www.wikidata.de-de.nina.az
Reinhard Poensgen 4 September 1792 in Solingen 10 Dezember 1848 in Schleiden war ein deutscher Reidemeister und Fabrikant der ein massgebliches Verdienst am Ausbau der Gemunder und Schleidener Eisenindustrie in der ersten Halfte 19 Jahrhundert hatte Reinhard Poensgen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur und Quellen 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenPoensgen war der Sohn des Eisenfabrikanten Johann Heinrich Poensgen 1760 1814 und der Johanna Maria Wilhelmina Knecht 1761 1819 Gepragt durch seinen Vater der in siebter Generation Reidemeister der Eifeler Familie Poensgen war und in Solingen eine Eisenfabrik betrieb durchlief auch Reinhard Poensgen die Ausbildung zum Eisenfachmann Bereits 1819 zog es ihn zuruck zu seinen Eifeler Wurzeln und er stieg in den Betrieb seines Onkels Johann Heinrich Rotscheidt 1842 auf der ehemaligen Hutte Eisenau ein und betrieb das Gemunder Schneidwerk In den Jahren 1828 bis 1834 war er hier Betriebsleiter und baute dieses Werk zu einem Puddel und Walzwerk um Nach 1834 ubernahm er aus betriebswirtschaftlichen Grunden noch ein weiteres Walzwerk sowie die seit 1763 bestehende englische Drahtfabrik Mariahutte in Gemund In Zusammenarbeit mit dem Fabrikanten Hoesch in Duren dem Schaaffhausen schen Bankverein und dem Handelshaus Carl Joest in Koln organisierte Poensgen einen florierenden An und Verkauf schottischen Roheisens Mit seiner vorhandenen Angebotspalette fur Stab und Schneideisen sowie Draht und Bleche zahlte das Unternehmen Poensgen nun zu den modernsten und ersten seiner Art in Europa was schliesslich 1839 zu einer Besichtigung durch den preussischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV fuhrte Die Produktionszahlen stiegen rasant und Reinhard Poensgen beschaftigte zeitweise mehr als 300 Mitarbeiter was einen enormen Wirtschaftsfaktor fur diese Region bedeutete Die Firmengewinne setzte er fur den Zukauf von Anteilen an Eisenerzgruben bei Keldenich Kall an der Hutte Hellenthal an der Maschinenfabrik Dobbs amp Poensgen seines Bruders Eduard 1806 1871 in Aachen die 1841 in Liquidation ging an der Ol und Walkmuhle in Dreiborn sowie durch seine Heirat in die Familie Axmacher an der Gangforther Hutte ein Nach dem Tod Rotscheidts 1842 fuhrte er alle diese Anteile zur Handelsgesellschaft Reinhard Poensgen zusammen um sie vor Erb Auseinandersetzungen zu sichern Eine Reihe von Betriebsunfallen und die ungunstige Infrastruktur der abgelegenen Eifeltaler fuhrten jedoch Mitte der vierziger Jahre zu einem massiven Gewinneinbruch die nach Poensgens Tod 1848 sogar zu einer vorubergehenden Stilllegung seiner Betriebe zwang Seine zu diesem Zeitpunkt erst 24 und 22 Jahre alten Sohne Gustav Poensgen und Rudolf Poensgen ubernahmen anschliessend zunachst die Produktion und wurden 1855 auf der Pariser Weltausstellung und auf der Munchener Gewerbe Ausstellung auch mit Preisen ausgezeichnet Dennoch folgten sie aus wirtschaftlichen Grunden da sich die Infrastruktur in der Eifel nicht besserte mit ihrer Handelsgesellschaft Reinhard Poensgen ihrem Verwandten Albert Poensgen nach Dusseldorf als dieser der nach seiner Schulzeit eine Lehre bei Reinhard Poensgen absolviert hatte 1860 sein Rohrenwalzwerk dorthin verlegte Aus deren gemeinsamer Verschmelzung entstand schliesslich 1872 die Dusseldorfer Rohren und Eisenwalzwerke AG Reinhard Poensgen war neben seiner Tatigkeit als Firmenleiter auch politisch engagiert wurde 1828 als Deputierter der Kaufleute in die Gewerbesteuerkommission der Gemeinde Gemund gewahlt und 1836 zum ersten Kreisdeputierten in Schleiden Daruber hinaus war er Mitbegrunder des Vereins zur Forderung der Eisenindustrie und ubernahm selbst die Leitung des Eifeldistriktes Familie BearbeitenReinhard Poensgen war verheiratet mit Katharina Henriette Axmacher 1796 1850 Tochter des Reidemeisters Paulus Axmacher 1746 und der Lucia Cornelia Philippine Rotscheidt 1742 1841 Neben den beiden bereits erwahnten Sohnen hatte er noch sieben Kinder Einer seiner Enkel Carl Rudolf Poensgen Sohn von Rudolf Poensgen wurde ebenfalls ein bedeutender Stahlindustrieller in Dusseldorf wie auch die weiteren Verwandten aus der Vetternlinie Julius Poensgen 1815 1880 Carl Poensgen Ernst Poensgen 1871 1949 und Helmuth Poensgen 1887 1945 Literatur und Quellen BearbeitenLutz Hatzfeld Poensgen Reinhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 568 Digitalisat Edmund Strutz Hrsg Deutsches Geschlechterbuch Band 123 1958 Verlag C A Starke Glucksburg Ostsee Von Heinrich Kellerter Ernst Poensgen Die Geschichte der Familie Poensgen Hrsg A Bagel Verlag Dusseldorf 1908 Horst Wessel Die Unternehmer der Familie Poensgen in der Eifel und in Dusseldorf in Bewegen Verbinden Gestalten Unternehmer vom 17 bis zum 20 Jahrhundert Schriften zur rheinisch westfalischen Wirtschaftsgeschichte Bd 44 Stiftung Rheinisch Westfalisches Wirtschaftsarchiv zu Koln Koln 2003 Lutz Hatzfeld Der Anfang der deutschen Rohrenindustrie Zur 100 Wiederkehr der Verlegung der Poensgen Betriebe von Mauel nach Dusseldorf In Tradition Zeitschrift fur Firmengeschichte und Unternehmerbiographie Heft 6 S 241 258 1960 Weblinks BearbeitenPaul Schroder Vom Wasserrad zur Dampfmaschine auf wisoveg deNormdaten Person GND 139218009 lobid OGND AKS VIAF 100511984 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Poensgen ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Reidemeister und FabrikantGEBURTSDATUM 4 September 1792GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 10 Dezember 1848STERBEORT Schleiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Poensgen amp oldid 233385265