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Die Fea Viper Azemiops feae benannt nach dem italienischen Zoologen und Entdeckungsreisenden Leonardo Fea ist eine Art der Urtumlichen Vipern Azemiopinae innerhalb der Vipern Die taxonomische Stellung dieser in Sudostasien verbreiteten Art wird noch diskutiert wahrscheinlich sind die Vertreter der Gattung Azemiops die ursprunglichsten Arten innerhalb der Vipern Die Fea Viper ist sehr selten entsprechend ist vor allem uber ihre Lebensweise nur sehr wenig bekannt Fea ViperKopf der Fea Viper Azemiops feae Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Urtumliche Vipern Azemiopinae Gattung AzemiopsArt Fea ViperWissenschaftlicher NameAzemiops feaeBoulenger 1888 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Gift 6 Quellen und weiterfuhrende Informationen 6 1 Zitierte Quellen 6 2 Literatur 6 3 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Fea Viper hat eine durchschnittliche Lange von etwa 80 Zentimetern und kann eine Maximallange von etwa einem Meter erreichen Sie ist eine glatt beschuppte verhaltnismassig schlanke Schlange mit einem elliptischen abgeflachten und wenig verbreiterten Kopf dessen Oberseite mit grossen Schilden besetzt ist Der Korper ist zylindrisch und relativ schlank mit einem kurzen Schwanz Die Farbung der Schlange ist sehr auffallig Die Oberseite ist meist blauschwarz mit schmalen weit voneinander entfernt stehenden orangeroten Querbinden Diese sind zum Teil nur als alternierende einseitige Halbbinden ausgebildet die sich in der Ruckenmitte nicht treffen Der Kopf ist orangerot bis weisslich Die Kopfoberseite ist schwarz gefarbt und weist einen gelblichen Mittelstreifen auf Im Detail sind die Prafrontalschilde Prafrontale Frontalschilde Frontale und die letzten vorderen Temporalschilde Temporale schwarz Der Mittelstreifen teilt den Kopf in zwei Halften und reicht bis zum funfzehnten Wirbel Uber dem siebten und zehnten Wirbel ist es erweitert wahrend es sich nach hinten zu verjungt 1 Das Auge ist gelblich mit einer vertikal ausgerichteten Pupille Die Bauchseite ist hellgrau mit einem leichten rosa Schimmer In der Korpermitte besitzt sie um die 17 Schuppenreihen die anders als bei anderen Vipern nicht gekielt sind Die zwischen 180 und 189 Bauchschuppen sind abgerundet an der Schwanzunterseite schliessen sich 42 bis 53 Reihen paarweise angeordneter Subcaudalia an Die Analschuppe ist ungeteilt Die Schnauze der Schlange ist kurz und breit und dabei etwas breiter als lang Die Scheitelschilde Parietalen sind etwa so lang wie ihr Abstand von der Schnauzenspitze Die Oberlippenschilde Supralabiale liegen direkt an den Unteraugenschilden Suboculare an statt wie bei allen anderen Vipern von diesen durch eine Schuppenreihe getrennt zu sein Insgesamt besitzt die Schlange sechs Oberlippenschilde und sieben bis acht Unterlippenschilde Sublabiale zwei bis drei Voraugenschilde Praoculare und ein bis zwei Hinteraugenschilde Postoculare Unterhalb des Kopfes liegt ein Paar kurzer Kinnschuppen die von den Bauchschuppen durch drei waagerechte Reihen kleiner Schuppen getrennt sind Die vorn im Kiefer sitzenden und relativ kurzen Giftzahne haben anders als bei allen anderen Vipern eine Rinne von der Zahnspitze zur Austrittsoffnung des Giftkanals sowie eine klingenahnliche Verbreiterung auf der Zahnruckseite Die weiteren Knochen des Oberkiefers das Palatinum und das Pterygoid sind mit zahlreichen kleinen Zahnen bestuckt Die Schlange weist im Vergleich zu anderen Vipern aus den Gruppen der Grubenottern Crotalinae und der Echten Vipern Viperinae eine Reihe von Merkmalen auf die als ursprunglich fur alle Vipern gelten Diese an Nattern oder Giftnattern erinnernden Merkmale sind der verhaltnismassig schlanke Korper und der langliche und von grossen Schilden bedeckte Kopf Zudem vermehrt sie sich trotz des kuhlen Verbreitungsgebietes wahrscheinlich durch Eier genau ist dies bislang nicht geklart Auch die quergebanderte an Kraits erinnernde Zeichnung ist fur Vipern ungewohnlich Dem gegenuber stehen Merkmale die die Fea Viper mit anderen Vertretern der Vipern teilt vor allem den allgemeinen Schadelaufbau sowie Ahnlichkeiten in der Histologie der Giftdrusen Vorkommen und Lebensraum BearbeitenDie Fea Viper kommt von Zentralchina von West Yunnan und Sud Shaanxi ostlich bis Zhejiang sudlich bis Guangxi Guizhou Sichuan Fujian Jiangxi bis Nordmyanmar und Nordvietnam und Sudost Tibet in isolierten Gebirgslagen vor Genaue Angaben uber die Verbreitung liegen allerdings nicht vor da die Schlange nur recht selten gefunden werden konnte Weiterhin ist unklar wie weit die Art ostwarts verbreitet ist und in welchen Arealen Parapatrie zwischen Azemiops feae und Azemiops kharini beobachtet werden kann Literaturangaben diesbezuglich betreffen oftmals Azemiops feae s lat und es ist nicht vollkommen klar wo es sich dabei um Populationen von Azemiops kharini handelt 1 Ihr Lebensraum sind kuhle und feuchte Bergwalder von 600 bis etwa 1 000 m Hohe Sie bevorzugt dabei kuhlere Lagen mit Durchschnittstemperaturen zwischen 20 und 25 C Selten findet man diese Art an Strassen oder in Reisfeldern in Vietnam werden Bambuswalder mit einer weichen Streuschicht als Lebensraum beschrieben Fur China werden dagegen als Habitat lockere Buschwalder der Gebirge angegeben 2 Lebensweise BearbeitenUber die Lebensweise Ernahrung und Fortpflanzung dieser Art ist fast nichts bekannt Die Schlange ist nachtaktiv und bevorzugt feuchten und kuhlen Untergrund mit Bodentemperaturen zwischen 18 und 20 C Die Aktivitatszeit liegt in der Zeit vom Marz bis November den Rest des Jahres uberwintern die Tiere Die Tiere graben nicht allerdings konnte beobachtet werden dass sie Erde mit der Schnauze verschieben Ein in Gefangenschaft gehaltenes Exemplar frass Mause und bei einem Wildfang konnte eine Spitzmaus der Art Crocidura attenuata im Magen gefunden werden Als weitere Nahrung werden kleine Reptilien angesehen obwohl in der Gefangenschaft alle Arten von Reptilien Amphibien und Fischen als Nahrung abgelehnt wurden Bei Bedrohung wird der Korper abgeflacht wodurch er breiter wird die Unterkieferhalften werden auseinandergezogen sodass der Kopf zudem dreieckig wird Bei einigen gefangenen Exemplaren konnte zudem ein Vibrieren des Schwanzes beobachtet werden Wird die Schlange in die Enge getrieben beisst sie zu wobei sie ihre Giftzahne nicht immer ausklappt Das Paarungsverhalten der Fea Viper entspricht Beobachtungen zufolge dem anderer Vipern Die beiden Paarungspartner kriechen erst parallel zueinander und das Mannchen schlingt dann bei der Paarung seinen Vorderkorper um das Weibchen wahrend es einen der beiden Hemipenes einfuhrt Die Begattung dauert etwa 10 Minuten die wenigen bekannten Paarungen wurden im fruhen Juli beobachtet Die Viper legt wahrscheinlich Eier ist also ovipar wobei die Grosse der Gelege und das Aussehen der Jungtiere nicht bekannt sind Diese Annahme entstammt dem Fund von zwei Weibchen die in ihrem Eileiter mehrere Ovarialfollikel aufwiesen Die Untersuchung der Eileiter und des Geschlechtstraktes liessen allerdings keinen konkreten Schluss zu ob tatsachlich Eier abgelegt wurden 3 Taxonomie Bearbeiten nbsp Leonardo Fea Namensgeber der Fea ViperDie Erstbeschreibung erfolgte 1888 durch George Albert Boulenger auf der Basis zweier von Leonardo Fea gesammelter Schlangen Erst 1935 kamen drei Exemplare zu den beiden einzigen davor der Wissenschaft bekannt gewordenen Tieren hinzu Im Jahr 1985 wurde eine kleine Anzahl lebender Fea Vipern aus Nord Myanmar damals Burma ausgefuhrt die allerdings nicht lange in Gefangenschaft uberlebten In ihren Heimatlandern werden die Tiere ebenfalls selten aber regelmassig gesichtet Vor allem aufgrund von Daten der mitochondrialen DNA sowie der Zusammensetzung des Giftes wird die Fea Viper heute als basales Taxon in die Vipern Viperidae eingestellt Andere molekularbiologische Untersuchungen nehmen jedoch eine Einordnung als Schwestergruppe der Grubenottern Crotalinae innerhalb der Vipern vor und auf der Basis einiger morphologischer Merkmale wie der Pupillen und der Korperform wurde auch eine Zuordnung in die Verwandtschaft der Krotenvipern Causinae vermutet Abschliessend ist die systematische Zuordnung entsprechend bis heute nicht geklart Ein Taxon Azemiopinae wurde jedoch 2011 und 2016 erneut durch molekularbiologische Untersuchungen mit 5 respektive 11 mitochondrialen und nuklearen Genen Pyron et al 2011 Alencar et al 2016 unterstutzt 4 Orlov und Kollegen beschrieben 2013 mit Azemiops kharini eine zweite Art der Gattung 1 5 Exemplare von Azemiops kharini wurden in der Vergangenheit mehrfach als Azemiops feae bestimmt da ein Bezug untersuchter Exemplare auf ein Typusexemplar nicht erfolgte 1 Gift BearbeitenWie alle Vipern ist auch die Fea Viper giftig allerdings sind keine Falle von Vergiftungen beim Menschen bekannt Die Giftmenge von funf gemolkenen Schlangen lag bei etwa 1 75 mg Trockengewicht bei zwei Schlangen konnten keine nennenswerten Mengen gewonnen werden Die letale Dosis LD50 bei Mausen mit einem Korpergewicht von 18 bis 22 Gramm liegt bei etwa 0 52 mg Die Zusammensetzung ist nicht vollstandig aufgeklart auf der Basis von elektrophoretischen Untersuchungen konnten 22 verschiedene Proteinbestandteile mit Molaren Massen von 10 000 bis 80 000 u festgestellt werden 6 Die beim Biss abgegebene Menge Gift ist nicht bekannt sie liegt wahrscheinlich deutlich uber der letalen Dosis fur die Beutetiere Untersuchungen von Bryan Grieg Fry zeigen eine grosse Ahnlichkeit mit dem Gift von Waglers Lanzenotter Tropidolaemus wagleri 7 Andere Studien zeigen jedoch die Nahe zu den Giften der echten Vipern mit der Ausnahme dass das Gift der Fea Viper weder eine blutgerinnende noch eine blutzellenzerstorende hamolytische und die Muskulatur beeinflussende myotoxische Wirkung hat 8 Bei Mausen lost das Gift in letalen Dosen von 0 4 bis 0 6 mg eine Reihe von systemischen Symptomen aus Bereits etwa 10 Minuten nach Giftinjektion kann eine Vergrosserung der Blutgefasse in den Ohren festgestellt werden Vasodilatation Nach etwa 20 bis 40 Minuten werden die Tiere trage und die Atmungsfrequenz nimmt ab danach erschlaffen die Tiere und es folgt eine Paralyse bei der die Tiere kaum noch in der Lage sind sich aufzurichten Der Tod tritt nach 85 bis 150 Minuten ein wird diese Zeit uberlebt erholen sich die Tiere wieder und uberleben Als Antivenine sind vor allem Mittel gegen die Gifte von Tigerottern Notechis Todesottern Acantophis Mambas Dendroapsis und der Mittelasiatischen Kobra Naja oxiana sowie verschiedene Breitband Gegengifte wirksam Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil aus Mallow et al 2003 daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert a b c d Orlov Ryabov amp Nguyen On the taxonomy and the distribution of snakes of the genus Azemiops Boulenger 1888 Description of a new Species Russian Journal of Herpetology Vol 20 No 2 2013 pp 110 128 E Zhao Venomous Snakes of China in P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapur 1990 Seite 247 ISBN 9971 62 217 3 K V Kardong Observations on live Azemiops feae Fea s Viper Herpetological Reviews 17 4 1986 Seiten 816 bis 820 Zitiert nach Mallow et al 2003 Snetkov amp Orlov Phylogenetic analysis of Old World Viperid Snakes Serpentes Viperidae based on skeletal morphology Russian Journal of Herpetology Seite 22 34 Vol 24 No 1 2017 The Reptile Database Gattung Azemiops gelistete Arten aufgerufen am 20 Juli 2018 D K Vest Preliminary studies on the venom of the Chinese snake Azemiops feae Boulenger Fea s viper Toxicon 24 5 1986 Seiten 510 bis 513 PMID 3087034 Dr Bryan Grieg Fry Viper Research Memento vom 11 Mai 2006 im Internet Archive D Mebs U Kuch J Maier Studies on venom and venom apparatus of Fea s viper Azemiops feae in Toxicon 32 19 1994 Seiten 1275 1278 PMID 7846698Literatur Bearbeiten David Mallow David Ludwig Goran Nilson True Vipers Natural History and Toxicology of Old World Vipers Krieger Publishing Company Malabar Florida 2003 ISBN 0 89464 877 2 S 150 159 Dieter Schmidt Schlangen Biologie Arten Terraristik Bede Verlag Ruhmannsfelden 2006 ISBN 3 89860 115 3 S 230 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fea Viper Azemiops feae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fea Viper im Saint Louis Zoo Memento vom 27 September 2007 im Webarchiv archive today Azemiopinae auf Palaeos com Azemiops feae In The Reptile Database Azemiops feae in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Lau M amp Rao D q 2011 Abgerufen am 6 Januar 2014 nbsp Dieser Artikel wurde am 20 Juni 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fea Viper amp oldid 234256843