www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dusseldorfer Unternehmerfamilie Flender gehorte zur finanzkraftigen und einflussreichen Oberschicht der Stadt 1 Ihre Unternehmungen wurden von dem renommierten Bankhaus Trinkaus finanziert 2 Grabstatte der Familie Flender auf dem Dusseldorfer Nordfriedhof 2019 Der Fabrikant und Fernhandelskaufmann Peter Johannes Flender 1730 1781 aus Krawinklerbrucke war der Stammvater einer Linie dieser Familie aus der spater die Unternehmen Flender Bruckenbau Flender Bocholt und die Flender Werft hervorgingen Das bekannteste Mitglied der Familie war der Unternehmensgrunder Hermann August Flender 1839 1882 Ur Enkel von Peter Johannes Flender Enkel von Johann Flender 1750 1817 und Sohn von Johann Friedrich Flender 1789 1857 Alfred Friedrich Flender sen 1876 1939 3 ein Sohn von Hermann August Flender verfugte vor dem Ersten Weltkrieg uber ein Vermogen von zwei bis drei Millionen Mark 4 5 Alfred Friedrich Flender jun 1900 1969 wurde mehrfach ausgezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Peter Johannes 1730 1781 1 2 Johann 1750 1817 1 3 Johann Friedrich 1789 1857 1 4 Hermann August 1839 1882 1 4 1 Leben 1 4 2 Firma H Aug Flender 1 4 3 Politik und Kultur 1 5 Alfred Friedrich 1876 1939 1 5 1 Leben 1 5 2 Firma A Friedr Flender amp Co KG 1 6 Alfred Friedrich II 1900 1969 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPeter Johannes 1730 1781 Bearbeiten Peter Johannes Flender wurde als altester Sohn von Johannes Flender und Anna Margaretha Flender geborene Clarenbach 31 Januar 1727 in Krawinklerbrucke 21 Oktober 1772 geboren Peter Johannes war ein Enkel von Friedrich Flender von der Hardt 1674 1707 der von Wilhelm Hyacinth von Nassau Siegen 1666 1743 hingerichtet wurde Seit dem 18 Januar 1726 war er mit Anna Elisabeth geb Heyder 1730 Mai 1781 in Siegen verheiratet Peter Johannes der sich um den Band und Schlichteisen Handel der Region besondere Verdienste erworben hatte wohnte in Dorpe einer in der Wuppertalsperre versunkenen Ortschaft auf dem heutigen Stadtgebiet von Radevormwald Peter Johannes wohnte in einem alteren bergischen Wohnhause welches manches charakteristische Merkmal aufweist namentlich in den schmalen Fenstern an der Wupperseite den zweimal vorgekragten Obergeschossen dem angebauten Kamin und der interessanten sudlichen Schindelwand mit Holzladen und Gitterfenstern 6 Kinder von Peter Johannes Flender und Anna Elisabeth Flender geb Heyder waren 7 Anna Margaretha 17 Marz 1749 28 September 1802 verheiratet mit Joh Otto Achenbach Johannes 21 November 1750 29 Oktober 1817 verheiratet mit Anna Maria Achenbach Peter Johannes 1754 Joh Friedrich 1756 13 Oktober 1818 verheiratet mit Anna Magdalena Pieper aus Ronsdorf Maria Katharina 1758 20 Juli 1817 Catharina Johanna 1759 verheiratet mit Benjamin Pieper Anna Elisabeth 1 November 1761 29 August 1809 verheiratet mit Hermann Achenbach Burgermeister in Siegen Peter Johannes Flender aus Krawinklerbrucke ein reicher Eisenhammerbesitzer war Brotherr und Mazen von Johann Heinrich Jung auch Jung Stilling 8 der von 1763 bis 1770 im Haus von Flender als dessen Hausinspektor 9 wohnte und dort dessen Kinder unterrichtete In Jung Stillings Erzahlungen wurde er als Herr Spanier bezeichnet weil Peter Johannes seine Waren bis nach Spanien exportierte 10 In Jung Stillings Buch Theorie der Geisterkunde erzahlt der Autor von Peter Johannes Flender 11 Johann Heinrich Jung gen Jung Stilling geb 1740 in Grund im Siegerland gest 1817 in Karlsruhe beschreibt Peter Johannes Flender nbsp Jung Stilling gefordert von P J Flender nbsp S 28 nbsp S 29 nbsp S 30 nbsp S 31 nbsp S 32 nbsp S 33 nbsp S 34Anlasslich des Todes von Achenbachs Frau schrieb Peter Johannes Flender am 6 April 1783 in Krawinklerbrucke einen Brief an Johann Friedrich Achenbach in dem er sein Beileid ausdruckte Hochedler Theuerster Herr Mitvater Mit Gefuhl von Wehmuth durchdrungen erfahre aus Ihrem selbst an mich erlassenen Trauerschreiben den todtlichen Hintritt Ihrer Zeit Lebens liebgewesenen Frauen Liebsten meiner geehrten und werthen Frau Mit Mutter der weiland hochedlen Frau Elisabeth geborne Panthoverin Ich weiss dass dieselbe als eine gute Christin Gott um ihre Auslosung ofter angerufen auch bei dessen herannahendem Gefuhl ihren Herrn Eheliebsten Kinder und Kindeskinder wird gesegnet haben Und so wie ihre ermudeten Glieder jetzt ohne Schmerzen bei unserm allesamt Mittler ruhen so wird sich ihre Seele in dem Anschauen ihres Gottes und Erlosers freuen Sie wird nicht wieder zu uns wohl aber verlangen dass wir bald ein Jeder zu seiner Zeit zu ihr kommen mochten Bei diesem allen aber theuerster Herr Mitvater bleibt ihr Schmerz und Betrubnis gerecht Ich bedauere Sie und habe mehr als freundschaftliches Mitleid mit Ihnen Meine Seele weiss es und fuhlt eben jetzt wieder in vollem Umfang was es heisst Diejenige zu verlieren an deren Seite man die Zeit der Jugend und besten Alters gewandelt Diejenige wo vor man gewohnt war sein Herz auszuschutten und dessen ganze Geheimnisse zu entdecken Diejenige welche die Sorge der Haushaltung muhsame Erziehung unserer lieben Kinder mit uns theilte und nach vollendeten Tagesgeschaften fur unsre Ruhe und Erquickung gesorgt hat Aber wir wissen auch aus den heiligen Blattern und eigener Erfahrung dass die Wege des Herrn eitel Gute sind Denen die seinen Bund und Zeugnisse bewahren Fassen Sie sich dahero ergeben sie sich in diese wie in viele vorherige Begebenheiten schon geschehen dem Willen des Herrn Doch ich fuhle dass meine Feder zu schwach ist zum Trosten Sie wissen mehr als ich Ihnen sagen kann Ich wunsche also dass Sie der Herr in diesen Umstanden starken und bewahren wolle und alles Gute der lebendigen stehen lasse Mich und die Meinigen empfehle Ihrer gutigen Freundschaft versichernd dass ich mich nie anders zeichnen werde als mit der hochachtungsvollen Ergebenheit zu sein Euer Euch hochschatzender MitvaterPeter Johannes Fleder 12 nbsp Peter Johannes Flender geb 21 November 1750 gest 29 Oktober 1817 Grundungsvater des Dusseldorfer Zweigs der Familie Flender nbsp Siegel des Herrn Peter Joh Flender nbsp Kinder von Peter Johannes Flender nbsp Vordere Ansicht des Hauses von Peter Johannes Flender in Dorpe Radevormwald in dem Johann Heinrich Jung von 1763 bis 1770 wohnte nbsp Hintere Ansicht des Hauses von Peter Johannes Flender in Dorpe Radevormwald in dem Johann Heinrich Jung von 1763 bis 1770 wohnte Johann 1750 1817 Bearbeiten Johannes Flender wurde als zweites Kind von Peter Johannes Flender am 21 November 1750 geboren Am 6 April 1780 heiratete er Anna Maria geb Achenbach Am 8 Oktober 1817 erkrankte er schwer bekam um 11 Uhr ein starkes Frieren und daraufhin eine Brustkrankheit Spater kam ein Gallenfieber hinzu Drei Tage phantasierte er Vom 13 auf den 14 Oktober um 2 Uhr starb er Die gemeinsamen Kinder waren 13 Elisabeth Friederica 20 Juni 1781 15 Dezember 1825 Katharina Margaretha Henrietta 24 November 1782 18 Februar 1867 Johannes Friedrich 16 Juli 1784 20 September 1802 Elisabetha Philippina 26 August 1787 20 September 1802 Johann Friedrich 14 Mai 1789 18 September 1857 verheiratet mit Adolfine Schleifenbaum aus Siegen Amalie Catharina Johanna 4 Dezember 1791 3 November 1868 verheiratet mit Joh Abraham von den Steinen Peter Johannes 29 November 1793 30 November 1793 beigesetzt am 2 Dezember 1793 Johannes 19 Januar 1795 8 September 1862 14 nbsp Johannes Flender nbsp Anna Maria Flender geb Achenbach nbsp Kinder von Johannes Flender und Anna Maria AchenbachJohann Friedrich 1789 1857 Bearbeiten Johann Friedrich Flender 14 Mai 1789 in Krawinklerbrucke 18 September 1857 in Siegen wurde als funftes Kind von Johannes Flender geboren Er war seit dem 23 Mai 1833 mit Adolfine geb Schleifenbaum 6 Juli 1810 16 September 1875 verheiratet Wegen eines Augenleidens kam er mit seiner Frau von Krawinklerbrucke bei Lennep nach Siegen um sich arztlichen Rat zu holen Dort erkrankte er zusatzlich am Unterleib und verstarb kurze Zeit spater 15 Die gemeinsamen Kinder waren Johanna 21 Juni 1834 Wilhelmina 27 November 1835 27 Oktober 1886 Johann Friedrich 17 September 1837 25 November 1910 Hermann August 24 Februar 1839 3 Januar 1882 Adolphine 9 Mai 1841 20 Marz 1915 verheiratet mit Johannes Israel aus den Niederlanden Luise 2 Dezember 1843 11 November 1888 16 nbsp Johann Friedrich Flender nbsp Adolfine Flender geb Schleifenbaum nbsp Kinder von Johann Friedrich Flender nbsp Vorderansicht des Flender schen Stammhauses in Krawinklerbrucke nbsp Hinteransicht des Flender schen Stammhauses in KrawinklerbruckeHermann August 1839 1882 Bearbeiten Leben Bearbeiten Hermann August Flender 24 Februar 1839 in Krawinklerbrucke 3 Januar 1882 17 wurde als viertes Kind von Johann Friedrich Flender und Adolfine Flender geb Schleifenbaum geboren Er war in erster Ehe mit Mathilde geb Brink 1 Februar 1841 in Milspe 30 Dezember 1867 in Dusseldorf verheiratet Nach deren Tod heiratete er Alina Leonore geb Klein 19 August 1847 in Dusseldorf 4 April 1914 in Dusseldorf Er wohnte seit dem 20 September 1864 im Haus Bahnstrasse 56 in Dusseldorf Hermann August hatte acht Kinder Hermann August 26 Februar 1870 Aline 27 November 1871 Leonore 2 Marz 1873 Elisabeth 21 Oktober 1874 Alfred Friedrich Flender 5 Marz 1876 in Dusseldorf 27 August 1939 Irma 24 Oktober 1877 Walter 11 Januar 1880 Adolf 7 Juni 1881 nbsp Kinder von Hermann August FlenderFirma H Aug Flender Bearbeiten Hermann August Flender war 1864 aus dem Siegerland nach Dusseldorf gekommen und hatte eine Schrauben und Nietenfabrik gegrundet die Rohrenwerke belieferte Dazu errichtete er ein paar Jahre spater ein Puddel und Walzwerk Er erwarb 1872 ein Gelande gegenuber dem Bahnhof in Benrath 18 1873 beantragte der Fabrikbesitzer Flender fur ein neu zu errichtendes Werk einen Eisenbahnanschluss zum Benrather Bahnhof Das Eisenbahnkommissariat erteilte seine Genehmigung unter der Voraussetzung dass er das Einverstandnis des Eigentumers eines Privatwegs einholte Funf Jahre spater erhielt Flender weitere Genehmigungen fur Abzweigungen von dieser Anschlussstrecke 19 Hermann August Flender half Wilhelm de Fries dabei das Benrather Werk anzulegen wo de Fries Hebezeuge Laufkrane Waggons spater auch Portalkrane fur Hafen produzierte 20 Flender verkaufte einen Teil des erworbenen Gelandes an die Unternehmen Balke amp Co sowie Capito amp Klein errichtete dann auf seinem verbliebenen Gelande eine kleine Verzinkerei der er eine Wellblechfabrik hinzufugte In den 1890er Jahren ging er dazu uber Eisenkonstruktionen fur Fabrikgebaude herzustellen Auf dieser Grundlage weitete er seinen Betrieb erfolgreich auf den Bruckenbau aus Aus seinem Werk stammte z B eine grosse Halle der Zeppelinwerft in Friedrichshafen Hallenbauten fur ein grosses Elektrizitatswerk in Buenos Aires und eine Hubbrucke in Manila 21 sowie die Bahnsteighallen der Bahnhofe in Konigsberg und Hamburg aber auch Bruckenbauten in Koln und Konigsberg 22 23 Auch der 1890 errichtete Hochfirstturm auf dem Hochfirst im Schwarzwald wurde von in Benrath vorgefertigt Die Einleitung zu einem Produktkatalog zahlt die vielfaltige Arbeit des Benrather Werks auf nbsp Aktie uber 100 RM der Flender AG fur Eisen Brucken und Schiffbau vom Mai 1927 Die Flender A G fur Eisen Brucken und Schiffbau Dusseldorf Benrath fruher Bruckenbau A G welche aus der im Jahre 1880 gegrundeten Firma H Aug Flender hervorgegangen ist hat einen durchgreifenden Umbau ihrer Werkstatten in Benrath vorgenommen so dass dieselben heute eine bedeckte Flache von 31 000 m aufweisen und mit den neuesten Maschinen und Krananlagen versehen sind Durch diese Um und Neubauten ist die Firma in die Lage versetzt die umfangreichsten Lieferungen in kurzer Zeit zu erledigen und eine Jahresleistung von etwa 50 000 Tonnen Eisenkonstruktionen zu erreichen Von den vielen Hunderten Hallen die bereits zur Ausfuhrung gelangt sind und die sich noch in Ausfuhrung befinden sind zu erwahnen Kessel Maschinen und Pumpenhauser elektrische Zentralen und Zentralen fur Gaskraftmaschinen Stahlwerke Walzwerke Giessereien und Generatorenhauser Gasreinigungs und Dolomitanlagen mechanische Werkstatten Drehereien Montagehallen Reparaturwerkstatten fur alle moglichen Zweige der Eisenindustrie Kesselschmieden Spezialschmieden Nieten und Schraubenfabriken Brauereien Glasfabriken Raffinierwerke Soda und Papierfabriken sowie verschiedene andere Spezialfabriken ganze Brikettfabriken Schlachthallen Kohlewaschen Kohlensilos Kohlenseparationen und Kohlenforderanlagen Gaswerke Lagerhauser und Guterhallen sowie Bahnhofshallen Hochhauser und Stahlskelettbauten Dacher und Turme fur die allergrossten Bauten wie Kirchen Rathauser grosse Verwaltungs und Geschaftshauser sowie fur verschiedene andere massiv ausgefuhrte Bauten Aussichts Leucht und Forderturme sowie Leitungsmaste von jeder Grosse Brucken Eisenbahn Strassen Dreh Klapp Hub Landungsbrucken fahrbare sowie feststehende Verladebrucken Hoch und Hangebahnen jeder Art Drehscheiben Laufkrantrager eiserne Geruste fur verschiedenartigste Krane in jeder Grosse und jeder Form darunter auch fur die sogenannten Riesendrehkrane mit Nutzlasten bis zu 150 Tonnen Die von der Flender A G ausgefuhrten Lieferungen erfolgten hauptsachlich fur Deutschland dann aber auch fur das Ausland sowohl auf dem Kontinent als auch uber See Zu ihrer Kundschaft kann die Firma ausser den staatlichen und stadtischen Behorden die allergrossten Werke zahlen Furs Ausland wurden grosse Lieferungen gemacht fur England Frankreich Belgien Italien Holland Schweden Norwegen Danemark Russland fur Nord und Sudamerika fur Ost und Westindien Sudafrika China Japan Turkei Bulgarien usw usw 24 Projekte und ausgefuhrte Bauten der Bruckenbau Flender AG in Benrath bei Dusseldorf waren Strassenbrucke im Zuge der Samitter Allee in Konigsberg Ostpreussen preisgekronter Entwurf fur die neue Strassenbrucke uber den Rhein bei Koln Bahnsteighallen des Hauptbahnhofs in Konigsberg Ostpreussen Verwaltungsgebaude fur die I G Farbenindustrie AG in Frankfurt am Main Bahnsteighalle des Hamburger Hauptbahnhofs Montagehalle im Benrather Werk zweigleisige Eisenbahnbrucke uber die Weser bei Furstenberg Hubbrucke in Manila Philippinen Landungsbrucke in Swakopmund Deutsch Sudwestafrika Generatorhaus fur die Westfalische Stahlwerke AG in Bochum Weitmar zweigleisige Eisenbahnbrucke Hoxter uber die Weser dreischiffige Halle mit Buhnenkonstruktion fur das Eisen und Stahlwerk Frankleben in Frankleben bei Merseburg Stahlwerk der Alti Forni e Fonderie di Piombino in Portovecchio Italien Luftschiffhalle fur die Luftschiffbau Zeppelin GmbH in Friedrichshafen Bessemer Stahlwerk der Ebbw Vale Steel Iron amp Coal Comp South Wales Brucke uber die Maas bei Buggenum Niederlande Bruckenbauten auf Java fur das niederlandische Kolonialministerium zwei Brucken Uberbauten uber den Indus Indien 1931 wurde das Unternehmen an die Hein Lehmann amp Co AG in Dusseldorf verkauft Politik und Kultur Bearbeiten Hermann August Flender war auch politisch tatig So kandidierte er im Jahr 1880 fur die Zentrumspartei zuvor hatte er jedoch dem Vorstand des Liberalen Vereins angehort Die Liberalen waren daruber besturzt und machten seine Chancen auf einen Wahlsieg zunichte indem sie wesentliche Teile seiner ihn kompromittierenden Korrespondenz mit dem Liberalen Verein veroffentlichten Dadurch geriet Hermann August Flender ins Zwielicht und war politisch diskreditiert 25 Hermann August Flender zahlte auch zu den Initiatoren der Gewerbe und Kunstausstellung von 1880 26 Als der Niederrheinische Bezirksverein des Vereins Deutscher Ingenieure mit Sitz in Dusseldorf eine Gewerbe und Kunstausstellung ausrichten wollte konnten die Ingenieure vorwiegend Dusseldorfer Unternehmer fur die Ausstellung gewinnen darunter auch Hermann August Flender Flender war neben Lueg Trinkaus Dietze und Bueck Mitglied des Hauptkomitees einer Unternehmerversammlung die dafur von den Ingenieuren am 28 August 1878 einberufen worden war 27 Alfred Friedrich 1876 1939 Bearbeiten Leben Bearbeiten Alfred Friedrich Flender 5 Marz 1876 in Dusseldorf 27 August 1939 28 war seit dem 10 Marz 1900 verheiratet mit Mathilde Christine Doris geb Stein 27 November 1878 in Croydon bei London 23 Mai 1949 in Dusseldorf 29 30 Er bewohnte das Haus Bahnstrasse 22 Der Architekten und Ingenieurverein Dusseldorf wurdigte 1904 in der Publikation Dusseldorf und seine Bauten die Fassadengestaltung und die Grundrisslosung des Hauses das nach Entwurfen der prominenten Berliner Architekten Heinrich Kayser und Karl von Grossheim durch ihren Dusseldorfer Buroleiter Max Wohler erbaut wurde 31 Das Haus musste eine spezielle Bauaufgabe losen die durch die Frontbreite und durch die Tiefe vorgegeben war Das von den Architekten Kayser von Grossheim und Wohler erbaute Haus Bahnstrasse 22 Abb 583 erforderte infolge der geringen Frontbreite von 12 m und der bedeutenden Tiefe die Anlage eines grossen Innenhofs Vorderhaus und Hinterhaus wurden durch die Diele verbunden Abb 584 und 585 nbsp Wohnhaus der Industriellenfamilien Flender Bahnstrasse 22 um 1900 nbsp Detail der Fassade mit Initialen nbsp Die Initialen A und F in der Fassade des Hauses Firma A Friedr Flender amp Co KG Bearbeiten Am 25 Marz 1899 erwarb Alfred Friedrich Flender in Reisholz ein 10 Morgen grosses Fabrikgelande Am 15 Mai 1899 wurde unter der Firma Alfred Friedrich Flender amp Co eine Kommanditgesellschaft gegrundet und in das Handelsregister eingetragen Teilhaber mit personlicher Haftung war dabei Alfred Friedrich Flender Kommanditisten waren Anton Roper und Heinrich de Fries Der Zweck des Unternehmens war der Betrieb einer Holzriemenscheiben Fabrik auf dem am 25 Marz 1899 von Alfred Friedrich Flender in Dusseldorf Reisholz erworbenen Fabrikgelande Die Leitung des Unternehmens wurde dem aus den USA geburtigen D A Sprinkle ubertragen Die erste hergestellte Holzriemenscheibe wurde am 25 Dezember 1899 Alfred Friedrich Flender ubergeben Die ersten fabrikmassig produzierten Riemenscheiben wurden im Januar 1900 an die Unternehmen Hermann August Flender in Dusseldorf Benrath und S Zucker in Nurnberg geliefert Im Jahr 1901 wurde die Zweigniederlassung in Leipzig unter Leitung von Moos gegrundet die bei der Gewerbeausstellung in Leipzig mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet wurde 1902 wurde die Zweigniederlassung in Frankfurt am Main gegrundet die Leitung hatte Friedrich von Roessler Am 1 Januar 1903 wurde der Prokurist Wilhelm Mumm Teilhaber des Unternehmens Alfred Friedrich Flender amp Co Am 23 Juli 1903 brannte die Fabrik ab Der Betrieb wurde in einem Schuppen weitergefuhrt bis der Bau des neuen Fabrikgebaudes vollendet war 1904 wurde die Zweigniederlassung in Berlin unter Leitung von Magnus Moos gegrundet Im selben Jahre wurde eine belgische Zweigniederlassung in Lowen gegrundet die bis Kriegsende von F de Rey geleitet wurde Am 1 Marz 1905 trat Dr jur Adolf Flender als weiterer Kommanditist in das Unternehmen ein Es folgte die Grundung neuer Zweigniederlassungen in Hannover unter Leitung von Schachtzabel in Stuttgart Zuffenhausen unter Leitung von Bossert in Bochum unter Leitung von Zanzen sowie in Lille unter Leitung von Maurice Esser Die Bochumer Filiale wurde spater von der Dortmunder Zweigniederlassung ubernommen Die Filiale in Lille ubernahm das Pariser Unternehmen Wanner amp Co 1906 wurde die Zweigniederlassung in Hamburg gegrundet sie stand unter Leitung von Wilhelm Forst ebenso die Zweigniederlassung in Koln unter Leitung von S Benjamin Die Breslauer Zweigniederlassung wurde aufgegeben jedoch 1921 als Ingenieurburo Breslau neu gegrundet 1909 wurde der Unternehmensgrunder Alfred Friedrich Flender Mitglied der Dusseldorfer Handelskammer Eine Zweigniederlassung unter Leitung von Haring wurde in Rheydt gegrundet Am 8 Dezember 1909 vollzog Friedrich Flender die Vereinigung des Unternehmens Alfred Friedrich Flender amp Co mit der am 11 Januar 1898 gegrundeten Maschinenfabrik und Eisengiesserei Dieckmann amp Tangerding Nachf in Bocholt die vor allem gusseiserne Riemenscheiben und Transmissionsteileproduzierte Am 21 Februar 1910 wurde die Fabrik in Bocholt als Werk 2 in Flenders Unternehmen eingegliedert Personlich haftende Teilhaber waren nun Alfred Friedrich Flender W Mumm und F Tangerding Kommanditisten waren die Witwe von Hermann August Flender und Dr jur Alfred Flender Das Reisholzer Werk 1 stellte weiter Holzriemenscheiben her das Bocholter Werk 2 eiserne Riemenscheiben und andere Transmissionsteile Auf der Weltausstellung Brussel 1910 wurde das Unternehmen mit einer Goldenen Medaille ausgezeichnet Am 13 Mai 1911 wurden die Fabrikgrundstucke und Gebaude des Werks 2 in Bocholt von der Witwe F Tangerding erworben Im selben Jahr wurden die Zweigniederlassungen in Dortmund unter Leitung von G Steiner und in Dusseldorf unter Leitung von Grabowski und Honing gegrundet Von 1912 bis 1914 wurden beide Werke erweitert Die englische Abteilung im Werk Reisholz entstand in Bocholt der Ausbau der Giesserei und Werkstatten sowie eines Verwaltungsgebaudes Am 4 April 1914 starb die Witwe von H Aug Flender Am 22 Mai 1914 wurde eine Interessengemeinschaft mit dem Bocholter Unternehmen Hesselbein amp Reygers geschlossen das den Alleinvertrieb der Fabrikate an Transmissionsteilen von A Friedr Flender amp Co ubernahm Am 30 Juni 1914 wurde die Zentralverwaltung unter Leitung von A Friedrich Flender nach Dusseldorf verlegt Das 1894 gegrundete Unternehmen Hesselbein amp Reygers wurde nach dem Austritt von Heinrich Hesselbein am 13 Dezember 1916 von Alfred Friedrich Flender amp Co ubernommen und als Werk 3 fur die Herstellung von Transmissionen weitergefuhrt A Reygers blieb personlich haftender Teilhaber Das Unternehmen Alfred Friedrich Flender amp Co umfasste danach die Holzriemenscheibenfabrik in Reisholz und zwei Transmissionswerke in Bocholt 1917 wurde das Sagewerk Schmitz amp Zassenhaus in Dusseldorf erworben Im Januar 1918 erwarb das Unternehmen den Aaper Wald in Dusseldorf Grafenberg und liess diesen fur das Werk 1 in Reisholz abholzen Von der Eschweiler Ratinger Metallwerke AG wurde die Abteilung fur Transmissionen erworben Der Lagerbestand wurde abverkauft die Maschinen wurden teilweise von Werk 2 und Werk 3 ubernommen 1919 wurde F Tangerding in Bocholt Mitglied der Niederrheinischen Handelskammer Das zweite Vollgatter wurde im Werk Reisholz ausgestellt Die Zweigniederlassung Bocholt unter Leitung von Bernhard Willing wurde gegrundet ebenso eine Auslandsabteilung in Dusseldorf unter Leitung von Peter Dorrwaldt Dorrwaldt war Grunder und Leiter der Zweigniederlassung in London die 1910 in Nachfolge der Vortex Pulley and Belting Co gegrundet wurde aber zu Anfang des Ersten Weltkriegs wieder aufgegeben wurde 1920 wurde das Werk 2 nach Kauf benachbarter Grundstucke erweitert Das Areal Flora in Bocholt wurde erworben und zum Ausbau fur sieben Beamtenwohnungen genutzt 1921 wurden die zweite englische Abteilung im Werk 1 in Reisholz erbaut Die kaufmannischen Abteilungen der beiden Bocholter Werke wurden im Werk 3 zusammengelegt Im Jahr 1922 wurden das Verwaltungsgebaude und die Schlosserei im Werk 1 in Reisholz ausgebaut Im selben Jahr wurde die Metallverarbeitungs AG in Barmen gegrundet woran sich zugleich das Unternehmen Alfred Friedrich Flender amp Co beteiligte und deren Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Friedrich Flender wurde 1923 wurden die Deutschen Industrienormen eingefuhrt die insbesondere zu neuer verbesserter Konstruktion und Form der Ringschmierlager fuhrte Am 14 Mai 1924 wurde das 25 jahrige Bestehen des Unternehmens gefeiert Die Zentralverwaltung wurde in das neue Wilhelm Marx Haus in Dusseldorf verlegt 32 Alfred Friedrich II 1900 1969 Bearbeiten Alfred Friedrich Flender 5 Mai 1900 in Dusseldorf 17 November 1969 in Bocholt wurde als Sohn von Friedrich Flender geboren Er war verheiratet mit Marie Louise 21 Juni 1915 11 September 1994 und hatte u a einen Sohn Dipl Ing Alfred Friedrich Flender III 17 Februar 1945 2 Februar 1982 Unter seiner Leitung stand das Bocholter Unternehmen A Friedrich Flender amp Co Er gab auch die Zeitschrift Der Flenderaner Fur alle Angehorigen und Freunde heraus Fur seine Verdienste um die betriebliche Sozialpolitik wurde Alfred Flender am 30 November 1955 in Hamburg mit dem Freiherr vom Stein Preis ausgezeichnet Fur seine Verdienste um die Antriebs und Getriebetechnik sowie um die soziale Betriebsgestaltung wurde er am 25 Februar 1961 mit der Ehrendoktorwurde der RWTH Aachen ausgezeichnet Die Alfred Flender Strasse in Bocholt wurde am 14 Juni 1972 nach ihm benannt 33 Literatur BearbeitenChronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 Hugo Weidenhaupt Hrsg Kleine Geschichte der Stadt Dusseldorf Triltsch Verlag Dusseldorf 1979 1983 ISBN 3 7998 0000 X Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 1 Von der ersten Besiedlung zur fruhneuzeitlichen Stadt bis 1614 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34221 X Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 Band 3 Die Industrie und Verwaltungsstadt 20 Jahrhundert Schwann Dusseldorf 1989 ISBN 3 491 34223 6 Band 4 Zeittafel und Register Schwann Dusseldorf 1990 ISBN 3 491 34224 4 Bruckenbau Flender A G Benrath bei Dusseldorf o O o J Produktkatalog Hermann Bottger Bearb Geschichte der Familie Flender Band I 1954 Wilhelm Weyer Bearb Geschichte der Familie Flender Band II 1961 Ernest Omar Nay Genealogy of the Flenner Family o O USA 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Verlag Dusseldorf 1900 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Die Industrie und Verwaltungsstadt 20 Jahrhundert Schwann Dusseldorf 1989 ISBN 3 491 34223 6 S 559 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 543 Siehe zu diesem Klaus Winkelmann Flender Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 242 Digitalisat Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Die Industrie und Verwaltungsstadt 20 Jahrhundert Schwann Dusseldorf 1989 ISBN 3 491 34223 6 S 194 S 559 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 543 S 562 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 28 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 72 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 35 Carl Hans Sasse Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle Bucherei des Augenarztes Heft 18 Ferdinand Enke Stuttgart 1947 S 40 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 28 34 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 33 34 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 41 42 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 72 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 52 54 Chronik der Familie Flender Ludwig Voss Dusseldorf 1900 S 55 Chronik der Familie Flender S 55 Standesamt Dusseldorf Mitte 18 1882 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 561 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 619 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 562 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 561 Bruckenbau Flender A G Benrath bei Dusseldorf o O o J Produktkatalog Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Die Industrie und Verwaltungsstadt 20 Jahrhundert Schwann Dusseldorf 1989 ISBN 3 491 34223 6 S 10 Bruckenbau Flender A G Benrath bei Dusseldorf o O o J Produktkatalog Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt 1614 1900 Schwann Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 603 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Die Industrie und Verwaltungsstadt 20 Jahrhundert Schwann Dusseldorf 1989 ISBN 3 491 34223 6 S 52 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Die Industrie und Verwaltungsstadt 20 Jahrhundert Schwann Dusseldorf 1989 ISBN 3 491 34223 6 S 43 Standesamt Dusseldorf Nord 806 1939 Standesamt Dusseldorf Mitte 916 1949 Geschichtskartei Film Nr 7 4 0 10 0000 Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 386 S 388 25 Jahre deutscher Arbeit im Bau von Transmissionen A Friedr Flender amp Co Dusseldorf Reisholz Bocholt Verlag Buchdruckerei Gunther Kirstein amp Wendler Leipzig 1924 bocholt de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flender Unternehmerfamilie amp oldid 234901053