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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Evangelische Kirche Haslach ist ein Kirchengebaude in Walddorfhaslach Landkreis Reutlingen in Baden Wurttemberg Sie wurde von Marz 1899 bis September 1900 nach den Planen von Heinrich Dolmetsch im Stil rheinischer Fruhromanik erbaut und im Jahr 1900 eingeweiht Die 1899 1900 erbaute Kirche in Haslach Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Vorgangerbauwerk 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Ansichtsskizze aus den Tubinger Blattern vom Dezember 1900 Seite 67Erstmals wurde eine alte Haslacher Kapelle urkundlich im Jahr 1455 erwahnt Nachdem diese mit der Zeit zu klein und baufallig wurde begann die Planung einer neuen Kirche 1 2 Seit 1840 begann die Kirchengemeinde mit der Sammlung eines Fonds fur einen Neubau 3 Im August 1890 wurde beschlossen Heinrich Dolmetsch mit Entwurfen fur die Planung zu beauftragen 4 Doch erst im Dezember 1897 nach Anwachsen des Kirchenbaufonds auf 62 000 Mark entschloss man sich fur einen der zwei von Dolmetsch vorgelegten Plane 5 namlich einer Variante mit Ausrichtung des Gotteshauses von Osten nach Westen mit dem Turm in ostlicher Richtung 1899 wurde mit den Bauarbeiten begonnen die Grundsteinlegung fand am 4 Juni 1899 statt Zunachst wurde der Dachstuhl des Kirchenschiffs aufgerichtet dann der holzerne Pyramidendachstuhl des Turms fertiggestellt so dass im November 1899 das Richtfest gefeiert werden konnte Im April 1900 wurden die Glocken angeliefert Nach Fertigstellung der Malereien an Wanden und Decken dem Einbau der Terrazzo und Holzboden und der restlichen erforderlichen Arbeiten wurde die Kirche am 16 September 1900 mit einem festlichen Gottesdienst geweiht Wahrend sich der Kostenvoranschlag vom Oktober 1898 auf 62 000 Mark belief 6 betrug die Ausfuhrungssumme insgesamt 79 000 Mark Die Mehrkosten entstanden durch die aufwendige Gestaltung der Kirche u a durch die Einfugung eines Querhausgiebels anstelle eines Walmdachs die Anordnung von Steinsaulen im Innern anstelle von holzernen Emporenstutzen Verwendung von Hausteinen anstelle von Dopfersteinen 7 Erst 1926 27 wurde die Kirche mit elektrischem Licht ausgestattet Renovierungen erfolgten in den Jahren 1965 und 1994 Die letzte Sanierung des Kirchturms wurde 2005 durchgefuhrt Architektur BearbeitenEs handelt sich um eine zweischiffige Hallenkirche mit Chor einem Sakristeianbau und einem 33 38 m hohen Hauptturm mit einer nicht offentlich zuganglichen Aussichtsplattform in Hohe von 20 5 m Die Umfassungsmauern bestehen aus weissem Dettenhauser Sandstein mit Backsteinhintermauerung Die achteckige Pyramide des Turmdachs ist mit Schiefer eingedeckt Die zur Strasse hin ausgerichtete Sudseite der Kirche nimmt das Hauptportal auf das auf Grund der Kombination mit Rundfenster und Giebel als Querhausportal konnotiert ist Ein weiteres Portal fuhrt in den Turm und von dort in das Kirchenschiff Nach Osten erhalt das Erdgeschoss des Turms in dem ein Treppenhaus untergebracht ist einen Apsis artigen Anbau Der nach Westen orientierte Chor der Kirche ist als schlichter rechteckiger Anbau gestaltet dem auf der Sudseite die eingeschossige zinkgedeckte Sakristei angefugt ist Am Tursturz der Sakristei findet sich die Signatur von Heinrich Dolmetsch Das Innere stellt sich als eine zweischiffige Anlage dar deren Seitenschiff von einer geraden Decke abgeschlossen und deren Hauptschiff mit einer in den Dachstuhl gesprengten Decke uberwolbt ist Die Anordnung der Prinzipalien erfolgt in ahnlicher Weise wie bei der Johanniskirche in Goggingen und der Evangelischen Kirche Grossdeinbach Der Altar steht unter dem Chorbogen so dass zwischen ihm und der Ruckwand noch ein Umgang frei bleibt die Kanzel befindet sich zu einer Seite des Altars der Taufstein steht ihr gegenuber Die Orgel findet ihren Platz auf der dem Chorraum gegenuberliegenden Empore Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht der Haslacher Kirche vor der Sanierung von 1965Der schlichte Steinaltar wurde im Rahmen der Sanierung von 1965 aufgestellt und ersetzt den neugotischen Steinaltar mit Christusmonogramm und seitlichen Metallgelandern aus der Erbauungszeit Die Holzdecke aus der Erbauungszeit wurde bei der Renovierung von 1994 wiederentdeckt freigelegt und restauriert Im Tympanonfeld des Turmportals befand sich ursprunglich das Frittgemalde auf wetterbestandigen Fliesen mit eingebrannter Farbe eines Engels mit Spruchband Ehre sei Gott Bei diesem Kunstwerk handelte es sich um eine Stiftung des Vereins fur christliche Kunst in der evangelischen Kirche Wurttembergs Im Rahmen der Renovierungsarbeiten von 1965 wurde es durch ein Flachrelief mit einer Darstellung des Barmherzigen Samariters ersetzt An der zur Strasse hin ausgerichteten Sudseite der Kirche befindet sich eine Nische mit einer Christusfigur aus Savonnieres Kalkstein geschaffen im Bildhaueratelier von Karl Lindenberger und Friedrich Ruhle damals noch in Reutlingen spater in Stuttgart Die Figur wurde am 4 November 1900 aufgestellt Eine Hand der Christusfigur war uber viele Jahrzehnte verloren wurde aber inzwischen ersetzt Die Gestik entspricht allerdings nicht der der ursprunglich vorhandenen Hand Unter der Christusfigur befindet sich seit 1956 das Mahnmal fur die Gefallenen der beiden Weltkriege Fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs war 1920 eine holzerne Tafel errichtet worden die mit dem Mahnmal von 1956 obsolet wurde Einen besonderen Schmuck der Kirche stellt das vier Meter hohe Chorfenster Himmelfahrt Christi nach einem Entwurf von Karl Theodor Bauerle Stuttgart und aus der Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck Munchen aus dem Jahr 1900 dar Im unteren Bereich sind die elf Junger Christi ohne Judas Iskariot und noch vor der Nachwahl von Matthias dargestellt in der Mitte des Fensters Christus mit seinen Wundmalen auf einer Wolke oben das himmlische Jerusalem Mit Ausnahme dieses Chorfensters sind samtliche Bleiverglasungen die teilweise mit ornamentaler Bemalung versehen waren bei der Renovierung 1965 entfernt worden Ein Grossteil der Verglasungen konnten damals bevor sie endgultig entsorgt wurden durch den personlichen Einsatz eines jugendlichen Anwohners gerettet werden Die ursprunglichen Haslacher Kirchenfenster befinden sich noch in dessen Sammlung inzwischen in einem Nachbarort Im Rahmen der Renovierungsarbeiten von 1994 ubergab der Sammler zwei kleinere restaurierte Original Fenster zum Wiedereinbau an die Kirchengemeinde Die ursprungliche Kanzel mit ihrem neugotischen Schnitzwerk und der Sandsteinsaule wurden bei der Renovierung 1965 entfernt und zerstort Ein Schalldeckel war nie vorhanden Die damals neu erstellte Kanzel besteht aus einem gemauerter Steinsockel mit schlichter Holzbrustung Der steinerne Taufstein aus der Originalausstattung wurde bei der Renovierung von 1965 entfernt und durch einen schlichten becherformigen Stein mit leicht gewolbter Metallabdeckung der Knauf in Form eines Fisches ersetzt Die flache Nische die als Gliederungselement links des Chorgewolbes den Standort des ursprunglichen Taufsteins hervorhob wurde 1965 verschlossen An dieser Stelle wurde inzwischen ein Holzkreuz aufgestellt In der Ausmalung Amphibolin und Tempera unterschied sich die Haslacher Kirche nicht wesentlich von anderen von Heinrich Dolmetsch erbauten Gotteshausern die Wande des Chors waren mit einer Quadermalerei versehen die nach oben von einem mit Borduren gefassten Rundbogenfries wie er ahnlich auch an der ehemaligen Kanzelbrustung auftauchte und nach unten von einem mit einem Teppichmuster geschmuckten Band abgeschlossen wurde Am Chorbogen befanden sich funf vierpassformige Medaillons von denen das mittlere das Kreuzsymbol aufwies die vier seitlichen Glaube Liebe Hoffnung und Geduld symbolisierten Am Chorgewolbe befand sich das Lamm Gottes auf dem Buch des Lebens mit den sieben Siegeln umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten Ausgefuhrt hatte diese Malereien der Stuttgarter Hofdekorationsmaler Eugen Wornle Samtliche Malereien wurden bei der Renovierung von 1965 beseitigt 1994 wurde im Zuge einer erneuten Renovierung der Kirche durch das Anbringen einer abstrahierenden Fugenmalerei der Versuch unternommen dem Innenraum etwas von seinem ursprunglichen Charakter zuruckzugeben Orgel BearbeitenDie ursprungliche Orgel wurde 1974 durch ein Instrument des Albershauser Orgelbaumeisters Kurt Oesterle aus Reichenbach an der Fils ersetzt Glocken BearbeitenIm April 1900 wurden die drei neuen Glocken von der Firma Kurtz in Stuttgart geliefert Die grosse As Glocke wog 458 kg hatte einen Durchmesser von 94 cm und trug die Inschrift Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen von welchen die Hilfe kommt Meine Hilfe kommt von dem Herrn der Himmel und Erde gemacht hat Die mittlere C Glocke wog 224 kg hatte einen Durchmesser von 75 cm und trug die Inschrift Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit Die kleine Es Glocke wog 132 5 kg hatte einen Durchmesser von 63 cm und trug die Inschrift Denn welche der Geist Gottes treibt die sind Gottes Kinder 1917 mussten die grosse und die kleine Glocke zu Rustungszwecken fur den Ersten Weltkrieg abgeliefert werden ebenso die zinnernen Pfeifen aus dem Orgelprospekt Die mittlere Glocke verblieb als Lauteglocke 1923 wurde die kleine Glocke 1925 die grosse Glocke durch Firma Kurtz ersetzt Im Jahr 1940 wurden die grosse und die mittlere Glocke zu Rustungszwecken fur den Zweiten Weltkrieg abgeliefert Es verblieb nur die kleine Es Glocke Taufglocke aus dem Jahr 1923 mit ihren 135 kg einem Durchmesser von 63 cm und der Inschrift Er ist unser Friede Sie ist im derzeitigen Gelaut die alteste verbliebene Glocke 1949 wurden dann die grosse und die mittlere Glocke von der Glockengiesserei Bachert geliefert Die grosse Glocke Kreuzglocke wiegt 308 kg hat einen Durchmesser von 82 5 cm und tragt die Inschrift Herr du bist wurdig zu nehmen Preis Ehre und Kraft Die mittlere Glocke Schiedglocke wiegt 229 5 kg hat einen Durchmesser von 73 7 cm und tragt die Inschrift Ich bin das Brot des Lebens Vorgangerbauwerk Bearbeiten nbsp Alte Kapelle in Haslach Walddorfhaslach 1897In der Beschreibung des Oberamts Tubingen von 1867 heisst es Die kleine dem Einsturz drohende Kirche eigentlich nur eine Kapelle steht im Westen des Dorfes ist halbachteckig geschlossen und noch mit einigen spatgothisch gefullten Fenstern geschmuckt Das Innere hat alte holzerne Emporen und eine flache Decke Auf dem Westgiebel sitzt ein holzerner Dachreiter auf dem 2 Glocken von 1801 und von 1699 hangen Die Baulast der Kirche hat die Gemeinde Das alte Kirchlein soll um 1455 erbaut worden sein der Dachreiter kam vermutlich erst spater hinzu oder ersetzte einen alteren Vorganger 1841 wurde an den Westgiebel die Remise fur die Feuerspritze angebaut Nach einem oberamtlichen Erlass vom 20 Mai 1878 mussten auf Grund des schlechten baulichen Zustands der Kapelle die Glocken abgenommen werden nachdem befurchtet wurde dass das Gebaude wahrend des Lautens einsturzen konnte Im Marz 1897 wurde das spatgotische Bauwerk fur 300 Mark auf Abbruch verkauft und noch im selben Monat abgerissen Literatur BearbeitenZwei Landkirchen In Christliches Kunstblatt 42 1900 H 9 S 134 139 Ellen Pietrus Die Kirchenneubauten von Heinrich Dolmetsch In Reutlinger Geschichtsblatter N F 40 2001 S 159 162 Evangelische Kirchengemeinde Haslach Festschrift zum 100 Geburtstag der Evangelischen Kirche in Haslach Der Landkreis Tubingen Band 2 herausgegeben von der Staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg Stuttgart 1972 ISBN 3 17 258321 X Seiten 222 223Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Haslach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirchengemeinde WalddorfhaslachEinzelnachweise Bearbeiten Landeskirchliches Archiv A29 Nr 4940 14 Pfarrbericht von 1887 Landeskirchliches Archiv A29 Nr 4940 18 Pfarrbericht von 1896 Pfarrarchiv Walddorfhaslach Beilage zur 57ten amp Abstands Rechnung der Kirchenbaufonds Verwaltung pro 1 April 1898 1902 Vorbemerkungen Pfarrarchiv Walddorfhaslach Kirchengemeinderatsprotokolle Haslach 1877 1916 Protokoll vom 26 August 1890 Pfarrarchiv Walddorfhaslach Kirchengemeinderatsprotokolle Haslach 1877 1916 Protokoll vom 20 Dezember 1897 Pfarrarchiv Walddorfhaslach Beilage zur 57ten amp Abstands Rechnung der Kirchenbaufonds Verwaltung pro 1 April 1898 1902 Summarische Kostenberechnung zum Neubau der Ev Kirche in Hasslach vom Oktober 1898 Dopfersteine sind Kunststeine die bis ca 1925 in der Dampfziegelei Dopfer in Aalen Wasseralfingen aus der Hochofenschlacke der ehem Konigliche wurttembergsichen Huttenwerke gefertigt wurden48 59685 9 19363 Koordinaten 48 35 48 7 N 9 11 37 1 O Normdaten Geografikum GND 4642756 9 lobid OGND AKS VIAF 245416204 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Haslach Walddorfhaslach amp oldid 225109414