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Fairfieldit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Ca2Mn2 PO4 2 2H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Calcium Mangan Phosphat Da bei naturlich vorkommendem Fairfieldit jedoch meist ein geringer Anteil des Mangans durch Eisen ersetzt substituiert ist wird die Formel in verschiedenen Quellen auch mit Ca2 Mn Fe PO4 2 2H2O 3 7 angegeben FairfielditFairfieldit aus der Foote Lithium County Mine Kings Mountain North Carolina USA Grosse 2 9 cm 2 5 cm 1 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ffd 1 Chemische Formel Ca2Mn2 PO4 2 2H2O 2 Ca2 Mn2 Fe2 PO4 2 2H2O 3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII C 12a VII C 17 030 8 CG 05 40 02 02 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 3 Gitterparameter a 5 79 A b 6 57 A c 5 51 Aa 102 2 b 108 7 g 90 3 3 Formeleinheiten Z 1 3 Haufige Kristallflachen 001 010 100 11 0 1 1 1 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 5 Dichte g cm3 gemessen 3 08 bis 3 11 berechnet 3 095 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 gut nach 010 deutlich nach 11 0 5 Bruch Tenazitat uneben sprode 5 Farbe farblos weiss grunlichweiss hellgelb 5 Strichfarbe weiss 5 Transparenz durchsichtig 5 Glanz Perlglanz schwacher Diamantglanz 5 KristalloptikBrechungsindizes na 1 633 bis 1 640 6 nb 1 641 bis 1 650 6 ng 1 652 bis 1 660 6 Doppelbrechung d 0 019 bis 0 020 6 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 86 gemessen 86 bis 88 berechnet 6 Fairfieldit entwickelt isometrische bis kurzprismatische Kristalle bis rund drei Zentimeter Grosse 5 mit schwachem Diamantglanz auf den Oberflachen findet sich aber auch in Form blattriger bzw lamellarer sowie faseriger oder radialstrahliger Mineral Aggregate In reiner Form ist Fairfieldit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine grunlichweisse oder hellgelbe Farbe annehmen wobei die Transparenz entsprechend abnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Fairfieldit im Steinbruch Fillow Branchville bei Branchville im Fairfield County des US Bundesstaates Connecticut und beschrieben 1879 durch George Jarvis Brush und Edward Salisbury Dana Sie benannten das Mineral nach dem County in dem seine Typlokalitat liegt Das Typmaterial des Minerals soll in der Mineralogischen Sammlung der Yale University in New Haven Connecticut unter den Katalog Nr 3 3118 und 3 3123 zu finden sein 5 Allerdings wird der Aufbewahrungsort vom Typmineral Katalog der International Mineralogical Association IMA nicht bestatigt 8 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Fairfieldit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserhaltige Phosphate Arsenate und Vanadate ohne fremde Anionen wo er als Namensgeber die Fairfieldit Reihe mit der System Nr VII C 12a und den weiteren Mitgliedern Cassidyit Collinsit Messelit Anorthoroselith ehemals Roselith b Roselith Beta und Talmessit innerhalb der Fairfieldit Roselith Gruppe VII C 12 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII C 17 30 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Wasserhaltige Phosphate ohne fremde Anionen wo Fairfieldit zusammen mit Roselith die Fairfieldit Roselith Reihe VII C 17 und den weiteren Mitgliedern Brandtit Cassidyit Collinsit Gaitit Hillit Messelit Nickeltalmessit Parabrandtit Anorthoroselith Rruffit Talmessit Wendwilsonit und Zinkroselith bildet 4 Auch die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Fairfieldit in die Abteilung der Phosphate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis vom Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex zum Kristallwassergehalt so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen und mittelgrossen Kationen RO4 H2O 1 1 zu finden ist wo es ebenfalls als Namensgeber die Fairfielditgruppe mit der System Nr 8 CG 05 und den weiteren Mitgliedern Cassidyit Collinsit Gaitit Hillit Messelit Nickeltalmessit Parabrandtit Anorthoroselith und Talmessit bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Fairfieldit ebenfalls in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltige Phosphate etc ein Hier ist er zusammen mit Cassidyit Collinsit Gaitit Hillit Messelit Nickeltalmessit Parabrandtit Anorthoroselith und Talmessit in der Fairfieldit Untergruppe Triklin P1 mit der System Nr 40 02 02 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit A2 B2 2 XO4 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenFairfieldit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 5 79 A b 6 57 A c 5 51 A a 102 2 b 108 7 und g 90 3 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Radialstrahliger Fairfieldit auf Matrix aus dem Cigana Claim Conselheiro Pena Doce valley Minas Gerais BrasilienFairfieldit bildet sich als akzessorischer Bestandteil in granitischen Pegmatiten Als Begleitminerale konnen unter anderem Apatit Diadochit Dickinsonit Eosphorit Jahnsit Mitridatit Muskovit Quarz Rhodochrosit Rockbridgeit Stewartit Strunzit sowie eine Vielzahl anderer Fe Mn Phosphate auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Fairfieldit nur an wenigen Orten nachgewiesen werden wobei bisher rund 80 Fundorte dokumentiert sind Stand 2022 10 Neben seiner Typlokalitat Steinbruch Fillow im Fairfield County Connecticut trat das Mineral in den Vereinigten Staaten noch in der Midnight Owl Mine und im White Picacho District im Yavapai County in Arizona am Chief Mountain im San Diego County in Kalifornien im Clay Canyon bei Fairfield im Utah County in Utah sowie an mehreren Orten in verschiedenen Countys in Maine New Hampshire North Carolina und South Dakota zutage In Deutschland wurde Fairfieldit bisher nur am Hennenkobel Huhnerkobel im Bayerischen Wald und bei Hagendorf Waidhaus im Oberpfalzer Wald in Bayern entdeckt In Osterreich fand man das Mineral bisher nur bei einem Spodumen Versuchsabbau am Brandrucken etwa 2 km sudwestlich der Weinebene auf der Koralpe in Karnten siehe auch Bergbau in Karnten und der ebenfalls bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz ist das Pontetal bei Brissago TI im Kanton Tessin Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Brasilien China Finnland Iran Italien Kanada Marokko Namibia Polen Portugal Russland Schweden Spanien und Tschechien 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenGeorge J Brush Edward S Dana On the mineral locality in Fairfield County Connecticut with the description of two additional new species Second Paper In American Journal of Science and Arts Band 17 1879 S 359 368 rruff info PDF 490 kB abgerufen am 20 Mai 2022 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 641 Fanfani A Nunzi P F Zanazzi The crystal structure of fairfieldite In Acta Crystallographica B26 1970 S 640 645 doi 10 1107 S0567740870002893 Sasha Herwig Frank C Hawthorne The topology of hydrogen bonding in brandtite collinsite and fairfieldit In The Canadian Mineralogist Band 44 2006 S 1181 1196 rruff info PDF 3 4 MB abgerufen am 20 Mai 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fairfieldite Sammlung von Bildern Fairfieldit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 20 Mai 2022 David Barthelmy Fairfieldite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 20 Mai 2022 englisch Fairfieldite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 20 Mai 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Fairfieldite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 20 Mai 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated May 2022 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Mai 2022 abgerufen am 20 Mai 2022 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 483 englisch a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e f g h i j k Fairfieldite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 67 kB abgerufen am 20 Mai 2022 a b c d e Fairfieldite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Mai 2022 englisch Malcom E Back Fleischers Glossary of Mineral Species 11 Auflage Mineralogical Record Tucson Arizona AZ 2014 S 79 englisch Catalogue of Type Mineral Specimens F PDF 633 kB Commission on Museums IMA 9 Februar 2021 abgerufen am 20 Mai 2022 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 20 Mai 2022 englisch Localities for Fairfieldite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Mai 2022 englisch Fundortliste fur Fairfieldit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 20 Mai 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fairfieldit amp oldid 239000984