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Francesco Carotta 1946 in Ca Zen di Lusia Italien ist ein italienischer Buchautor Er wurde 1999 durch das Buch War Jesus Caesar bekannt in dem er die These vertritt Jesus von Nazaret sei eine fiktive Person dessen neutestamentliche Darstellung nach dem Vorbild des Lebens von Gaius Iulius Caesar und nach dem Kult des vergottlichten Divus Iulius gestaltet worden sei Die Historische Jesusforschung beachtet die These nicht Francesco Carotta 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 These zu Jesus von Nazaret 3 Rezeption 4 Veroffentlichungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrancesco Carotta wurde 1946 in Ca Zen bei Lusia Provinz Rovigo Venetien Italien geboren Seine Mutter Margherita war Damenschneiderin aus einer Bauernfamilie Sein Vater Rodolfo 1913 1998 ein studierter Kunstmaler stammte aus einer Unternehmerfamilie und war von 1948 bis 1951 sozialistischer Burgermeister von Lusia Carotta trat zunachst in ein Priesterseminar der Redemptoristen ein wurde aber entlassen Er besuchte dann eine technologische Fachoberschule und qualifizierte sich als Perito Industriale Capotecnico in Technischer Chemie Er arbeitete zuerst als Labortechniker und zog dann nach Frankreich wo er als Medizintechniker arbeitete in Dijon an der Universitat von Burgund Philosophie studierte und mit einer Licence es Lettres abschloss Nach 1968 studierte er Polemologie in Strassburg und lehrte Philosophie in Mulhausen Er zog spater nach Deutschland um Linguistik romanische Sprachen und deutschsprachige Literatur an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main zu studieren wo er einen Abschluss als staatlich geprufter Dolmetscher und Ubersetzer erhielt Carotta blieb zunachst in Frankfurt wo er als Sprachlehrer Ubersetzer und Tutor an der Universitat arbeitete In dieser Zeit grundete oder leitete er Sozialprogramme Bildungsinitiativen fur Gastarbeiter und italienische Kulturzentren Er war in der politischen Linken und 68er Bewegung aktiv und arbeitete freiberuflich fur alternative Verlagshauser wie den Stroemfeld Verlag ein kommunales Kino sowie den ID Informationsdienst In den 1970er Jahren kehrte er zunachst nach Italien zuruck wo er als Journalist fur mehrere Magazine und Zeitungen arbeitete In Bologna war er Mitbegrunder von Radio Alice 1 1980 wirkte Carotta in Frankfurt am Aufbau des Gallus Zentrums fur Jugendkultur und Neue Medien mit und arbeitete dann als Direktor der Casa di Cultura Popolare 2 Spater zog er nach Freiburg im Breisgau wo er die Firma Legenda Informationssysteme fur Texterkennung und EDV grundete Weiterhin arbeitete er in Paris fur Cora eine Firma die auf Linguistiksoftware und kunstliche Intelligenz spezialisiert war Als Geschaftsfuhrer und Herausgeber unterstutzte er Kore einen Freiburger Verlag fur feministische Bucher und Frauenliteratur 3 An der Hochschule fur Musik Karlsruhe lehrte er italienische Sprache und Diktion Spater studierte Carotta an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg alte Geschichte Archaologie und Altphilologie Sein ursprunglicher Fokus auf Lorenzo Valla verlagerte sich auf den Kult des Divus Iulius und die moglichen Einflusse romischer Religion auf das fruhe Christentum In den 1990er Jahren verliess er Kore und sein Unternehmen um sich seiner Forschung zu widmen uber die er bereits in den 1980er Jahren Vorstudien veroffentlicht hatte 4 Carotta lebt in Kirchzarten bei Freiburg 5 These zu Jesus von Nazaret Bearbeiten1999 veroffentlichte Cartotta sein Buch War Jesus Caesar Er vertritt darin die These Jesus von Nazaret sei nicht der Jude aus Galilea als den ihn die urchristlichen Quellen darstellen sondern der romische Staatsmann Gaius Iulius Caesar aus dessen Kult sich uber mehrere Generationen das Christentum entwickelt habe Kernstuck von Carottas Buch ist ein philologischer Vergleich des Markusevangeliums mit antiken Quellen uber die letzten Jahre Caesars und sein unmittelbares Nachleben darunter primar mit den historiographischen Werken von Appian Plutarch und Sueton die in verschiedenem Umfang auf die verlorenen Historiae des Gaius Asinius Pollio zuruckgriffen Carotta vermutet das Geschichtswerk Pollios sei ein lateinisches Ur Evangelium gewesen und der darin beschriebene Lebenslauf und Kult Julius Caesars sei nachtraglich ins Griechische ubersetzt auf die fiktive Person Jesus ubertragen und nach Galilea und Judaa verlegt worden 2008 erweiterte Carotta seine These zu Jesus um Genettes Theorie der diegetischen Transposition 2009 untersuchte er fur die Theologische Akademie der Erzdiozese von Sevilla das Orpheos Bakkikos ein angeblich gefalschtes synkretistisch christliches Artefakt das die Kreuzigung Christi darstellen soll 6 Seitdem hat Carotta mehrere Fachartikel und Ubersetzungen seines Buches verfasst Er wirkte an Dokumentarfilmen uber Caesar und Jesus mit hielt universitare Vortrage und rekonstruierte Caesars Begrabniszeremonie in Spanien anhand der historischen Quellen Rezeption BearbeitenIn Deutschland besprachen im Jahr 2000 einige Rezensenten in Tageszeitungen die deutsche Ausgabe von Carottas Buch Arno Widmann sah darin eine Wissenschaftsparodie 7 Albert Christian Sellner eine grossangelegte Geschichtsumwalzung 8 In den Niederlanden bezeichnete der Historiker Anton van Hooff Carottas These 2002 als neue Pseudowissenschaft 9 Roberto Lobosco stellte 2010 fest dass Kirchen und Universitatstheologen Carottas These in das Reich der Fabeln verwiesen und den Autor als Fantasten einstuften 10 In Italien nannte der Althistoriker Luciano Canfora Carottas Buch originell und sah in der Apotheose Caesars und Jesu nach ihrem Tod eine mogliche Parallele 11 In Spanien bezeichnete der Philologe Antonio Pinero Carottas Lesung des Evangeliums als diegetische Umsetzung als geniale Ubung stellte jedoch auch einige methodische Mangel fest die die Theorie vollig unplausibel machten 12 Veroffentlichungen BearbeitenWar Jesus Caesar 2000 Jahre Anbetung einer Kopie Goldmann Munchen 1999 ISBN 3 442 15051 5 1 auf academia edu War Jesus Caesar Artikel und Vortrage Eine Suche nach dem romischen Ursprung des Christentums Ludwig Kiel 2012 ISBN 978 3 937719 63 4 mit Holger Heide Bologna Anmerkungen zu einem Modell reformierter Herrschaft In Barbara Herzbruch Hrsg Jahrbuch Politik 8 Die Rote Armee Fraktion und die Linke Bd 8 Klaus Wagenbach Berlin 1978 ISBN 3 8031 1082 3 Revista de arqueologia Nr 348 Jg 31 Zugarto MC Ediciones Madrid 2010 ISSN 0212 0062 S 40 49 Weblinks BearbeitenHomepage Carottas dort weitere Veroffentlichungen Literatur von und uber Francesco Carotta im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Francesco Carotta in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Luciano Capelli Stefano Saviotti Hrsg Alice ist der Teufel Praxis einer subversiven Kommunikation Radio Alice Bologna Merve Berlin 1977 ISBN 3 920986 91 1 Horst Gerhard Haberl Auf und davon eine Nomadologie der Neunziger Droschl Graz 1990 ISBN 3 85420 193 1 S 178 Frank Niederlander Gabriele Schulz Hrsg Das Literaturbuch 1993 94 Literarisches Leben in der Bundesrepublik Deutschland Deutscher Kulturrat Nomos Berlin 1994 ISBN 3 7890 3106 2 S 183 R R Bowker Publishing International Literary Market Place 1994 Reed Reference New Providence 1993 ISBN 0 8352 3347 2 S 165 U a Cam Francesco Carotta Madonna mia In Cam Hrsg BellaMadonna Memoria 2089 Almanach vom Kore Verlag Freiburg im Breisgau 1988 ISBN 3 926023 75 9 S 9 15 Cam Verkundigung Caesars Kreuzigung Das Evangelium nach Kleopatra In Cam Hrsg BellaMadonna Memoria 2090 Kalenden und Iden Almanach vom Kore Verlag Freiburg im Breisgau 1989 ISBN 3 926023 76 7 S i ix Irina Strohecker Fur einen Forscher gibt es nichts Argerlicheres als die Fiktion In Badische Zeitung 15 Oktober 2007 S 33 Francesco Carotta Arne Eickenberg Orfeo Baquico la cruz desaparecida PDF 5 7 MB In Isidorianum Bd 35 Jg 18 Centro de Estudios Teologicos de Sevilla Sevilla 2009 ISSN 1131 7027 S 179 217 Deutsche Fassung Orpheos Bakkikos das verschollene Kreuz PDF 8 8 MB Arno Widmann Berliner Zeitung 28 Juni 2000 JESUS JULIUS Albert Sellner Badische Zeitung 20 Marz 2000 Ein Stuck Weltratsellosung Anton van Hooff Bron Skepter 15 4 Dezember 2002 Atheistisch bijgeloof Caesar aan het kruis in Buitenhof Roberto Lobosco Quest NL 14 Juni 2010 Jezus Caesar of Julius Christus Memento vom 4 Juli 2011 im Internet Archive Luciano Canfora Quando il tiranno finiva nel Tevere In Corriere della Sera vom 2 November 2008 S 15 Antonio Pinero Existio Jesus realmente Raices Madrid 2008 ISBN 978 84 86115 64 7 A modo de sintesis parcial y conclusiones S 345 spanisch Normdaten Person GND 122053532 lobid OGND AKS LCCN no2005029212 VIAF 71680781 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carotta FrancescoALTERNATIVNAMEN Cham CamKURZBESCHREIBUNG italienischer Althistoriker und ReligionshistorikerGEBURTSDATUM 1946GEBURTSORT Ca Zen bei Lusia Badia Polesine Provinz Rovigo Venetien Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francesco Carotta amp oldid 227164463