www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Musiker siehe Ernst Schiess Orgelexperte Ernst Schiess 14 September 1840 in Magdeburg 9 September 1915 in Erkrath alternative Schreibweise Ernst Schiess war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer Er war langjahriger Dusseldorfer Stadtverordneter Vorsitzender der Handelskammer zu Dusseldorf und Grunder des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken VDW Kommerzienrat Ernst Schiess Mitglied des Vorstandes der Kunstausstellung im Kunstpalast Dusseldorf 1904 Bronzebuste von Ernst Schiess im Deutschen Schifffahrtsmuseum BremerhavenInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das Unternehmen 2 1 Zu Lebzeiten des Grunders 2 2 Nach dem Tod des Grunders 3 Ehrungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Schiess stammte aus einer Magdeburger Bankiersfamilie Er besuchte ein humanistisches Gymnasium in seiner Heimatstadt das er nach der Sekunda verliess Er studierte dann ein Jahr am Polytechnikum Hannover Hier schloss er sich dem Corps Saxonia an 1 Eine praktische Ausbildung in Manchester zeigte ihm die Bedeutung der Werkzeugmaschinen fur die industrielle Entwicklung In Schiess reifte der Entschluss eine Werkzeugmaschinenfabrik zu grunden Der Dusseldorfer Industrielle Albert Poensgen erkannte das Potenzial des jungen Ingenieurs Poensgen uberzeugte ihn davon dass die Stadt am Rhein der geeignete Standort fur die Umsetzung seiner Plane sei und half ihm aus einer kleinen Werkstatt eine Werkzeugmaschinenfabrik zu formen 2 1866 startete die Produktion in Dusseldorf Oberbilk Drei Jahre spater 1869 heiratete er Anna 1846 1941 eine geborene Bodenstein und grundete eine Familie Die Tochter Franziska 1869 1911 heiratete Wilhelm Pfeiffer jun 1861 1934 seit 1885 Mitinhaber des Bankhauses C G Trinkaus und Vorstand der Dusseldorfer Borse Die zweite Tochter Elisabeth 1872 1954 heiratete 1892 August von Waldthausen 1862 1952 Kommerzienrat in Dusseldorf und im Aufsichtsrat der Deutschen Maschinenfabrik AG Duisburg Schiess war seit dem 23 November 1888 bis zu seinem Tod Mitglied des Dusseldorfer Stadtverordneten Kollegiums 3 als Vorsitzender der Liberalen Fraktion Er kummerte sich um Gewerbe und Verkehrsangelegenheiten insbesondere aber um das Gewerbeschulwesen 1891 wurde Ernst Schiess der Titel Kommerzienrat verliehen Im selben Jahr initiierte er mit zehn anderen Werkzeugmaschinenherstellern die Grundung des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken Von 1890 bis 1894 war der Unternehmer Vizeprasident der Handelskammer zu Dusseldorf seit 1897 ihr Vorsitzender Zusammen mit Heinrich Lueg organisierte er die Industrie und Gewerbeausstellung Dusseldorf 1902 Eine Steuerstatistik von 1910 klassifiziert Ernst Schiess Vermogen auf 13 14 Millionen Mark 4 nbsp Grabstatte der Familien Pfeiffer und Schiess Skulptur Wiedersehen von Friedrich CoubillierErnst Schiess starb am 9 September 1915 kurz vor seinem 75 Geburtstag auf seinem Landsitz in Erkrath bei Dusseldorf Der Unternehmer wurde auf dem Dusseldorfer Nordfriedhof beigesetzt Das Unternehmen Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 RM der Schiess AG vom Juni 1942 nbsp Portal Fraswerk der Schiess Defries AG im September 1930 Werkstucke mit bis zu 4 5 m Breite und Hohe und einer Lange von 24 m konnten damit bearbeitet werden Zu Lebzeiten des Grunders Bearbeiten Das 1866 gegrundete Unternehmen stellte zunachst noch keine eigenen Maschinen her Es wurden Reparaturarbeiten geleistet und einzelne Maschinenbauteile gefertigt Erst ab 1870 lieferte Schiess Werkzeugmaschinen aus eigener Herstellung seit 1872 auch ins Ausland Ende 1873 beschaftigte die junge Firma bereits rund 100 Mitarbeiter trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds 1880 nachdem die Grunderkrise uberwunden war fand in Dusseldorf die grosse Gewerbe und Kunstausstellung statt Die Firma Schiess gehorte mit 190 Mitarbeitern inzwischen zu den drei grossten Werkzeugmaschinenfabriken des Deutschen Reichs Dem Unternehmer Ernst Schiess wurde im Rahmen dieser Ausstellung die Silberne Staats Medaille verliehen In den 1880er Jahren gelang es schliesslich auch den bis dahin grossten Konkurrenten das Dortmunder Unternehmen Wagner amp Co zu uberrunden 1906 wandelte Schiess sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um Das Grundkapital betrug 4 7 Millionen Mark Mitbegrunder waren seine Schwiegersohne die Bankiers August von Waldthausen und Wilhelm Pfeiffer 1861 1934 1915 hatte die Schiess AG 1023 Mitarbeiter Der Betrieb wurde als kriegswichtig klassifiziert und verdiente gut im und am Ersten Weltkrieg Das Unternehmen war ein bedeutender Zulieferer fur die deutschen Schiffswerften Nach dem Tod des Grunders Bearbeiten 1925 fusionierte die Schiess AG mit den Defries Werken zur Schiess Defries AG ab 1939 firmierte man wieder unter dem alten Namen Unter der nationalsozialistischen Herrschaft war das Unternehmen wiederum an der Produktion kriegswichtiger Guter beteiligt Zwischen 1945 und 1948 wurden alle funf Werke demontiert In den 1950er Jahren wurde die Produktion im Dusseldorfer Stadtteil Lorick wieder aufgenommen 1993 wurde das Unternehmen von der Bremer Vulkan ubernommen 1996 meldete die Bremer Vulkan Insolvenz an Schiess fusionierte mit der in Aschersleben sitzenden Werkzeugmaschinen Fabrik Aschersleben WEMA der Produktionsstandort Dusseldorf wurde in der Folge aufgegeben Spater erfolgte die Umfirmierung zur Schiess GmbH 2004 wurde die Schiess GmbH nach finanziellen Schwierigkeiten vom chinesischen Maschinenbauer Shenyang Machine Tool Group ubernommen Nach deren Insolvenz wurde die Schiess GmbH von Guochuang Windenergy Equipment Ltd gekauft und firmiert seit 2019 2020 als Schiess Werkzeugmaschinenfabrik GmbH 5 Ehrungen Bearbeiten nbsp Schiess 1958Die Stadt Dusseldorf benannte 1930 eine Strasse im Stadtteil Derendorf nach Ernst Schiess Diese Strasse wurde jedoch am 31 Januar 1966 umbenannt Gleichzeitig wurde die Loricker Strasse im Stadtteil Lorick an dem die Hauptverwaltung des Konzerns lag in ihrem sudlichen Verlauf im Bereich des Stadtteils Heerdt in Schiessstrasse umbenannt In Aschersleben hat die Gesellschaft ihren Sitz in der Ernst Schiess Strasse 1 Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven besitzt eine Bronzeplastik von Ernst Schiess Siehe auch BearbeitenListe von WerkzeugmaschinenbauernLiteratur BearbeitenStephan Pfisterer Maschinenbau im Ruhrgebiet Wagner amp Co 1865 1913 Franz Steiner Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08812 1 Horst A Wessel Schiess Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 747 Digitalisat Weblinks BearbeitenUni Protokolle uber eine Ausstellung im Deutschen Schifffahrtsmuseum Webseite des Schiess GmbHEinzelnachweise Bearbeiten 100 Jahre Weinheimer Senioren Convent Bochum 1963 S 143 Reter Huttenberger Die Entwicklung zur Grossstadt bis zur Jahrhundertwende 1856 1900 In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Schwann Patmos Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34221 X S 554 Silke Wilms Clemens von Looz Corswarem Bearb Dusseldorfer Stadtverordnete 1878 1933 Dusseldorf 1992 1993 Findbuch des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Dusseldorf online als PDF Dokument 199 kB Reter Huttenberger Vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 3 Schwann Patmos Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34221 X S 194 ff https www investmentplattformchina de schiess werkzeugmaschinenfabrik neustart shandong guochang Normdaten Person GND 103345298X lobid OGND AKS VIAF 298796695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schiess ErnstALTERNATIVNAMEN Schiess ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 14 September 1840GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 9 September 1915STERBEORT Erkrath Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schiess amp oldid 237764675