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Focus ist ein Jazz Album von Stan Getz und einem Streicherensemble unter der Leitung von Hershy Kay mit Arrangements und Kompositionen von Eddie Sauter aufgenommen am 14 und 28 Juli und im September 1961 und veroffentlicht auf Verve Records FocusStudioalbum von Stan GetzVeroffent lichung en 1961Label s VerveFormat e LP CDGenre s JazzTitel Anzahl 7 9Lange 37 54 LP 43 20 CD Besetzung Tenorsaxophon Stan GetzKontrabass John NevesVioline Alan Martin Gerald Tarack Norman CarrViola Jacob GlickCello Bruce RogersSchlagzeug Roy Haynes 1 Arrangement Komposition Eddie SauterLeitung Hershy KayProduktion Creed TaylorChronologie Jazz Jamboree 60 1960 Focus Jazz Samba 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Das Album 2 Titel 3 Bewertung des Albums 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenDas Album BearbeitenDie Verehrung des Saxophonisten Stan Getz fur die Musik des Komponisten und Arrangeurs Eddie Sauter geht bis in die 1940er Jahre zuruck bereits 1945 spielte der junge Getz Sauter Titel wie Clarinet a la King Superman und Moonlight on the Ganges die dieser fur die Benny Goodman Band geschrieben hatte 1955 arbeitete Getz kurz im Rahmen eines Konzertgigs mit dem Sauter Finegan Orchestra zusammen bei einer Probe hatte er Sauter Arrangements gespielt und war begeistert von dessen Musik Ende der 1950er Jahre ging Stan Getz dann nach Kopenhagen Sauter arbeitete in Baden Baden mit dem Sudwestfunk Orchester Lake 1 Nach der Ruckkehr der beiden in die Vereinigten Staaten beauftragte Getz Eddie Sauter als Arrangeur und Komponisten er solle ein grosseres Werk fur ihn schreiben Fur das Orchesterwerk Focus wurde Getz als einziger Solist mit einem concerto grosso Rahmen umgeben aber letztlich mit einigen unublichen Unterschieden Die Partituren des Solisten Getz waren nicht vollstandig ausgeschrieben wahrend lediglich die untermalenden Streicher Arrangements als vollstandige Kompositionen von Sauter geschaffen worden waren Sauters Konzeption ging von der subtilen rhythmischen Struktur eines klassischen Streichquartetts aus statt von der konventionellen Basis einer swingenden Jazz Rhythmusgruppe versuchte aber stark sich von den sirupartigen Streicher Arrangements des damals ublichen Easy Listening abzugrenzen Lake 2 Ich hasste die Idee der flachen Hintergrundmusik die in sich keine Bedeutung hatte Ich wusste genau dass ich es so nicht machen wollte Ich wollte dass diese Musik Seele hatte sie sollte ein Element von Wahrhaftigkeit in sich tragen nicht einfach nur so ein Kunststuck Daher wollte ich Stucke schreiben die eine Kontinuitat von Idee und Form und damit eine thematische Starke in sich trugen Eddie Sauter Lake 3 Das Resultat dieser Konzeption hatte eine solche thematische Starke dass Stan Getz zuerst den Eindruck hatte er wurde da stilistisch nicht hineinpassen Eddie fragte ob ich vorbeikommen wurde nachdem er die ersten Entwurfe geschrieben hatte Ich sah was er niedergeschrieben hatte und konnte mir nichts darunter vorstellen was er wollte Sobald ich aber angefangen hatte zu spielen wusste ich in der schonen Partitur war etwas was genau das Vehikel fur das war wonach ich suchte neue Klange neue Freiheit und einfach geeignet zu mir zu passen Stan Getz Lake 4 Stan Getz selbst brachte zu den Aufnahmesessions zwei Jazzmusiker mit den relativ unbekannten Bassisten John Neves und den Schlagzeuger Roy Haynes der aber lediglich in dem Titel I m Late I m Late zu horen ist Die Leitung des Streicher Ensembles mit insgesamt siebzehn Streichern Harfe und Perkussion hatte der Cellist Hershy Kay ein alter Freund von Sauter Mit ihm hatte Kay zuvor die Musik von Richard Rodgers fur die TV Serie The Valiant Years orchestriert 1 Hershy Kay wahlte als Kern des Ensembles das Beaux Arts String Quartet aus mit den Violinisten Gerald Tarack und Allan Martin Jacob Glick Viola und Bruce Rogers Cello Diese hatten zuvor an einem Third Stream Projekt mit John Lewis dem Modern Jazz Quartet Jimmy Giuffre und Gunther Schuller mitgewirkt Third Stream Music Letztendlich hing der Erfolg oder das Scheitern des Focus Projekts von der Fahigkeit Stan Getz ab sich in diese von Eddie Sauter geschaffene Formensprache hineinzufinden dieser hatte ihm seine Kompositionen auf den Leib geschrieben gleichzeitig ihm innerhalb und ausserhalb der Texturen genug Raum fur Improvisationen gelassen Die meisten dieser Kompositionen hatten einen impressionistischen skizzenhaften Charakter gleichsam wie Bilder Portrats von Landschaften Getz Phrasen sollten dann diesen Bildern zu einer praziseren Ausformulierung verhelfen Lake 5 So hatte etwa Her den zartlichen Charakter eines Portrats es war die Hommage des Saxophonisten an seine Mutter die wahrend der Aufnahmesessions verstarb I m Late I m Late beeinflusst von Lewis Carrolls White Rabbit wiederum wurde aus zwei alternate takes montiert um einen langen Take zu erhalten Der offene Charakter von Sauters Material gab Getz die Moglichkeit trotz Wiederholung des Orchesterparts seine Antworten darauf zu variieren Die Eroffnung von I m Late I m Late ist nahezu identisch mit dem Beginn von Bela Bartoks Musik fur Saiteninstrumente Schlagzeug und Celesta 2 Das unruhige Night Rider eroffnet mit Getz gehetzten Rubato Klangen die gegenlaufig mit dem asymmetrischen Streicherarrangement verlaufen Seine episodische Struktur nimmt schon die zweite Getz Sauter Zusammenarbeit vorweg das im August 1965 entstandene Soundtrackalbum Mickey One zu dem gleichnamigen Film von Arthur Penn Ausschnitte der Aufnahmesession wurden in der Edie Adams Show beim Sender ABC am 26 September 1963 gezeigt Die erste Live Darbietung des Focus Albums fand am 18 Oktober 1963 in der Hunter College Assembly Hall in New York statt im ersten Teil des Konzerts spielte Stan Getz mit seinem Quartett u a mit Jimmy Raney Im zweiten Teil spielte das Streicherensemble unter der Leitung von Eddie Sauter 3 Titel BearbeitenStan Getz Focus V 68412 Liner Notes von Dom Cerulli I m Late I m Late 8 08 Her 6 11 Pan 3 55 I Remember When 5 01 Night Rider 3 55 Once Upon a Time 4 46 A Summer Afternoon 5 58Alle Kompositionen stammen von Eddie Sauter Die Wiederveroffentlichung des Albums in CD Form im Jahr 1997 enthalt zwei zusatzliche Tracks I m Late I m Late 45 rpm issue 2 28 I Remember When 45 rpm issue 2 58Bewertung des Albums BearbeitenRichard Cook und Brian Morton bewerteten das Album im Penguin Guide to Jazz mit der Hochstnote von vier Sternen und zahlen es zu den Hohepunkten im Schallplattenwerk des Saxophonisten es sei wohl seine grossartigste Stunde gewesen Niemand hatte jemals so gut fur Getz arrangiert wie Sauter dessen strahlende und schimmernde Partitur nach wie vor verzaubere Dies sei kein Art Jazz und Sauter verfuge auch nicht uber die geheimnisvolle Kraft eines Gil Evans auch habe es nicht den Charakter einer Suite oder eines Konzerts sondern vielmehr einer Reihe von Episoden uber denen das Tenor von Getz schwebe und hindurch glitte Ein Hohepunkt sei Her das Getz seiner Mutter widmete Morton Cook 1 Brian Priestley hebt Focus in seinem Getz Artikel im Jazz Rough Guide aus der umfangreichen Getz Diskographie hervor und nennt es eine einzigartig erfolgreiche Begegnung Getz mit einem Streicher Ensemble das Original Material von Sauter spielt Jazz Rough Guide 1 Digby Fairweather schrieb im gleichen Werk zu Sauter Focus zahle zu den Alben die mit der wohl dynamischsten Verwendung von Streichern in Verbindung mit dem Jazz geschaffen worden waren Jazz Rough Guide 2 Auch Stephen Cook im All Music Guide zahlt Focus zu den besten Alben Getz und zeichnet es mit der zweithochsten Bewertung aus Im Gegensatz zu den kurz danach entstandenen Bossa Nova Aufnahmen zeige Getz hier seine ausladenden Talente als Saxophonist ihm fehle es hier nie an Ideen oder an Schwung wie ein Hammel hopse und klaffe er in I m Late I m Late genial antwortet er auf die Streicher Schatten in der grossartigen Ballade I Remember When Dies sei wohl Getz herausforderndste Aufnahmesession gewesen und wohl sein grossartigster Moment Focus durchwandere die leere Jazz Landschaft ausserhalb von Bop mit einem fantastischen und denkwurdigen Effekt 4 Die Musikzeitschrift Jazzwise nahm das Album in die Liste The 100 Jazz Albums That Shook the World auf Keith Shadwick schrieb Nichts an Solist plus Streicher Aufnahmen in der Geschichte des Jazz konnte einen uneingeweihten Horer darauf vorbereiten was dieses Album bereithalt Getz Auftrag an seinen Lieblingsarrangeur und Komponisten Eddie Sauter war vollig offen Was Sauter ablieferte war eine Suite die als Musik vollkommen unabhangig dastand egal was Getz dabei melodisch erganzen wurde aber das liess Getz genug Raum um einen grosstmoglichen Klangteppich zu schaffen in dem er sich zwischen all den Teilen der knappen expressiven Partitur hin und herbewegte Focus steht als grossartiger Solitar in der Jazztradition allein ist aber ein Klassiker des Genres den man ehrfurchtig zitiert 5 6 Literatur BearbeitenIan Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zum Jazz 1800 Bands und Kunstler von den Anfangen bis heute 2 erweiterte und aktualisierte Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2004 ISBN 3 476 01892 X Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 Steve Lake liner notes 1978 Weblinks BearbeitenFocus bei AllMusic englisch Das Album bei Verve Interview mit Creed Taylor bei JazzWax com englisch mit BildmaterialEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Hershy Kay 1919 1981 studierte Cello an Philadelphias Curtis Institute of Music Curtis Institute und spielte zunachst in verschiedenen Orchestern Kay wechselte dann zum Arrangieren und arbeitete 1944 fur Broadwaytheater Produktionen Er war auch selbst als Komponist tatig er schrieb die Western Symphony und die Ballette Stars and Stripes und Cakewalk Bartok war ein fruher Forderer von Sauters Arbeit gewesen dieser verstand diesen Titel als eine Hommage an den Komponisten Nicholas Churchill Annotated Bibliography and Filmography on Stan Getz Stephen Cook im All Music Guide Im Original Nothing in the history of jazz soloist plus strings recordings could prepare the uninitiated listener for what this album delivers Getz s commission to his favourite arranger composer Eddie Sauter was completely open ended What Sauter delivered was a suite that stood up as music independently of anything Getz might add melodically but that left him plenty of room to create the most gorgeous tapestry of sound and emotion interweaving between all the richness of Sauter s lean expressive scores Focus stands in glorious isolation even within the jazz tradition but is a certifiable classic within the genre that others still cite in awe The 100 Jazz Albums That Shook The WorldIan Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zum Jazz 1800 Bands und Kunstler von den Anfangen bis heute 2 Auflage Metzler Stuttgart 2004 ISBN 3 476 01892 X Getz Artikel von Priestley Sauter Artikel von FairweatherRichard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 Penguin Guide Getz Artikel Steve Lake liner notes 1978 zit nach Steve Lake liner notes zit nach Steve Lake liner notes Zit nach Steve Lake liner notes 1978 Stan Getz im Interview mit Arnold Jay Smith zit nach den liner notes von Steve Lake 1978 zit nach Steve Lake liner notes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Focus Album amp oldid 239374118