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Dieser Artikel behandelt die Munze Zum sachsischen Pramientaler siehe Pramientaler Sachsen Pramientaler Pramienmunze Preistaler oder Fleisstaler sind Bezeichnungen fur eine Munze die als Auszeichnung oder Anerkennung zu bestimmten Anlassen vergeben und besonders im 17 bis 19 Jahrhundert gepragt wurde Die Gestaltung der Stucke unterscheidet sich von Munzen des normalen Zahlungsverkehrs durch die oft medaillenformige Gestaltung 1 Die Pragung von Pramientalern mit denen verdienstvolle Burger ausgezeichnet und damit der Umgestaltung der Volkswirtschaft Rechnung getragen wurde 2 durchbrach erstmals das Munzwesen der Landesherren 3 Pramienmunzen sind meistens Silbermunzen Sehr seltene Ausfuhrungen in Gold sind ebenfalls bekannt Pramiendoppeltaler Kurfurst Friedrich Augusts III von Sachsen von 1780 ZUR BELOHNUNG DES FLEISSES V EINE MARK FEIN Eichenkranz uber Allegorien von Industrie Landwirtschaft und Handel Munzstatte Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Erlauterung 2 Beispiele 2 1 Erklarung des Wurzburger Pramiendoppeltalers 2 1 1 Vorderseite 2 1 2 Ruckseite 3 Literatur 4 EinzelnachweiseErlauterung BearbeitenVor allem die Sonderpragungen des Barock in ihrer Vielfalt dienten neben ihrer Funktion als Zahlungsmittel in erster Linie der Verherrlichung des jeweiligen Landesfursten und seiner Meriten die der Nachwelt uberliefert werden sollten Diese Tradition des jahrhundertealten Munzwesens wurde mit der Ausgabe von Pramientalern erstmals durchbrochen Die Pragung von Pramientalern mit denen Landeskinder mit Verdiensten auf wirtschaftlichem oder kunstlerischem Gebiet ausgezeichnet wurden war eine der Massnahmen die zu aussergewohnlichen Leistungen anspornen sollte Die Auszeichnung mit diesen Talern diente zur Uberwindung okonomischer und kultureller Note eines Landes Die Pramienmunzen werden daher zu Recht als Vorlaufer der heute ublichen tragbaren Ehrenzeichen angesehen Die numismatischen Kostbarkeiten sind eine besondere Spezies der Munzgeschichte Die geringen Auflagenhohen dieser Geprage konnten nur selten ermittelt werden 4 Beispiele Bearbeiten Hauptartikel Pramientaler Sachsen Die Pramientaler konnen als Halbtaler Taler oder Doppeltaler vorkommen Eine Sonderform dieser Munzen sind Klippen Besonders beruhmt sind die sachsischen Pramientaler auch Preistaler oder Fleisstaler genannt Sie wurden 1765 1766 und 1780 gepragt siehe Bild oben Dazu gehoren auch die Preistaler der Bergakademie Freiberg Der erste dieser besonderen Taler von 1765 tragt die Aufschrift ZUR ERMUNTERUNG DES FLEISSES Fur das Forstinstitut zu Tharandt sind Pramientaler bekannt die zwischen 1815 und 1857 gepragt wurden 5 Die Umschrift lautet u a K onigliches S achsisches FORSTINSTITUT ZU THARANT und die Inschrift im Feld DEM FLEISSE UND GESITTETEN BETRAGEN 6 Weitere Beispiele sind 7 Baden Gulden ohne Jahreszahl nach 1856 gepragt mit der Umschrift GROSHERZOGLICH BADISCHE GARNISONS SCHULE sogenannter Garnisonsgulden oder Pramiengulden mit der Inschrift FUR FLEISS UND SITTLICHKEIT vergoldet 8 Bayern Taler und Halbtaler ohne Jahreszahl ab 1802 als Preistaler bzw Schulpreistaler gepragt Von den Stempeln des 1 2 Schulpreistalers existiert ein Goldabschlag zu 5 Dukaten mit der Inschrift Lohn des Fleisses 9 Brandenburg Ansbach Halbtaler fur Ackerbau von 1774 Taler fur die Forstkultur von 1774 allgemeiner halber Preistaler von 1775 Kleebautaler von 1775 10 Erbach Kleetaler Medaille von 1793 Nachbildung von 1978 ein als Taler bezeichnetes Geprage kann folglich auch eine Medaille sein Hessen Kassel Schulpreistaler von 1780 Lippe Detmold Flachsbautaler von 1790 und halber Taler Kuranttaler 1 Gulden von 1793 mit der Inschrift DEM GUTEN LANDWIRTH 11 Wurzburg Hochstift Pramiendoppeltaler von 1786 siehe Erklarung Erklarung des Wurzburger Pramiendoppeltalers Bearbeiten nbsp Pramiendoppeltaler von 1786 nbsp RuckseitePramientaler sind zum Teil nur noch in Museen oder evtl als moderne Nachbildungen vorhanden Der abgebildete Wurzburger Pamiendoppeltaler des Munzkabinetts Berlin ist ein typisches Beispiel fur eine solche Sonderpragung Statt der Verdienste der Munzherren die bisher das Geprage einer Gedenkmunze zum Ausdruck bringen mussten wurden mit dieser Sonderpragung mit der Aufschrift Lohn der Arbeit Ubersetzung von MERCES LABORUM verdienstvolle Burger gewurdigt Damit wird in der Numismatik eine Neuerung dokumentiert die vorher noch undenkbar gewesen ware Das Ruckseitenbild veranschaulicht diese Zeitenwende Der silberne Pramiendoppeltaler von Franz Ludwig von Erthal 1779 1795 Furstbischof von Wurzburg und Bamberg Hochstift hat einen Durchmesser von 42 mm und wiegt 56 23 g Durchmesser und Gewicht des Doppeltalers entsprechen einem sogenannten Dicktaler Die Munzstatte ist Wurzburg Hier wirkte der Munzmeister Johann Nikolaus Martinengo der Stempelschneider war Johann Veit Riesing Vorderseite Bearbeiten Die Vorderseite mit der Titulatur FRANC LVDOV D G EP BAMB ET WIRC S R I PR FR OR DUX des Furstbischofs Franz Ludwig von Erthal zeigt sein Brustbild nach rechts Unten im Bild befindet sich die Signatur des Stempelschneiders Johann Veit Riesing Ruckseite Bearbeiten Auf der Ruckseite ist bogig die Aufschrift MERCES LABORUM Lohn der Arbeit aufgepragt Im Abschnitt befindet sich die Wertbezeichnung des im Konventionsfuss gepragten Doppeltalers mit V EINE FEINE MARCK Im Feld ist ein sitzender Putto zu sehen der mit der linken Hand einen Lorbeerkranz halt und mit der rechten ein Fullhorn mit Munzen ausschuttet Neben ihm sind ein Buch sowie Globus und Landkarte dargestellt Die geteilte Jahreszahl 17 86 befindet sich zu beiden Seiten des Munzbildes ebenso wie die geteilten Buchstaben M artinengo R iesing Literatur BearbeitenLienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 Berlin 1981 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z H Gietl Verlag Regenstauf 2005 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute Augsburg 1997 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik 1976 S 296 Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 166 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 1981 S 104 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 1981 S 104 Vorlaufer der heute ublichen tragbaren Ehrenzeichen Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z 2005 S 363 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute 1997 S 269 Nr 82 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z 2005 S 363 Weitere Beispiele Baden Pramiengulden nach 1856 Pfalzbaiern Goldabschlag zu 5 Dukaten von den Stempeln des 1 2 Konventionstalers o J 1803 1805 Halber Schulpreistaler Lohn des Fleisses Brandenburg Ansbach Taler 1774 Pramie fur Leistungen in der Forstwirtschaft insbesondere fur Aufforstung Lippe Detmold Pramiengulden von 1793 fur Flachsbau DEM GUTEN LANDWIRTH Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pramientaler amp oldid 236400794