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Die Festung Apen war eine Befestigungsanlage in Apen in Niedersachsen Sie entstand Anfang des 16 Jahrhunderts in einfacher Bauweise mit einem Erdwall und einem Wassergraben Ihre hochste Ausbaustufe erreichte die Festung in der Mitte des 17 Jahrhunderts mit Bastionen und Kanonenbestuckung Gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurde die Festung geschleift Heute ist nur noch der Festungsgraben erhalten ApenFestung Apen vermutlich im 17 JahrhundertFestung Apen vermutlich im 17 JahrhundertStaat DeutschlandOrt ApenEntstehungszeit 1515Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Teile des FestungsgrabensStandische Stellung Grafen von OldenburgGeographische Lage 53 13 N 7 48 O 53 21876 7 79766 Koordinaten 53 13 7 5 N 7 47 51 6 OFestung Apen Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Herrensitz Apen 2 Ausbau zur Festung 3 Das Ende der Wehranlage 4 Literatur 5 WeblinksHerrensitz Apen BearbeitenUrkundlich erwahnt wurden die Herren von Apen um 1233 namentlich Herbordt Giesebert und Johann von Apen Sie leisteten dem Grafen von Oldenburg Heerfolge und unterhielten am alten Heerweg von Hamburg nach Amsterdam eine Zollstelle fur Butter Dort errichteten sie ihr festes Haus das spater immer weiter zu einer Burg ausgebaut wurde Im 17 Jahrhundert wurde von der Burg Apen das westliche Ammerland mit dem Gebiet des heutigen Westerstedes von Vogten Drosten und Amtmannern aus regiert Die Herren der Burg waren oftmals auch Erbpachter der graflichen Ansitze und Hofe Sie dienten als Zivil und Strafrichter oder waren Taufpaten Der Amtssitz und die Wohnstatte war zu jener Zeit die Burg oder Festung Apen das Amtshaus in der Steinstrasse zu Apen oder auch zeitweise das Vorwerk Burgforde bei Westerstede Durch Erbfolge beim Oldenburgischen Grafengeschlecht ging Apen von 1667 bis 1773 an das Danische Konigshaus Ausbau zur Festung BearbeitenDie oft angenommene Existenz einer mittelalterlichen Burg der Herren von Apen an dieser Stelle ist bisher weder historisch noch archaologisch nachgewiesen Die 1969 70 durchgefuhrten Ausgrabungen erbrachten ausschliesslich Fundmaterial des 16 bis 18 Jahrhunderts Um 1515 errichtete Graf Johann V von Oldenburg eine Festung mit Erdwall und umgebendem Wassergraben Vor dem Bau der quadratischen Anlage mit nur 35 m breiter Innenflache wurde das Gelande um 3 m aufgeschuttet Einem Angriff der Munsterlander im Jahr 1538 konnte die kleine Festung nicht standhalten Trotz des kurz zuvor abgestimmten Waffenstillstandes mit Bischof Franz von Waldeck zu Munster errichteten dessen Soldner ein Feldlager und brandschatzten das Kirchspiel Der Drost zu Apen ergab sich mit 30 Landsknechten die vor Erscheinen der Truppen herbeigeholten Bauern und Knechte hatten bereits vorher die Flucht ergriffen Grosse Beute war auf der Festung nicht zu holen so dass keine grosse Besatzung auf der Anlage blieb Die Festung wurde in dem Friedensvertrag zwischen Munster und Oldenburg samt Geschutz und restlichen Vorraten an den Grafen Christoph von Oldenburg zuruckgegeben Im Jahre 1550 liess Graf Anton I von Oldenburg die Festung durch ein Grabensystem mit flankierenden Ziegelbasteien weiter ausbauen Es entstanden Gewolbe zur Aufnahme von Gefangenen 1577 war eine Streichwehr also eine Mauer mit Schiessscharten vorhanden gewesen Ein Pulverturm zierte den hervorgehobenen Platz mit Sicht uber das Lengenermoor und das breite Aper Tief Aus dieser Zeit soll das charakteristische Torbogenhaus mit dem Zackengiebel stammen Auch ein Backhaus und die Kuchen auf der Festung wurden neu erbaut Im Schutz der Burg soll Handel uber das Aper Tief ins Ostfriesische nach Ubersee England betrieben worden sein Im Sommer fuhren bis zu 130 Schiffe Richtung Emden um Ammerlander Waren wie Holzgegenstande oder geflochtene Immenkorbe zu liefern Zuruck kamen Ziegelsteine und Getreide Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Festung unter Graf Anton Gunther von Oldenburg mit grosseren Bastionen weiteren Gebauden und Wallen versehen Die Festung blieb aufgrund der neutralen Haltung des Grafen Anton Gunther von Oldenburg von kriegerischen Angriffen verschont anders als die Bevolkerung in der Vogtei den Kirchspielen Westerstede und Apen So erlaubte der Graf 1621 dem Herzog von Braunschweig Soldaten durch Apen ziehen zu lassen und vier Jahre spater quartierte er kaiserliche Truppen bei den Untertanen ein 1640 kam Kommandant Bernhard Maul nach Apen Er liess die Graften und das Schlengenwerk heute Schleuse zu den fliessenden Gewassern ausbauen Der Wall wurde erhoht und Zugbrucken neugebaut 1659 wurden wieder Graben Brucken Wege Geschutze und Lafetten installiert Die Besatzung der Festung belief sich in dieser Zeit auf bis zu 100 Offiziere und Soldaten 1633 wurde eine eigene Fahne verliehen Die Wehranlagen waren mit folgenden Kanonen bestuckt 5 Funfpfunder 12 metallene Halb Dreipfunder und zwei Kammergeschutze und etliche Donnerbuchsen Es waren immer 4300 Pfund Pulver in der Festung vorhanden Ein zentraler Festungsturm soll zwischen 1640 und 1656 abgebrochen worden sein In der Zeit der Besetzung durch die Danen wurde die Anlage zwischen 1710 und 1730 stark verandert indem die Festungsgebaude und die Ringmauer niedergelegt und die Walle und Graben verbreitert oder neu angelegt wurden Die Innenflache wurde auf 52 52 m vergrossert und die Graben auf max 45 m verbreitert Zu den damals errichteten Neubauten gehorten ein Kommandantenhaus mit Garten ein Zeughaus ein Magazin mit Scheune und Abort ein Torhaus im Wall und ein Brunnen In den Wallen waren Kasematten und Keller eingebaut Das Ende der Wehranlage BearbeitenAls uberregionaler Handelsplatz hatte der Ort Apen ab 1738 ausgedient da man seit dieser Zeit eine vor dem Wasser sichere Wege und Postverbindung von Oldenburg uber Westerstede Moorburg installierte Uber das Lengenermoor nach Remels und Ostfriesland baute man einen neuen Postweg und so verlor Apen und seine Wehranlage an Bedeutung 1764 wurden die Reste der Anlagen verkauft und geschleift Der danische Konig liess nach Drangen aus den Vogteien Apen und Westerstede die Aufgabe der Wehranlage auch formell zu Die Baustoffe und Landereien wurden verkauft und es blieb lediglich ein Wassergraben mit einer Anhohe ubrig die als Viehweide genutzt wurde In den spateren Jahren kam Apen dann zu Westerstede und die Neuzeit mit der Neuordnung nach den Befreiungskriegen von Napoleon 1815 besiegelte endgultig die Aufgaben des ubergeordneten Verwaltungssitzes Apen Lediglich die Vogtei in den Grenzen der jetzigen politischen Gemeinde Apen blieb bestehen und wurde mit anderen Ammerlander Kirchspielen dem Amte Neuenburg spater Westerstede und heute dem Landkreis Ammerland zugeordnet Der Bau der Eisenbahnlinie Oldenburg Leer 1869 uber einen Teil des Gelandes hatte dessen Zerstorung zufolge Literatur BearbeitenHeinrich Borgmann Die Festung Apen in Chronik der Gemeinde Apen Teil II S 147 159 Online pdf Kurt Bruning Heinrich Schmidt Hrsg Niedersachsen Bremen Handbuch der historischen Statten Deutschlands 2 Stuttgart 1986Gunter Muller 293 Burgen und Schlosser im Raum Oldenburg Ostfriesland Kayser Oldenburg 1977 S 11 f Frank Both U Schulze A Eckhardt Apen In Oldenburgisches Ortslexikon Archaologie Geografie und Geschichte des Oldenburger Landes Band 1 Oldenburg 2010 S 32 36 Dieter Zoller Testgrabung auf dem Gelande der ehemaligen Festung Ape In Oldenburger Jahrbuch Band 68 1969 S 330 Dieter Zoller Burgen und Adelssitze im Ammerland Ein Uberblick uber die Burgengrabungen von 1950 1970 In Helmut Ottenjann Hrsg Ringwall und Burg in der Archaologie West Niedersachsens Cloppenburg 1971 S 40 80 hier S 67 70 Dieter Zoller Apen eine Festungsanlage des 16 18 Jahrhunderts in der alten Grafschaft Oldenburg In Hans Gunther Peters Hrsg Dokumentation zur Archaologie Niedersachsens in Denkmalpflege und Forschung Hanhn Hannover 1975 S 122 124 Dieter Zoller Beitrage zur archaologischen Landesaufnahme fur den Landkreis Ammerland Gemeinde Apen I In Oldenburger Jahrbuch Band 81 1981 S 277 302 hier S 286 288 Gem Apen Hrsg Chronik der Gemeinde Apen Apen 1979 S 155 158 Weblinks BearbeitenEintrag von Frank Both zu Apen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Festung Apen im Denkmalatlas Niedersachsen Zeichnung der Festung Apen 1680 1730 auf Kulturerbe Niedersachsen Entwurf fur den Ausbau der Festung vor 1640 auf Kulturerbe Niedersachsen Beschreibung bei alleburgen de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Apen amp oldid 225658404