterne ersetzt wurden Das Westwerk mit Turm ist integraler Bestandteil der Stadtmauer Der ostliche Chor des Langhauses wird von einer halbkreisformigen Apsis abgeschlossen An das Nordquerhaus schliesst ebenfalls eine halbkreisformige ostliche Apsis an Das Sudquerhaus entsprach wohl ursprunglich dem nordlichen wurde jedoch nachtraglich durch eine Verlangerung nach Osten erweitert Ausstattung BearbeitenDie Ausstattung der Kirche gehort im Wesentlichen in die Epoche des Barocks Aus dieser Zeit stammen der Altar und die Kanzel mit pyramidenformigem Schalldeckel von der Goslarer Bildschnitzerfamilie Lessen aus dem Jahr 1675 in deren Werkstatt auch der Altar von St Andreas in Langelsheim entstand Das Triumphkreuz wurde in der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts geschaffen Die Figur des gekreuzigten Christus tragt naturliches Haar und Dornenkrone ein Umstand der im Harzraum und im Sudschwarzwald anzutreffen ist Uber dem Portal der Kirchensudseite befindet sich ein steinernes romanisches Tympanon mit der Darstellung von Christus Petrus und Paulus aus der Zeit um 1200 Moglicherweise gehorte es ursprunglich zur Vorgangerkirche Literatur BearbeitenC G Friedrich Brederlow Der Harz zur Belehrung und Unterhaltung fur Harzreisende 1846 S 217 Textarchiv Internet Archive Martin Zeiller Franckenberg Closter In Matthaus Merian Hrsg Topographia Ducatus Brunswick et Luneburg Topographia Germaniae Band 15 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 83 Volltext Wikisource Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Deutschland seit hundert Jahren Geschichte der Gebiets Eintheilung in der politischen Verfassung des Vaterlandes Band 2 1860 S 142 books google de Die vormals Kaiserliche freie Reichsstadt Goslar am Harz sonst und jetzt Verlag Ed Bruckner 1863 S 66 Textarchiv Internet Archive Dietrich Lange Kirche und Kloster am Frankenberg in Goslar Selbstverlag des Geschichts und Heimatschutzvereins Goslar e V Goslar 1971 Hans Gunther Griep Die ev luth Pfarrkirche St Peter und Paul auf dem Frankenberge Pfarramt Frankenberg zu Goslar Hrsg Wolfenbuttel 1975 Ursula Muller Hans Gunther Griep Volker Schadach Kaiserstadt Goslar Verlag Volker Schadach Goslar 2000 ISBN 3 928728 48 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankenberger Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Netzprasenz der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Werner Hillebrand Hrsg Goslar Das Bild der Stadt im 20 Jahrhundert Eine Photodokumentation In Beitrage zur Geschichte der Stadt Goslar Heft 30 Abb 33 Beschreibung S 116 Magdalenerinnenkloster Frankenberg Goslar GSN 87 In Germania Sacra 1 abgerufen am 9 April 2022 51 903166666667 10 418444444444 Koordinaten 51 54 11 4 N 10 25 6 4 O Normdaten Geografikum GND 4632398 3 lobid OGND AKS VIAF 242297612 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankenberger Kirche amp oldid 232046841