www.wikidata.de-de.nina.az
Albert Poensgen 6 Juni 1818 in Kirschseiffen bei Hellenthal 3 Februar 1880 in Dusseldorf war ein deutscher Industrieller und Kgl Preuss Kommerzienrat Er stammt von der weitverbreiteten Eifeler Unternehmerfamilie Poensgen ab die seit Mitte des 15 Jahrhunderts im Raum Schleiden als Reidemeister Eisenhutten betrieb Einige Linien sind nach Dusseldorf gezogen und waren dort massgeblich am Aufbau der rheinischen Eisen Stahl und Rohrenindustrie beteiligt Albert Poensgen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Poensgen Stammhaus in Schleiden Gemund Kolner Strasse 57 59Albert Poensgen war der Sohn des Durener Textilfabrikanten Daniel Gisbert Poensgen 1774 1817 und der Gertrud Schmidt Der Vater starb noch vor Alberts Geburt starb und hatte 1807 begunstigt durch die englische Kontinentalsperre in Duren eine Flanellfabrik gegrundet Mit Aufhebung der Kontinentalsperre musste das Unternehmen jedoch liquidiert werden So konnte Albert Poensgen selbst nur die evangelische Volksschule in Schleiden besuchen Anschliessend begann er bei seinen Verwandten Carl Poensgen 1802 1848 und Reinhard Poensgen beide Hutten und Walzwerkbesitzer in Schleiden eine Lehre 1840 ging er nach England um sich mit der dortigen Eisenwalz und Rohrentechnik vertraut zu machen Anschliessend grundete er mit seinem Schwager Friedrich Wilhelm Schoeller 1845 unter der Firma Poensgen amp Schoeller in Mauel bei Gemund eine Fabrik fur schmiedeeiserne Gasrohren 1850 wurde er Alleininhaber dieser Firma Bis Mitte des 19 Jahrhunderts war die Verkehrslage der Eifelhutten zwischen Luttich und Koln gunstig zumal Erz und Kohle der heimischen Umgebung entnommen werden konnten Als mit dem technischen Fortschritt die Kapazitaten der Hutten und die Aufnahmefahigkeit der Markte wuchsen kamen die Eifelhutten ins Hintertreffen weil die Erzbasis nicht mehr ausreichte und die Koksverhuttung eine zusatzliche Transportaufgabe stellte Das war umso nachteiliger als mit dem Aufkommen des Kokshochofens im Ruhrrevier seit 1850 immer neue Eisenwerke entstanden die schnell Anschluss an das sich ausbreitende Eisenbahnnetz fanden Als Poensgens Bemuhungen bei den Behorden scheiterten den Bau einer verkehrsgunstigen Eisenbahn in die Eifel die Bahn des Herrn Poensgen zu initiieren und er in Koln keine passenden Grundstucke fand verlegte er seine Fabrik am 27 April 1860 von Gemund nach Dusseldorf Dort entstand im Ortsteil Oberbilk sein erstes Rohrenwerk dem 10 Jahre spater in Oberbilk und in Lierenfeld Puddel und Universalwalzwerke folgten Sein alterer Bruder Julius Poensgen kam kurze Zeit darauf ebenfalls nach Dusseldorf und errichtete eine Fabrik zur Herstellung von Bleirohren die sich spater zur Gebr Poensgen AG einem Unternehmen fur Waschereimaschinen entwickelte Zwei weitere Angehorige der Familie Poensgens die Bruder Gustav Poensgen und Rudolf Poensgen verlegten fast um dieselbe Zeit das Hutten und Walzwerk ihres Vaters Reinhard Poensgen 1792 1848 von Gemund nach Dusseldorf So entstanden 1860 in Oberbilk die Mariahutte und ein Walzwerk mit dem sie vorzugsweise Albert Poensgen versorgten Schliesslich grundete 1864 ein weiterer Verwandter Carl Poensgen ein eigenes Stahlwerk in Oberbilk welches nach dem neuen englischen Bessemerverfahren arbeitete Somit haben funf Poensgens Mitte des 19 Jahrhunderts den Sprung aus der Eifel nach Dusseldorf gewagt und einen wichtigen Grundstein fur deren kunftige Bedeutung als bedeutende Eisen Stahl und Rohrenstadt gesetzt Im Jahre 1872 legten Albert Gustav und Rudolf Poensgen ihre Werke zu einem grossen Unternehmen der Dusseldorfer Rohren und Eisenwalzwerke AG vorm Poensgen zusammen Nach dem Tode von Albert Poensgen wurde dieses Unternehmen 1910 mit der Phoenix AG fur Bergbau und Huttenbetrieb verschmolzen Der Ring um den Hauptkern der rheinisch westfalischen Industrie schloss sich als 1926 die Phonix Gruppe mit der Thyssen Gruppe den Rheinischen Stahlwerken der Gelsenkirchener Bergwerks AG sowie einer Reihe von weiteren Bergwerksunternehmen zur Vereinigte Stahlwerke AG zusammengeschlossen wurde Dieser aus Eisen Stahl und Bergwerksunternehmen bestehende Montankonzern mit Verwaltungssitz in Dusseldorf wurde damit zu einem der grossten deutschen Unternehmen Ernst Poensgen Sohn von Carl Poensgen und Enkel mutterlicherseits von Albert Poensgen gehorte dem Vorstand der Vereinigte Stahlwerke AG seit 1926 zunachst als stellvertretender Vorsitzender ab 1935 bis Ende 1943 als Vorsitzender an Helmuth Poensgen Enkel von Alberts Bruder Julius war von 1926 bis 1945 ebenfalls Mitglied des Vorstandes der Vereinigte Stahlwerke AG Die Stadte Gemund und Schleiden ernannten Albert Poensgen der unter anderem seit 1845 Mitglied des Gemunder Gemeinderates seit 1850 Beigeordneter sowie Vorsitzender der Prufungskommission fur Handwerk und Vorsitzender des Turmbauvereins der evangelischen Kirchengemeinde war am 24 April 1860 zu ihrem Ehrenburger In Dusseldorf erinnert die Albert Poensgen Strasse an ihn Albert Poensgens Witwe errichtete nach dem Tode ihres Mannes eine Albert Poensgen Stiftung uber 15 000 Mark aus deren Zinsen neben der Unterstutzung Bedurftiger auch gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen in ihrer alten Heimat Gemund unterstutzt wurden Familie Bearbeiten nbsp Grabstatte Albert und Emma Poensgen auf dem Nordfriedhof Dusseldorf von Bildhauer Karl Janssen 2016 Albert Poensgen war verheiratet mit Emma Rotscheidt 1828 1892 Tochter des Johann Wilhelm Ludolf Rotscheidt Reidemeister und Grossgrundbesitzer zu Gemund Zusammen hatten sie sieben Kinder 5 Sohne und zwei Tochter darunter sein Sohn Albert Poensgen Mediziner sowie Grundungs und Fuhrungsmitglied mehrerer Institutionen der Deutschen Kolonialgesellschaft die Tochter Clara Poensgen 1846 1910 eine Forderin der Dusseldorfer Kunste und der damals einsetzenden Frauenbewegung Sie war in Dusseldorf verheiratet mit oben erwahnten Carl Poensgen aus der Schleidener Linie Der jungste Sohn Paul 1861 1920 wurde Landwirt war seit 1889 mit Aline Geselschap 1866 1931 verheiratet und kaufte 1890 das Rittergut Garath und durchbrach dort erstmals die Pachterwirschaft Literatur BearbeitenLutz Hatzfeld Poensgen Albert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 568 f Digitalisat Edmund Strutz Hrsg Deutsches Geschlechterbuch Band 123 1958 Verlag C A Starke Glucksburg Ostsee Josef Wilden Funf Poensgen gestalten ein neues Dusseldorf Dusseldorf 1942 Heinrich Kellerter Ernst Poensgen Die Geschichte der Familie Poensgen Hrsg A Bagel Verlag Dusseldorf 1908 Horst Wessel Die Unternehmer der Familie Poensgen in der Eifel und in Dusseldorf in Bewegen Verbinden Gestalten Unternehmer vom 17 bis zum 20 Jahrhundert Schriften zur rheinisch westfalischen Wirtschaftsgeschichte Bd 44 Stiftung Rheinisch Westfalisches Wirtschaftsarchiv zu Koln Koln 2003 Lutz Hatzfeld Die Aktiengesellschaft Albert Poensgen Mauel Dusseldorf Studien zum Aufstieg der deutschen Stahlrohrindustrie 1850 bis 1872 Verlag Rheinisch westfalisches Wirtschaftsarchiv 1964 ISBN 978 3 933025 06 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Poensgen 1818 1880 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat Albert Poensgens Sammlung Stadtmuseum Dusseldorf abgerufen am 22 Januar 2016 Ernst Ludwig Haeger Das Rohrenwerk in Mauel wisoveg de abgerufen am 22 Januar 2016 Actiengesellschaft Oberbilker Stahlwerk vorm C Poensgen Giersbers amp Co Kraft und Dampfmaschinen abgerufen am 22 Januar 2016 Chronik 1860 bis 2011 Eifelverein Dusseldorf abgerufen am 22 Januar 2016 Normdaten Person GND 139217649 lobid OGND AKS VIAF 100511662 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Poensgen AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher IndustriellerGEBURTSDATUM 6 Juni 1818GEBURTSORT HellenthalSTERBEDATUM 3 Februar 1880STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Poensgen Unternehmer amp oldid 214919025