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Die Industrie und Handelskammer zu Dusseldorf IHK Dusseldorf ist die Industrie und Handelskammer fur Dusseldorf und die zehn Stadte des Kreises Mettmann Der 1831 gegrundeten Organisation gehoren rund 95 000 Mitgliedsunternehmen an Sie ist damit gemessen an der Anzahl der Mitgliedsunternehmen und an der Wirtschaftskraft eine der grossten der 79 IHKs Deutschlands obwohl der Kammerbezirk flachenmassig einer der kleinsten ist Sitz der IHK Dusseldorf am Ernst Schneider Platz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Sitz 2 Organisation 2 1 Vollversammlung 2 2 Prasidium 2 3 Hauptgeschaftsfuhrer 3 Geschaftsfelder 4 Geschaftszahlen 2021 5 Geschichte 5 1 Die Anfange 5 2 Grundung der Handelskammer 5 3 Wandel zur Industrie und Handelskammer 5 4 Zeit des Nationalsozialismus 5 5 Nach 1945 5 5 1 Wilhelm Heinrich Riehl Kolleg 5 6 Seit der Jahrtausendwende 6 Personlichkeiten 6 1 Prasidenten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSitz Bearbeiten nbsp IHK Gebaude nbsp Raumsaule von Erich Hauser vor dem IHK GebaudeDie IHK Dusseldorf sitzt am Ernst Schneider Platz 1 in der Dusseldorfer Innenstadt In Velbert befindet sich eine Geschaftsstelle Daruber hinaus wird ein Weiterbildungszentrum IHK Forum in der Nahe des Dusseldorfer Hauptbahnhofes unterhalten Organisation BearbeitenVollversammlung Bearbeiten Die Mitglieder wahlen die Vollversammlung alle funf Jahre So bestimmen sie 94 Sitze in unmittelbarer Wahl Bis zu dreizehn weitere Sitze kann die Vollversammlung per mittelbarer Wahl zu Mitgliedern der Vollversammlung wahlen 1 Die Wahl zur Vollversammlung findet in mehreren Klassen den sogenannten Wahlgruppen statt Die sachliche Begrundung fur dieses nach 5 Abs 3 IHK Gesetz vorgegebene Gruppenwahlrecht ist dass die Vollversammlung die Wirtschaftsstruktur im IHK Bezirk widerspiegeln soll Die Einteilung der Wahlgruppen fallt so in jedem Kammerbezirk unterschiedlich aus und bildet die jeweiligen wirtschaftlichen Besonderheiten sowie die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Gewerbegruppen ab Mitglieder konnen ausschliesslich Kandidaten ihrer Wahlgruppe wahlen Der Prasident beruft die Vollversammlung mindestens zweimal im Jahr ein Sie bestimmt die Richtlinien der IHK Arbeit und beschliesst uber Fragen die fur die kammerzugehorige gewerbliche Wirtschaft oder die Arbeit der IHK von grundsatzlicher Bedeutung sind Sie beschliesst insbesondere jahrlich den Wirtschaftsplan und die Wirtschaftssatzung Hohe der Beitrage Weiterhin verabschiedet sie samtliche Rechtsgrundlagen wie die Satzung Wahlordnung und insbesondere auch die Gebuhrenordnung zum Beispiel Hohe der Prufungsgebuhren Damit bestimmen die von den Mitgliedsunternehmen gewahlten Unternehmer was die IHK mit dem Geld macht insbesondere wie hoch die Mitgliedsbeitrage sind und welche Schwerpunkte sie in der Arbeit setzt Alle funf Jahre wahlt die Vollversammlung das Prasidium Daruber hinaus bestellt die Vollversammlung den Hauptgeschaftsfuhrer auf Vorschlag des Prasidiums Vor jeder Wahl bestimmt die jeweils scheidende Vollversammlung die Anzahl der Sitze fur jede Wahlgruppe Prasidium Bearbeiten nbsp IHK Prasident Andreas Schmitz und Hauptgeschaftsfuhrer Gregor Berghausen 2018 Das Prasidium besteht aus dem Prasidenten Amtszeit 2021 2026 Andreas Schmitz einem stellvertretenden Prasidenten Vizeprasident als standiger Vertreter sowie sieben weiteren Vizeprasidentinnen und prasidenten Die Amtszeit betragt seit 2011 funf Jahre vorher vier Jahre Fur das Amt des Prasidenten ist eine Wiederwahl nur einmal moglich Das Prasidium tagt in der Regel dreimal im Jahr berat Kammerangelegenheiten grundsatzlicher Art und bereitet Beschlussvorlagen fur die Vollversammlung vor Der Prasident vertritt die IHK nach aussen zusammen mit dem Hauptgeschaftsfuhrer Hauptgeschaftsfuhrer Bearbeiten Der Hauptgeschaftsfuhrer fuhrt die Geschafte der IHK Dusseldorf Er kann Vorlagen in die Vollversammlung einbringen und allein uber die Einstellung neuer Mitarbeiter entscheiden Er ist der Vollversammlung vertreten durch den Prasidenten fur die ordnungsgemasse Erfullung seiner Pflichten verantwortlich Seit dem 1 Januar 2016 ist Gregor Berghausen Hauptgeschaftsfuhrer Geschaftsfelder BearbeitenDie IHK Dusseldorf ist in den folgenden Geschaftsfeldern tatig Standortpolitik Branchenbetreuung Handel und Stadtentwicklung Verkehr Dienstleistungen und Kreativwirtschaft Gesundheitswirtschaft Energie und Umweltwirtschaft Bauleit und Regionalplanung International Markte und Trends Vertrags und Wirtschaftsrecht sowie Lieferkettengesetz Zoll und Aussenwirtschaftsrecht Handelspolitik Auslanderrecht Business Scout for Development Ausstellung Bescheinigung von Aussenwirtschaftsdokumenten Unternehmensservice Rechtsberatungen Handelsregisterangelegenheiten gewerbliche Erlaubnisse Existenzgrundung Start up Unternehmen und Unternehmensforderung Umwelt und Energieberatung Innovations und Technologieberatung Hochschulen Technologietransfer und Digitalisierung Fachkraftesicherung Inklusionsberatung Auskunfte zu Sachverstandigen Berufsbildung und Prufungen Ausbildung Hohere Berufsbildung Ausbildungsberatung stellenvermittlung und projekte Sach Fachkunde und Gewerberechtsprufungen Berufliche Weiterbildung im IHK Forum Verwaltung und Support Justiziariat IT Infrastruktur Services und Datenmanagement Finanzen und Beitrag Hausverwaltung und ImmobilienmanagementGeschaftszahlen 2021 BearbeitenDie IHK Dusseldorf bilanziert nach den Regeln des Handelsgesetzbuches und hatte zum Ende des Jahres 2021 eine Bilanzsumme von rund 81 5 Millionen Euro 2 Die Gesamtertrage lagen bei rund 34 9 Mio Euro und stammen zu rund 2 3 aus Mitgliedsbeitragen die je nach Leistungskraft der Mitgliedsunternehmen als Grundbeitrage und Umlagen erhoben werden Der Grundbeitrag liegt zwischen 45 und 1 000 Euro pro Unternehmen je nach Rechtsform mit einer Freigrenze von 5 200 Euro Gewerbeertrag unter der kein Beitrag fallig wird Daruber hinaus wird eine Umlage erhoben die sich nach dem Gewerbeertrag bemisst Der Umlagesatz fur die Mitgliedsunternehmen betragt 0 13 Prozent des Gewerbeertrags 3 Daneben verfugt die IHK uber Ertrage aus Gebuhren fur die Finanzierung gesetzlich zugewiesener Aufgaben etwa fur das Prufungswesen in der beruflichen Erstausbildung Ausserdem erzielt die IHK Ertrage aus Entgelten fur Seminare Lehrgange und Veranstaltungen und Finanzertrage Die IHK Dusseldorf beschaftigt 167 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon 11 Projektstellen und 50 Teilzeitkrafte Geschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Die Ursprunge der IHK Dusseldorf gehen auf das Jahr 1785 zuruck als sich die Dusseldorfer Kaufleute zusammenschlossen Seit 1798 wahlten sie aus ihrer Mitte den sogenannten Handlungsvorstand der die Interessen der Kaufleute vertreten sollte 1801 wurde der Handlungsvorstand mit Genehmigung des Landesfursten Maximilian I institutionalisiert Die nachfolgende napoleonische Herrschaft uberstand der Handlungsvorstand wobei die Wirtschaftslage in Dusseldorf wegen Frankreichs Annexions und Zollpolitik sowie der dadurch ausgelosten wirtschaftlichen und politischen Folgen nicht gut war Grossherzogtum Berg Entsprechend bescheiden war auch die Interessensvertretung der Kaufleute Eine Besserung der wirtschaftlichen Verhaltnisse zeichnete sich mit der Unterzeichnung der Mainzer Rheinschifffahrtsakte von 1831 ab Der Handlungsvorstand beschloss sich eine neue Organisationsform zu geben um den Erfordernissen der Zeit besser gerecht zu werden Grundung der Handelskammer Bearbeiten Am 23 Mai 1831 konstituierte sich die Konigliche Handelskammer zu Dusseldorf Oberburgermeister Philipp Scholler der per koniglicher Order den Vorsitz der neuen Handelskammer hatte lud alle Einwohner die mindestens 12 Taler Gewerbesteuer zahlten ein Mitglied der neuen Handelskammer zu werden Es meldeten sich 42 Unternehmer die aus ihrer Mitte den Kommissionar und spateren Betreiber einer Eisengiesserei Franz Schimmelbusch zu ihrem ersten Prasidenten wahlten 4 Am 5 November 1831 nahm die nach dem Vorbild der ersten modernen Handelskammer in Barmen und Elberfeld organisierte Handelskammer zu Dusseldorf ihre Tatigkeit auf Ein fruhes Tatigkeitsfeld war die Standortpolitik im Hinblick auf Anregungen zum Eisenbahnbau Erst in der zweiten Halfte der 1830er Jahre setzte die Industrialisierung in Dusseldorf ein 1837 organisierte die Handelskammer unter ihrem fruheren Prasidenten Schimmelbusch eine erste Ausstellung von Industrieprodukten auf der Flinger Strasse mit 113 Ausstellern davon 37 aus Dusseldorf Die Ausstellung wird heute als Beginn der Dusseldorfer Messetradition gesehen Wandel zur Industrie und Handelskammer Bearbeiten nbsp Haus der Handelskammer vor 1904Ab Mitte der 1860er Jahre entwickelte sich Dusseldorf zu einem Standort fur Industriebetriebe Entsprechend nahmen jetzt zunehmend Industrielle wie die Familien Poensgen Piedboeuf oder Ferdinand Heye Einfluss auf die Handelskammer 1870 wurde der Kammerbezirk um die Stadte Ratingen und Hilden sowie die Gemeinde Eckamp erweitert Im selben Jahr bezog die Organisation erstmals eigene Raumlichkeiten Seit der Grundung war man Untermieter im Rathaus gewesen 1874 grundete der Kammerprasident G Bloem auf Initiative von William Thomas Mulvany einen privatrechtlichen Borsenverein Am 18 Juni 1884 wurde die Dusseldorfer Borse staatlich anerkannt aber zugleich der Aufsicht der Handelskammer entzogen 1901 wurde erstmals ein eigenes fur die Handelskammer errichtetes Gebaude Graf Adolf Strasse 47 errichtet Erst 1924 fand die bereits seit uber einem halben Jahrhundert erfolgte Industrialisierung ihren Niederschlag in der Namensgebung aus der Handelskammer wurde die Industrie und Handelskammer Facharbeiterprufungen wurden ab 1926 abgenommen 1935 folgten die Kaufmannsgehilfenprufungen Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtubernahme der Nazis wurden auch die Industrie und Handelskammern gleichgeschaltet Am 28 Marz 1933 fanden Verhandlungen zwischen der ortlichen nationalsozialistischen Gauleitung und dem Dusseldorfer Regierungsprasidenten uber die Zukunft der Industrie und Handelskammern im Gau Dusseldorf statt Im Vorfeld der am selben Tag terminierten Vollversammlung der IHK Dusseldorf besetzten NSDAP Kommissare und die SA die IHK Geschaftsstelle Dem seit 25 Jahren amtierenden Prasidenten Carl Rudolf Poensgen wurde eine dem Regime ergebene Erklarung abgepresst die er nach anfanglichem Widerstand abgab 5 6 Am 12 April 1933 legte Poensgen aus Protest sein Amt nieder nachdem die Vollversammlung ihn zuvor zum Ehrenprasidenten ernannt hatte Auch die Mitglieder der Vollversammlung legten ihr Amt nieder Der Gauwirtschaftsberater Josef Klein setzte sich selbst als neuen Prasidenten ein und ernannte funf Kommissare Da Klein eher dem nationalkonservativen Lager zuzurechnen und zudem ein Vertrauter von Fritz Thyssen war fiel es den meisten Dusseldorfer Unternehmern nicht allzu schwer sich mit der neuen Situation zu arrangieren Der Ausschluss der judischen Unternehmer und deren Boykott wurde ohne weiteren Widerstand in Kauf genommen 1942 war es mit der Selbstverwaltung dann endgultig zu Ende als die IHK in der Gauwirtschaftskammer aufging Nach 1945 Bearbeiten Bereits 1945 begann die Reorganisation der Industrie und Handelskammer zu Dusseldorf mit den drei Abteilungen Industrie Handel und Allgemeines Zunachst ging es darum die dringendsten Versorgungsprobleme der Unternehmen zu losen 80 der Handelsunternehmen und 40 der Produktionsanlagen waren zerstort daruber hinaus 50 aller Gebaude in Dusseldorf darunter auch das IHK Gebaude selbst Es wurde wieder aufgebaut und konnte 1951 bezogen werden 1956 grundete die IHK anlasslich ihres 125 jahrigen Bestehens die C Rudolf Poensgen Stiftung e V zur Forderung von Fuhrungskraften 1957 konnte der Neubau an der Berliner Allee bezogen werden Der vor dem Gebaude liegende Platz wurde spater nach dem ehemaligen Prasidenten Ernst Schneider 1949 1968 benannt Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 wurde auch 1977 der Kammerbezirk in seiner heutigen Form gebildet Ab 1990 half man in der Dusseldorfer Partnerstadt Chemnitz die dortige IHK wieder aufzubauen Das Weiterbildungszentrum Forum wurde 1994 in einem eigenen Gebaude am Hauptbahnhof eroffnet Wilhelm Heinrich Riehl Kolleg Bearbeiten Dem Institut zur Erlangung der Hochschulreife fur Handwerker Facharbeiter und andere Berufstatige mit abgeschlossener Ausbildung e V trat die IHK 1964 zusammen mit der Stadt Dusseldorf bei und ist seit dem Trager des Wilhelm Heinrich Riehl Kollegs Seit der Jahrtausendwende Bearbeiten Im Jahr 2006 wurde die IHK Dusseldorf 175 Jahre alt 2019 gab sich die IHK Dusseldorf eine neue schlankere Struktur Hoheitliche Aufgaben Geschaftsfeld Berufsbildung und Prufungen Branchenbetreuung Unternehmensservice International und Berufliche Weiterbildung Geschaftsfeld Standortpolitik sowie das Geschaftsfeld Verwaltung und Support Personlichkeiten BearbeitenPrasidenten Bearbeiten Philipp Scholler 1831 Franz Schimmelbusch 1831 bis 1833 Gerhard Baum 1833 bis 1868 Gustav Bloem 1868 bis 1878 Rudolf Lupp 1879 bis 1885 Wilhelm Pfeiffer 1886 bis 1895 Ernst Schiess 1895 bis 1897 Adolf Mohlau 1898 bis 1907 Carl Rudolf Poensgen 1908 bis 1933 Karl Zucker 1933 bis 1943 Fritz Hoffermann Prasident der Gauwirtschaftskammer 1943 bis 1945 Niels von Bulow 1945 bis 1946 Josef Wilden 1946 bis 1949 Ernst Schneider 1949 bis 1968 Viktor Langen 1968 bis 1974 Friedrich Conzen 1974 bis 1983 Rolf Schwarz Schutte 1983 bis 1991 Albrecht Woeste 1991 bis 1999 Hermann Franzen 1999 bis 2007 Ulrich Lehner 2007 bis 2016 Andreas Schmitz seit 2017 Literatur Bearbeiten175 Jahre IHK Dusseldorf 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons IHK Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der IHK DusseldorfEinzelnachweise Bearbeiten Wahlordnung der Industrie und Handelskammer zu Dusseldorf PDF Industrie und Handelskammer zu Dusseldorf abgerufen am 3 September 2020 Link aktualisiert Jahresabschluss 2021 der IHK Dusseldorf In https www ihk de duesseldorf ihre ihk finanzen jahresabschluss 2020 5567594 IHK Dusseldorf 10 Februar 2021 abgerufen am 13 Juli 2020 deutsch Wirtschaftssatzung 2021 In www duesseldorf ihk de IHK Dusseldorf 1 Dezember 2019 abgerufen am 13 Juli 2020 deutsch Hugo Weidenhaupt Erste Anfange des neuzeitlichen Wirtschaftslebens 1830 1845 In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Schwann Patmos Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34221 X S 380 383 Selbstverstandnis und Geschichte Abgerufen am 13 Juli 2020 deutsch Peter Huttenberger Dusseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Schwann Patmos Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34221 X S 336ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Industrie und Handelskammer Dusseldorf amp oldid 236493821