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Die Evangelische Kirche Sitzenkirch im gleichnamigen Stadtteil des sudbadischen Kandern geht auf das 12 Jahrhundert zuruck Die Kirche fungierte im 13 und 14 Jahrhundert als Grablege der Markgrafen von Hachberg Sausenberg Kirche in Sitzenkirch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Klosterkirche der Benediktinerinnen 1 2 Die evangelische Kirche 2 Beschreibung 2 1 Kirchenbau 2 2 Inneres und Ausstattung 2 3 Glocken und Orgeln 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Grabplatte mit dem Wappen von Markgraf Otto I von Hachberg Sausenberg in der Kirche von SitzenkirchDie dem Patrozinium des Heiligen Hilarius geweihte Kirche weist auf ein entsprechend hohes Alter des Gotteshauses hin 1 Einer Hypothese nach soll die Kirche eine kleine Kapelle keltischer Christen gewesen sein die moglicherweise bereits im 3 Jahrhundert errichtet worden war Das keltische Wort sizen fur klein liesse die Ortsnamensbedeutung kleine Kirche zu 2 Die Klosterkirche der Benediktinerinnen Bearbeiten Die erste schriftlich belegte Erwahnung der Sitzenkircher Kirche geht auf das Jahr 1145 zuruck Eine Stiftungsurkunde vom 3 November 1151 belegt die Ubergabe an das Kloster St Blasien das vom damals noch existierenden Klosters in Sitzenkirch getatigt wurde Jenes wurde infolge eines Krieges mehrere Adliger gegen den Basler Bischof und die Stadt Neuenburg im Jahr 1272 zerstort und die Kirche stark beschadigt 3 Die Kirche wurde mit Spenden wieder aufgebaut und konnte am 12 Januar 1277 mit zwei Altaren durch Weihbischof Inzeler zu Ehren Jesu Christi Marias der Heiligen Hilarius Nikolaus und Cycillia sowie der Heiligen Benedikt und Blasius geweiht werden Einen weiteren Altar stiftete 1305 Konigin Agnes von Ungarn der auf der Westempore stand und den Nonnen vorbehalten war Dieser vom Basler Bischof von Basel 1309 konsekrierte Altar war den 10000 Martyrern sowie dem heiligen Benedikt geweiht Einen vierten Altar erhielt das Gotteshaus 1371 der vom Markgrafen Otto 1302 1384 und seinem Neffen Rudolf III 1343 1428 gestiftet wurde 4 Im 13 und 14 Jahrhundert wurde die Kirche als Grablege der Markgrafen von Hachberg Sausenberg genutzt die um 1240 oberhalb des Ortes ihren Stammsitz die Sausenburg errichteten Ausser dem Markgrafen Otto sollen auch Markgraf Heinrich von Hachberg Sausenberg Markgraf Hugo ein Bruder des Markgrafen Rudolf IV von Hachberg Sausenberg und Verena von Furstenberg geb von Hachberg Sausenberg und Ehefrau des Grafen Heinrich V von Furstenberg hier bestattet sein 5 nbsp Ehemalige Klosterkirche Sitzenkirch Ende des 19 Jahrhunderts Skizze von Josef DurmNach einem Brand im Jahr 1493 entstanden zwei Fenster mit einfach profilierten Sandsteinrahmen in der Nord und drei in der Sudwand des Langhauses In den folgenden Jahrhunderten unter anderem bedingt die Plunderung im Bauernkrieg am 3 Mai 1525 verschlechterte sich der Zustand des Gebaudes Die nach Basel geflohenen Nonnen kehrten bis auf eine nicht mehr zuruck und das Kloster St Blasien setzte einen Klosterbruder als Schaffner ein der den Klosterbesitz verwaltete 6 Die evangelische Kirche Bearbeiten 1710 wurde ein neuer Dachstuhl eingerichtet und 1778 musste der Dachreiter am Ostgiebel wegen Baufalligkeit abgebrochen werden 1787 wurde aus demselben Grund der Chor abgerissen und etwas kleiner wieder aufgebaut 1826 schuf man durch Vergrosserung der Empore mehr Platz fur die Gemeindemitglieder und errichtete 1878 einen neuen Dachreiter diesmal uber dem Westgiebel 1879 wurde das Gestuhl ausgetauscht und 1898 schliesslich eine neue Holzdecke eingesetzt Die letzte umfassende Renovierung wurde 1973 betrieben bei der man an der Sudwand des Langhauses eine Sakristei anbaute Bei diesen Arbeiten entdeckte man eine wappenverzierte Grabplatte ohne Inschrift die man an der Sudchorwand aufstellte Seit Anfang 2020 befindet sich die Kirche in einem Sanierungsprozess bei dem umfassende Massnahmen geplant sind Durch Mittelkurzungen und Verzogerungen beim Beginn der Arbeiten ist die Kirche bis zu einem noch nicht bekannten Fertigstellungstermin nicht betretbar Beschreibung BearbeitenKirchenbau Bearbeiten nbsp Kirche von der Chorseite mit FriedhofDie kleine Saalkirche ist mit einem Satteldach gedeckt und verfugt an ihrer Westseite einen kleinen sechseckigen Dachreiter der uber ein schlankes Pyramidendach abgeschlossen ist An den Langsseiten des Langhauses befinden sich funf rundbogige lange Fenster Uber dem Hauptportal an der Westfassade sind zwei kleinere ebenfalls rundbogige Fenster auszumachen Uber den beiden Fenstern ist mittig eine Sonnenuhr angebracht An der Westfassade befindet sich rechts vom Eingangsportal eine Gedachtnistafel fur die Toten beider Weltkriege links des Eingangs eine Grabplatte fur den Stabhalter Urban Keiser 22 Februar 1673 Rund um die Kirche ist ein kleiner Friedhof angelegt um die eine Mauer gezogen wurde Inneres und Ausstattung Bearbeiten Die Kirche in Sitzenkirch ist eine Saalkirche Das Langhaus ist mit einer flachen Holzdecke eingezogen Die Mitte ist von einem dicken Balken durchzogen Der Altarbereich im Chor und das Langhaus sind durch einen Triumphbogen voneinander getrennt Der moderne Blockaltar besteht aus rotem Sandstein Rechts davon steht ein Kanzelpult Links neben dem Triumphbogen befindet sich ein Kruzifix Der Taufstein mit kupfernen Abschluss sowie die anderen Ausstattungsobjekte wurden vom Kunstler Jurgen Brodwolf gestaltet Im Chor an der Nordseite steht die Grabplatte des Markgrafen Otto und das Epitaph des Kaplans und Klostergrunders Bartholomaus Ramspach 11 April 1581 Glocken und Orgeln Bearbeiten Das Gelaut der Kirche besteht aus zwei Bronzeglocken Die kleinere a Glocke wurde 1921 von Bachert gegossen die grossere f Glocke ebenfalls von Bachert 1950 Die Orgel wurde in den Jahren 1826 bis 1827 von den Gebrudern Martin aus Waldkirch erbaut Das Instrument mit ursprunglich sieben Registern wurde 1836 auf neun Register erweitert Die reparaturanfallige Orgel wurde durch eine 1904 neu gebaute ersetzt Auch diese gab immer wieder Anlass zu Klagen so dass in den Jahren 1972 bis 1973 die Orgelwerkstatt Peter Vier eine alte Orgel aus dem Jahr 1815 von Andreas Ubhauser aus Heidelberg komplett restaurierte Ihr Gehause steht mittlerweile unter Denkmalschutz Das Instrument mit mechanischer Traktur besitzt ein Manual ein Pedal und elf Register 7 Literatur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 148 150 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Tubingen und Leipzig 1901 Funfter Band Kreis Lorrach S 144 147 Digitalisat der UB Heidelberg Eduard Christian Martini Sitzenkirch In Schau ins Land Jahresheft des Breisgau Geschichtsvereins Schauinsland 3 1876 S 85 89 Digitalisat der UB Freiburg W Das Frauenkloster Sitzenkirch In Schau ins Land Jahresheft des Breisgau Geschichtsvereins Schauinsland 4 1877 S 43 46 Digitalisat der UB Freiburg Columban Reble Liber Originum Monasterij Sancti Blasij In Silva Hercynia Das ist Ein alt geschribenes Buch vom Ursprung dess Gotts Hauses St Blasien auff dem Schwartzwald Waldshut 1716 S 198 203 Digitalisat der UB FreiburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Sitzenkirch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Benediktinerinnenkloster Sitzenkirch in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten H Trenkle Heimatgeschichte der Gemeinden Obereggenen und Sitzenkirch sowie der Propstei Burgeln 1930 S 36 E Martini Sitzenkirch in Schau ins Land 1876 S 86 H Trenkle Heimatgeschichte der Gemeinden Obereggenen und Sitzenkirch sowie der Propstei Burgeln 1930 S 42 H Trenkle Heimatgeschichte der Gemeinden Obereggenen und Sitzenkirch sowie der Propstei Burgeln 1930 S 42 43 siehe Kraus S 145 seit 1537 Bartholomaus Ramspach der die einzig verbliebene Nonne Dorothea Sebechin heiratet oder zumindest mit ihr zusammenlebte Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 150Sakralbauten in Kandern Evangelische Kirchen Feuerbach Holzen Kandern Riedlingen Sitzenkirch Tannenkirch WollbachRomisch katholische Kirche Kandern 47 736534614722 7 6728558541667 Koordinaten 47 44 11 5 N 7 40 22 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Sitzenkirch amp oldid 236776752