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Der Flugplatz Uetersen Heist fruher auch Fliegerhorst Uetersen ICAO Code EDHE liegt in der Nahe der Stadt Uetersen im Kreis Pinneberg auf dem Gebiet der Gemeinden Heist und Appen Der Verkehrslandeplatz ist mit 60 000 Flugbewegungen Jahr einer der meistfrequentierten Flugplatze Deutschlands Flugplatz Uetersen HeistUetersen Heist Schleswig Holstein Uetersen HeistKenndatenICAO Code EDHEFlugplatztyp VerkehrslandeplatzKoordinaten 53 38 49 N 9 42 15 O 53 647 9 7041666666667 6 7 Koordinaten 53 38 49 N 9 42 15 OHohe uber MSL 6 7 m 22 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 5 5 km sudostlich von UetersenStrasse Richtung NordenBasisdatenEroffnung 1934Betreiber Flugplatz Uetersen GmbHFlache 120 haStart und Landebahn09 27 1100 m 40 m Grasi7 i11 i13 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Flugbetrieb und der Umbau zum Militarflugplatz 1 3 Zeit wahrend des Zweiten Weltkrieges 1 4 Situation nach dem Krieg 1 5 Luftwaffenmuseum 1 6 Zivile Nutzung nach dem Krieg 2 Gegenwart 2 1 Personenluftverkehr 2 1 1 Linienfluge 3 Zwischenfalle 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Bereits um 1928 gab es Uberlegungen in Uetersen einen Segelflugplatz zu errichten doch es dauerte noch einige Jahre bis das erste Flugzeug starten konnte Im Juni 1933 startete das erste Segelflugzeug an einem Sonntagmorgen von einem Sportplatz mitten in Uetersen Insgesamt wurden bis 1934 von diesem Platz 69 Segelflieger gestartet Die grosste Herausforderung war jedoch dass man sich das Sportgelande mit den ansassigen Sportvereinen teilen musste und eine grosse Zahl Schaulustiger immer anwesend war Daraufhin sah man sich in der naheren Umgebung von Uetersen um und dort einen geeigneten Platz zu finden auf dem ein Flugplatz errichtet werden konnte Als erstes wurde das Gebiet der Holmer Sandberge fur geeignet befunden doch auf Grund der Beschaffenheit des Gelandes wurde das Vorhaben wieder verworfen Unweit der Holmer Sandberge gab es noch die sogenannte Franzosenkoppel eine grosse Heideflache in der Appener und Heistmer Feldmark Sie war nicht durch Hugel oder starken Baumwuchs unterbrochen und erwies sich als geeignet fur den Bau des Flugplatzes Nach zahen Verhandlungen mit mehreren Grundeigentumern wurde dieses Gebiet der Stadt Uetersen verkauft die nun Eigentumer wurde Am 22 Marz 1934 wurde mit den Arbeiten am Segel Sport Flughafen begonnen Bereits im Winter desselben Jahres waren sie abgeschlossen Mit dem ersten offiziellen Flugbetrieb wurde bereits wahrend der Bauarbeiten im Oktober 1934 begonnen Flugbetrieb und der Umbau zum Militarflugplatz Bearbeiten Wenige Monate spater begannen die ersten Verhandlungen zum Bau eines Militarflugplatzes in der Nahe Durch das Bestreben des damaligen Burgermeisters von Uetersen und dem Gesetz uber den Aufbau der Wehrmacht und Wiederherstellung der Wehrhoheit von 1935 wurde der Flugplatz zum Militarflugplatz umgestaltet Im Sommer 1935 wurde die Rollbahn fertiggestellt Am 25 Juli 1936 landete wenn auch irrtumlich das erste Motorflugzeug gesteuert von einem Flugschuler der Fliegerschule Magdeburg auf dem frisch planierten Rollfeld Wenig spater wurde auch mit dem Bau der Kasernen und Flugzeughallen begonnen Am 3 Oktober 1936 bezog die Flieger Ersatzabteilung 37 die neu errichteten Kasernen Ende 1938 erfolgte die Umbenennung in die Flieger Ersatz Abteilung 32 Zeit wahrend des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten nbsp Junkers Ju 52 3m der Lufthansa nbsp Messerschmitt Bf 110G 2Nach dem Kriegsbeginn 1939 wurden Einsatztruppen von Fernaufklarern Nachtjagern Schlachtfliegern und Transportflugzeuge stationiert Die Einheiten wurden unter anderen mit der Ju 52 Heinkel He 111 und mit der Messerschmitt Bf 109 und Bf 110 ausgerustet In dieser Zeit ereigneten sich mehrere Absturze auf dem Flugplatzgelande wobei auch Menschen ums Leben kamen Am 9 April 1940 starteten von hier aus die Angriffe auf Danemark und Norwegen Teil des gross angelegten deutschen Unternehmens Weserubung In den fruhen Morgenstunden starteten zwolf Ju 52 Transportflugzeuge des Kampfgeschwaders z b V 1 mit der 4 Kompanie des Fallschirmjagerregiments 1 Der grosste Teil der Fallschirmjager wurde an der Storstromsbroen zwischen Falster und Seeland eingesetzt um dort die Brucke bis zum Eintreffen deutscher Bodentruppen zu sichern Es war der erste Kampfeinsatz von Fallschirmtruppen aus der Luft in diesem Krieg Am selben Tag starteten noch einmal uber 100 andere Transportmaschinen vom Fliegerhorst Sie flogen die zweite Welle bei der Eroberung der Flugplatze in Aalborg und des Flugplatzes im norwegischen Stavanger Obwohl der Platz nun uberwiegend militarisch genutzt wurde wurde der Flugplatz auch an das internationale Luftfrachtnetz angeschlossen Die Deutsche Lufthansa eroffnete am 29 Januar 1940 die Luftfrachtstrecke Uetersen Kopenhagen Geflogen wurde diese Strecke taglich mit einer Junkers Ju 52 Am 3 Marz 1943 warfen Bomber der britischen Royal Air Force grossere Mengen an Brand und Sprengbomben auf den Flugplatz als sie ihr Ziel den Altonaer Bahnhof mit der Stadt Wedel verwechselten 1 Sie richteten an den Gebauden und dem Fluggelande erheblichen Schaden an Weitere Bombenabwurfe folgten wobei auch das Rollfeld beschadigt wurde Anfang Juli 1943 wurden dann die ersten Sturzkampfflugzeuge stationiert In der Nacht zum 24 25 Juli 1943 wurde der Flugplatz erneut bombardiert Es war der Beginn der Operation Gomorrha dem schwersten Angriff in der Geschichte des Luftkrieges Situation nach dem Krieg Bearbeiten Am 5 Mai 1945 besetzten britische Truppen den Flugplatz den die Alliierten als Advanced Landing Ground ALG B 174 bezeichneten Die British Air Force of Occupation nutzte den Platz weiterhin neben britischen Jagdflugzeugen lagen hier nach Kriegsende bis zu funf Staffeln kanadischer Supermarine Spitfire des 126 Wing Geschwader die im Marz 1946 aufgelost wurden Von November 1948 bis Marz 1950 beheimatete RAF Uetersen die 85 Group die wahrend der Berliner Luftbrucke die von der United States Air Force benutzten RAF Stationen verwaltete Diese unterhielt eine Verbindungsstaffel die mit verschiedenen Flugzeugtypen ausgerustet war Anson Procter Auster Oxford Spitfire Dominie Mosquito Die Royal Air Force blieb anschliessend noch bis Ende November 1955 in Uetersen nbsp Piaggio P 149 der LuftwaffeNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die deutsche Luftfahrt sehr eingeschrankt die militarische Luftfahrt ganz verboten Im Jahre 1955 wurde die Bundesrepublik Deutschland teilsouveran und die Bundeswehr gegrundet Als Teilstreitkraft entstand 1956 die neu aufgestellte Luftwaffe Im gleichen Jahr wurde auf dem Fliegerhorst Uetersen das Luftwaffenausbildungsregiment 1 gebildet 2 Am 19 Oktober 1956 fand hier die erste Vereidigung der neuen Soldaten statt Im Mai 1958 wurde das Fluganwarterregiment in Uetersen aufgestellt 3 Fur die Ausbildung der Piloten wurden Flugzeuge vom Typ Piper PA 18 und Piaggio P 149 eingesetzt bis die Grundausbildung nach Furstenfeldbruck verlegt wurde Der militarische Flugbetrieb wurde danach eingestellt Der Fliegerhorst wurde im Oktober 1975 nach dem Deutschen Flieger Hans Joachim Marseille zur Marseille Kaserne umbenannt Auf dem Fliegerhorst verblieb nur die Sprachenschule und die Unteroffizierschule der Luftwaffe Luftwaffenmuseum Bearbeiten Hauptartikel Luftwaffenmuseum Uetersen Auf dem Flugplatz war auch des Luftwaffenmuseum Uetersen beheimatet das 1956 entstand und 1995 in einer gross angelegten Aktion nach Berlin Gatow verlegt wurde wo das heutige Luftwaffenmuseum entstand Zivile Nutzung nach dem Krieg Bearbeiten nbsp Cessna 150 das meistgenutzte Flugzeug auf dem VLP UetersenMitte 1951 wurde durch die zustandige Luftfahrtbehorde in Kiel die Genehmigung zur Wiederaufnahme des Segelflugbetriebes erteilt Der Segelflugbetrieb wurde zunachst nur an den Wochenenden durchgefuhrt um den militarischen Flugbetrieb an Werktagen nicht zu storen Die Gemeinde Heist stellte 1957 der neu gegrundeten Flugplatzgemeinschaft westlich des Flugfeldes ein Gelande zum Bau einer Flugzeughalle mit Turm zur Verfugung Im Jahr 1965 durften sich auch die Motorflieger ansiedeln Der Segelflugbetrieb konnte zunachst nur auf der Sudseite des Platzes durchgefuhrt werden da die Luftwaffe parallel zum Rollfeld auf der Nordseite den militarischen Flugbetrieb durchfuhrte Ab 1965 teilte sich das Militar das Rollfeld mit den ersten Motorfliegern Die Flugleitung fur den zivilen Betrieb war zunachst in einer Baracke in einer Ecke des Platzes untergebracht Nach Beendigung des militarischen Flugbetriebes 1972 wurde der Motorflug auf die Sudseite und der Segelflug auf die Nordseite verlegt Nach dieser Neuordnung entstand auch das jetzige Flugplatzgebaude mit Turm und Restaurant nbsp Blimp D LDFR auf dem VLP UetersenIn den 1970er Jahren war erstmals ein Blimp in Uetersen zu Gast Es handelte sich um das Luftschiff N2A der Firma Goodyear nbsp Piper PA 18 mit Schwimmern auf dem Flugplatz Uetersen nbsp Cessna 172 von Air HamburgIm Jahre 1987 wurde der Flugplatz weltbekannt als der bislang unbekannte Privatpilot Mathias Rust von hier mit einer Cessna 172 seinen Flug nach Moskau startete um dort neben dem Roten Platz zu landen Gegenwart BearbeitenDer heutige Flugplatz wird ausschliesslich zivil genutzt Folgende Luftsportvereine sind dort vertreten und gleichzeitig zu je 25 Gesellschafter der Flugplatz Uetersen GmbH Luftsportverein Kreis Pinneberg e V LSV Segelflug Segelflug Club Uetersen e V SCU Segelflug Aero Club Pinneberg e V Motorflug Hamburger Luftsport e V Dachverein einiger Hamburger Luftsportvereine Motor und Segelflug Personenluftverkehr Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Abschnitt ist komplett unbelegt Folgende Unternehmen im gewerblichen Luftverkehr sind am Flugplatz Uetersen ansassig oder fliegen den Platz an Air Hamburg Technik Canair Luftfahrtunternehmen und Pilotenausbildung Charlie Bravo Aeronautics GmbH Flugschule amp Technik Wartung Restauration von Oldtimern HanseAIR Flugschule fur Privatpiloten Kunstflug und Flugzeug Aerial Sign Luftwerbung Linienfluge Bearbeiten Die Fluggesellschaft OFD Ostfriesischer Flugdienst bietet Fluge zum Flugplatz Helgoland Dune an 4 Zwischenfalle BearbeitenDer Flugplatz Uetersen hat in seiner Geschichte mehrere Zwischenfalle zu verzeichnen Am 20 Dezember 1947 fiel an einer Douglas DC 3 C 47B der britischen Royal Air Force RAF Luftfahrzeugkennzeichen KN439 im Anflug auf den Flugplatz Uetersen bei schlechtem Wetter ein Triebwerk aus Der Kommandant verlor die Kontrolle uber das Flugzeug Es kam zu einer Bruchlandung im Gelande bei der das Flugzeug irreparabel beschadigt wurde Alle acht Insassen uberlebten den Unfall 5 Am 29 Juli 1999 sturzte eine Cessna 152 bei einem Durchstartmanover im Landeanflug ab ein Fluglehrer in der Maschine starb ein Flugschuler uberlebte schwer verletzt 6 Am 12 Februar 2000 sturzte eine Ruschmeyer R90 im Gegenanflug auf die Landebahn 27 aus ungeklarter Ursache ab Alle 3 Insassen wurden getotet 7 Am 2 September 2009 uberschlug sich eine Robinson R22 im Schulungsbetrieb kurz nach dem Abheben Der Hubschrauber wurde komplett zerstort der Pilot konnte sich unverletzt aus dem Wrack befreien 8 Am 18 Marz 2010 sturzte eine Cessna 152 D EPIA im Endanflug auf den Flugplatz aus geringer Hohe auf die Landebahn Einer der beiden Insassen wurde bei dem Unfall leicht verletzt Das Flugzeug wurde irreparabel beschadigt 9 10 Am 7 August 2013 sturzte eine Cessna 172 nach dem Start in ein nahegelegenes Waldstuck Beide Insassen kamen dabei ums Leben 11 12 Siehe auch BearbeitenListe deutscher FlugplatzeLiteratur BearbeitenHans Ferdinand Bubbe Heimatbuch Uetersen Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen Teil V VI Heydorn Uetersen 1939 Lothar Mosler Blickpunkt Uetersen Geschichte und Geschichten 1234 1984 Heydorn Uetersen 1985 DNB 860964795 Lothar Mosler Fliegerhorst Uetersen Marseille Kaserne Eine heimatgeschichtliche Dokumentation Heydorn Verlag Uetersen 1987 Luftwaffen Museum Uetersen Sonderausgabe zum 20 jahrigen Jubilaum des Museums 1977 Stadt Uetersen 750 Jahre Uetersen 1984 Ernst Brutt Gerhard Scharfenstein Sport in Uetersen 1997 Stadtgeschichtliches Heimatmuseum Uetersen Uetersener Nachrichten 2007 Adolf Galland Die Ersten und die Letzten Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg 16 Auflage Heyne Munchen 1995 ISBN 3 453 00012 9 Heyne allgemeine Reihe Nr 129 Christopher Babecki Flugplatz Uetersen Heist In Das Uetersen Lexikon Schmidt amp Klaunig Kiel 2012 ISBN 978 3 88312 421 6 S 32 35 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugplatz Uetersen Sammlung von Bildern Offizielle Website des Flugplatzes Website des Segelflug Club Uetersen e V Website des Luftsportverein Kreis Pinneberg e V Website der Vereinigung Hanseatischer Fliegerfreunde e V Website zur Geschichte des Fliegerhorstes UetersenEinzelnachweise Bearbeiten Fliegerhorst Uetersen Entstehung bis 1945 In Fliegerhorst Uetersen Abgerufen am 19 April 2022 deutsch Indienststellung Luftwaffenausbildungsregiment 1 www geschichte luftwaffe de abgerufen am 10 Juli 2010 Fluganwarterregiment aufgestellt www geschichte luftwaffe de abgerufen am 10 Juli 2010 https www fliegofd de flugzeiten und preise uetersen hamburg helgoland Flugunfalldaten und bericht DC 3 KN439 im Aviation Safety Network englisch abgerufen am 15 Mai 2023 Untersuchungsbericht der Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung Untersuchungsbericht der Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung Untersuchungsbericht der Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung Untersuchungsbericht Memento vom 26 Dezember 2011 im Internet Archive der Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung abgerufen am 19 Mai 2023 Unfallbericht Cessna 152 D EPIA Aviation Safety Network WikiBase englisch abgerufen am 15 Mai 2023 Zwei Tote bei Absturz eines HanseAir Flugzeugs In Hamburger Abendblatt vom 7 August 2013 Thomas Klink Heist Zwei Tote bei Flugzeugabsturz Pinneberg Tageblatt vom 8 August 2013 Online auf shz de abgerufen am 14 September 2013 nbsp V DVerkehrs und Sonderlandeplatze in Schleswig Holstein nbsp Ahrenlohe Flensburg Schaferhaus Grube Hartenholm Heide Busum Helgoland Dune Husum Schwesing Itzehoe Hungriger Wolf Kiel Holtenau Leck Neujellingsdorf Neumunster Pellworm Rendsburg Schachtholm Schleswig Kropp Sierksdorf Hof Altona St Michaelisdonn St Peter Ording Uetersen Heist Wahlstedt Wyk auf Fohr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Uetersen Heist amp oldid 239265187