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Falk Alfred Ruttke 11 November 1894 in Halle Saale 9 September 1955 in Stuttgart Bad Cannstatt war ein deutscher Jurist Rasserechtler und SS Sturmbannfuhrer sowie Lehrstuhlinhaber fur Rasse und Recht Er galt als profilierter Vertreter der nationalsozialistischen Rassenhygiene und war unter anderem als offizieller juristischer Kommentator des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Sterilisierungsgesetz 1 eine der pragenden Figuren der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFalk Ruttke studierte zwischen 1912 und 1914 sowie zwischen 1918 und 1920 Jura in Halle a d Saale Wahrend des Ersten Weltkrieges kampfte er als Angehoriger des Marinekorps Flandern zuletzt als Fuhrer einer Maschinengewehr Kompanie Er erhielt die Eisernen Kreuze I und II Klasse sowie das Flandernkreuz 1919 gehorte er ausserdem dem Freikorps Halle an Nach der Promotion 1921 brach er sein Rechtsreferendariat ab um die Geschafte des Rheinisch Westfalischen Mietvereins in Essen zu leiten 1923 wurde er Syndikus des Arbeitgeberverbandes von Eisenberg in Thuringen und vertrat gleichzeitig die Industrie im Siedlungsausschuss Ostthuringen In Eisenberg sass er ausserdem zwischen 1924 und 1927 im Stadtrat 1927 ubernahm er die Leitung der sozialpolitischen Abteilung des Reichsverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie 1931 wurde er Richter beim Arbeitsgericht Gross Berlin Ruttke gehorte ursprunglich der DNVP an und war Mitglied des Deutschvolkischen Schutz und Trutzbundes und des Stahlhelms Im Mai 1932 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 097 130 Ausserdem war er seit 1933 Mitglied der SS Mitgliedsnummer 156 315 und wurde im September 1938 zum SS Sturmbannfuhrer befordert Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Ruttke zum Reichskommissar des Reichsausschusses fur hygienische Volksbelehrung ernannt Seit Mai 1933 war er Mitglied des Sachverstandigenausschusses fur Bevolkerungs und Rassenpolitik beim Reichsministerium des Innern In dieser Funktion gab er gemeinsam mit Arthur Gutt und Ernst Rudin den Kommentar zum Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses heraus 2 nbsp Titelblatt von Arthur Gutt Ernst Rudin Falk Ruttke Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses vom 14 Juli 1933 Munchen 1934 Ausserdem arbeitete er an den Nurnberger Gesetzen mit Seit 1936 war Ruttke zunachst als kommissarischer Hilfsarbeiter dann als Regierungsrat schliesslich 1937 als Oberregierungsrat im Reichsministerium des Innern tatig Ruttke war ein exponierter Vertreter rassenbiologischer Uberzeugungen die er mit rassenhygienischen Forderungen verknupfte Er vertrat eine Lehre vom Recht als kampfender Wissenschaft und forderte eine scharfe Anwendung der Rassengesetze gegen innere und aussere Feinde 1935 erhielt Ruttke einen Lehrauftrag fur Rasse und Recht an der Universitat Berlin 1938 einen ahnlichen Auftrag in Wien 1940 ubernahm er als Ordinarius einen Lehrstuhl fur Rasse und Recht und ein entsprechendes Institut an der Universitat Jena Ruttke war Mitherausgeber der Zeitschrift Archiv fur Rassen und Gesellschafts Biologie 3 Im Herbst 1940 schulte Ruttke ausserdem im Sonderauftrag Angehorige der SS im Warthegau in Rassenfragen Am 6 Januar 1942 wurde er zur Marine einberufen und zum 13 September 1945 von der Universitat entlassen Von 1945 bis Marz 1948 war Ruttke in Internierungshaft Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als belastet eingestuft 4 Seine samtlichen Schriften sowie die von ihm herausgegebene Zeitschrift Recht der Rasse Kohlhammer Stuttgart wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 Seit 1952 lebte er in Stuttgart wo er drei Jahre spater starb Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Stellung des Reichsprasidenten zur Reichsregierung nach der Verfassung des deutschen Reiches vom 11 August 1919 Diss Univ Halle 1921 Pritschow Halle 1921 Ein Beitrag zur Frage der Abgrenzung zwischen Fleischwaren Industrie und Fleischer Handwerk Berlin Loewenthal 1930 mit Arthur Gutt und Ernst Rudin Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses vom 14 Juli 1933 Mit Auszug aus dem Gesetz gegen gefahrliche Gewohnheitsverbrecher und uber Massregeln der Sicherung und Besserung vom 24 Nov 1933 Lehmann Munchen 1934 2 Auflage ebenda 1936 Rassenhygiene und Recht In Erblehre und Rassenhygiene im volkischen Staat 1934 S 91 103 Schrifttum und Aufklarungsstoff zur Volkspflege Rassenkunde Rassenpflege Erbkunde Erbpflege Familienkunde Familienpflege 11 Auflage 1935 Rasse und Recht im deutschen Hochschulwesen Kohlhammer Stuttgart 1936 Rasse Recht und Volk Beitrage zur rassengesetzlichen Rechtslehre Lehmann Munchen 1937 Die Verteidigung der Rasse durch das Recht Junker und Dunnhaupt Berlin 1939 Geld ersetzt nicht Blut Britische Bevolkerungssorgen Eher Berlin 1940 mit Friedrich Lange Dr Friedrich Lange 1852 1917 Ein Vorkampfer fur den Rassengedanken in schwerer Zeit Lehmanns Munchen 1939 mit anderen Autoren Die Verwaltungs Akademie Ein Handbuch fur den Beamten im nationalsozialistischen Staat Spaeth amp Linde Berlin 1934 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 143 144 Annett Hamann Manner der kampfenden Wissenschaft Die 1945 geschlossenen NS Institute der Universitat Jena In Uwe Hossfeld Hrsg Kampferische Wissenschaft Studien zur Universitat Jena im Nationalsozialismus Koln 2003 S 202 234 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 143 Gisela Bock Zwangssterilisation im Nationalsozialismus Opladen 1986 S 84 ff Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 232 Heinz Zehmisch Die deutsche Justiz eine Stutze der Rassenhygiene im Dritten Reich in Arzteblatt Sachsen 4 2005 S 163 www polunbi deNormdaten Person GND 172350603 lobid OGND AKS LCCN n2003077152 VIAF 56974130 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruttke FalkALTERNATIVNAMEN Ruttke Falk Alfred vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Rassenhygieniker wahrend der Zeit des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 11 November 1894GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 9 September 1955STERBEORT Bad Cannstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Falk Ruttke amp oldid 230019571