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Die Evangelische Stadtkirche ist der alteste heute noch bestehende Sakralbau in Luttringhausen Aus der Betrachtungssicht vom Westen her stellt sie das dominierende Bauwerk im Altstadtensemble dar Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Lennep der Evangelischen Kirche im Rheinland Evangelische Stadtkirche LuttringhausenEvangelische Stadtkirche Luttringhausen seitliche AnsichtClarenbach Leuchter in der Evangelischen Stadtkirche LuttringhausenEv Stadtkirche Luttringhausen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Glocken 5 Orgel 6 Denkmalschutz 7 Galerie 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche liegt im sudlichen Ortszentrum von Remscheid Luttringhausen einer bis 1929 selbstandigen Kleinstadt im ehemaligen Landkreis Lennep die heute teilweise ein Ortsteil und Stadtbezirk der kreisfreien bergischen Grossstadt Remscheid in Nordrhein Westfalen ist andere Teile Luttringhausens gehoren heute zu Wuppertal Das Kirchengebaude befindet sich etwa dort wo Richthofenstrasse und Gertenbachstrasse aufeinander treffen Das Kirchenschiff mit Sakristei und Glockenturm uberragt die historischen Gebaude der Altstadt von Luttringhausen An dem kleinen zwischen der Kirche und dem Gemeindehaus gelegenen und gepflasterten Platz befindet sich der Haupteingang Der Platz wurde nach dem im Ort geborenen evangelischen Pfarrer und Martyrer der Bekennenden Kirche Ludwig Steil benannt Hinter dem Gemeindehaus befindet sich die Freilichtbuhne des Ortes Das etwa ovale Kirchengelande wird im Osten Suden und teilweise im Westen von einer Umfassungs und Stutzmauer eingefasst Geschichte BearbeitenEine Kirche gab es an dieser Stelle bereits im Jahre 1300 Ein Pfarrer mit dem Namen Johann Kerckher zu Lutterkussen ist fur das Jahr 1365 benannt Fur das Kirchdorf und die vier Honschaften Erbschloe Hohemhagen Walbrecken und Garschagen gab es das beschriebene Gotteshaus Im Dreissigjahrigen Krieg war die Kirche mancherlei Gewalteinwirkungen ausgesetzt So wird berichtet dass 1634 schwedische Truppen mit Gewalt in die Kirche eindrangen und die Schoffenkiste zertrummerten Im Jahre 1627 hatten die Jesuiten aus Glaubensgrunden die Kirche in Beschlag genommen Aber die Luttringhauser Protestanten gaben nicht auf und hielten in der Diepmannsbach die Gottesdienste ab Ob die schwedischen Truppen auch die Jesuiten vertrieben ist nicht urkundlich belegt Am Nachmittag des Neujahrtages 1703 ritt ein angetrunkener Dragoner namens Giesbert Wolff in die Kirche und storte den Gottesdienst Kraftige Mannerfauste setzten ihn aber an die Luft Seiner Strafe entging der Ruhestorer nur deshalb weil sich die Luttringhauser fur Milde einsetzten Die ursprungliche mittelalterliche Kirche brannte zweimal Nach dem Brand im Jahre 1536 gab es grosse Schaden die sich jedoch reparieren liessen Am 25 Juli 1733 brannte sie jedoch samt dem grossten Teil des damaligen Dorfs restlos ab 1734 entschloss man sich uber den Trummern einen fur damalige Verhaltnisse modernen Bau zu errichten Die Turmstellung im Westen hatte keine Ahnlichkeit mit der abgebrannten Kirche Der Saalbau wurde in einer Lange von 23 5 m und einer Breite von 18 4 m hochgezogen und mit einer gewolbten Decke versehen Ursprunglich befand sich der Kirchhof wie der Friedhof fruher genannt wurde rund um das Kirchengebaude Durch einen Blitzschlag nahm der Turm im Jahre 1861 Schaden worauf es jedoch bald eine Wiederherstellung gab Eine Jahreszahl am Turm erinnert an die Renovierung im selben Jahre Die Kirche gilt weithin als Meisterwerk des Bergischen Barocks und wurde als reformatorischer Sakralbau errichtet Das Gebaude ist im Laufe der letzten 60 Jahre mehrfach baulich repariert und saniert worden Beschreibung BearbeitenDer im Barockstil erbaute einschiffige Kirchenbau mit dem im Sudsudwesten stehenden Turm erstreckt sich Richtung Nordnordost Er wurde aus unverputzten Bruchsteinen errichtet und besitzt zwei Etagen mit einem schiefergedeckten Satteldach das beiderseits jeweils funf Dachgauben auf zwei Ebenen besitzt Angebaut ist die Sakristei auf deren Dach ein Posaunenengel prangt Der ebenfalls aus Bruchsteinen erbaute und annahernd quadratische Kirchturm uberragt das Kirchenschiff deutlich Die oberste der gemauerten Etagen beherbergt den Glockenstuhl erkennbar an den Schalloffnungen Unmittelbar druber befindet sich die Turmuhr mit Zifferblattern an allen vier Seiten Uber dem aus Mauerstein erbauten Turmschaft erhebt sich der dreistockige Turm der eine geschweifte Zwiebelhaube und eine achtseitige Laterne sowie einen vergoldeten Hahn auf der Spitze tragt Altar Kanzel und Orgel liegen wie in vielen bergischen Barockkirchen ubereinander 1736 wurde die erste Orgel bei Johannes Streffing in Datteln in Auftrag gegeben Bemerkenswerte Besonderheiten sind Tafelbilder Jesu und der Apostel Ebenso sind die Kirchenbanke der ehemaligen Lehnsherren von Bottlenberg noch vorhanden Sie befinden sich links und rechts neben dem Haupteingang und werden von den Luttringhausern Lehnshusker genannt Das Portal und die Seitenturen der Kirche wurden von dem einheimischen Kunstler Ernst Oberhoff geschaffen der im Kirchspiel Luttringhausen zu Hause war Bis in die 1950er Jahre gab es nur einfach Holzturen mit grossen Schlossern Wahrend des Neu Pietismus wurden die Wande und Decken weiss getuncht und drei Leuchter geschwarzt Der prachtige Clarenbach Leuchter stammt aus dem Jahr 1829 er wurde 300 Jahre nach dem Flammentod Adolf Clarenbachs aufgehangt 1960 bis 1964 kamen bei Restaurierungsarbeiten die alten Farben wieder ans Tageslicht Glocken BearbeitenDie Ewigkeitsglocke die 1736 von dem Kolner Giesser Johann Heinrich Dinkelmayer aus Bronze vor dem Kirchenschiff gegossen wurde hat alle Kriege uberdauert wahrend man die beiden anderen Glocken am 1 Juli 1917 abholte um sie fur Rustungszwecke einzuschmelzen und sie erst spater von F W Rincker aus Sinn ersetzen liess Die im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte Ewigkeitsglocke entging durch einen Zufall dem Einschmelzen Sie fand sich spater in Hamburg auf einem Glockenfriedhof wieder Die beiden kleineren Glocken wurden bei F W Rincker in Sinn gegossen und kamen am 8 April 1920 in Luttringhausen an Die mittlere Glocke Gebetsglocke bekam den Namen Heiland die kleinste Glocke Rufglocke den Namen Heimat Die grosste in der Reihe des Lautwerks und erhalten gebliebene trug fortan den Namen Clarenbach Seit 1924 werden die Glocken elektrisch bewegt Am Heiligen Abend und am Morgen des ersten Weihnachtstages ab 3 30 Uhr gibt es hier immer noch die Sitte des Beierns Im Rahmen der Okumene wurde 2012 anlasslich des okumenischen Gemeindefestes erstmals an der evangelischen Stadtkirche und an der ganz nahe gelegenen Kirche Heilig Kreuz im Wechsel gebeiert Orgel BearbeitenNach dem Stadtbrand bestellte die Gemeinde 1736 bei dem Orgelmacher Johannes Streffing aus Datteln die erste Orgel Der Preis betrug 775 Rheinlandtaler Bis 1881 war das Instrument jedoch durch verschiedenste Umstande regelrecht verfallen Das historische Gehause wird jedoch zu einem Neubau der Orgel mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit Kegelladen und mechanischer Traktur durch den Frankfurter Orgelbaumeister Wilhelm Sauer benutzt Der Preis betrug im Jahre 1891 10 000 Mark Am 31 Dezember 1971 wurde schliesslich die heutige Orgel aus der Werkstatt von Rudolf von Beckerath Orgelbau in Hamburg eingeweiht Der am langsten in Lutringhausen wirkende Kantor war Jurgen Harder der von 1970 bis 2012 erfolgreich dieses Amt versah 1 2017 wurde die Orgel vom Hersteller Beckerath uberholt Denkmalschutz BearbeitenDas Kirchengebaude wurde am 20 Oktober 1984 als Kulturdenkmal mit der Nummer 294 in die Denkmalliste der Stadt Remscheid eingetragen im Marz 1986 erfolgte der Eintrag des Ehrenmals Im Oktober 2000 wurden der Kirchhof und die Kirchenmauer unter Denkmalschutz gestellt 2 Galerie Bearbeiten nbsp Evangelische Stadtkirche Luttringhausen mit Heilig Kreuz Kirche nbsp Ernst Oberhoff Tur der evangelischen Stadtkirche Luttringhausen nbsp Ernst Oberhoff Turgriff der evangelischen Stadtkirche Luttringhausen nbsp Fenster nbsp Wappen derer von Bottlenberg nbsp Turm der ev Kirche Luttringhausen nbsp Kirche im DorfLiteratur BearbeitenLutz Felbick Geschichte des evangelischen Gottesdienstes im Bergischen Land Reformations bis Franzosenzeit von 1518 1803 Dusseldorf 1982 online Hans Kadereit Luttringhausen wie es war und ist Historischer Bildband mit heimatkundlichen Erlauterungen Verlag van Geyt Wuppertal 1993 Hans Kadereit Wo noch gebeiert gehaspelt und gedengelt wird ein historischer Bildband Luttringhausen RGA Buchverlag 2009 ISBN 978 3 940491 07 7 Evangelische Kirchengemeinde Luttringhausen Jahresabschluss Gottesdienst mit Einweihung der Orgel Weblinks BearbeitenEvangelische Kirchengemeinde LuttringhausenEinzelnachweise Bearbeiten Sabine Naber Familie Harder hatte 42 Jahre eine gute Zeit Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive Artikel vom 28 April 2012 auf rga online de siehe Seite 14 in der Denkmalliste der Stadt Remscheid vom 1 Januar 2018 online als PDF Datei 527 kB 51 207837 7 236026 Koordinaten 51 12 28 2 N 7 14 9 7 O Normdaten Geografikum GND 1205423362 lobid OGND AKS VIAF 5826158309910606690007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Stadtkirche Luttringhausen amp oldid 237746701